Ronchi f. Sterntest

  • Hallo Beisammen,


    Was fuer ein Ronchigitter sollte man fuer Sterntests nehmen.
    Gibt's da eine Faustformel?


    Durchmesser & F-Ratio -> Linienzahl


    Konkreter Testfall: 8" F5.


    Clear Skies,
    Gert

  • Hallo Gert,
    Uber das Thema hab ich bislang keine Studien gesehen. Meine Erfahrung ist 8-10 Linien sind brauchbar. Man kann dabei Fehler bis etwa 1/4 Lambda erkennen. Da kommt es natürlich aufs Seeing an.
    Grüße marty

  • Hallo,
    ich glaube nicht, dass Ronchi am Okular sehr aussagekräftig ist, wenn man kein Foto davon machen kann. Ich habs selbst am 30cm und 53cm-Dobson mit 8 Linien/mm versucht und nur absolut gerade Linien gesehen[:D]. Ich denke auch, dass ich eine Über- oder Unterkorrektur gar nicht bemerkt hätte, da das Auge am Okular gerade von leicht gebogen bei dauerndem Wabern gar nicht unterscheiden kann. Im Labor wird ja gesagt, seien L/4 gerade noch vom Profi zu sehen, am Himmel denk ich mal, erkennt man nur grobe Zonen oder saure Gurken. Mit Foto hingegen ist das natürlich wieder gut auswertbar, sofern man die Bildfeldwölbung im Griff hat.


    Grüsse Max

  • Hallo Kalle,


    Ich habe mir Gratings bei einer Firma fuer Platinenbelichtungen machen lassen. Die haben Spezialmaschienen, die optisch auf Film mit 2400dpi belichten. Sehr guter Kontrast und knack-scharf! Der Vorteil, man bestellt eine Folie DIN A4 Format und kann darauf soviele Gratings unterbringen wie man will.


    Clear Skies,
    Gert


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    <br />Hallo Gert,
    wichtig sind saubere Linien. Lieber ein paar Linien weniger, z.B. per Fadenspule gewickelt und erzeugt, als irgendwelche "Streumuster" per Laserdrucker.
    Gruß
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hallo Gert,
    schau Dir Deine Linienmuster unter der Lupe an, und sortiere alles raus, was aufgrund der Auflösung ein Moire-Muster hat. Anders gesagt, wo die Linienzahlen je Zoll kein echter Teiler der Auflösung sind. Da schwanken dann Liniendicken und Abstande in regelmäßigen Abständen.
    Gruß


    PS:
    Meine Vorlage hatte mir "nelson" in einer Druckerei belichtet. [;)]
    Was ein Laserdrucker daraus macht, hatte ich mal annodazumal (2005) abgelichtet:
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=20292


    (Juhuu, habe den Thread tatsächlich wiedergefunden.)

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Meine Vorlage hatte mir "nelson" in einer Druckerei belichtet.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Stimmt, und zwar in Profiqualität. Dafür wirbt man gerne...[8D]


    Kann man wirklich empfehlen!

  • Hallo,


    &gt; [...]und nur absolut gerade Linien gesehen[:D].


    Beim flotten Umfokussieren von intrafokal- nach extrafokal sieht man eine jeweilige Durchbiegungsänderung von der einen auf die andere Seite eigentlich schon recht gut.


    &gt; Im Labor wird ja gesagt, seien L/4 gerade noch vom Profi zu sehen, [...]
    Sagt wer, in welchem Labor, und über welche Fehlerart?


    Ciao,
    Roland,
    13lp/mm-Nutzer

  • Hallo


    ich hatte mir mal ein Gitter mit ca. 24L/mm belichtet, das ging eigentlich ganz gut, leider aber keine scharfen Kannten.
    ich denke mit anständigem Belichter geht das, man könnte ja mehrere Auflösungen auf ein Dia bannen.
    Wenn ich mich richtig erinnere kann man digitale Astrofotos bei Gerd Neuman mit 4000? DPI auf Dia belichten lassen.


    Gruß Frank

  • hallo rodger


    ich bring da mal licht ins Dunkel


    fürs Gitter braucht man 4-15 Linien/mm (ca 100-400 LPI)


    diese Linien sollen aber durchgehend und möglichst scharf sein daher natürlich aus mehr als ein oder 2 pixel bestehen


    4000 LPI ist die mögliche Auflösung des zB. Belichters
    also wennst ein 400 LPI Gitter willst besteht jeder Strich des Gitters aus 10 Pixel -&gt;schärfere Kante als mit zB. 600LPI Laserdrucker. Da besteht (theoetisch) jede Linie aus 1.5 Pixel


    bei einem 100LPI Gitter hast für jeden Strich 40pixel --&gt; Kante wird noch schärfer


    Du darfst also die Liniendichte des Gitters nicht mit der Auflösung verwechseln mit der die Linien dargestellt werden.


    Hoffe ich konnte helfen


    LG


    Günther


    LG


    Günther

  • Hallo,


    ich möchte Günther Recht geben, im Prinzip gehen die Meinungen gar nicht all zu weit auseinander.


    Brauchbar dürften (ganz grob) Gitter mit 5-20 Linienpaaren pro Millimeter sein, d.h. jeweils 5-20 dunkle und durchlässige Linien pro Millimeter. Das wird gerne auch verkürzt mit "5-20 Linien/mm" bezeichnet, gemeint sind dann nur die dunklen solchen, bzw. somit eigentlich ebenfalls "Linienpaare". Bei Gittern mit wenigen (z.B. nur 5-8) Linienpaaren pro Millimeter hat man schöne saubere Bilder, mit dafür geringerer Genauigkeit als bei dichteren Gittern. Irgendwo darüber fängt aber nicht nur die Gittergenauigkeit, sondern auch die unvermeidliche
    Beugung langsam an, ein wenig lästig zu werden. Es gibt dann immer weniger Einstellungen, wo die Linien noch sauber abgebildet werden, und nicht zu den vielleicht aus diversen Bildern von Optiktestern bekannten Doppellinien werden oder zwischenzeitig auch noch mehr verschwimmen.


    Ciao,
    Roland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Korn</i>
    <br />Hallo,


    ich möchte Günther Recht geben,
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    nicht ganz? bei 400lpi Gitter mit 10 Pixel Breite bei 4000lpi belichter gäbe es ja keine Zwischenräume[:D]
    Roland seine Linienpaare sind mir sympatischer
    worauf bezieht sich eigentlich die übliche Angabe


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,
    gemeint sind immer Linienpaare. Für die Qualität kommt es auf die Einsatzform an: Da wären Ronchi am Spalt und Ronchi am Ronchigiter (mit nackter LED dahinter) im Foucaul-Slitless oder Ronchi am Stern.

    Je nach Einsatz kommt es nicht nur auf scharfe Linienabgrenzungen ab (Laserstreumuster vs. gewickelte Drahtgitter) sondern auch auf die Gleichmäßigkeit der Linienbreiten und -abstände.


    Gut wenn man weiß mit welcher Auflösung eine Belichtungsmaschine arbeitet (z.B. 2400 dpi oder 4000 dpi), denn dann kann man seine Gitter daraufhin optimiert zeichnen. Die Regel lautet: Nur ganzzahlige Teiler arbeiten vernünftig. Vorher also beim Belichtungsservice nachfragen, oder entsprechende Auflösungen in der Vorlage einplanen.
    Heiner Otterstedt hat eine passende Druckvorlage, die man u.U. anpassen sollte.
    http://www.otterstedt.de/atm/software-ronchi.html


    Gruß

  • stimmt Frank. ein fehler meinerseits. hab bei den 400LPI die weißen Linien mitgezählt. das wär dann effektiv ein 200LPI (200 schwarze Linien) Gitter


    Kleine ergänzung:
    Kalle schrieb:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nur ganzzahlige Teiler arbeiten vernünftig.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Deswegen bei meinem Beispiel mit 600dpi Laserdrucker nur "Theoretisch" 1.5 Pixel pro schwarzer und pro weißer Linie.


    LG


    Günther

  • Hallo Kallee,


    Schon laengst passiert. (beim ersten Film). Dann habe ich mir die Peroidizitaeten ausgerechnet, die kein Moiree ergeben. Fuehrt manchmal zu etwas komischen lpi Nummern.


    Clear Skies,
    Gert


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    <br />Hallo Gert,
    schau Dir Deine Linienmuster unter der Lupe an, und sortiere alles raus, was aufgrund der Auflösung ein Moire-Muster hat.
    ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • (==&gt;) korn:
    Lambda viertel:
    http://www.marty-atm.de dort erwähnt unter Mosbytest kurz vor der lesenswerten Literatur.


    Suiter Star testing astronomical telescopes, Seite 282ff


    Bezieht sich auf Über- oder Unterkorrektur, wie ichs im meiner frechen Behauptung auch geschrieben habe[;)]. Zonen dürften da einfacher zu erkennen sein. Hängt natürlich auch immer vom Augenmass des Beobachters ab, wie gesagt ist da mit Fotos sicher mehr rauszuholen.


    Grüsse


    Max

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: maxosaurus</i>
    <br />(==&gt;) http://www.marty-atm.de dort erwähnt unter Mosbytest kurz vor der lesenswerten Literatur.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,
    Ein Test mit einem Ronchigitter am Stern sollte immer einen geraden Linienverlauf geben. Ist also ein Nulltest.
    Beim Ronchitest im Labor befindet sich das Gitter im Kugelzentrum, als Lichtquelle dient ein künstlicher Stern(Pinhole) Da sind bei einem Parabolspiegel die Linien eines geraden Gitters gekrümmt.
    Man kann die Form der Linien vorausberechnen und mit dem Ergebnis vergleichen.
    Gibt es eigentlich eine Software, mit der man eine Fotografie dieser Linien auswerten kann, ähnlich wie beim Interferogramm? Möglich dass das ganze zu unbestimmt ist als dass man nachvollziehbare Werte erhält.
    Grüße marty

  • Hallo Miteinander,


    vor einigen Tagen hatte ich Gelegenheit meinen 127 mm- f/9 Refraktor am Stern zu testen. der klaassischeStaretest zeigte leichte Unterkorrektur, Koma und Asti. Im Ronchitest mit 12 LP/mm sah mam dagegen scheinbar bolzgerade Linien. Der anschließende Labortest mit I- Meter in Autokollimation brachte dann Strehl = 0,69 bei 532 nm und eine erheblich verbogene MTF- Kurve.
    Ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass man bei weit größeren und lichtstärkeren Spiegeln mit ausgesuchten Ronchigittern eine deutlich bessere Auflösung oder gar eine brauchbare Fehlerquantifizierug erreichen kann.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    Das sind doch ganz prima auswertbare Ergebnisse. Ich habe auch gerade einen Abend mit ganz brauchbarem Seeing (fuer Beobachtung aus der Stadt vom Balkon) gehabt. Bei meinem 13" F4 Newton und 150lpi (=6l/mm) habe ich intra- und extrafokal 4 Streifen eingestellt. Es gab ganz interessante Effekte, und durch Beugung entstanden recht wohl definierte helle oder dunkle Linien in der Mitte der Streifen. Bei denen konnte ich bei den 2 Streifen am Rand ganz leichte Kruemmung sehen (vielleicht 1/20 Streifenbreite). Intrafokal Kissen extrafokal Tonne. Von deinen Messungen kann ich daher fuer den Spiegel ganz klar Strehl &lt; 0.7 ableiten. Das ist doch eine gute Aussage.


    Es waere mal interessant, ob diese Form der Auswertung noch abhaengig von Oeffnung und/oder Oeffnungsverhaeltnis ist. Also sowas wie:


    10" F4 und 150lpi bolzengerade Linien resultiert in Strehl besser 0.5.
    vs.
    10" F8 und 150lpi bolzengerade Linien resultiert in Strehl besser 0.6.
    vs.
    4" F8 und 150lpi bolzengerade Linien resultiert in Strehl besser 0.7.


    Es gibt doch dieses 'Ronchi fuer Windows'. Damit muesste man das doch simulieren und eine Messreihe machen koennen.


    Im Zweifelsfalle immer daran denken, dass der 10m Keck Spiegel in Hawaii etwa Strehl = 0.3 hat!


    Clear Skies,


    Gert

  • Hallo Beisammen,


    Hier einmal ein Experiment. Mit Ronchi for Windows habe ich ein paar Vergleiche angestellt. Die Software kann leider nur Tests aus dem Kruemmungsmittelpunkt berechnen. Also habe ich einen sphaerischen Spiegel angenommen mit einer kleinen Abweichung im CC. Immer 10% sphaer. Ueberkorrektur. Die Abbildung wurde so eingestellt dass immer 4 Streifen zu sehen sind.


    Oben : 8zoll F4 vs. 8zoll F8
    Unten: 4zoll F4 vs. 4zoll F8



    Alle Plots sehen etwas verschieden aus. Das sieht man beeser in Originalgroesse und wenn man die Plots uebereinander legt und 'blinkt'. Eine Aussage, wie sich bei einem bestimmten Spiegel Ronchistreifen am Stern zu RMS und Strehl verhalten ist also nicht direkt auf einen anderen Spiegel uebertragbar.


    Man muesste also mit Ronchisimulation den passenden CC fuer einen Spiegel am Stern ermitteln. Dann daraus ueber die Oberflaeche die P-V und RMS Abwweichung errechnen und daraus wieder die Strehlzahl.


    Clear Skies,


    Gert

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