Mit Sonnensegel zu den Sternen

  • Falsche Bescheidenheit kann man Louis Friedman gewiss nicht vorwerfen. Denn als Direktor der amerikanischen Planetary Society, der weltweit größten nicht kommerziellen Raumfahrtinteressengruppe, vergleicht er die von ihm geleitete "Cosmos 1"-Mission direkt mit den ersten erfolgreichen Flügen der Gebrüder Wright im Jahre 1903.
    So repräsentiere "Cosmos 1" heute "das nächste Jahrhundert des Fliegens, das uns und unsere Roboterkundschafter von der Erde zum Mars, Pluto und darüber hinaus bringen wird". Denn während die Gebrüder Wright für den Übergang vom Segelflug zum Motorflug stehen, geht "Cosmos 1" wieder den umgekehrten Weg. Nur mit Segeln soll das Raumfahrzeug ganz ohne eigenen Antrieb durchs All reisen.


    Doch die Sonnensegel von "Cosmos 1" fangen keine steife Windbrise ein und produzieren auch keinen Solarstrom. Einzig der winzige Druck der Lichtteilchen, die ununterbrochen von der Sonne abgestrahlt werden, wirkt auf die Segelfläche. So gering dieser Druck auch sein mag, es lassen sich damit theoretisch im All ganz neue Horizonte erschließen. Berechnungen zeigen, dass mit Hilfe großer, reflektierender Flächen die Kraft des Sonnenlichts genutzt werden kann, um Raumschiffe auf sehr hohe Geschwindigkeiten zu beschleunigen. "Cosmos 1" soll die Gültigkeit dieser Theorien erstmals im praktischen Einsatz beweisen.


    FTD

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