Hallo zusammen,
Ich habe mich heute mal meinem 1 Jahr altem Scope gewidmet und darüber nachgedacht, womit man mehr Leistung erzielt. Nicht nur optisch mehr Leistung, sondern auch im Handling.
Ich habe eine NEQ-5 mit einem Skywatcher 200/1000 f5 Newton. Bisher habe ich keine gravierenden Mängel feststellen können, trotzdem hatte ich mit 2 Dingen zu kämpfen:
- Drehung des Okularauszugs wenn ich ein neues Objekt anfahren wollte
- Einmal Taubildung auf dem Fangspiegel (Sekundärspiegel)
Weiterhin ist mir aufgefallen, dass wenn man nah an der Tubuswand entlang schaut, die matte Lackierung nicht mehr so matt ist. Je flacher der Einfallswinkel, desto glänzender wirkt die Tubuswand.
3 Themen also, die ich angegangen bin:
1. Einfache Drehung des Tubus in den Rohrschellen:
Die Rohrschellen sind mit dünnem Velour innen ausgekleidet, wenn man die Schellen öffnet, kann man den Tubus etwas drehen. Nachteil: der Tubus rutscht der Schwerkraft entgegen. Die Lösung: Auf dem Tubus direkt an den Rohrschellen habe ich dicke (5mm) Gleitfilzplatten angeklebt. Zur Sicherheit, sollte der Klebstoff nicht mehr kleben (bei -20° kann das vielleicht passieren), habe ich über die Filzplatten Kabelbinder gezogen. Die Kabelbinder waren eine günstige Alternative zu Schlauchschellen aus dem Baumarkt. Kosten zusammen: ca. 15€. Meine Freundin brachte mich auf eine weitere Idee, die Rohrschellen bzw. deren Gleiteigenschaft zu erhöhen: Den alten Velour habe ich entfernt und neuen (minimal dickeren, ca. 1mm) aufgeklebt. Zusätzlich habe ich auf das Velour SILIKONHALTIGES Haarpflegespray aufgebracht, das hat die Gleitfähigkeit nochmal immens erhöht! Der Tubus dreht sich jetzt fast von allein, wenn ich die Schellen leicht aufdrehe
2. Velourfolie im Tubus:
Aus dem Baumarkt habe ich mir Velourfolie geholt und die in 2 Schritten in den Tubus geklebt. Den Hauptspiegel hab ich dafür ausgebaut, den Fangspiegel aber nicht. 2 Bahnen längs im Tubus, vorher alles ausgemessen und Aussparungen für die Fangspiegelhalterung und den Okularauszug rausgeschnitten. Erst hatte ich Blasen beim Aufkleben, aber zu zweit ging es dann Problemlos. Eine schmale 3. Bahn hat den kleinen Spalt zwischen den ersten beiden Bahnen gefüllt. Die Dicke der Folie ist mit 1mm angegeben, eine Abschattung sollte also nicht entstanden sein. Den Rest vom Velour hab ich genutzt, um das Rohr des Okularauszugs auch noch auszukleiden. Wichtig dabei, dass die Folie vor dem Einkleben mit einem Fusselroller oder Staubsauger entstaubt wird. Sonst landen die losen Fasern auf den Spiegeln...
Kosten der Folie: ca. 13€ im Baumarkt
Bisher war ich damit nur einmal draußen, hatte aber das Gefühl, dass der Kontrast besonders bei DS-Objekten merklich besser ist. Zumindest ist der Tubus jetzt rabenschwarz - egal wie man reinschaut
3. Reduzierung der Wärmeabstrahlung
Ich habe mir aus dem Wohnmobilbereich X-Treme-Isolator (10mm dicke) besorgt, es gibt kaum bessere Isoliermatten in so einer dicke! Einfach schwarz fand ich langweilig, also hab auf die Matte eine Rettungsfolie (aus der Apotheke für ein paar €) geklebt - natürlich mit der goldenen Seite nach außen [:p]
Am Tubus habe ich nebeneinander 2 Reihen Klettband der länge nach aufgeklebt, dasselbe auch auf der Matteninnenseite (die ohne Folie). Die Matte dann in 3 Stücke geschnitten (wegen der Rohrschellen, damit ich den Tubus auch weiterhin drehen kann), wobei die eine Matte mit Aussparungen für Sucher, OAZ und Leuchtpunktsucher versehen wurde. Durch den Klettverschluss kann ich die Matten nach bedarf anbringen oder eben auch nicht. Materialkosten: 25€
Einen technischen Nutzen wird die Folie vermutlich kaum haben, die Isolatormatte denke ich schon, aber der visuelle Effekt der Goldfolie an einem astronomischen Instrument ist mit Sicherheit nicht zu verachten! [:D]
Ich hoffe der "Mantel" reicht als Schutz für den Fangspiegel. Im Moment bin ich froh, dass ich keine Stromversorgung unterm Himmel brauche. Aber das wird der kommende Winter zeigen...
Hoffentlich wird's Wetter dieses Wochenende gut für den ersten Praxistest von Dämmschutz und Rotationsrohschellen.
Anregungen und Kommentare sind gerne willkommen!
Besten Gruß,
Robert
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