Spektroskopie: Problem beim Eichen

  • Hallo Caro!


    Ich hab da ein Problem. Hab mir zwei Eichlampen zusammengebastelt. Eine mit einer Neonglimmlampe und eine mit einem Xenon-Strobe-Vellemann-Bausatz. Zwei künstliche Sterne eben, aber Lochdurchmesser unbekannt.



    (So klein wie möglich halt) Nun habe ich mit der Xenon-Lampe das Problem, dass ich das Profil einfach nicht kalibrieren kann, weil es so gut wie keine Ähnlichkeiten mit dem Muster von R.Walker aufweist. Ich habe sowohl in VSpec als auch in RSpec alles Mögliche versucht, komme aber auf keinen grünen Zweig, um wenigstens EINE Linie definitiv zu erfassen. Was mache ich da falsch? Aufnahmebedingungen: Refraktor mit Atik 314L und Star-Analyser in etwa 6 Metern Entfernung aufgebaut. Ich weiss, ist nicht gut, aber ich habe keine kurzbrennweitige Optik, die ich an's Filterrad drehen kann! Was tun? Belichtungszeiten und Histogrammherumgedrehe habe ich probiert und auch Darks gemacht. Liegt das echt an den wenigen Linien des SA 100?



    Hier ist das Profil von Walker zum Schluss in dem PDF-File drin:


    http://www.ursusmajor.ch/downl…orial-vspec-iris-v5.3.pdf


    Die Atik314L wird viel verwendet in der Spektroskopie, was ich so gesehen habe.


    http://www.dangl.at/ausruest/atik_314/atik_314_g.htm


    Das wäre das Xenon-Eichlicht, Flackerfrequenz 20 Hz maximal, nicht 30 Hz wie angegeben.


    http://www.brack.ch/tabid/294/Default.aspx?ID=109900


    Hast Du ne Idee, Caro?


    lg


    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    wenn ich mir Dein Spektrum anschaue, erkenne ich in der nullten Ordnung keine punktförmige Lichtquelle.


    Beim Staranalyser ohne Spalt sollte dies aber gewährleistet sein, damit Du Linien und keine (bandenähnlichen) "Bereiche" erhälst.


    Zum Vergleich mal ein Kalibrierspektrum einer Neonlampe mit Staranalyser aus ca. 12 Metern Entfernung (allerdings vor Fotoobjektiv) aufgenommen, damals zur Kalibrierung von Glühwürmchenspektren verwendet (oben im Bild):




    Mir scheint Du solltest sehen, dass Du mit Deiner Lichtquelle noch weiter wegkommst, um sie als punktförmig auffassen zu können.



    Viele Grüße,
    Torsten

  • Hallo Gerhard,


    hast du mal versucht mit dem Refraktor auf sechs Meter Entfernung visuell ohne Spektroskop etwas scharfzustellen? [;)] Ich behaupte mal ganz sharf, das wird nichts.


    Ich gehe mal davon aus, daß der breite Streifen links die nullte Ordnung ist. Daran erkennt man schon, daß das was du da aufgenommen hast alles andere als scharf und punktförmig ist. Torsten hat Recht, das einzige was bei dem Aufbau hilft, ist den Abstand zu vergrößern solange bis du in den Fokus kommst.


    Der Star Analyser ist eindeutig nicht der Schuldige, der sollte die Linien deutlich trennen können. Es sollte auch kaum Kontinuum zu sehen sein. Das Spektrum sieht mir zwar trotz Unschärfe noch irgendwie seltsam aus, aber bevor das erste Problem nicht behoben ist, kann man da nur schwer was aussagen. Das mit der Lampe irgendwas nicht stimmt, kann natürlich immernoch dazukommen, oder es kommt irgendwie Streulicht mit rein. Wie sieht denn das Neon-Spektrum aus?


    Viele Grüße,
    Caro

  • Hallo Torsten!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mir scheint Du solltest sehen, dass Du mit Deiner Lichtquelle noch weiter wegkommst, um sie als punktförmig auffassen zu können.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Ja klar! Ich habe auch Versuche mit der DSLR und 200mm Brennweite auf die Distanz gemacht, hier mit der Neon-Glimmlampe und das kommt schon besser:



    Der Refraktor, den ich beim ersten Versuch verwendet hatte, hat 500mm Brennweite.
    Es liegt echt am Sterndurchmesser, an der Messoptik und an deren Entfernung zum Stern natürlich.


    In dem Zusammenhang hätte ich eine Frage: Ich würde als Kalibrierlampe sowas benötigen, aber die Firma liefert nicht nach Österreich (warum? gehören wir nicht zur EU? )
    http://www.habitat.de/filly%20…ion_b//fcp-product/955268
    Wäre es möglich, dass jemand von Euch so liab ist und sowas für mich bestellt? Ich würde gern was dazuzahlen! 4 Stk. täten wir brauchen.
    Die Info hab ich aus dem VdS -Forum. Ob die Lichtquellen allerdings auch für den SA100 von Vorteil sind, ist mir nicht bekannt.


    So wie das ausschaut, wären die Kitsch-Lampen zum Eichen einmalig gut zu gebrauchen.


    lg


    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    auch das Neon-Spektrum schaut mir noch ziemlich wild aus, die Linien müssen für eine vernünftige Wellenlängenkalibration besser zu trennen sein. So sieht das mit den drei verschiedenen Spaltbreiten beim DADOS aus:



    Das verwendete Gitter hat 200 Striche pro Millimeter, das ist zwar doppelt so viel wie beim Star Analyser, aber der Unterschied ist trotzdem zu groß. Die Spaltbreite ist auch hier ausschlaggebend. An deiner Stelle würde ich versuchen, den künstlichen Stern mit einer zusätzlichen Kollimatorlinse auf Unendlich zu bringen. Wie groß hast du denn schätzungsweise die Löcher gebohrt?


    Viele Grüße,
    Caro

  • Hallo Caro!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie groß hast du denn schätzungsweise die Löcher gebohrt?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Uff, das ist schwer zu sagen. Ich habe das Loch auf einer PVC-Unterlage mit einem Zirkelspitz gestochen. Wird bestimmt noch zu gross sein.
    Ich probier mal, etwas wirklich Punktförmiges zu finden, das ich schon abgelichtet hab' und stell dann das hier ein.
    LG
    Gerhard

  • Hallo Caro!


    Das hier ist schon ein gutes Neon-Profile:



    Generiert mit Iris und mit Toni's RSpec zum Herzeigen verarbeitet! ;)


    lg


    Gerhard



    p.s.:


    letzte Nacht war Gamma Cassiopeiae dran. Der Abstand vom Chip zum SA100 passt mit der Atik314L + Filterrad (wo der SA100 drin sitzt) noch nicht zu 100% Der Streifen erster Ordung geht nur knapp drauf. Abstandsring?

  • Hallo Gerhard,


    Obwohl Du die Frage an Caro gestellt hast, mische ich mich nochmal hier ein (sonst könntest Du sie ja auch einfach persönlich kontaktieren).



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gamma Ray</i>
    <br />...
    p.s.:


    letzte Nacht war Gamma Cassiopeiae dran. Der Abstand vom Chip zum SA100 passt mit der Atik314L + Filterrad (wo der SA100 drin sitzt) noch nicht zu 100% Der Streifen erster Ordung geht nur knapp drauf. Abstandsring?
    ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Da bist Du nach meinem Dafürhalten sogar etwas zu weit weg vom Chip. Bei der Anwendung des Staranalysers 100 hat sich eine spektrale Auflösung um die 10 Pixel pro Angström bewährt. Unter dieser Voraussetzung sollte die 1. Ordnung bequem parallel zur langen Seite Deines Chips drauf passen!
    Ich selber erhalte diese Auflösung mit Hilfe der DMK41, die 1280pix längs besitzt, was denen Deiner Atik ja fast gleichkommt. Dabei passt das gesamte Spektrum 1. Ordnung incl. der 0. Ordnung auf den Chip!
    Die 0. Ordnung ist wichtig für die spätere Kalbrierung, sofern man nicht RSpec benutzt, bzw. einen Kalibrierstern für die Wellenlängenkalibrierung verwendet!



    Viele Grüße,
    Torsten

  • Hallo Torsten!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die 0. Ordnung ist wichtig für die spätere Kalbrierung, sofern man nicht RSpec benutzt<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Man kann auch "NON-LINEAR" kalibrieren, was im Fall einer DSLR Sinn hat und weit genauere Ergebnisse liefert. Dazu brauche ich die "Nullte Ordnung" nicht!
    Ich habe den Spektralstreifen zuerst in IRIS generiert, was sehr exakt zu machen geht, und zum Schluss RSpec benutzt, wie man sieht.
    Der Strip IST kalibriert! In Angstroem.
    Viele Grüsse


    Gerhard

  • Hallo Torsten!


    Da lag von meinereins ein Missverständnis vor gestern bezgl. Kalibrierung, sorry.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Da bist Du nach meinem Dafürhalten sogar etwas zu weit weg vom Chip.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das stimmt in dem Fall. Es ist eine Aufnahme mit der DSLR. Das Problem mit der Distanz habe ich beim Aufnehmen mit der Atik314L, wenn der SA100 in's Filterrad geschraubt wird. Als Teleskop habe ich den 8"-Newton verwendet. Muss die Bilder erst auswerten.
    Nachdem ich in zukunft alles mit der Atik machen möchte, habe ich mir den folgenden Adapter zugelegt, damit ich jederzeit in der Wohnung Kalibrieraufnahmen machen kann: http://www.teleskop-express.de…-mit-Stativanschluss.html
    Was sagst Du zu dem Ding?
    Noch etwas: Ich habe den künstlichen Stern ausgetauscht und in das Material mit einem Skalpell einen feinen Spalt geschnitten anstatt des Lochs. Ist das ok? Die Ergebnisse werden damit jedenfalls besser, kommt mir vor.


    Viele Grüsse


    Gerhard

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