Gießmatte aus Silikongummi

  • Hallo,


    bis jetzt habe ich mich Mangels eigener Erfahrungen nur lesend hier in diesem tollen Forum rumgetrieben. Mittlerweile aber "angesteckt" von der Glaswut, bin ich mit einem 14" Borofloat Spieglein als Erstlingswerk doch etwas beschäftigt und habe auch schon Lehrgeld bezahlt...


    Aber nun zum Thema:
    Nach zwei Versuchen mit der Pechhaut nach Texerau (geht, aber etwas viiiel Arbeit) und Stathis (da muss man verdammt schnell sein wegen Ankleben) bin ich auf die Seite von Daniel Steiner gestoßen. Also hab ich die Nummer mit dem Silikongummi auch mal ausprobiert und siehe da, DAS isses!!!
    Die Form ist ca 34x34cm, Multiplex mit Epoxy versiegelt, Gummi ist die Sorte RTV/HB (bis 450 Grad)


    Die Größe der Matte richtet sich etwas nach dem Büchseninhalt - 1 kg - es soll ja von dem teueren Gummi nichts überbleiben. Der Gummi ist 1a, das kleine Tool habe ich so wie es liegt von oben (!!!) einfach abgenommen.

    Hier mal ein paar Bilder, zuerst die Form:


    Die fertige Matte mit einem 150mm Glas-Tool:


    Das Tool nach dem "Rundschneiden" mit dem Lötkolben:


    Und hier das 14" Glastool, ist noch nass, ich lagere die Tools unter Wasser:


    Und nochmal weils so schön ist:o)


    Die ganzen Bilder sind alle noch vor dem Warmpressen aber wie es aussieht gibs da nicht mehr viel zu pressen, die konvexe Form sieht schon mal super aus.


    Falls Interesse besteht könnte ich noch ein paar (wenige) Matten gießen und Tempern für einen kleinen Obulus. Vielleicht hat jemand eine günstige Quelle für den Gummi? Ich hab für 1 kg genau 26,95 Euro bezahlt. Bei 5 kg wären es 129,95 und man könnte die Versandkosten sparen.


    cs
    Kai

  • Hallo Roland,


    ja die Matte ist 342x342mm über alles und 330x330 von Kante Pech links zu Kante rechts. (Diagonal passt sie genau auf einen 18", die fehlenden Quagrate muss man eben einzeln aufpeppen)
    Quadrate sind ca 21x21mm,
    Rillen oben 6,5 und unten 5mm, Tiefe 6,5mm, Flankenwinkel 10 Grad.
    Die Rückseite ist ca 3mm, ausreichend stabil uns sehr eben, aber kann leichten "Keilfehler" haben, der Gummi fliest sehr gut, die Form muss absolut eben stehen.


    Kai

  • Hallo Roland,


    ich komm gerade vom Schneeschippen und da ging mir Dein Komentar durch den Kopf
    ---> ich sag nur "quadratisch, praktisch, gut"


    Jetzt hab ich gerade keine Ritter Sport da, alles aufgegessen, aber wäre es möglich einige Tafeln "aneinanderzukleben" und dann abzuformen? Ringsherum vier Leisten etc. Das sollte sehr genau werden! Hinterher könnte man diese Einmal-Form noch essen [:D]


    cs
    Kai

  • Hallo, für "kleinere" Spiegel bis 12 Zoll nehme ich eine Backform aus Silikon, der Nachteil ist dass ich die Rillen noch hineinpressen muss.Allerding sind die Backformen auch billiger als das Silkon zum Giesen.
    Gruß Erich

  • Hallo Kai


    genau so eine Giessmatte suche ich schon lange. Wenn du also solche in einer kleinen Serie herstellst, bin ich ein Abnehmer.


    Gruss Ueli

  • Hi Kai,


    mal eine simple Frage: wie wirst du vorgehen?


    Du wirst doch sicherlich vielfach zwischen TOT und MOT wechseln müssen. Ist das Tool nicht zu dünn? Oder gießt du da noch einen Sockel drunter?


    CS
    Andreas


    BEARBEITET:
    Sorry, ich lese gerade, das es um die Matten geht.
    "Forget everything after good morning" ;)

  • Hallo Kai,


    sieht gut aus, Deine Gießmatte.
    Bei dem gewählten Flächenverhältniss sollte es auch keine Probleme mit Rauigkeit geben.
    Ich hatte mal eine Gießmatte, wie sie seinerzeit mal von der VDS vertrieben wurde, da war das Verhältniss Fläche/Rille sehr ungünstig.
    Ich habe letztes Jahr mal einen Spiegel damit poliert und das Muster hat sich voll durchgeprägt:




    So sah der Spiegel im Foucault aus:




    Ich hatte während der Korrektur nur mit Interferometer gemessen, und da sieht man solche Strukturen nicht.
    Als ich glaubte fertig zu sein, habe ich noch mal mit Foucault getestet und bin fast vom Stuhl gefallen.
    Die Matte hab ich dann entsorgt, aber wie schon gesagt, bei Deiner Matte sieht das Verhältniss Fläche/Rille viel besser aus.




    Viele Grüße,


    Ulli

  • Hallo Miteinander,


    in Gegensatz zu handgeschnitzten Rillen sind diese bei der Silikongießmatte sehr regelmäßig angeordnet. Außerdem weiß man nicht so genau ob die Pechoberläche durch den Kontakt mit Silikon bei mehr als 100°C irgendwie verändert wird. Beides halte ich für bedenklich. Das kann z. B. die Ursache für die Rauheit sein die Ulli hier dokumentiert hat. Ich bin bisher ohne derartige Hilfen gut zurecht gekommen.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,
    Die Pechoberfläche dürfte sich bei RTV/HB nicht ändern, da das Material das bis 450°C aushalten sollte - und diese Temperatur wird beim Pechschmelzen nicht erreicht. Selber habe ich 98°C beim flüssigen Pech - das, das Stathis vertreibt- gemessen.


    Es gibt beim Discounter Billig-Silicon-Backformen, die riechen bereits bei Zimmertemperatur und wiegen nach dem Backvorgang ca. 8 - 20 % weniger als vorher - da hätte ich auch Bedenken. Irgendwohin gehen diese 20% - Plätzchen - Magen- ?


    An der RTV/HB-450° Pechmatte sind höchstens Trennmittelspuren. Wenn ich daran denke, was wir unserer Pechhaut sonst zumuten, wie zB. Leitungswasser mit x-verschiedenen Ionen, Fliegengitter aus Metall oder Plastik für die Feinstrukturen oder Glyzerin-Zusatz um ein vorschnelles Austrocknen vom Rand her zu bremsen, da dürfte der Silicon-Kontakt zum Pech unbedeutend sein.


    Ich jedenfalls freue mich auf die Fraxinus´sche Matte und schätze mich glücklich keine VDS-Matte mehr mit dem ungünstigen Flächenverhältnis ergattert zu haben!


    Viele Grüße
    Helmbrecht

  • Hallo alle zusammen,


    zunächst, danke für die Anregungen!
    Ich hatte den Beitrag absichtlich nicht im "Biete"-Forum eingestellt oder verlinkt, weil ich nicht mehr als fünf Matten gießen will und kann, es ist ja Weihnachtszeit. Werde morgen früh das Silikon bestellen, dann geht's los!
    Wer jetzt vor Weihnachten noch eine haben möchte, bitte melden bis morgen früh, per PM. Also Ueli, geht klar. Alles weitere per PM.


    Die Bilder von Ulli sind natürlich sehr interessant (danke!) und - nunja - "bedenklich". Beim Flächenverhältnis dürfte es bei meiner Matte keine Probleme geben, meine (sehr beschränkte) Poliererfahrung mit der Haut nach Texerau hat gezeigt, daß die Quadrate Anfangs recht schnell breitlaufen, später dann weit weniger. Und nichts ist übler als zugelaufene Rillen.
    Wegen der Regelmäßigkeit: keine Ahnung wie sich das auswirkt. Habe hier im Forum und in amerikan. ATM Foren widersprüchliches gelesen. Die einen sagen "möglichst symmetrisch", die anderen "jede Symetrie erzeugt Zonen..." Im Hinterkopf ist bei mir auch eine Verwendung auf der Poliermaschine, die gerade im Bau ist, da soll die Haut eher rotations-symmetrisch sein damit sie sich auch frei dreht (Spinning Tool). Nun wir werden sehen - per Foucault [:D]


    Ich bin beim Gießen so vorgegangen:
    0. Arbeitsplatz mit reichlich Zeitungen auslegen [:D]
    1. Spiegel anwärmen im Wasserbad (ist vielleicht unnötig?)
    2. Tool aufheizen im Backofen (bis Pechtemperatur oder darüber)
    3. Butterbrotpapier auf den Spiegel (sonst klebt die Matte blöd an)
    4. Pech in die Matte bis die Stege *überflutet* sind, nicht sparen!
    5. Das heiße Tool auf das Pech drücken bis es zur Seite wegfließt und das Tool auf den äußeren Stegen gut aufliegt (damit wird die Dicke gleichmäßig)
    6. In aller Ruhe kann man jetzt das Tool noch ausrichten und zentrieren oder auch dezentrieren (so wie es Texerau empfiehlt)


    That's it


    Schönen 2.Advent noch
    Kai

  • Hallo,


    nochmal zum Gießen, habe mich vielleicht unklar ausgedrückt...


    Die Anordnung ist von unten nach oben so:
    Spiegel, Butterbrotpapier, Matte, Pech, Tool (so wie auf dem Bild oben, vom Spiegel sieht man links nur ein kleines Stückchen)


    Daniel Steiner hat es etwas anders gemacht, hat aber den Nachteil, daß die Wölbung nicht stimmt.


    Kai

  • Hallo,


    Nach etlichen Experimenten bin ich dabei, Silikonmatten herzustellen, die ca. 3cm große Quadrate erzeugen. Die damit hergestellten Pechschalen erzeugen relativ glatte Oberflächen - auch beim Kontrasttest ist da kaum noch was zu sehen - und auch die Kante ist absolut scharf. Auch sind die Quadrate groß genug, um sie bei Bedarf z.B. mit einem Messer abzuziehen und damit die Politur zu beeinflussen. Mit einem entsprechendem Rillenholz lassen sich die Rillen dann bei Bedarf auch nacharbeiten.
    Das alles ging bei den alten von der Mat. zentr. angebotenen Gießmatten nicht.
    Es sind folgende Größen in Vorbereitung:
    26cm*26cm, 33cm*33cm und 43cm*43cm.


    MfG Thomas

  • Hallo Ulli,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: ulli_v</i>
    <br />
    Ich hatte mal eine Gießmatte, wie sie seinerzeit mal von der VDS vertrieben wurde, da war das Verhältniss Fläche/Rille sehr ungünstig.
    Ich habe letztes Jahr mal einen Spiegel damit poliert und das Muster hat sich voll durchgeprägt:
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Welches Verhältnis Fläche/Rille ist denn aus Deiner Erfahrung heraus wünschenswert bzw. absolut zu vermeiden?

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