Planung für die Zukunft

  • Früher oder später will ich aufrüsten. Im Moment habe ich einen kleinen 90/900 Refraktor von Bresser und es macht Spaß, für den Anfang bin ich absolut zufrieden.


    Fotografieren möchte ich nicht, ich hätte auch keine Muße, nächtelang am Computer zu sitzen um die Ergebnisse zu bearbeiten. Ich will einfach viel sehen und genießen, Deep-Sky, Planeten und Mond, in umgekehrter Reihenfolge.


    Da mein Budget begrenzt ist, denke ich an ein Dobson mit 2" Auszug, möglichst großer Öffnung und mechanisch so einfach wie möglich, wegen Transport per Fahrradanhänger.


    Nun ist mir z.B. ein GSO - Dobson GSD 200c über den Weg gelaufen. Die Frage ist nur, ob das Teil von der Optik her vernünftig ist. Die Ausstattung ist zwar dürftig, aber für den Anfang kann ich ja meine 1-1/4"-Okulare benutzen.


    Meine ganz konkreten Fragen nun:


    Ist das Teil seinen Preis wert?
    Könnte ich für weniger Geld einen besseren optischen Tubus finden? Die Rockerbox würde ich mir dann für die Differenz selbst zimmern.


    Vielen Dank im Voraus für eure Geduld, solche Fragen das 100000dste Mal zu beantworten. Leider fällt es mir als Anfänger immer noch schwer, die ganzen verfügbaren Informationen auf einmal im Blick zu haben.


    Gruß,


    Dieter

  • Dieter,
    Montagsausgaben kann es natürlich immer geben. Aber hinsichtlich der Optik habe ich in jüngster Zeit keine Negativmeldungen zu GSO-Dobsons gehört. Preislich ... naja, schau selbst bei den einschlägigen Händlern. Hauptunterschiede bei den Preisen ergeben sich mehr durch die Zubehörausstattung (Okularbeigaben, Sucher/Telrad) und dem "Schnickschanck", wie eingebaute Lüfter, Quarzglas als Spiegelträger, 1:10-Untersetzung im Auszug. Da muss man für sich unterscheiden, was wirklich wichtig ist. Das "A" und "O", nämlich die optische Qualität ist überall etwa gleich. Bei der Mechanik gibt es je nach Anbieter schon mal Unterschiede. Insbesondere die Skywatcher-Geräte sind da anders konstruiert als die Galaxy-/GSO-Geräte.


    So ein 6" f/6 ist der Standard für den visuellen Deepsky-Einstieg. ... und alles andere als "nur" Einsteigerteleskop", eher ein visueller "Allrounder". Auf dem Gerbauchtmarkt findet man mit Gedult sicher Alternativen mit mehr Öffnung. Hinischtlich Größe ist der 8-Zöller "autotauglich", der Tubus geht quer auf die Rücksitzbank. Das Gewicht eines 200/1200er liegt bei etwa 22kg, je zur Hälfte etwa Tubus, Rockerbox.

  • Kalle, danke für deine Ausführungen. Die bestätigen in etwa das, was ich zwischen den Zeilen der Händlerlobpreisungen und auf der Website von GSO gelesen habe, also ein simples aber optisch vernünftiges Gerät.


    Ich habe mich mal ein bischen umgesehen. Es ist erstaunlich, wie groß die Unterschiede bei einzelnen Händlern sind. Ich nenne keine Namen, wer es wissen will, braucht nur eine Suchmaschine zu bemühen. Der Preis beträgt übrigens bei den meisten genau 375 Euro zzgl. Versand.


    Hauptspiegel-Lüfter fehlt bei zwei Anbietern
    Amazon gibt überhaupt keine Details über den Lieferumfang (und ist am teuersten)
    Ein Anbieter hat den 8x50 Sucher gegen einen 6x30 Sucher ausgetauscht
    Der Anbieter mit dem niedrigsten Preis hat eine ganze Seite Fließtext geschrieben, aus der man sich die Daten zusammensuchen muß, die Brennweite hat er sogar vergessen. Ich gehe davon aus, daß er genauso "penibel" versendet und vermute, daß er für den Preis noch irgendwas eingespart hat.
    GSO gibt als Standardausrüstung noch ein 9 mm Plössl dazu, das in Deutschland wohl dem Preiskampf zum Opfer gefallen ist.
    Die Liefer- und Rückgabebedingungen sind fast überall gleich, nahezu wörtlich.


    Das vollständigste Angebot umfaßt außer Tubus und Rockerbox
    35 mm Verlängerungshülse
    25 mm Plössl
    Hauptspiegelbelüftung mit Batteriehalter (wer weiß, was die anderen da haben, ist nicht beschrieben)
    8x50 Sucher achromatisch


    Ich versuche noch zu warten, denn eigentlich ist es etwas übertrieben, jetzt schon ein zweites Teleskop zu kaufen. Aber Weihnachtsgeld ist da und normalerweise steigen die Preise eher...
    Ein oder zwei positive Antworten will ich wenigstens noch abwarten. Vielleicht beruhige ich mich dann auch wieder. Immerhin habe ich schon ein gebrauchtes 10" Dobson für knapp 200 Euro gesehen, allerdings verkauft.


    Gruß,


    Dieter

  • Ich kann mich von dem Gedanken nicht trennen und habe mich mit möglichen Okularen beschäftigt. Der Dobson hat ja 200 mm Öffnung und 1200 mm Brennweite.


    Ich habe in 1-1/4" (verwendbar mit Adapter)
    - 26 mm Plössl
    - 8-24 mm Zoom (eher ein Testkauf, praktisch, um Brennweiten als sinnvoll oder sinnlos einzustufen)
    - 9 mm Meade SWA
    - 5,5 mm Meade SWA


    Ein Okular mit kürzester Brennweite kann warten, das wäre jedenfalls 3,0 mm für 400-fache Vergrößerung - angesichts der Lichtverschmutzung hier wohl etwas zu kurz gegriffen... Kann, wie gesagt, warten.
    Dann das Übersichtsokular: z.B. 2" Erfle 30 mm, 68°. Das wäre eine AP von 5 mm, die ich wohl noch kann. Was ich an Okularen mit richtig großem Gesichtsfeld gefunden habe, ist doch ziemlich teuer.
    Dazwischen bin ich ja mit den 1-1/4" Okularen abgedeckt, obwohl: Bringt 2" mehr Licht? Dann wäre das kurze Okular wohl auch besser in 2", eigentlich alle Okulare. Aber ich denke, das kann ich Schritt für Schritt angehen, die nächste Mars-Opposition ist ja im Mai 2016 (mein spezielles Interesse für die kurzen Brennweiten). Und 2018, wenn der Mars noch viel näher kommt, kann ich diese Fragen hoffentlich selbst beantworten.
    Noch eine Frage: Wie schmerzhaft wäre wohl der Lichtverlust einer 2x Barlow-Linse für unter 100 Euro, um Okulare einzusparen?


    Aber mir kribbelt es überall, nicht nur unter den Nägeln, und daher wäre ich dankbar, wenn jemand meine Idee für das Übersichtsokular bestätigen oder verwerfen könnte, denn das will ich gleich mitbestellen.


    Gruß,


    Dieter

  • Hi Dieter,


    zum Dobson- wenn du den z.B. bei TS holst machst du nichts verkehrt. Amazon empfielt sich eher nicht, ein Händler direkt als Ansprechpartner ist eigentlich immer von Vorteil.


    Zu der Okularfrage- mit dem 9mm und dem Zoom hast du einen guten Bereich schon abgedeckt, das Zoom dürfte so bis 15mm gut brauchbar sein, längere Brennweite wird das Eigengesichtsfeld dann eigentlich zu klein. Auch mit dem 5,5mm bist du erst mal gut eingedeckt, noch kürzer macht nicht mehr so viel Sinn, die dafür nutzbaren Nächte sind selten.


    Für Übersicht- die günstigste Version dürfte das 30mm Erfle sein, etwas längere Brennweite mit großem eGF kostet schon mehr.


    Bezüglich 2"- das hat mit mehr oder weniger Licht nix zu tun, ein 2" Okular erlaubt lediglich eine größere Feldblende und damit ist ein größeres Eigengesichtsfeld erreichbar.


    Das durchkommende Licht wird dadurch nicht beeinflusst. Die Okularbrennweite bestimmt mit dem Öffnungsverhältnis des Teleskops die Austrittspupille- ein 30mm Okular mit 1,25" Steckhülse bringt die gleiche AP wie ein 30mm mit 2" Hülse- und zwar an dem 200/1200 ist die damit 5mm groß.


    Bei den kurzen Brennweiten macht eine 2" Ausführung keinen Sinn- die Feldblende ist bei diesen kurzen Brennweiten klein genug um in einer 1,25" Bauform Platz zu haben.


    Barlow- wozu? Ein 30mm Erfle wäre in 2", also mit der einfachen 1,25" Barlow nicht nutzbar. Das 26mm käme auf 13mm- ist abgedeckt durch dein Zoom. Das 9mm käme auf 4,5mm- nahe am 5,5mm. Gut, könnte man so nutzen, aber da würde ich dann eher mal ein 3,5 bis 4mm Okular kaufen.


    Barlow also eher weglassen, erst mal das Okular für Übersicht anschaffen, längerfristig dann vielleicht das Zoom abgeben und dafür eine mittlere Brennweite so 12-14mm nehmen.


    Gruß
    Stefan

  • Danke auch dir, Stefan, nun ist meine Entscheidung gefallen. Genauer gesagt, sie ist zementiert und bereits durchgeführt, denn du hast mich ja voll bestätigt, was Okular, Teleskop und Händler betrifft. Wobei ich klar sagen muß, daß die anderen (außer Amazon, die hatte ich sowieso nicht im Visier, nur als Preisvergleich) an den kleinen Unterschieden im Lieferumfang ausschieden.


    Also bestellt: Erfle 30mm 68°, und das Teleskop.


    Barlow-Linse ist natürlich nicht sinnvoll, wenn "aufbohren" von 1-1/4" auf 2" bei den kürzeren Brennweiten eh nichts bringt. In dem Bereich brauche ich ja dann nichts neues.
    Was ich natürlich noch brauche, ist ein 2"-Filter, oder zwei... naja, es hört halt nie ganz auf.


    Gruß,


    Dieter

  • So, die Lieferung hat wunderbar geklappt, zwei Pakete, eins mit der zerlegten Rockerbox und eins mit dem Rest. Die Verpackung ist sehr gut, der Transport um den halben Erdball konnte keinem einzigen Teil etwas anhaben, und es ist alles vollständig eingetroffen.


    Natürlich habe ich das Teleskop gleich aufgebaut. Die Rockerbox besteht aus fünf stabilen Pressholzteilen, einem "Scheibenlager" für die vertikale Achse und zwei Federn um den Tubus zu halten und die Reibung der horziontalen Achse auf den Teflonstreifen zu erhöhen. Die Vorarbeiten - Paßform, Umleimer, vorgebohrte Löcher etc. sind sauber ausgeführt. Der Sucher wird auf einem stabilen Metallfuß befestigt, Justierung erfolgt über zwei Schrauben gegen eine Feder. Überhaupt dominiert am Tubus Metall, kaum Plastik zu finden. Ein kleines Manko: der Schwerpunkt ist nicht ideal, der Tubus hält ohne Okular kaum die Waage. Vielleicht reicht ja das Batteriepack am unteren Ende, das ich noch nicht befestigt habe. Sonst muß ich halt ein Gewicht anbringen. Die Anleitung ist dürftig aber ausreichend (Schweden-Stil). Allerdings werden weder das "Scheibenlager" für die vertikale Achse noch der Spiegellüfter erwähnt. Dafür gutes Deutsch und Englisch. TS hat noch eine Anleitung für den Crayfordauszug und eine für die Spiegeljustierung dazugeheftet. Der Aufbau dauerte knapp 20 Minuten.


    Der erste Augenschein zeigt genau das, was ich erwartet habe, einen spartanischen Dobson, der obendrein erfreulich robust wirkt. Der 2" "GSO Crayford Style" OAZ macht auch einen guten Eindruck, komplett aus Metall und scheint recht präzise zu funktionieren. Allerdings habe ich als Vergleich nur das Plastikformteil von Bresser an meinem Refraktor und den Schwalbenschwanzvortrieb meines 50er-Jahre Mikroskops. Innen sind Tubus und Sucherfernrohr mattschwarz lackiert, ich konnte keine glänzenden Stellen finden. Es hängt also alles von den beiden Spiegeln ab, die sich nun bewähren müssen.


    Zur Optik kann ich noch nicht viel sagen, es ist bedeckt hier. Die Wand des Nachbarhauses erscheint natürlich heller als durch den 90mm Refraktor, und der Spiegel ist nicht offensichtlich schief - ich kann auf 1,5 m Entfernung durch den OAZ noch mein Auge sehen. Aber wenn ich sehen sollte, daß die Wolken ein paar Löcher lassen, kann ich in fünf Minuten draußen sein und schon mal das Übersichtsokular ausprobieren, während der Dobson auskühlt, zur Not auch tagsüber (aber nicht die Sonne)! Wenn ich mich nicht irre, kommt es eigentlich nur noch auf die Qualität der beiden Spiegel an. Selbst, wenn ich noch nachjustieren müßte, wäre das kein Drama, die Möglichkeiten sind vorhanden und beschrieben, und alles Weitere kann ich im Internet nachlesen.


    Eine Beurteilung der Optik werde ich übrigens nicht nachliefern, dafür fehlen mir Erfahrung und Vergleichsmöglichkeiten. Aber vermutlich ein paar Erfahrungsberichte im passenden Teil des Forums.


    Kurz noch zu den Okularen, die auch beide von GSO sind: Gehäuse komplett aus Metall, kleine Augenmuschel aus Gummi, präzise sitzende Schutzkappen, Vergütung des Glases vorhanden, soweit ich das beurteilen kann. Saubere Verarbeitung und staubfrei verpackt.


    Ich hoffe, das klingt jetzt nicht nach einem Werbetext für GSO. Das wichtigste fehlt ja sowieso: der Praxistest. Und es könnte ja auch sein, daß der Tubus innerhalb weniger Jahre durchrostet... Aber da ich beruflich mit der Herstellung von Luxusleuchten zu tun habe, kann ich mir über die Verarbeitung und das allgemeine Erscheinungsbild ein Urteil erlauben und das fällt nicht schlecht aus.


    Gruß,


    Dieter


    PS: Drückt mir die Daumen, daß ich bald was sehen kann ;)


    PPS: Nochmal danke an Kalle und Stefan! Wenn die Optik hält, was der Rest verspricht, bin ich sehr zufrieden.


    PPPS: hat noch jemand Vorschläge, was ich bzw. wie ich testen sollte?

  • Hi Dieter,


    bald was sehen? Da kaufst du dir 8" neu ein, bestellst damit 8 Wochen schlechtes Wetter und willst bald was sehen? Nöööö... [:D]


    Zum Punkt Kopflastigkeit- wie hast du die Federn eingehängt? Typisch ist am Ende der Feder noch ein Ring und häufig wird das so verstanden- der Ring gehört über die Befestigung.


    Eigentlich ist der gedacht, um da mit dem Finger durchgesteckt besser spannen zu können. Das Ende der Feder gehört eigentlich über den Bolzen, damit wird die Feder etwas mehr gespannt.


    Auf dem Bild von meiner Rockerbox ist zwar kein Ring, aber die Zugschlaufe zu sehen. Nicht wundern, ich hab das umgedreht, bei mir hängt die Feder fest an der Rockebox und ich ziehe nach oben. Original ist das umgekehrt, Feder hängt an den Höhenrädern und man zieht nach unten. Hat mich genervt, das ich beim Anheben des Tubus immer die Feder in den Händen hatte.


    Falls die Feder richtig eingehängt ist kannst du auch die Teflonpads im Ausschnit der Auflager höher setzen oder auch den Haltebolzen der Feder an der Rockerbox etwas tiefer anbringen.


    Gruß
    Stefan

  • Moin Dieter,
    dann kommt demnächst das Tuning. DC-Fix-Verloursfolie (schwarz samt) innen im Tubus ist ein probates Mittel, um die Reflexionen zu minimieren. Dazu müsstest du allerdings alle Bauteile am Tubus vorab abschrauben. Bei der Gelegenheit könnte man die Höhenräder so versetzen, dass der Tubus besser im Gleichgewicht ist. Aber dann darauf achten, dass er in der Rockerbox nicht am Boden schleift/festläuft.


    Vielleicht auch ein Tragegriff für den Tubus, wie bei meinem Galaxy-Dobson: Ein Stück Gurtband als Schlaufe vor und hinter den Höhenrädern um den Tubus gelegt und mit einem Stück Gartenschlauch als Griff. Ich lass den permanent dran, man könnte die Schlaufe auch gleich zusammennähen und auf die Schnalle verzichten.

  • Hallo,


    da es hier um einen 8" Dobson geht und auch als Frage an Dieter...


    Ich finde keine Erfahrungsberichte im Netz über die neuen 8" Dobsons Revelation und Bresser.
    Sind sie noch nicht lieferbar? Wenn jemand einen Erfahrungsbericht kennt, könnt ihr das bitte verlinken?


    Dieter, hast Du gezielt den GSO angefragt, oder Dich mal auch nach den beiden bei Bresser bzw. ES erkundigt?


    Ansonsten viel Spaß mit der Neuerwerbung!


    CS,
    Walter

  • Stefan, sei froh, daß ich kein 12" gekauft habe! Wir können uns ja demnächst im Astrologieforum treffen, dafür braucht man keinen klaren Himmel :D


    Apropos, 8" heißt doch eigentlich 8 Sekunden und nicht 8 Wochen!


    Die Federn habe ich korrekt eingehängt, und eben ausgehängt um folgendes festzustellen: Der Tubus ist genau ausgewogen, wenn man alle Okulare und Zusatzhülsen abnimmt - also nackt, mit Sucher. Das 2" 30 mm Erfle Okular mit Verlängerungshülse ist dann natürlich das Extrem an "Unwucht". Eine kleine Digitalkamera und die Reduzierhülse für 2" zu 1-1/4" haben ungefähr das richtige Gewicht, um das auszugleichen, 8 AA-Batterien, die Stromversorgung für den Lüfter, dürften auch passen. Und daß der Schwerpunkt mit unterschiedlichen Okularen nicht bleibt, kann man GSO ja nicht vorwerfen. Wie kritisch die Balance ist, wird sich in der Praxis herausstellen. Falls nötig, könnte ich etwas Klettband am anderen Ende des Tubus anbringen und dort passende Ausgleichsgewichte befestigen. Die Reibung ist übrigens groß genug, um den Tubus bis zu einem Winkel von ca. 5° zu halten. Da ich nun nicht die Atmosphäre sondern Sterne beobachten will, ist das vielleicht überhaupt kein Problem.


    Allerdings überlege ich, eine Arretierung für den Tubus zu installieren, damit ich auch an windigen Tagen mal kurz weg kann. Technisch schon gelöst: Auf die Querplatte der Rockerbox klebe ich eine weiche Kante, z.B. Moosgummi. Und dann befestige ich einen Riemen, mit dem ich den Tubus festschnallen kann, wenn er dort aufliegt.


    Theoretisch hätte ich gerne je eine kleine Bremse für die beiden Achsen. Dann hätte ich einerseits das schön leichtgängige Teleskop und andererseits die Sicherheit, beim Okularwechsel nicht auch die Blickrichtung zu ändern. Aber das hat wirklich Zeit. Ich denke mir solche Dinge lieber aus, als sie umzusetzen...


    Kalle, mit dem Veloursbelag warte ich auf die erste größere Wartung. Die Oberfläche innen sieht im Moment schön matt aus.
    Aber der Griff gefällt mir. Ich glaube, ich habe sogar einen passenden Gurt herumliegen.


    Walter, ich habe eigentlich überhaupt nicht gezielt gesucht. Der Kauf meines 90 mm Bresser Refraktors liegt gerade mal einen Monat zurück und ich habe jetzt viel mehr Teleskop als Erfahrung. Der GSO-Dobson war aber auffällig günstig (wenn man vor allem nach Öffnung sucht und wenig Zubehör braucht) und ich hatte mich vorher schon darauf eingestellt, längerfristig einen 8" Newton Reflektor zu kaufen. Erfahrungen kann ich hoffentlich bald beisteuern, aber - wie gesagt - ohne große Vergleichsmöglichkeiten. Es gibt übrigens einen Erfahrungsbericht bei Amazon, auf Englisch. Natürlich weiß man nicht, wer dahintersteckt und ob er unabhängig ist.


    Gruß,


    Dieter


    PS: Kurzer Nachtrag


    Mit einem Dobson ist ja Speed-Spotting möglich, also habe ich eine halbe Stunde lang Wolkenlöcher gejagt. Nicht, daß das die komplette Freude wäre, aber ich konnte feststellen, daß ich keine OAZ-Verlängerung brauche und daß die leichte Kopflastigkeit erträglich ist. Ich mußte noch die Schraube für die vertikale Achse etwas anziehen, damit sich beide Achsen ungefähr gleichgängig anfühlen. Im Wohnzimmer kann man das offensichtlich nicht beurteilen. Das Teleskop ist auch nicht besonders windempfindlich. Allerdings werde ich trotzdem die Befestigungsmöglichkeit anbauen, zumal das Teleskop ja immer eine Weile herumstehen muß, um auszukühlen. Und so lange will ich es nicht festhalten müssen. Ich werde aber ein Polster innerhalb der Rockerbox anbringen, wo ich den Tubus aufrecht gegenlehnen und festmachen kann.

  • Das Wetter hat immer wieder Überraschungen! Kaum Wolken, allerdings etwas diesig, von der Elbe hört man die Nebelhörner der Schiffe. Auf meiner Terrasse ist aber noch kein Nebel, hier ist es ja auch höher und wärmer.


    Den Andromedanebel kann ich nicht finden, zu dunkel, zu diesig, oder doch hinter der Baumkrone?


    Die Plejaden sind eine Wonne! Eigentlich müßte ich natürlich meine Refraktor danebenstellen und vergleichen, dafür habe ich inzwischen auch ein Übersichtsokular.


    Nachher werde ich noch mal Orion aufsuchen, falls der Himmel so bleibt. Gegen 23:00 sollte er ins Blickfeld kommen.


    Der Schwerpunkt des Dobson ist OK aber mit dem schweren Übersichtsokular nicht ideal - es fehlen allerdings immer noch die Batterien. Aber ich hätte gerne mehr Reibung in der Horizontalachse, denn der Tubus rutscht gelegentlich - insbesondere beim Okularwechsel - etwas tiefer. Sehr blöde, wenn man gerade auf ein Okular mit kürzerer Brennweite wechselt und das Ziel nicht mehr findet. Morgen versuche ich es erstmal ganz brutal mit einem Streifen Moosgummi.


    Das Scharfstellen des 30mm Okulars verunsichert mich etwas, aber vielleicht liegt das ja auch an der noch ungewohnten Spiegeloptik und Temperaturanpassung. Beim ersten Versuch dachte ich, ich brauche die Verlängerung doch. Aber mit Verlängerung wurde es nicht schärfer. Also wieder umgestöpselt. Etwas später dachte ich, ich brauche noch ein paar Millimeter, also habe ich das Okular gelöst, etwas rausgezogen und wieder festgeklemmt. Aber wieder Fehlanzeige, der Auszug war bei scharfer Abbildung weiter drinnen, als ich das Okular rausgezogen hatte. Ich hatte allerdings nicht gewartet, bis sich der Spiegel akklimatisieren konnte, vielleicht liegt es unter anderem auch daran. Als der Spiegel kalt genug war, war ich nur noch mit 9mm in den Plejaden unterwegs und habe mich gefragt, ob es eigentich eine Vergrößerung gibt, bei der man im optischen Teleskop keine weiteren Sterne mehr finden kann.


    In der Rockerbox habe ich jetzt etwas Schaumstoff angetackert und kann den Tubus mit einem Gurt senkrecht fixieren. Der Wind macht übrigens nichts aus, selbst wenn ich den Dobson so ausrichte, daß Wind und Schwerkraft (Schwerpunkt) zusammenarbeiten.


    Auf den Rand des Deckels für die Öffnung habe ich noch Gewebeband geklebt, denn er sitzt ziemlich locker - draußen in der Kälte noch lockerer. Jetzt nicht mehr :) .


    Es fehlt noch ein stabiler Tisch! Auf dem Boden ist der Dobson zu tief und auf dem Tisch, den ich benutze, gibt es leichte Schwingungen. Ich verstehe jetzt, wozu es Astrostühle gibt...


    Um die Spiegeljustierung kümmere ich mich vielleicht das nächste Mal. Heute war nicht der richtige Zeitpunkt, und die Abbildung zeigt auch keine Fehler, die ich erkennen könnte. Außerdem muß ich mich in diese Materie erstmal einlesen...


    Ich wage mal ein Fazit: Handwerklich gibt es keine Mängel. Die optischen Eigenschaften kann ich nicht beurteilen. Es gibt Kleinigkeiten, die man verbessern könnte, z.B. ein Griff zum Schwenken am Tubus, Bremsen für beide Achsen, und vor allem eine vernünftige integrierte Batteriehalterung für den Spiegellüfter. Und die Okularhalterung hätte man an einer günstigeren Stelle anbringen können, denn ein Loch läßt sich nicht benutzen, weil eine der Federn kurz darüber befestigt ist. Aber das sind Kleinigkeiten, die man selbst ändern kann, das meiste sogar praktisch kostenlos. Den Griff muß ich zwar kaufen, aber ich werde erstmal einen Handtuchhaken mit Saugnapf ausprobieren. Wenn ich mir jetzt noch einmal den Preis ansehe (375 Euro plus Versand), dann bin ich soweit zufrieden!


    So, mit diesem Text soll dieses Thema meinerseits enden. Wenn noch jemand Fragen, einen Kommentar oder einen Tip hat, gerne.


    Gruß,


    Dieter

  • Hi Dieter, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Morgen versuche ich es erstmal ganz brutal mit einem Streifen Moosgummi.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Mach erst mal einen anderen Versuch. Löse die Teflonpads in den Seitenplatten der Rockerbox und tacker diese in dem runden Ausschnitt höher wieder fest.


    Dadurch liegen die Höhenräder in einem steileren Winkel an und der Anpressdruck erhöht sich dadurch. Damit wird das Verstellen insgesamt etwas schwerer, aber der Tubus sollte dann auch weniger kopflastig reagieren.


    Das kleine Gewicht hinten am Tubus wirkt nicht so toll, von den Längenverhältnissen her ist der Hebel auf der OAZ-Seite ja gut doppelt so lang, also müsste hinten wenigstens das doppelte Gewicht hängen. Und mit zuviel Gewicht erreichst du dann genau das Gegenteil- Okular beim Wechsel rausnehmen und der Tubus geht nach oben. [}:)]


    Gruß
    Stefan

  • Stefan, Moosgummi hätte funktioniert, aber was ich hier habe, ist zu dünn und so mußte ich zwei Schichten aufkleben. Die zweite Schicht wurde allerdings durch die Reibung "abgerollt". Also habe ich die
    Teflonstreifen versetzt. Es gab dabei eine kleine Schwierigkeit: Mein Tacker paßt nicht ganz in die Aussparung, also mußte ich etwas schräge tackern. Deswegen mußte ich die Krampen hinterher sorgfältig mit Schraubenzieher und Hammer versenken, denn sonst sind Reibung und Abnutzung der Lager viel zu hoch! Das Ergebnis ist allerdings überzeugend, der Tubus bleibt in jeder Position stehen, ist aber nicht zu schwergängig.


    Es gäbe bestimmt noch mehr zu berichten, aber ich habe eh vor, ein Sternentagebuch zu führen. Wenn das online ist, kommt hier im Forum auch ein Link dazu.


    Gruß,


    Dieter

  • Ich möchte mich noch mal für die ausführlichen Infos und Hilfestellungen bedanken! Der Dobson hat sich inzwischen bewährt und ich bereue den Kauf kein bischen. Ich habe mich auch schon an der Justierung versucht und den Fangspiegel ein Stück nach oben gezogen. Der Hauptspiegel war vorher gut und ich mußte hinterher nur leicht korrigieren. Ein klarer Nachteil gegenüber dem Refraktor: Der Dobson muß definitiv auskühlen, sonst macht es keinen Spaß. Aber 20 Minuten waren genug. Jetzt ist es aber wesentlich kälter geworden (im Moment -5°C)... Vielleicht muß ich doch Batterien für den Lüfter kaufen.
    Noch ein Nachteil gegenüber dem Refraktor: Eine gemütliche kauernde Haltung ist beim Beobachten nicht mehr möglich. Aber das Bild im Okular spricht eindeutig dafür, beide Nachteile in kauf zu nehmen!
    Zur Höhenachse: Nachführung funktioniert jetzt durch leichtes Klopfen auf den Tubusrand, bei Okularwechsel bewegt sich praktisch nichts.


    Ich studiere jetzt übrigens die Konstruktion von EQ-Plattformen


    Gruß,


    Dieter

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich studiere jetzt übrigens die Konstruktion von EQ-Plattformen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es ist doch doof, dass man noch eine Zusatzplattform braucht.
    Kam noch niemand auf die Idee die EQ-Plattform gleich in die Rockerbox zu integrieren? Gibt es für sowas evtl. Baupläne?

  • Könnte man sicherlich machen, aber die werden auch kommerziell vertrieben. Willst du den Händlern etwa dieses Zusatzeinkommen nehmen??


    Wenn ich was finde, sage ich bescheid.


    Mit ironischem Gruß,


    Dieter

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