[Barndoor] Orions Gürtelsterne mit Pferdekopf

  • Hallo zusammen,
    angespornt vom Ergebnis meines Rosettennebelswar nun endlich der Pferdekopfnebel dran. So schraubte ich wieder mein 200mm Teleobjektiv mit UHC-Filter an die Canon 20D und richtete die Barndoor-Montierung nach Norden. 23 Aufnahmen mit insgesamt 33min Gesamtbelichtungszeit sind es dann geworden. Schon auf dem Vorschaufenster der Canon konnte man den Pferdekopf gut erkennen. Das Endergebnis hat mich für eine unmodifizierte DSLR aber doch ziemlich verblüfft, beurteilt selbst:



    Je 23 Aufnahmen á 90 sec (33min) vom 12.01.07
    Canon 20D unmodifiziert und Canon EF200L/2.8 bei f3.5 und mit UHC Filter bei 1600 ASA
    Bearbeitet mit Iris-->PS-->Neat Image (Vollbild)
    Aufgehellter Himmel (Vorstadthimmel, ca. 4,5 mag)


    Hier noch ein 100%-Ausschnitt:


    Anschließend hatte ich noch das Sternbild Orion mit einem 55mm Objektiv aufgenommen. Auch hier habe ich wieder den UHC-Filter verwendet, damit der Barnard’s loop möglichst sichtbar wird:



    Je 8 Aufnahmen á 5min vom 12.01.07
    Canon 20D unmodifiziert und Pentax Takumar 55/1.8 bei f2.8 und mit UHC Filter bei 1600 ASA
    Bearbeitet mit Iris-->PS
    Aufgehellter Himmel (Vorstadthimmel, ca. 4,5 mag)


    Der Orion-Nebel ist auf der Aufnahme ziemlich übersättigt, aber so sieht man auch, wie leuchtschwach die restlichen Nebel tatsächlich sind.


    Über Kommentare würde ich mich freuen.
    Viele Grüße
    Christoph

  • Hallo,


    Ich weiß nicht, aber irgendwie bestärken mich solche Bilder darin, meine EOS 400D nicht modifizieren zu lassen ;)


    Wirklich schöne Bilder.


    Grüße,


    Andreas

  • Hallo Christoph.


    eigentlich gebe ich keine Kommentare zu Bildern ab, da ich selbst nicht fotografiere und daher den Aufwand kaum würdigen kann und auch die Zeit fehlt zu jedem Bild einen solchen abzugeben.


    Wenn ich aber sehe was Du aus einer Barndoor herausholst kann ich nur staunen... Hammer!
    Besonders gefällt mir die Übersichtsaufnahme.


    Kann man Deine Ausrüstung , vor allem die Barndoor, im Netz finden? Vielleicht versuche ich's auch mal.


    Mach weiter so.


    Viele Grüße Alex

  • Hallo Christoph,


    super Bilder. Eine so genaue Nachführung hätte ich der Barndoor nicht zugetraut. Für meinen Geschmack ist die Farbsättigung des Pferdekopf aber deutlich zu kräftig geraten.


    CS Heinz

  • Eine Frage zur low-cost-Fotographie - ich sitze noch auf einer EQ-1, die man mit einfacher motorischer Nachführung bestücken könnte. Wie ist das von der Nachführqualität im Vergleich?
    Dann würde ich mal die chemische Spiegelreflex aufschnallen und probieren...
    (Denn leider habe ich Barndoors nicht käuflich gefunden und bin miserabler Handwerker.)


    Gruß,
    Jens

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JensStark</i>
    <br />...Woher kommen die vielen Strahlen an den Sternen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die stammen von der Blende des Objektivs.
    Wird abgeblendet gibts es solche Spikes, bei total offener Blende nicht.


    Das eine Barndoor so genau nachführt, da bin ich wirklich baff!


    Gruss Peter

  • Es freut mich , dass die Bilder Euch gefallen.
    So lange die Belichtugnszeit bei 200mm BW unter 2min liegt, kann ich keine Nachführfehler bei der Barndoor erkennen. Besser geht es nicht wegen dem Tangentialfehler.
    Die Spikes kommen, wie schon gesagt, von den Blendenlamellen. Das Canon EF hat 8 Lamellen und damit auch 8 spikes, wohingegen das Pentax Takumar mit 6 Lamellen auch nur 6 spikes erzeugt.
    Ob die EQ1 200mm Brennweite verkraftet, weiss ich nicht. Vielleicht weiß jemand anderes dazu Bescheid.


    Gruß
    Christoph

  • Hallo Christoph.


    *Wooooooooooooooooooooooooooooooooooooooowwwwww*, hammermässig!
    Mehr ist zu diesen Bildern eigentlich garnicht zu sagen - echt meistermäsig!


    Schon die Rosette hat mich stark beeindruckt, aber das hier ist der Oberhammer!
    Grossen Respekkt, was Du aus Deinem Klappbrett rausholst!




    Jens: Wenn Du eine EQ-1 mit'nem Nachführmotor ausstattest, un diese exakt(!!*) einnorden kannst, kannst Du theoretisch etwa ähnliche Bilder erwarten, aber mit konventioneller (chemischer) Fotografie ist alles ungleich schwieriger, weil


    (* Polsucher anbauen und/oder Scheinern, was aber mit der digitalen KAmera sehr viel besser geht, weil man da nach der Belichtung der ersten paar Probeaufnahmen direkt sehen kann, ob die Einnordung passt...)


    1. die im Labor Deine Aufnahmen verhunzen oder wenigstens "suboptimal" bearbeiten


    2. die Belichtungszeit (=Dauer der Nachführgenauigkeit) ungleich länger ist


    3. Der "Regelkreis" sich erst dann schliesst, wenn Du das fertige Bild hast.


    4. digitale Nachbearbeitung der Rohbilder (bei mehreren DSRL-Fotos das Überlagern und Filtern/schärfen/Farbkanäle korrigieren ect.) ist praktisch unmöglich - dafür ist das Bild "rein & pur".


    Mit einer digitalen SLR (z.b. EOS 300 oder 350d gibt's ja mittlerweile recht günstig) hättest Du einige Vorteile.



    Zu 1. ist zu sagen, dass ich bis jetzt meine besten Ergebnisse mit Diafilm (Kodak Elitechrome 200) erzielt habe, welchen ich nur entwickelt (nicht geschnitten!!) zurückerhalten habe, und dann die besten Aufnahmen selber rausgeschnitten und eingerahmt. Davon dann papier'ne Abzüge, die waren recht ansehnlich (aber weit entfernt von dem, was Christoph hier zeigt!).


    Zu 2. : Bei der digitalen Fotografie kann man bei 800 (oder gar 1600) ASA mehrere Aufnahmen überlagern, um das Rauschen zu minimieren, chemisch geht das nicht - da würde ich nicht über 400 ASA (ich habe immer 200er genommen) gehen und wenn möglich 24er Film (bis ein 36er voll ist, das dauert recht lange!) kaufen.


    Und noch zu 3. (ganz wichtig!!)
    Führe eine Tabelle, wo Du für jede Belichtung die Aufnahmeparameter (und Objekt und dessen Ausrichtung auf dem Bild) aufschreibst. z.b.


    "Bild 12:
    14.Jan. '08, gut dunkler Himmel, Orion liegend (Betageuze unten links), 15min, Blende 5,6"


    (ich habe mir hierfür mal ein excel-Leerformular gemacht, das ist keine schlechte Sache)

    Wenn Du das nicht machst, hast Du nachher keine Ahnung mehr, welches (der paar guten) Bilder Du auf welche Weise aufgenommen hast - und der "Lerneffekt" für den nächsten Spechtelabend ist praktisch gleich Null...



    Viel Erfolg!



    P.s. dass sehr wenige User hier chemisch fotografieren, heisst nicht dass es nicht geht! Bis vor etwa 5 oder 10 Jahren war die digitale Fotografie in amateurkreisen so unbekannt wie die chemische es heute ist...[;)]
    Aber m.E. tut man sich heutzutage mit der chemischen Fotografie keinen Gefallen (es sei denn, man ist einfach "Freak" davon, und ehrgeizig genug, auf diesem (schwierigeren) Wege "trotzdem" gute Ergebnisse zu erzielen...)

  • Hallo Silvio,


    Danke für die Kurzeinführung in Astrofotografie ! :)
    Also lassen wir das erst einmal... Ich habe noch eine Philips-Webcam, welche ich demnächst zum Tuning schicken werde - und werde dann mal erste Versuche mit low budget-Equipment starten. Vielleicht ja mit dem ETX-70, was ja Motor hat.
    Diafilm ist leider eklig selbst zu entwickeln. Die Toleranzen sind viel geringer als bei Farbnegativ - und auch wenn ich von meinem ganzen Laborkram noch eine Entwicklerdose überbehalten habe, glaube ich nicht, daß ich mir das wirklich antue :(


    Gruß,
    Jens

  • Moin Leute


    Mensch Christoph.


    Goiles Bild.


    Ich verkaufe meinen ganzen Fotokrempel nebst Purus , und hole mir einen
    Dobson.


    Deine Bilder sind dermassen gut , dass man sich kaum traut , Eigenes zu
    posten.


    Ne , im Ernst , wenn du dein Objektiv mal nicht mehr leiden magst , denke
    an mich.
    Unwahrscheinlich , oder?


    Solch klasse Bilder spornen einen wirklich an.


    Hier gibts ein paar Wolkenlücken...
    Schaun wir mal....


    Danke für deine Bilder , und


    CS


    Jürgen

  • Ich kann allen nur beipflichten, Du verstehst es aber auch auf den Rosettennebel noch einen drauf zu setzen. Wirklich erste Sahne.
    Hast Du deine BD denn jetzt noch nach deinem Programm entsprechend optimiert?
    Meine BD ist leider defekt und der Fehler liegt in der Steuerung....[:(]...und ich find ihn nicht.
    Aber das ist OT und eher was für Barndoor-Forum.


    Ich kann nur sagen: weiter so mit solchen Bildern, sieht sind eine Augenweide...

  • Hallo Christoph!


    Geniale Bilder[:p]! Bitte mehr davon![:D]
    Wenn ich Deine Bilder sehe, frage ich mich, warum ich eine modifizierte 40D gekauft habe! Mich würde mal interessieren, wieviel Rot auf einem unbearbeiteten Einzelbild vorhanden ist. Könnest Du evtl. eins zeigen?
    Auf jeden Fall werde ich bei Gelegenheit auch mal mit meinem 200mm Zeiss-Tele die Gürtelsterne ablichten. Welches Objektiv verwendest Du?


    Grüße und CS,


    Siggi

  • Hallo Christoph,


    wirklich -und gerade weil unmodifiziert- eine tolle Aufnahme mit gut ausgewogenen (differenzierten) Farben. Sehr schön anzuschauen!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">digitale Nachbearbeitung der Rohbilder (bei mehreren DSRL-Fotos das Überlagern und Filtern/schärfen/Farbkanäle korrigieren ect.) ist praktisch unmöglich - dafür ist das Bild "rein & pur".<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Silvio,


    naja, so ganz richtig ist das nicht. Auch die digitale Technik hat bei der Bildbearbeitung von chemisch gewonnenen Aufnahmen heutzutage Einzug gehalten.


    Man kann Negative/Dias und/oder Abzüge einscannen und dann mit den gleichen Mitteln z.B. in Photoshop bearbeiten, u.a. auch addieren usw.[;)]


    Im Labor besteht natürlich die Gefahr des verhunzens, aber das beschränkt sich vor allem in der Wiedergabe oft schlechtester Qualität, was die Papierabzüge angeht.


    Der Negativ- und Diaentwicklungsprozess ist standardisiert, da erhält man nichts verhunztes. Es sei denn, man bekommt falsch zerschnittene, zerkratzte Filme wieder. Oder gar keine, weil verloren gegangen.

  • Hallo Christoph,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Christoph2</i>
    <br />...So schraubte ich wieder mein 200mm Teleobjektiv mit UHC-Filter an die Canon 20D ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das werde ich jetzt auch mal tun...


    Gratulation zu diesen phantastischen Bildern, das spornt an!


    Gruß und cs Ralf

  • Hallo Christoph,


    wirklich ein hammermäßiges Bild ... da zeigt sich wieder wozu ein gutes Objektiv in der Lage ist. Eine Festbrennweite bei der man eine so schön niedrige Blende wählen kann ohne das die Quali der Bilder (merklich) drunter leidet ist einfach eine Lichtkanone und Gold wert ...
    deine Barndoor hast du dennoch gut im Griff ... denn auch 200mm wollen erstmal 90 (oder wie du schreibst sogar 120sec) auf so einem Teil nachgeführt werden. Immer wieder erstaunlich welche klasse Resultate man mit einer solchen Ausrüstung erzielt .. .


    LG Sebastian

  • Ja, das 200er Tele ist echt eine Wucht. Im Prinzip braucht man nicht abblenden, nur in Kombination mit dem UHC Filter bringt f3.5 etwas weniger rote Farbsäume. Ich vermute mal, dass das Tele von der auflösung sicherlich an die 500er Russentonne herankommt.


    Siggi--&gt; hier ist ein Einzelbild im RAW-Format (90sec)


    Das Rot habe ich etwas reduziert, gefällt mir so auch besser. Danke für den Tipp.


    Viele Grüße
    Christoph

  • Hallo Christoph,


    mann oh mann... wirklich schöne Bilder die Du uns da zeigst. Ich habe mal ´ne Frage zu dem UHC-Filter. Welchen benutzt Du? Ich habe mit dem Lumicon-UHC eher schlechte Erfahrungen gemacht, überall Doppelkonturen und starke lila Säume. Ich war schon am Überlegen mir den teuren IDAS zu holen, wenn ich aber jetzt wieder deine Bilder sehe.[:p] Vielleicht kannst Du ja mal was dazu schreiben.


    Viele Grüße,
    Steffen

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich habe mal ´ne Frage zu dem UHC-Filter. Welchen benutzt Du?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ich verwende den Astronomik Profi-UHC-Filter mit 1,25", mit dem bin ich sehr zufrieden. Probleme, wie du sie beschrieben hast, kenne ich nicht. Kannst ja mal ein Bild mit den Fehlern zeigen,
    Grüße
    Christoph

  • Hallo Christoph,


    das sind ja wirklich unglaubliche Bilder, die du uns hier präsentierst, davon kann ich gar nicht genug sehen!


    Erinnerst du dich noch an unsere Diskussion hier?
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=57978
    (ist leider geschlossen, sonst hätte ich die gerne dort weitergeführt...)


    Hast du deine Pläne, die Barndoor uC gesteuert nachzuführen eigentlich noch weiterverfolgt?
    Ich habe mich heute mal rangesetzt und die Software (für AVR) geschrieben. Die ganzen Komfortfunktionen fehlen zwar noch, aber den Schrittmotor nach einer Tabelle, die im Flash hinterlegt wird ansteuern geht schon.


    Das wichtigste fehlt mir allerdings noch: Die Barndoor [:D]
    Wollte mir vor ein paar Tagen Teile besorgen, aber...
    Die klapprigen Scharniere aus dem Baumarkt habe ich erstmal liegen lassen.
    Dann haben wir letztens in der Firma einige Motorkupplungen bestellt, und da wollte ich noch eine private mit unterbringen. Aber der Typ hat sich partout nicht von den 50€ Mindestbestellwert abbringen lassen (das kann angeblich die Software nicht), und auf gleiche Rechnung geht von unserer Firma aus leider nicht.
    Nur den Schrittmotor habe ich schon (aus nem alten Drucker), wird sich wohl alles noch was hinziehen bei mir...


    Wie auch immer, ich werde den Code zwar erst zusammen mit der Hardware veröffentlichen, wenn alles fertig ist. Aber wenn du was damit anfangen kannst würde ich dir gerne den aktuellen Stand per Mail zukommen lassen.
    Ich könnte dir auch anbieten die nötige Schaltung schnell auf Lochraster aufzubauen und per Post zu zuschicken. Nur um den Programmer zum Flashen müsstest du dich noch selber kümmern.


    An Hardware habe ich bisher nur ein kleines Modul für mein AVR-Entwicklungsboard gemacht. Am ende soll das aber alles auf einer Platine intigriert und in ein Gehäuse gepackt werden.


    Ich währe echt gespannt, Bilder &gt;&gt;2min. mit deiner Barndoor zu sehen und deine Meinung zu hören.


    Gruß,
    Thomas


    P.S.
    Ach ja, ich habe mittlerweile eine EOS400D, aber noch kein astrotaugliches Objektiv.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!