LD Gläser bei Achromaten aus der Mode o. Unsinn ?

  • Hallo Refraktor-Freunde und -Gegner,


    in den letzen Tagen und Wochen gab es ja z.T. wieder hitzige Diskussionen um einen kurzen, bunten 4" Achromaten, der vom Hersteller damit beworben wurde, dass man ED Glas verwenden würde.....ich will das hier nicht weiter vertiefen.


    ABER: in diesem Zusammenhang fiel mir wieder ein, dass es doch mal ganz gelegentlich Versuche gegeben hat, Achromaten mit sogenannten LD ( low-dispersion ) Gläsern herzustellen um die CA zu drücken.


    Dunkel erinnere mich an Geräte wie den Kasai (?) Nerius mit 150/9xx mm Brennweite, auch beim TS Individual 102/1100 wurde über den Einsatz von sogenannten LD Gläsern spekuliert.


    Frage an die, die mehr von Optik verstehen als ich :


    <b>Warum haben sich solche LD Gläser als Zwischenglied zwischen Achromat und ED eigentlich nicht durchgesetzt ?</b>


    - war die Wirksamkeit zu gering ?
    - Gläser zu teuer/unwirtschaftlich ?
    - schlecht zu bearbeiten ?


    Würde mich mal interessieren. Welche Glassorten sind denn überhaupt LD-Gläser ?


    <b>Oder ist der ganze Begriff des "LD-Glases" auch nur eine Ausgeburt der Werbetexter ??</b>


    Fragt neugierig, Michi

  • Ich glaube das dort Lanthan-Gläser verwendet werden. Sind günstiger als normale ED, sollten die CA aber um bis zu 30% verringern können.


    Am FH-Grabbeltisch ist das aber leider nicht wirtschaftlich genug.

  • Servus Michi,
    beim TS 102/1100 steht etwas von verbesserter Farbkorrektur, aber nicht von LD Glas. Daher wird wohl kein LD Glas benutzt. Die 4" f/11 haben eine verbesserte Farbkorrektur gegenüber den kurzbrennweitigeren 4" Refraktoren...
    Der Vergleich meines 4" f/11 mit dem 4" f/15 zeigt beim 4" f/15 eine verbesserte Farbkorrektur. Der 4" f/11 ist aber auch noch moderat, was den Farbfehler betrifft. Klar, dass der 4" f/15 und der 80 f/15 bei der Farbkorrektur die Nase vorn haben. SD Glas beim 102/1100 halte ich dennoch für ein Gerücht. Schön ist beim 102/1100, dass er recht sauber gefertigt ist.
    Servus,
    Roland

  • Hallo miteinander


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Oder ist der ganze Begriff des "LD-Glases" auch nur eine Ausgeburt der Werbetexter ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    So ist es! Ob ED, LD oder SD, das sind keine fest definierten Bezeichnungen von Glassorten. Es sind Sammelbegriffe die für den Laien gut klingen sollen.


    Was gemeint ist, sind Gläser mit anomaler Teildispersion, die nebenbei auch eine geringe Dispersion haben. Die wichtige Eigenschaft ist aber die anomale Teildispersion.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Glas_anomaler_Dispersion


    Diese Gläser werden von den Hersteller als Fluor-, Phosphat- oder Fluorphosphat-Gläser bezeichnet. Man erkennt dies in der Glasbezeichnung durch die Buchstabenkombinationen FK, PK, FPL. Die meisten dieser Gläser sind eben solche mit anomaler Teildispersion.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich glaube das dort Lanthan-Gläser verwendet werden. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Lanthangläser (Buchstabenkombinationen LA) haben zum Teil auch die Eigenschaft anomaler Teildispersion. Allerdings geht hier diese Eigenschaft genau in die andere Richtung als bei den Fluorphosphatgläsern und der Brechungsindex ist in der Regel hoch. Ein Lanthanglas eignet sich möglicherweise als Partnerglas (Flintglas) für ein Fluorphosphatglas (Kronglas).


    Viele Grüße,
    Andreas

  • Hallo Michael,
    ja, beim Howdii steht es. Er hat es im Vergleich mit anderen 4" f/10 Refraktoren als Refraktore mit LD ab- bzw. eingeschätzt. Dazu kann ich natürlich nichts sagen, da ich keinen 4" f/10 mit meinem 4" f/11 verglichen habe. Der 4" f/15 ist zumindest bei mir farbreiner und der Vixen 80L natürlich ebenso.
    Was der Gerd mal geschrieben hat, dass die Farbreinheit auch von Glasschmelze zu Glasschmelze verschieden sein kann. Es kann also sein, dass manche 4" f/11 Objektive etwas farbreiner sind und andere weniger. Durch die f/11 ist das Objektiv aber sowieso farbreiner wie das f/10 Objektiv. Kommt dann noch eine günstige Paarung an Glasschmelzen dazu, dann kann der Refraktor nochmal etwas farbreiner sein und dann ist der Unterschied zum 4" f/10 noch deutlicher ...
    Neben dem Farblängsfehler gibt es ja auch Farbquerfehler. Es mag sein, dass Farbquerfehler, Keilfehler usw. das Bild bei billigen 4" f/10 Refraktoren farblich versaut und der 4" f/11 zum etwas geringeren Farblängsfehler einen deutlich geringeren Farbquerfehlt ... besitzt und dadurch weniger Farbsäume zeigt.
    Ist aber nur eine Spekulation...


    Wenn bewusst ein Sonderglas verwendet wird, dann steht das normalerweise auch in der Werbung, außer der Unterschied ist vernachlässigbar.


    Servus,
    Roland

  • Roland, mal Hand aufs Herz :


    ohne den 102/1100er selbst zu kennen - erkennst Du wirklich einen spürbaren CA Unterschied, ob Du nun einen 100mm f/10 hast oder einen 100mm f/11 ?


    Ich denke, "sichtbar" wird es erst ab f/13, oder ?


    MfG Micha

  • Hallo Micha,
    ich habe keinen 4" f/10 da um den Test zu machen. Ich hab nur gesehen, dass der 4" f/15 noch farbreiner ist wie der 102/1100.
    Jetzt stellt sich die Frage, wieso der Howdii den 4" f/11 als farbreiner einschätzt (ich gehe mal davon aus, dass der Howdii das ernsthaft so eingeschätzt hat).
    Meine Vermutung ist, dass da neben dem normalen Farblängsfehler andere Dinge hineingespielt haben könnten, die die 4" f/10 FHs "bunter" aussehen haben lassen, eventuell gab es bei den 4" f/10 Keilfehler, Dezentrierung, Farbquerfehler, Gaußfehler ...
    Eine weitere Möglichkeit könnte der subjekitve Eindruck sein oder das Glas des 102/1100 hat tatsächlich verbesserte Eigenschaften..
    Servus,
    Roland

  • ...Oder ist der ganze Begriff des "LD-Glases" auch nur eine Ausgeburt der Werbetexter ?...


    Würde ich so nicht sagen, von Schott wird ein "Schott XLD-Glas" (eXtreme Low Dispersion) mit einer Brechzahl von <font size="5">n</font id="size5">d = 1,45600 angeboten!

  • Hallo Hanswerner,


    ja und nun meinst du das Schott keine Werbung macht und damit auch keine Werbesprüche klopft oder was?
    Das was Schott als XLD bezeichnet ist nichts Anderes als die bekannten ED Gläser von einigen auch als SD bezeichnet.
    Schott ist nur zu stolz einfach die Werbesprüche der Konkurrenz zu übernehmen und kreiert seine Eigenen.
    Das sogenannte XLD Glas das du meinst ist FK58 und das liegt bezüglich Dispersion also der Abbe Zahl von 90 etwa beim Ohara FPL52 oder dem Hoya FCD10.
    Eine Brechzahl gibt übrigens nicht die Dispersion an sondern das macht die Abbe Zahl.
    Daher brauchst du die Brechzahl für 588nm hier nicht so in den Vordergrund stellen.


    ED oder was man sonst noch so für „D“ Gläser als Werbesprüche kreiert hat sind entweder Phosphat- Kron Gläser (PK) oder Fluorit-Kron Gläser (FK)
    Das ist die korrekte Bezeichnung für diese Gläser und darum heißt so ein Glas bei Schott auch FK = Fluorite-Kron und nicht XLD.


    Es handelt sich beim FK58 also um ein Fluorit-Kron Glas und das XLD ist nur der Werbespruch und da lässt sich jeder Hersteller seinen eigenen einfallen.
    Ohara sagt hier eben ED dazu und man könnte wenn man möchte auch SD oder LD dazu sagen, das ist Wurst.
    Hier eine kleine Grafik mit den korrekten Bezeichnungen diverser Gläser.


    https://nn.wikipedia.org/wiki/…a/File:Abbe-diagram_2.svg

    Werbesprüche wie LD, SD, ED, XLD oder sonst ein D wirst du dort aber nicht finden.
    Also bloß nicht verrückt machen lassen von den Werbestrategen.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,


    klar ist schon, dass bei hoher Brechzahl eine hohe Dispersion entsteht.
    Hier ein paar Beispiele:
    Glasart Brechzahl / Abbe-Zahl
    Schott SF57 - 1,84666 - 23,64
    LASF - 1,80610 - 40,66
    BALF4- 1,57956 - 53,59


    P.S. Hast du von Schott Werbung für ein LD-Glas gesehen?


    Im übrigen ist dein Link eine Seite aus dem Glaskatalog von der Fa. Schott...
    "n Abbe diagram plots the Abbe number against refractive index for a range of different glasses (red dots). Glasses are classified using a letter-number code to reflect their composition and position on the diagram. Data plotted from the Schott Glass catalogue."

  • Hallo miteinander,
    eingangs ging es um vermeintlich leicht "verbesserte" Achromate die zwischen Achromat und ED liegen und "LD" genannt werden.
    Was ich hier herauslese, dass ED und LD Namen sind, die von verschiedenen Firmen für Gläser verwendet werden, die für farbreinere Objektive verwendet werden können.
    Das Schott XLD Glas könte genaus gut ED Glas genannt werden und andersherum. Firmen möchten ihr Glas für die Verwendung farbreinerer Optik anpreisen (man kann es auch als eine Art Werbung sehen)
    Der 102/1100 ist leider kein ED oder LD sondern ein FH Achromat, der durch sein 4" f/11 noch einen moderaten Farbfehler besitzt. Mag sein, dass manche Glasschmelzen ihn je nach Charge erwas farbreiner machen oder nicht. Die Abbildung ist durchaus relativ gut aber von der Farbreinheit hinter dem 102/1500 und vermutlich auch hinter dem 102/1350. Klar ist der Unterschied zum f/13 nicht so groß aber sicher vorhanden.
    Servus,
    Roland

  • Servus Roland,


    da kann ich dir nur beipflichten. Diese Sondergläser sind halt einmal recht teuer und werden wahrscheinlich deswegen nicht oft verbaut. Der Preis für einen Refraktor würde um einiges höher liegen als bei Standardgläsern. Ich finde, dass ein entsprechendes Öffnungsverhältnis hier die beste Lösung ist.
    Alle Hersteller wollen natürlich mit blumiger Werbung ihre Produkte an den Mann/Frau bringen, ist doch logisch. Wobei ich jetzt bei Schott so gar keine Ggsehen habe, aber die wenden sich der Produktion und nicht dem Endverbrucher zu...

  • Die Firma iStar Optical fertigt neben normalen achromatischen Objektiven auch solche, die nach eigenen Angaben ein um 30, 35 bzw. 50 % vermindertes sekundäres Spektrum aufweisen; siehe hier:


    http://www.istar-optical.com/anastigmatic-doublet.html


    Ich vermute, dass iStar bei diesen Objektiven im Vergleich zu normalen Gläsern jeweils ein Glas mit etwas geringerer Dispersion und mit anormaler Teildispersion verwendet, das aber kein so extremes Sonderglas wie die heute sonst üblichen ED-Gläser ist und somit als "LD-Glas" bezeichnet werden könnte ("low dispersion", aber keine "extra low dispersion").


    In letzter Zeit habe ich allerdings wenig von iStar gehört. Inwieweit diese Firma noch aktiv ist, ist mit nicht bekannt. Auch kann ich die Qualität der von iStar hergestellten Objektive nicht einschätzen.

  • Hallo Hanswerner,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">klar ist schon, dass bei hoher Brechzahl eine hohe Dispersion entsteht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    das ist kein verlässlicher Anhaltspunkt.
    Im Einzelfall kann die Dispersion eines Glases höherer Brechzahl auch geringer sein kann als die eines Glases mit niedrigerer Brechzahl.


    ---------Brechzahl------Abbe-Zahl
    PSK53.....1,618...............63,39
    F5..........1,603...............38,03


    Hier ist es also genau anders rum wie in deinem Beispiel.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">P.S. Hast du von Schott Werbung für ein LD-Glas gesehen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nein Schott ist auf den Zug derartiger Werbesprüche erst sehr spät aufgesprungen.
    Man hatte in der Vergangenheit immer nur die fachlich korrekten Glasbezeichnungen angeben und auf irgendwelche Werbesprüche verzichtet.
    Die ED Gläser bei Schott heißen ja auch nach wie vor zb. FK58 und nicht XLD58.
    Das XLD hat nur der Werbetexter ergänzt damit Leute ohne jegliche Fachkenntnisse mitbekommen das dieses Glas mit einer Abbe Zahl von 90,9 eine niedrige Dispersion hat.
    Wer nur etwas Ahnung hat dem muss man das natürlich nicht extra mitteilen, der weiß das auch so ohne das man ihn an die Hand mimt und das noch mal extra erklärt.


    Auch Zeiss hatte nie derartige Werbesprüche.
    So werden Optiken die heute EDs genannt werden im Buch Laux Astrooptik noch korrekt als Flourphosphatapochromate bezeichnet.
    Die Doublets als FK2 Objektive und die Triplets als FK3 Objektive.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Im übrigen ist dein Link eine Seite aus dem Glaskatalog von der Fa. Schott...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja selbstverständlich ist dieses Diagramm von Schott!
    Sag mal glaubst du ich ziehe mir die Hosen mit der Kneifzangen an?
    Derart rudimentäre Grundkenntnisse darfst du mir ruhig zutrauen. Ich gehöre werde zu den Leuten denen man extra erklären muss das ein Glas mit einer Abbe Zahl von 90,9 eine niedrige Dispersion hat noch zu denen die das Abbe Diagramm von Schott und deren Glasbezeichnungen nicht kennen.


    Grüße Gerd

  • Hallo Presto,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Firma iStar Optical fertigt neben normalen achromatischen Objektiven auch solche, die nach eigenen Angaben ein um 30, 35 bzw. 50 % vermindertes sekundäres Spektrum aufweisen; siehe hier:


    http://www.istar-optical.com/anastigmatic-doublet.html


    Ich vermute, dass iStar bei diesen Objektiven im Vergleich zu normalen Gläsern jeweils ein Glas mit etwas geringerer Dispersion und mit anormaler Teildispersion verwendet, das aber kein so extremes Sonderglas wie die heute sonst üblichen ED-Gläser ist und somit als "LD-Glas" bezeichnet werden könnte ("low dispersion", aber keine "extra low dispersion").
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich habe das hier doch alles schon erklärt und auch selbst so eine Optik gerechnet.


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=222788


    Man verwendet hier Lanthan-Flint Gläser oder Kurz-Flinte zur Reduzierung des sekundären Spektrums.
    Flinte sind bekanntlich Gläser hoher Dispersion!!
    Wenn man diese Optiken also nach der Dispersion des zur Reduzierung des sekundären Spektrums verwendeten Sonderglases bezeichnen wollte müsste man sie HD = High Dispersion nennen.
    Denn die Verbesserung der des sekundären Spektrums wurde hier durch ein Sonderglas hoher Dispersion erreicht.


    Speziell der Begriff LD scheint ohnehin der Phantasie von Laien entsprungen zu sein die genau mit der gerade von dir geschilderten Argumentationskette.
    Farbkorrektur etwas schlechter als bei ED also muss es das verwendete Sonderglas wohl nicht extra low sondern nur low sein sich das zusammengereimt haben.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,


    zumindest Tamrom verwendet die Bezeichnung LD und scheint Sondergläser in mindestens 4 Kategorien einzuteilen:


    AD (Anomalous Dispersion)
    LD (Low Dispersion)
    XLD (Extra Low Dispersion)-Glas
    XR (Extra Refractive Index)-Glas


    Gruss Heinz

  • Hallo Heinz,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">zumindest Tamrom verwendet die Bezeichnung LD und scheint Sondergläser in mindestens 4 Kategorien einzuteilen:


    AD (Anomalous Dispersion)
    LD (Low Dispersion)
    XLD (Extra Low Dispersion)-Glas
    XR (Extra Refractive Index)-Glas
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    na ja wie gesagt derartige Bezeichnungen werden von der Werbeabteilung für absolute Leien kreiert die mit den korrekten Glasbezeichnungen und mit den anhand der Daten im Glaskatalog ersichtlichen optischen Eigenschaften eines Glases absolut nichts anfangen können.
    Leute die nicht wissen das die Abbe- Zahl die Dispersion des Glases kennzeichnet.
    Leute die nicht wissen das Abbe Zahlen oberhalb von 80 eine besonders niedrige Dispersion kennzeichnen.
    Und Leute die nicht wissen das es vor allem auf die relative Teildispersion des Glases ankommt.
    Nur wenn das Glas eine anomale relative Teildispersion hat ist eine Reduzierung des sekundären Spektrums der Glaspaarung möglich und darauf kommt es an.

    Bevor man all das den Leuten erklärt und anhand dieser Eigenschaften deutlich macht das man ein besonderes „gutes“ Glas verwendet hat holt man lieber ein paar flotte Sprüche aus der Schublade und gut ist.
    Aber diese Sprüche sind und bleiben Werbesprüche und sind keine fachlich korrekten Bezeichnungen.
    Dazu müsste es ja eine Definition geben und die gibt es für keinen dieser Werbesprüche.
    Eine etwaige Einteilung ist rein willkürlich
    Jeder kann nach Belieben festlegen wann etwas für ihn nun extra low oder was weiß ich ist.
    Wir sehen das ja am Bresser AR-102xs
    Der wird mit einem ED Glas beworben weist aber das gleiche sekundäre Spektrum wie eine Glaspaarung mit gewöhnlichen Standardgläsern auf.


    Der Fachmann schaut zur Beurteilung eines Glases lieber in den Glaskatalog und auf die entsprechenden Parameter und lässt sich nicht von den Werbetextern beeindrucken.
    Ich verwende den Begriff ED für Flourphosphatapochromate auch nur weil sich das so eingebürgert hat und ich dieses lange Wort nicht immer schreiben mag und wenn ich nur FK2 oder FK3 Objektiv schreibe weiß am Ende auch keiner was ich meine.
    Aber bei ED bleibt es dann auch. Ich muss nicht jeder Kuh hinterherlaufen die der Werbetexter neu durchs Dorf treibt und ihm immer alles nachplappern.


    Grüße Gerd

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mintaka</i>
    <br />Hallo Gerd,


    zumindest Tamrom verwendet die Bezeichnung LD und scheint Sondergläser in mindestens 4 Kategorien einzuteilen:


    AD (Anomalous Dispersion)
    LD (Low Dispersion)
    XLD (Extra Low Dispersion)-Glas
    XR (Extra Refractive Index)-Glas


    Gruss Heinz
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Heinz,


    nur mal so als Einwurf, diese Bezeichnungen sind reichlich willkürlich und wie Gerd schon schrieb so isoliert auch ohne Aussage.


    Ein Beispiel, die Dispersion von Luft ist nahe null demnach XLD, also das ideale Material für eine Fernrohroptik?


    Ferner, in der Optik ist "Anonomale Dispersion" klar und unmissverständlich so definiert, dass der Brechungsindex mit zunehmender Wellenlänge größer wird. Dies geschieht nur auf der kurzwelligen Flanke/Seite einer Absorptionsbande, doch wer möchte, dass eine Linse mitten im Transmissionsbereich Licht absorbiert?


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas und Gerd,


    mein Posting war auch hauptsächlich als Einwand auf Gerds Aussage 'Speziell der Begriff LD scheint ohnehin der Phantasie von Laien entsprungen zu sein' gedacht. Ist aber klar, das diese Bezeichnungen eher vom Marketing als von Optikern genutzt werden.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gerd-2</i>
    <br />Hallo Presto,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Firma iStar Optical fertigt neben normalen achromatischen Objektiven auch solche, die nach eigenen Angaben ein um 30, 35 bzw. 50 % vermindertes sekundäres Spektrum aufweisen; siehe hier:


    http://www.istar-optical.com/anastigmatic-doublet.html


    Ich vermute, dass iStar bei diesen Objektiven im Vergleich zu normalen Gläsern jeweils ein Glas mit etwas geringerer Dispersion und mit anormaler Teildispersion verwendet, das aber kein so extremes Sonderglas wie die heute sonst üblichen ED-Gläser ist und somit als "LD-Glas" bezeichnet werden könnte ("low dispersion", aber keine "extra low dispersion").
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich habe das hier doch alles schon erklärt und auch selbst so eine Optik gerechnet.


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=222788


    Man verwendet hier Lanthan-Flint Gläser oder Kurz-Flinte zur Reduzierung des sekundären Spektrums.
    Flinte sind bekanntlich Gläser hoher Dispersion!
    Wenn man diese Optiken also nach der Dispersion des zur Reduzierung des sekundären Spektrums verwendeten Sonderglases bezeichnen wollte müsste man sie HD = High Dispersion nennen.
    Denn die Verbesserung der des sekundären Spektrums wurde hier durch ein Sonderglas hoher Dispersion erreicht.


    Speziell der Begriff LD scheint ohnehin der Phantasie von Laien entsprungen zu sein die genau mit der gerade von dir geschilderten Argumentationskette.
    Farbkorrektur etwas schlechter als bei ED also muss es das verwendete Sonderglas wohl nicht extra low sondern nur low sein sich das zusammengereimt haben.


    Grüße Gerd
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo "Gerd-2",


    entschuldige bitte vielmals, dass ich Deine lichtvollen Ausführungen in dem von Dir zitierten früheren Beitrag nicht gelesen hatte. Das ist natürlich ein unverzeihliches Versäumnis ...


    Ob Deine Spekulationen bezüglich der von iStar verwendeten Gläser zutreffen, könnte allerdings nur die Firma iStar selbst beantworten.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gerd-2</i>
    <br />Hallo Heinz,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">zumindest Tamrom verwendet die Bezeichnung LD und scheint Sondergläser in mindestens 4 Kategorien einzuteilen:


    AD (Anomalous Dispersion)
    LD (Low Dispersion)
    XLD (Extra Low Dispersion)-Glas
    XR (Extra Refractive Index)-Glas
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    na ja wie gesagt derartige Bezeichnungen werden von der Werbeabteilung für absolute Leien kreiert die mit den korrekten Glasbezeichnungen und mit den anhand der Daten im Glaskatalog ersichtlichen optischen Eigenschaften eines Glases absolut nichts anfangen können.
    Leute die nicht wissen das die Abbe- Zahl die Dispersion des Glases kennzeichnet.
    Leute die nicht wissen das Abbe Zahlen oberhalb von 80 eine besonders niedrige Dispersion kennzeichnen.
    Und Leute die nicht wissen das es vor allem auf die relative Teildispersion des Glases ankommt.
    Nur wenn das Glas eine anomale relative Teildispersion hat ist eine Reduzierung des sekundären Spektrums der Glaspaarung möglich und darauf kommt es an.

    Bevor man all das den Leuten erklärt und anhand dieser Eigenschaften deutlich macht das man ein besonderes „gutes“ Glas verwendet hat holt man lieber ein paar flotte Sprüche aus der Schublade und gut ist.
    Aber diese Sprüche sind und bleiben Werbesprüche und sind keine fachlich korrekten Bezeichnungen.
    Dazu müsste es ja eine Definition geben und die gibt es für keinen dieser Werbesprüche.
    Eine etwaige Einteilung ist rein willkürlich
    Jeder kann nach Belieben festlegen wann etwas für ihn nun extra low oder was weiß ich ist.
    Wir sehen das ja am Bresser AR-102xs
    Der wird mit einem ED Glas beworben weist aber das gleiche sekundäre Spektrum wie eine Glaspaarung mit gewöhnlichen Standardgläsern auf.


    Der Fachmann schaut zur Beurteilung eines Glases lieber in den Glaskatalog und auf die entsprechenden Parameter und lässt sich nicht von den Werbetextern beeindrucken.
    Ich verwende den Begriff ED für Flourphosphatapochromate auch nur weil sich das so eingebürgert hat und ich dieses lange Wort nicht immer schreiben mag und wenn ich nur FK2 oder FK3 Objektiv schreibe weiß am Ende auch keiner was ich meine.
    Aber bei ED bleibt es dann auch. Ich muss nicht jeder Kuh hinterherlaufen die der Werbetexter neu durchs Dorf treibt und ihm immer alles nachplappern.


    Grüße Gerd
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Hallo "Gerd-2",


    zwei Anmerkungen eines "absoluten Leien":


    1. Man sollte die Dinge nicht so verbissen sehen (ist nicht gut für den Blutdruck).


    2. "Laien" schreibt man mit "ai".

  • So, um mal wieder Ruhe in die Diskussion zu bringen will ich zum Thema selbst noch was anmerken:


    Wenn bei der selben Glaskombination ein Objektiv mit F:10 und größer gefertigt wird, dann ist die Dispersion automatisch schon viel geringer als bei einem (sagen wir) F:5 Objektiv. Grund dafür sind die verschieden starken Linsenradien.
    Bei einem F:5 Objektiv sind die Linsenradien viel stärker gekrümmt und das ergibt eine stärkere Dispersion.
    Mit "Sondergläsern" kann man dem natürlich bis zu einem gewissen Punkt entgegenwirken, aber den Farbfehler wird man nie auf Null drücken können. Das ist gegen die Gesetze der Linsen-Optik.
    Ein mir bekannter Optik-Designer hat mal vor Jahren einen sogenannten
    Poly-Apochromaten (seine Bezeichnung) mit vier Linsen gerechnet und ich habe nach seinen Vorgaben die Linsen gefertigt. Es wäre wahrscheinlich auch alles gut gegangen, aber leider wurde mir das Kittglied (hatte ich in einer Firma machen lassen) total verspannt wieder zurückgebracht. Es war nicht mehr reparabel und so sind mir nur zwei Linsen geblieben und das Projekt eines 168mm Objektiv war aus finanziellen Gründen gestorben....


    Mir persönlich ist die FREUDE an der praktischen Beobachtung bei weitem wichtiger als eine "perfekte" Optik - die gibt es m.M. nach nicht und das macht unzufrieden...
    In dem Sinne C.S. [;)]

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!