Wie groß darf ein Muschelbruch sein?

  • Hallo,


    wie man am Thema vielleicht schon erkennt, habe ich jetzt meinen ersten schönen Muchelbruch in den neuen Spiegel bekommen. Etwa 1,5 cm lang, 0,7 cm breit und ca. 0,4 mm tief. Beeinträchtigt so ein Ding die Bildqualität schon? Oder sieht das hinterher "nur" nicht so schön aus? Ab irgendeiner Größe und Tiefe werden Muschelbrüche sich ja sicher negativ auf die Qualität auswirken.


    Edit: Hier ein Bild des Kunstwerks:


    Viele Grüße,
    Yannick

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Yannick</i>
    <br />
    wie man am Thema vielleicht schon erkennt, habe ich jetzt meinen ersten schönen Muchelbruch in den neuen Spiegel bekommen. Etwa 1,5 cm lang, 0,7 cm breit und ca. 0,4 mm tief.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,


    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das sowas fast keine Auswirkungen hat. Mein Muschelbruch ist etwa gleichgroß und entstand bei den Trennungsversuchen nach einem "Kolbenfresser". Am fertigen Spiegel sieht man ihn natürlich noch (er wurde auch schön verspiegelt [:D]), er hat aber keine sichtbaren oder meßbaren Auswirkungen.


    Mein Spiegel wurde bei Befort beschichtet, und dabei bleiben ja rechts und links zwei Auflagestreifen ohne Belag, diese Flächen sind bei mir ca. 30x1,5mm groß und unbelegt, die sind auf längeren fotografischen Aufnahmen (CCD) bei hellen Sternen als 5. und 6. Spike zu sehen. (Durch Spiegeldrehen ausprobiert).


    Solange du also nicht in die Größenordnung kommst, dürftest du nichts sehen, nichtmal bei Foto-Einsatz. Und wenns echt mal stört, dann blendest du eben um 0,4mm ab...[:)]


    (P.S: Erstes "Nutzposting" hier...[:I])


    Edit:
    Aua, der Bruch ist auf der Spiegelfläche. Bei mir war er am Rand, und daher die Auswirkungen entsprechend geringer. In dieser Lage würde ich ihn nacher mit Lack abdecken.

  • Moin Yannick,


    jeder Muschelbruch, Kratzer oder Fehler in der Verspiegelung wirkt sich irgendwie aus. Es gibt keine Größe, ab der man es plötzlich merkt, der Übergang ist fließend. Es kommt ja vor, dass man mit Deckel beobachtet, in dem nur das "Sonnenloch" offen ist und erst nach einigen Minuten merkt, dass etwas nicht stimmen kann. Ist mir natürlich noch nie passiert [;)]


    Wie groß ist denn Dein Spiegel und wo genau ist der Bruch?


    Ich glaube nicht, dass Du den Unterschied bemerkst. Möglicherweise macht es Sinn, die Bruchstelle vorsichtig mit schwarzem Lack abzutönen, damit es keine Streulicht-Effekte gibt. Ansonsten würde ich mir keinen großen Kopf darum machen.

  • Hallo Yannik,


    take it easy, dein Muschelbruch macht bei 8" etwa 3 Promille der Fläche aus, dein Fangspiegel deckt eine etwa 10-15X größere Fläche ab.
    Was schwerer wiegt ist der seelische Schaden, der verfliegt aber ganz schnell wenn du mit dem Teil das erste Sternenlicht gesehen hast [:D]


    Gruß

  • Hallo


    vielen Dank für die Beiträgt. Torsten: Mein Spiegel wird 8". Das mit dem Lack hatte ich mir auch schon überlegt, wenn es nach der Verspiegelung immer noch deutlich zu sehen ist. Der Bruch liegt ganz am Rand des Spiegels, die längere Seite (15 mm) parallel zum Rand.
    Mehr seelischen Schaden als der Bruch richtet zur Zeit meine Messuhr an. Die zeigt seit einer Stunde konstant 1,1 mm Pfeiltiefe. Nur: als ich gestern abend mit der Taschenlampenmethode den Krümmungsradius bestimmt habe, war ich ungefähr bei 1,45!! Die Formel zur Umrechung ist doch


    Krümmungsradius = 102,5mm /(2*h) + h/2


    für einen 8"-Spiegel, oder nicht? Kann es sein, dass die Taschenlampenmethode einen kleineren Krümmungsradius zeigt?


    Verwirrte Grüße,
    Yannick

  • Moin Yannick,


    Du schleifst selbst - dann tut es noch etwas mehr weh, ist aber dennoch nicht schlimm. Mir hat Armin gerade meinen ursprünglich etwas "verzonten" 8"-Spiegel neu parabolisiert, wobei er zwei Kratzer bekam - der Spiegel, nicht Armin (hoffe ich). Das bedrückt zwar das Gewissen des Schleifers, doch beim Beobachten sind die anderen Werte wichtiger. Der Startest einschließlich Mond- und Saturn-Beobachtung war prima. Gestern habe ich ihn verpackt, um ihn am Montag zum belegen zu schicken.

    Die anderen Fragen überlasse ich lieber ATM-Fachleuten [;)]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Yannick</i>
    <br /> Kann es sein, dass die Taschenlampenmethode einen kleineren Krümmungsradius zeigt?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das kann vorkommen, hängt AFAIK mit der verwendeten Lampe bzw. dem Reflektor zusammen.


    Ich hab damals daher die "Sonne und Mond"-Methode verwendet: Spiegel im Freien gegen die Wand lehnen, mit Seife und Wasser benetzen und dann mit einem Stück Papier die Reflektion suchen. Gibt m.E. die genaueren Ergebnisse als mit der Taschenlampe. Ab so Karbo 200 kann man dann auch schon sehen, das ein kreisförmiges Objekt abgebildet wird... [:)]

  • Falls es dich beruhigt, hier der Muschelbruch von meinem 24-Zöller:


    Wie Roland schon sagte, ist der Einfluss etwa so groß, wie der Anteil zu gesamten Spiegelfläche, also vergiss ihn.


    ==&gt; FrankS:
    Wieso soll das Messergebnis des Krümmungsradius von der verwendeten Lampe abhängen? Wenn man nach diesen Methoden vorgeht, kommt immer dasselbe Ergebniss heraus. Natürlich muss wie dort auch beschrieben eine Lampe <b>OHNE</b> Reflektor verwendet werden.


    Unterschiede zur mechanischen Pfeiltiefenmessung können nur vorkommen, wenn der Spiegel noch nicht sphärisch ist, z.B. wenn durch viel Überhang die Kurve noch nicht bis zum Rand entwickelt ist. Dann muss man vom Spiegeldurchmesser den noch nicht eingebunderen Rand abziehen, damit's wieder passt.


    p.s.
    Irgendwas an deiner Formel stimmt nicht, da fehlt ein Quadrat. Siehe Formeln auf meiner oben verlinkten Seite.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stathis</i>
    <br />
    ==&gt; FrankS:
    Wieso soll das Messergebnis des Krümmungsradius von der verwendeten Lampe abhängen? Wenn man nach diesen Methoden vorgeht, kommt immer dasselbe recht genaue Ergebniss heraus. Natürlich muss wie dort auch beschrieben eine Lampe <b>OHNE</b> Reflektor verwenden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Stathis,


    Genau da liegt der Knackpunkt: Nämlich bei "Lampe ohne Reflektor". Bei Hans Rohr steht das nämlich z.B. nicht, und auch ich hab immer mit Reflektor probiert, und da kamen bei verschiedenen Lampen verschiedene Ergebnisse raus. Daher mein Umschwenken auf die Sonnen-Methode. Etwas frische Luft tut nach dem Schleifen sowieso immer gut. [:D]


    Wenn Yannick ohne Reflektor gearbeitet hat, dann dürfte es daran liegen, das die Form nicht sphärisch ist. Dann mißt man mit der Lampe wohl gerner die Mitte aus, da man die besser sieht...[B)]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Yannick</i>
    <br />
    wie man am Thema vielleicht schon erkennt, habe ich jetzt meinen ersten schönen Muchelbruch in den neuen Spiegel bekommen. Etwa 1,5 cm lang, 0,7 cm breit und ca. 0,4 mm tief. Beeinträchtigt so ein Ding die Bildqualität schon? Oder sieht das hinterher "nur" nicht so schön aus?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn Du Dir kommerzielle Spiegel ansiehst, kannst Du u.U.
    auch so einen Muschelbruch feststellen. Das ist völlig
    unbedeutend. Obendrein bist Du doch noch bei der Herstellung,
    so dass ein evtl. auftretender Fehler korrigiert werden wird.


    Ich sehe auf dem Foto allerdings kaum eine Randfacette.
    Mit der hättest Du den Muschelbruch evtl. ganz vermeiden können.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ab irgendeiner Größe und Tiefe werden Muschelbrüche sich ja sicher negativ auf die Qualität auswirken.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Was sich schnell auswirkt ist ein Zuschneiden mit dem Glasschneider,
    Markieren mit einem Diamantkratzer, Schleifen einer 2. Fläche usw. speziell bei dünnen Rohlingen ("Twyman-Effekt"-Verziehen durch Oberflächenspannung des Glases). In dem letztgenannten Fall kann
    man das aber korrigieren.
    Muschelbrüche an der Rückseite dürften sich dementsprechend noch weniger stark auswirken als an der Vorderseite.

  • Hallo,
    Der Muschelbruch schadet nicht! Aber was zu diesem und zu weiteren Muschelbrüchen führt ist die fehlende Fase! Es ist unbedingt nötig daß du den Rand des Rohlings 45° zu der Oberfläche mit einem Carbostein abschleifst.
    Bisher hast du Glück gehabt, der kleine Muschelbruch spielt keine große Rolle. Der nächste kann riesig sein, und dann ärgerst du dir den Wolf, weil du nur um ein paar Minuten Arbeit einzusparen auf die Fase verzichtet hast.
    Grüße Martin

  • Hallo Yannik


    das mit der Fase ist wirklich wichtig.
    Ist doch nicht so schlimm der Bruch weil nicht tief, ich habe mal einen 9" Spiegel der am Rand 38mm dick (Suppenschüsselmäßig)war auf 22mm runtergeschliffen. Solange ich noch im Grobschliff bin würde ich so was flaches rausschleifen.


    Gruß Frank

  • Hallo,


    die Fase hatte ich kurz nach dem Foto schon etwas verbreitert und jetzt nocheinmal, ich hoffe, dass nichts schlimmeres mehr abplatzt. Für die unterschiedlichen Messwerte von Balkensphärometer und Taschenlampenmethode dürfte der Grund wirklich der sein, dass die Mitte schon einen kleineren Krümmungsradius als der Rand hat. Die Unterschiede sind aber nicht so gewaltig (derzeit 2,91 m Krümmungsradius laut Taschenlampe bzw. 3,35 mm laut Sphärometer). Sobald der Taschenlampenwert 2,40 erreicht, werde ich versuchen, den Rand in die Sphäre mit einzubeziehen - oder sollte ich das besser erst machen, wenn die Pfeiltiefe laut Messuhr erreicht ist?
    Ich habe übrigens einige verschiedene Lampentypen durchprobiert, auch eine ganz einfache 6V-Glühbirne ohne irgendwas dran. Einfluss durch parallele Strahlen kann daher wohl ausgeschlossen werden.
    An Stathis: Das Quadrat habe ich vergessen hinzuschreiben. Richtig heißt es:
    Krümmungsradius = (102,5mm)^2 /(2*h) + h/2


    Viele Grüße und Vielen Dank,
    Yannick

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Yannick</i>
    <br />reicht, werde ich versuchen, den Rand in die Sphäre mit einzubeziehen - oder sollte ich das besser erst machen, wenn die Pfeiltiefe laut Messuhr erreicht ist?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,
    Mach eine viertel Stunde nur zentrale 1/3 Striche, dann hast du beinahe eine gute Sphäre. Dann sollten beide Messungen gleich sein. Wenn sie es nicht sind, dann liegt es wahrscheinlich an deinem Sphärometer. Entweder ist er zu ungenau, oder deine Referenzplatte ist nicht eben, etc.
    Grüße Martin

  • Hallo Martin,


    ich habe deinen Tip befolgt. Ergebnis: Der Krümmungradius mit der Taschenlampenmethode liegt bei 2,24 m (da ist der Spiegel 100% ausgeleuchtet und der Reflex ist deutlich heller als an allen anderen Punkten, das ist doch dann der Krümmungsmittelpunkt?), mit dem Sphärometer nach wie vor bei 2,63m. Ich will, dass der Spiegel am Ende zwischen f/5,5 und f/6 liegt, also zwischen 2,30 und 2,40 m Krümmungsradius. Wenn der wahre derzeitige K.-Radius irgendwo zwischen den beiden gemessenen liegt, sollte es möglich sein, diesen "Zielkorridor" im Feinschliff zu erreichen, oder? Mein K80 ist jetzt nämlich endgültig aufgebraucht, auch das recyclete.


    Viele Grüße,
    Yannick

  • Hallo Yannick


    der Taschenlampentest stimmt meist auf 2cm schlechter als 5cm daneben geht kaum. Hast du mal an die Methode mit dem Bohrer gedacht, das ist für Grobschliff optimal.


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    naja, ein 2mm-Bohrer geht durch und ein 3mm-Bohrer nicht. Abstufungen dazwischen habe ich leider keine. Ich habe mal ein Kreuz auf den Spiegel gemalt, welches bis zum Rand sehr gleichmäßig abgetragen wird, nur 4 kleine Striche auf der Fase sind noch zu sehen. Die Sphäre sollte also bis zum Rand ausgeprägt ausgeprägt sein und die Taschenlampenmethode damit ein verlässliches Ergebnis liefern. Ich werde jetzt - gezwungenermaßen - zum Feinschliff übergehen, dabei kann man ja die Brennweite auch noch etwas verändern, wenn es denn sein muss. Wichtiger ist ja, dass die Sphäre am Ende des Grobschliffs halbwegs stimmt, oder?


    Viele Grüße,
    Yannick

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Yannick</i>
    <br /> Wichtiger ist ja, dass die Sphäre am Ende des Grobschliffs halbwegs stimmt, oder?


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo,
    Genau! Beim Grobschliff kann die Sphäre nicht perfekt sein und brauch es auch nicht. erst bei 600 - 800 wirds ernst.
    Bis dahin hast du etwas Zeit.
    Grüße Martin

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