Eine massive 40€ Transportkiste für Primärspiegel

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    Servus zusammen,


    viele mögen dieses Thema als langweilig erachten; dann einfach woanders weiterlesen…
    … jedoch plant vielleicht der Ein oder Andere, sich eine stabile Transportkiste für seinen kostbaren Primärspiegel zu kaufen, was normalerweise recht üppige Kosten verursachen kann.



    Die hier abgebildete Kiste wurde bei Gesamtkosten von ca. 40 € in 3 Stunden unter Zuhilfenahme von 08/15 Heimwerkerausrüstung gebaut; also Hammer, Handbohrmaschine und eine einfache Säge für die kleinen Holzteile.
    Rahmen und Boden (alles 12 mm Gabun-Sperrholz) wurden bereits im Holzhandel auf Maß gesägt (25 €). Die übrigen 15 € wurden für die kräftigen rückseitigen Scharniere sowie die beiden Verschlüsse und den Tragegriff plus der erforderlichen Schrauben und Muttern (durchgängig M4) ausgegeben. Einige Nägel sowie Holzleim aus dem vorhandenen Bestand vervollständigen das erforderliche Material.



    Der Spiegel liegt auf drei Streifen aus 10 mm dickem Balsaholz (also eine weiche Unterlage). Die seitlichen Führungen sind aus dem gleichen Material gefertigt. Die Innenseite des Deckels wurde mit einigen Lagen Küchen-Krepppapier belegt, damit der kostbare Spiegel nicht mit einer harten Oberfläche konfrontiert wird.
    Die Innenhöhe der Transportkiste wurde so bemessen, dass der eingelegte Spiegel höhenmäßig soeben hinein passt, also nicht herum wackeln kann. Aufgrund seiner Wölbung wird er eh ausschließlich an seinem Rand gefasst.
    Die oben erwähnten Nägel sind jeweils an Stellen gesetzt, wo sie beim Tragen der Kiste auftretende Scherkräfte aufnehmen.



    Nun fragen sich wohl Alle, was da hinein kommen soll:
    Eine für einen extrem günstigen Preis erworbene 20“ / 4,48 Parabel (Pyrex mit 21 kg und Prüfprotokoll samt Interferogramm etc.).
    Dieser Spiegel wird in einem vollständig demontierbaren Reise-Newton integriert, der samt seiner ebenfalls zerlegbaren Hufeisenmontierung locker auf dem Rücksitz eines jeden Pkw mitreisen kann; mehr hierzu demnächst im Forum.


    Bis bald also und
    viele Grüße in die Runde


    Volker
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  • Hallo Volker,


    die Idee mit den Balsaholzstreifen finde ich prima. Ich muss mir für meinen 18 Zoll Spiegel auch mal eine neue Box bauen. Wo ich bei Deiner Konstruktion heftige Bauchschmerzen hätte, ist die Verbindung des Bretts mit dem Griff mit dem Rest. Da hängt ja das gesamte Gewicht dran. Analog das untere Brett, das das Gewicht des Spiegels tragen muß. Die kraftübertragenden Leimflächen sind doch ziemlich klein. Freue mich schon auf Deine weiteren Berichte!


    Viele Grüße,
    Jens

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: dej05093</i>
    <br />Hallo Volker,


    die Idee mit den Balsaholzstreifen finde ich prima. Ich muss mir für meinen 18 Zoll Spiegel auch mal eine neue Box bauen. Wo ich bei Deiner Konstruktion heftige Bauchschmerzen hätte, ist die Verbindung des Bretts mit dem Griff mit dem Rest. Da hängt ja das gesamte Gewicht dran. Analog das untere Brett, das das Gewicht des Spiegels tragen muß. Die kraftübertragenden Leimflächen sind doch ziemlich klein. Freue mich schon auf Deine weiteren Berichte!


    Viele Grüße,
    Jens
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Jens,


    keine Bange, alle durch Scherkräfte belastete Übergänge innerhalb der Struktur dieser Kiste sind zusätzlich durch zahlreiche Nägel gesichert (sind in den Abbildungen leider nicht sichtbar); ich vertraue also nicht ausschließlich auf die Klebekraft des Holzleims. Dies schließt auch die Verteilung der Kräfte des Griffbretts auf die Längsseiten ein.


    Vielleicht beruhigt dies ein wenig.


    Viele Grüße


    Volker

  • Hallo Volker,


    deine Spiegelkiste sieht gut aus!
    Der Griff wird schon halten. [8D] Hoffentlich! [B)]


    Ich habe es bei meinem 20er so gemacht:





    Mein Spiegel wiegt aber wesentlich weniger. Komplett mit Kiste 10,6 Kilo!
    Da kann man die Kiste einfach unter den Arm nehmen und braucht keinen Griff.
    Das Risiko mit einem Griff gehe ich nicht einmal bei meinem leichten Spiegel ein.
    cs
    Timm

  • Hallo Volker,


    ich würde den Spiegel nicht so ohne Sicherung nach oben bzw. einfach gegen den Küchenkrepp lagern. Das wäre mir zu riskant mit der Beschichtung.


    Ich habe bei meiner Kiste vier Holzriegel, die den Spiegel an der Fase und unbeschichteten Spiegelstellen fassen. Die Riegel sind so hoch, dass sie vom Deckel noch zusätzlich gesichert werden.



    Viele Grüße
    Reiner

  • Man kann auch auf den Deckel innen noch "Führungsleisten" einleimen, so dass er, wenn er geschlossen wird, innen an den Seitenbretten eingreift und sich 'zentriert'. Das entlastet Verschluss und Scharniere gegen Scherkräfte.


    Wenn man die Innenhöhe der Kiste nicht zu knapp kalkuliert, ließen sich auf der Bodenplatte und im Deckel auch Versteifungsstege (wie Rippen) einleimen, die gezielt über dem Spiegel einfach einen Millimeter abgehobelt werden. Zur Not geht das auch als "Außenskelett". Das verbessert insbesondere das Verhalten gegen Durchbiegung der beiden Flächen, falls mal was auf der Kiste abgestellt wird oder dagegen drückt. Ähnlich dem Wellblechprinzip von Seecontainern. Bei 12mm aber nicht wirklich nötig.


    Reiners diagonal eingeklebte Brettchen, an denen die Riegel angeschraubt sind, gehen in die gleiche Richtung, indem sie die frei überspannte Fläche von Boden und Deckel verkleinern. Da die Brettchen bei Reiner in den Ecken sogar in den Deckel eingreifen, hat er die oben erwähnten Scharnierentlastung gleich mit.


    Ansonsten zeigt du, dass man mit "Hausmitteln" eine ordentliche Funktionskiste bauen kann, ohne dass man gleich eine Tischkreissäge braucht.


    Im übrigen würde ich mir mit Holzleim keine Sorgen machen. Der ist idR. so gut, dass eher die oberste Sperrholzschicht an den Leimstellen ausgerissen wird.


    Fehlt noch eine Lasur o.ä. um das Holz gegen Feuchtigkeit im nächtlichen Einsatz zu schützen.


    Gruß

  • Bei aller Hochachtung für den Bau eurer schicken Spiegelkisten, der Sinn erschließt sich mir nicht so ganz. Außer für den Transport zum Beschichter, braucht man so eine Kiste eigentlich nicht.
    Ein fertiger Spiegel hat für mich nur eine Parkposition und das ist die Spiegelzelle, auch während des Transportes. [;)]
    Selbst wenn man die Zelle mit Stahlkugellagern für den Lateralsupport ausstattet, ist es immer noch einfacher zustellbare Entlastungs- bzw. Sicherungslager zum Fernhalten des Spiegels von den Kugellagern zu benutzen, als jedes mal den Spiegel aus- und einzubauen.
    Obendrein kommt die Kiste ja als Transportgewicht und Volumen noch oben drauf, speziell bei Flugreisen muss das mit in die Kalkulation.
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Jörg,


    aber genau für den Transport im Fluzeug nach Südafrika habe ich meine Kiste gebaut.
    Sie wiegt mit 20" Spiegel 10,6 Kilo und steckt, eingewickelt in die Daunenjacke, im großen Koffer.
    Das ging schon sechs oder sieben Mal gut.
    So eine Kiste wird auch den Postweg innerhalb Deutschlands überstehen, wenn sie gut gepolstert in einem Karton verschickt wird.
    cs
    Timm

  • Hallo Timm,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">aber genau für den Transport im Fluzeug nach Südafrika habe ich meine Kiste gebaut.
    Sie wiegt mit 20" Spiegel 10,6 Kilo und steckt, eingewickelt in die Daunenjacke, im großen Koffer.
    Das ging schon sechs oder sieben Mal gut. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ich sag ja nicht, dass der Transport in separater Kiste nicht funktioniert, es ist nur zusätzlicher Ballast und ungefährlich ist es auch nicht, den Spiegel immer wieder ein- und auszubauen.
    Was spricht dagegen, den Spiegel mitsamt der Spiegelbox in die Daunenjacke einzuwickeln? Gewichtsmäßig wärst du da leichter unterwegs.
    Sanfte Klemmmöglichkeiten für den Spiegel müssen natürlich an der Spiegelbox dran sein.
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Reiner,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich musste früher mein Teleskop über fünf Treppen und zwei enge Türen zum Auto transportieren. Wenn Du das einmal gemacht hast, wird sich auch Dir der Sinn einer Transportbox erschließen ;)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    auch wenn man die Spiegelzelle flach und minimalistisch baut, wird sie doch ein paar Gramm mehr wiegen, als eine Spiegelkiste.
    Da gebe ich dir Recht, das schwerste zu tragende Teil sollte nicht noch unnötig schwerer gemacht werden.
    Allerdings bleibe ich dabei, ich empfinde das ständige Aus- und Einbauen der Optik als zu gefährlich, denn so eine Optik hat man nicht schnell mal in ein paar Stunden wieder neu gemacht.
    Es ist ja nicht nur die Bruchgefahr, ich konnte auch schon mehrfach bei solchen Ein- und Ausbauten zuschauen, da ist schnell mal die Hand mit auf der Spiegelschicht. Sowas will ich alles nicht.
    Da würde ich eher auf eine luftbereifte Transportmöglichkeit ohne Ein- und Ausbau der Optik zurück greifen, sowas funktioniert auch wunderbar mit Treppen.
    Viele Grüße
    Jörg

  • Moin,
    ohne über den Einsatzzweck eine Transportkiste diskutieren zu wollen ... Sie ist zum TRANSPORT da, basta.


    Jetzt geht's also nur noch um die Transportbedingungen. Sind es Eigentransporte unter klar definierten "schonenden" Bedingungen, weil man seinen geliebten HS wie ein rohes Ei behandelt oder - wie Timm - als Gepäck im Flieger? Oder ist der der Paketversand?


    Joerg, soweit unter den oben genannten Bedingungen, die Transportaufgabe auch vom Teleskop selbst übernommen werden kann (Standardfall des Eigentransports), geb' ich Dir Recht, sollte man den HS auch dort belassen. K.O. Kriterium ist natürlich das Gewicht, das jemand zu tragen bereit ist. Vielleicht auch die Abmessungen.


    Für Eigentransporte eigent sich fast jede Art von Kiste, sofern der Henkel sich beim Anheben nicht gleich löst. Ich persönlich bevorzuge, da bei wiederholter Verwendung deutlich langlebiger, flexible oder umklappbare Griffe, da sie nicht abbrechen können (z.B. Stück Zurrgurt mit einem Stück Schlauch als Griff). Fest angeschraubte Schubladengriffe - wenn nicht versenkt eingebaut - laden gerade dazu ein im Kofferraum mal einen Schlag abzukriegen. Zur Schonung der Scharniere/Verschlüsse bei wiederholter Verwendung hab ich oben bereits "meinen Senf" geschrieben.


    Gruß

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