Hallo Otto,
die Kante sieht sehr gut aus, ist fast zurückgeholt. Auch der Spiegel, insgesamt, ist gar nicht schlecht, weil schon in Richtung Parabel poliert. Die wichtigste Frage: sind am Rand noch Pits zu sehen?
Die Millies-Lacrois Auswertung wird eigentlich nur beim Parabolisieren benutzt. Der Graphik auf der rechten Seite (kleine rote Kreise) zeigt die Steigung der <Abweichung der Spiegeloberfläche von der idealen Oberfläche>, entlang des Radius. Die zwei grüne Kurven repräsentieren die Grenze für Strehl 0,8. Die ist nicht so interessant, da nur schwer für die Steuereng der Parabolisierung zu benutzen. Hat nur den Vorteil, dass sie mit extrem einfacher Arithmetik aus den Messdaten ermittelt werden kann.
Wenn Du die Referenz vom Sphäre (c = 0) auf Parabel (c = -1) änderst, wird auf der linken Seite noch eine Balkendiagramm angezeigt. Die ist sehr nützlich: sie zeigt den relativen Korrekturgrad von Zone zu Zone. Wenn alle Balken bei 100% stehen, ist der Spiegel perfekt. Diese Info kann sehr gut beim Parabolisieren benutzt werden. Wenn Korrektur < 100%, muss die entsprechende Zone noch bearbeitet werden. Wenn > 100%, dann hast Du ein Problem: es ist nicht möglich Glass hinzufügen, somit muss die Korrektur aller anderen Zonen verändert werden um die überkorrigierte Zone zurück zu holen. Das ist auch der Grund, warum beim Polieren so einfach ist, einen Fehler zu machen: zu viel Glass an einer Zone wegpoliert und man ist gezwungen den Ganzen Spiegel auf der Ebene der Vertiefung zu bringen.
Es ist nicht ganz so Schlimm, da man noch die Zielparabel ändern kann, die Grundidee ist aber wichtig: Es ist viel einfacher einen Fehler zu machen als diesen zu korrigieren. Ist das nicht immer so im Leben?
Viele Grüße,
Horia