112mmSpiegel genauer vermessen als Hubble

  • Hallo Schleiferfreunde,


    wollte bei meinem 112er sicher gehen, dass der nicht wie Hubble-Space-Teleskop eine Korrekturlinse braucht und mißtraute meinem Foucault-Test mit visuell reproduzierbar gemessenem Strehl von größer 90 % mit 5 Zonen Couder-Maske. Erste Ertgebnisse mit photographischer Auswertung zeigten dann auch eine erhebliche Abweichung (s. auch Thread "Couder mit Photoshop").


    Letzte Woche haben dann Karl und ich eine ausführliche Auswertung einer Photoserie mit Photoshop nach Karls Differenz-Methode durchgeführt. Erst dabei kam dann heraus, dass das Schnittweitenminimum bei der 20 mm Zone liegt, also ein Hügel in der Mitte vorliegt, was visuell einfach nicht zu erfassen war. Mit 15 Messpunkten ergab sich ein Strehl von gerade mal 64 %: s. Bild



    Abweichung von der visuellen Messung erklärt sich schon dadurch, dass bei einer 5-Zonen-Couder-Maske die innere und auch die Randzonenerfassung sehr sehr unsicher sind, bleiben also lediglich drei einigermaßen gut zu erfassende Zonen, und es zudem eine ganze Reihe von Möglichkeiten zum unbewußten Selbstbetrug gibt.


    Hab dann zweimal mit 2 min MOT mit großem Überhang versucht, den Zentralhügel wegzuschrubbeln, ohne geringste veränderung des photographischen Ergebnisses, als ich dann aber nochmal 8 min MOT gewagt habe gefolgt von 2 min TOT W-Striche und 2 min Chaosstriche zur Glättung, dann hatte ich statt Hügel ein Loch in der Mitte und oh Schreck: eine fixe visuelle 5-Zonen-messung gab nur noch Strehl 70%. Seis drum, ich trau den visuellen Messungen eh nicht mehr, nochmal eine Photoserie geschossen (diesmal wieder mit einer einfachen Canon 80) und mit Photoshop ausgewertet: danach Strehl 90 %, das Ding ist fertig! Und die Messung halte ich für absolut zuverlässig, zumal da praktisch kein Schritt drin ist, der Ermessensspielräume läßt, das Ganze ist jetzt durchweg objektiviert. s.u.



    Hier das nochmal etwas vereinfachte Verfahren:
    Photoserie, in 0,05 mm Schritten Abstand der Schneide vom Spiegel vergrößern (ab der 30% Zone reichen bestimmt auch 0,1 mm Schritte und am Rand 0,2 bis 0,3 mm).
    Ausgewähltes Photo in Photoshop laden, Ausschitt in neues Fenster 1 kopieren und auf Grauskala stellen. Jetzt bereits mit dem Curser auf 0,01 mm die Position des linken Spiegelrands (Wert A) und des rechten (Wert B) ablesen. Kopie in neues Fenster 2 und horizontal Spiegeln, wieder kopieren und dann paste in Fenster 1. Das spiegelverkehrte Bild liegt nun über dem Originalausschnitt und wird mit den vorher abgelesenen Werten A und B genau positioniert. Dann bildet man die Differenz und "merged die Ebenen down". Jetzt braucht man nur noch mit dem Cursor die Positionen mit 99 oder 100 % Schwärzungsgrad bestimmen, das ist dann Wert C.
    Wenn D = Spiegeldurchmesser (abzüglich Randfase, deshalb ist mein Spiegel jetzt auch kein 115er mehr, sondern ein 112er), dann ergibt sich:
    Messwert Z = (((A + B)/2)-C) mal D/(B-A)
    Geht mit ein bisschen Routine sehr schnell.
    Ist schon irre, wie präzise man die zur eingestellten Schnittweite passende Zone auch am äußersten Rand erfassen kann. Bei meinem letzten Messpunkt war die Zone gerade 0,9 mm vom Rand entfernt. Auf dem nachfolgenden Bild mit raufgedrehter Helligkeit seht ihr zwei dicht nebeneinander liegende kreisrunde Linien die äußere, etwas feinere, ist der Fasenrand, bei der inneren erfasst man das Schwärzungsmaximum als Position der symmetrischen Bereiche gleicher Helligkeit, halt das, wonach man beim Foucault-Test sucht. Und die maximale Schwärzung ist in der Regel nur in einem Bereich von 0,02 mm Breite. Damit behaupte ich nicht, dass die Ablesegenauigkeit gleich der Messgenauigkeit ist, das wäre ein Irrtum. Aber gegenüber der visuellen Messung ist diese einfache, nicht aufwendige und robuste Methode schon ein Quantensprung. Behaupte ich mal.
    Bis denn,
    Gerald

  • Hallo Gerald,
    es ist ja schon recht erstaunlich, wie präzise deine Methode der Messung ist.
    Aber warum hört man von den Optik-Spezialisten nichts? Halten die denn nichts davon oder ist das zu kompliziert? Ich gebe zu, dass ich schon recht lange gebraucht habe, diese Methode nachzuvollziehen. Erst aber mal herzlichen Glückwunsch zum fertigen Spiegel. Das wird bestimmt ein schöner Sucher!
    CS
    Timm

  • Hallo Gerald,


    also, was mich irritieren würde ist folgender Umstand:
    Nimm mal an die ganzen Cracks hier würden hergehen und ihre Spiegel nochmal mit deiner und Karl's Methode vermessen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß die auch solch riesige Diskrepanzen bei ihren Spiegeln feststellen würden. Diese ganzen Meßmethoden mit Kamera werden von vielen Nebeneffekten beeinflusst. Könnte es also nicht sein, daß du mit der "manuellen" Methode die du wahrscheinlich auch mit einer Webcam o.ä. gemacht hast, einen Fehler gemacht hast? Könnte ja sein, daß:
    - das Objektiv nicht voll ausgeleuchtet wird
    - die Blende nicht weit genug auf gemacht werden kann
    - die Blendenautomatik ...


    Ich hab da als nicht-Fotograf einfach zu wenig Ahnung. Ich selbst Focaultiere auch mit Kamera. JEDOCH stelle ich sicher, daß das was mit der Kamera gemessen wird auch mit dem Auge nachvollziehbar ist. Zu oft hatte ich schon Phänomene, daß das Focault-Bild mit Kamera anders war als mit bloßem Auge durchgeguckt. Dann mußte die Kamera-Position verändert oder an sonst irgendwelchen Parametern gedreht werden.


    Ich wäre bei Kamera-Only Messungen äußerst skeptisch. Und die Differenzen die du mit und ohne Karl'scher Methode hattest würden mich echt Nachdenklich stimmen. Bitte nicht falsch verstehen, die Karl'sche Methode scheint echt genial zu funktionieren.


    Nachdenkliche Grüße,


    Harry

  • Hallo Harry, hallo Gerald


    Endlich mal was Kritisches. Ja das stimmt: Der Kamera ist größte Aufmerksamkeit zu widmen. Nun bin ich nicht der große Photo-Guru. Die Vorkehrungen, die ich gegen Kamera-seitige, verfälschende Effekte getroffen habe, sind:


    1) Schneide in die Position fahren, in der die Schnittweiten gemessen werden


    2) Die Blende an der Kamera einstellen


    3) Kamera hinter der Schneide positionieren und den Spiegel in die Mitte des Gesichtsfelds bringen


    4) Über den Quer-Vorschub den gesamten Tester so plazieren, daß der Spiegel vollmondartig ausgeleuchtet scheint.


    5) Jetzt mit immer weiter reduzierter Belichtungszeit eine Serie von Photos schießen, so daß der Spiegel von Bild zu Bild immer matter erscheint.


    Erfahrungsgemäß ist bei einer Belichtungszeit von 1/50 Sekude kaum noch was vom Spiegel zu sehen. Mein Postulat ist: Wenn der Spiegel auf dem letzten, kaum noch erkennbaren Bild weiterhin homogen über die ganze Fläche erkennbar ist, steht die Kamera richtig. Von der Kamera sind dann keine verfälschenden Effekte mehr zu erwarten. Sage ich als Laie. Die Profis dürfen jetzt gern über mich herfallen.


    Mein ganz persönliches Fazit zu dieser Geschichte lautet im Moment: Die Methode ist wirklich verführerisch. Objektiv, leicht zu verstehen, schnell und präzise bis zum Rand. Die Frage ist nur: Mißt sie das, was sie messen soll? Da nützt es nichts, sie mit einem weiteren photographischen Verfahren zu bestätigen. Die Bestätigung MUSS von außerhalb kommen. Von einem I-Meter oder so. Wenn dann die Zahlen stimmen, kann man die Korken knallen lassen. Aber erst dann. - Karl

  • Hallo Timm, hallo Harry, hallo Karl
    danke für die Glückwünsche zum fertigen Spiegel und vor allem auch für die kritischen Bemerkungen, schließlich hoffe ich, dass wir hier zu einer Diskussion der Zuverlässigkeit von Foucault-Messungen kommen.
    Recht hast Du, Harry, mit den Anmerkungen „Ich wäre bei Kamera-Only Messungen äußerst skeptisch.“ und „JEDOCH stelle ich sicher, daß das was mit der Kamera gemessen wird auch mit dem Auge nachvollziehbar ist.“ Karl und ich haben sich genau damit in den letzten drei Monaten beschäftigt und immer wieder Messungen gemacht. Photoserien mit Karls Canon 350D mit Superobjektiv an Karls slitless tester, alles mit Wasserwaage und Laser auf optische Achse einjustiert, Photoserien auch mit Coudermasken (5Zonig und auch 10Zonig), nach systematischen Fehlern gesucht, die sich in Form von Helligkeitsgradienten zeigen sollten, Veränderungen der Kameraposition vor der Schneide, Serien von Bildern mit abgestufter Helligkeit bzw. Kontrast bei gegebener Schnittweite usw. und dann vor allem folgender Gegentest: Serien mit meiner einfachen Canon 80irgendwas mit kaum Einstellmöglichkeiten (außer Blitzlicht ausschalten) und zwar an meinem Tester mit Alulochblende, die camera mit ein paar Klötzchen drunter in Position gebracht und los geht’s. Endergebnis: alle photographischen Messreihen stimmen praktisch überein. Und es ist schon faszinierend, wie man in Photoshop von Schnittweite zu Schnittweite die Zone weiterwandern sehen kann (oder halt zwei Zonen, wenn man einen Berg in der Mitte hat). Jedenfalls immer das gleiche Ergebnis, weswegen ich Karls Differenz-Methode als robust bezeichne; daher stimme ich mit Karl insofern nicht ganz überein, als ich den großen Aufwand mit dem exakten ausrichten nicht für notwendig halte, wenn man die kamera so aufgestellt hat, dass man auf dem Display mit schönem Kontrast den Donut sieht, dann passt die Sache. Lasse mich gerne mit einer zusätzlichen Kontrollfotoserie mit leicht verstellter Kamera vom Gegenteil überzeugen, wäre aber überrascht.
    Nochmal dazu, wie die ungeheuren Abweichungen zum visuellen Test zustande kommen (visuell heißt dabei Auge vor Messerschneide): Ein 112 mm Spiegel f4.5 ist keineswegs ein einfacher Fall: typischerweise hat dafür die Coudermaske 5 Zonen, die ideale Schnittweitendifferenz zwischen der 1. und der 2 Zone beträgt dabei weniger als 0,1 mm und beim Ablesen der 5. Zone gibt es bekanntlich auch allergrößte Schwierigkeiten. Bleiben also nur 3 Zonen die man visuell zuverlässig einstellen kann und somit nur noch zwei zuverlässige Differenzen. Die Gesamtmessgenauigkeit des Strehl-Wertes aus Figure XP dürfte da äußerst fragwürdig sein. Die Reproduzierbarkeit von womöglich falschen Ergebnissen kommt dann dadurch, dass man mit zunehmender Messroutine es im Grunde schon motorisch in den Fingern hat, wie weit man das Rädchen an seinem Kreuztisch bewegen muss, um den visuell hinreichenden Eindruck zu erhalten, je später der Abend tut ein übriges [:)];
    Im übrigen sagen die „Cracks“ ja auch, dass der Test am Stern entscheidend ist. Warum wohl? Mir gefiel besonders die Geschichte zweier Schleiferfreunde, die gemeinsam einen 95% Strehl-Spiegel gemessen haben, da kommts dann halt vor, dass einer den anderen fragt, ob nicht 0,1 mm mehr auch noch gleich hell aussehen. Bei einer nachträglichen interferometrischen Messung ging dann der Strehlwert natürlich in die Knie (aber immerhin 85% wenn ich mich richtig erinnere).
    Nochmal zu betonen: ich kann mir gut vorstellen, dass man bei einem größeren Spiegel mit mehr Messpunkten und mit größeren Schnittweitendifferenzen auch bei der visuellen Foucault-Messung zuverlässigere Werte herausbekommt. Aber wenn ich im Forum in einem Thread lese „hab 97,8 % Strehl soll ich noch weiterpolieren“, dann frag ich mich schon, ob nicht der ganze Thread ein Scherz ist, zumindest über den Strehl-Wert muss ich schmunzeln.
    Ich kann nur empfehlen, die Differenz-Methode mal auszuprobieren, bieten sich auch nette weiterführende Aktionen an, wie z.B. die Differenzbilder zu stacken und eine Art Konturlinienbild zu erhalten….. Und es wäre natürlich zu wünschen, dass jemand das mal testet, der mit einer davon unabhängigen Methode das Ergebnis gegenchecken kann. Das wäre dann gewissermaßen naturwissenschftlich sauber, wie Karl es sich wünscht und ich natürlich auch.


    Die ausführliche photographische Auswertung werde ich in Zukunft auch nur bei der Endmessung machen, für die Photoreihe und die Auswertung der 15 Messpunkte brauch ich etwa 2 Stunden. Für die schnellere Variante mach ich eine Photoserie mit Coudermaske und regele für ausgewählte Bilder in Photoshop die Helligkeit rauf und runter: das sieht dann wie ein Film vom Raus- und Reinfahren der Messerschneide aus, dabei kann man auch für sehr schmale Zonen den Abgleich sehr gut und dabei rasch erfassen (Helligkeit raufregeln und Intensität der Restschwärze visuell vergleichen, wers probiert, merkt sicher schnell was ich meine).


    Beste Grüsse,
    Gerald

  • Hallo Gerald, hallo Karl,


    ich habe nicht alle Einzelschritte mit Photoshop verstanden, deshalb habe ich mich noch nicht dazu gemeldet. Wenn ich aber eure Bildanalysemethode richtig deute, vergleicht ihr die Helligkeiten der linken mit der rechten Spiegelhälfte und sucht den Radius bei dem diese gleich sind (=neutrale Zone), richtig? Wenn ja, genau das macht auch das Programm FoucaultXL von Horia Costache. Das Programm kann man unter http://www.anrs.de/atm/fxl.zip herunterladen. Siehe auch z.B. [url="http://www.astrotreff.de/topic.asp?ARCHIVE=true&TOPIC_ID=23452&SearchTerms=foucault,xl,horia"]Beitrag[/url] von ReinerM


    Könnt ihr eure Bilder zum Vergleich auch mit diesem Programm auswerten? Damit müsste doch genau dasselbe rauskommen. Wenn nicht, schickt mir die Bilder per Mail und ich mache es.


    Die Vergleiche mit der visuellen Couder Maske Methode fallen in diesem Fall wahrscheinlich aus folgenden Gründen so unterschiedlich aus:
    1. 5 Zonen auf so einen kleinen Spiegel, das ist heftig!
    2. leichter Berg in der Mitte, der in der Couder Maske nicht mitgemessen wird.
    3. Du hast einen abgesunkenen Rand. Damit wird die Randzonenmessung zum Lottospiel. Je nachdem wie weit man zum Rand berücksichtigt oder wie weit man die Messerschneide reinneigt, kommt was anderes raus. Wenn ICH so einen Rand habe, fange ich gar nicht erst an von Strehls und RMS zu reden, sondern korrigiere erst diesen Rand auch wenn die Kurve dabei verdorben wird und ich nochmal von vorne anfangen muss.


    Punkt 3 hat dabei mit Sicherheit den größten "Reinhaufaktor"

  • Hallo Stathis,


    Horias Programm und die Photoshop-Methode machen im Grunde das Gleiche, wie sollte es auch anders sein. Wo Du bei Horia den Schnittpunkt zwischen Helligkeitsverlauf von linker und rechter Seite hast, bekommst Du bei Photoshop ein Bild mit der maximalen Schwärzung an der Stelle, s.o.; bei der Photoshop-Methode hast Du den Vorteil, dass Du Unregelmäßigkeiten im Verlauf einer Zone in einem gewissen Grad auf einem Blick sehen kannst (z. B. durch Luftschlieren oder sonstwas, wenn ich es richtig sehe, hat Horias Programm den Vorteil, dass Du nichts mehr in einen Taschenrechner eintippen musst, was natürlich auch Zeit spart.



    "Damit wird die Randzonenmessung zum Lottospiel":
    also da hab ich den Eindruck, dass auch eine abgesunkene Randzone mit Photoshop einfach zu vermessen ist. Würdst du bei diesem 112 mm Spiegel den rand erneut korrigieren? Das hab ich jetzt nicht verstanden.


    beste Grüsse,
    Gerald

  • Hallo Gerald,


    ich denke (wie Stathis) dass das selbe Prinzip auch bei FoucaultXL angewendet wird, dessen Bedienung funktioniert dabei so:


    Bilder in definierten Abständen machen, Belichtung so wählen dass der Dynamikbereich weitgehend ausgenutzt wird, Bild in FXL laden, Spiegeldurchmesser eingeben und Software-Maske passend zum Spiegel erstellen und deckungsgleich ausrichten, dann Grauverlauf anklicken, FXL rechnet den Radius der eingestellten Zone erkennbar an den gleichen Pixelhelligkeiten, Radien u Schnittweiten in FigureXP oder Foucaulttestanalysis übertragen, Zone innen/aussen = gleicher Wert oder Pinstick wählen wenn verfügbar.


    ich glaube das geht noch einfacher als mit Fotoshop.


    ich vertraue allerdings noch auf meinen kontraststarken Mintronfoucault mit Coudermaske, wo man bequem am Fernsehmonitor bei F/5 2/100mm und bei F/3.5 1/100mm nachvollziehbare Messgenauigkeit hat. Gegenüber dem bloßen Auge ist die Cam ein Riesenfortschritt, hier ein Bild wie man den Spiegel etwa mit bloßem Auge sehen würde und hier die gleiche Abbildung mit kameraseitig gesteigerter Empfindlichkeit und Kontrast.
    FoucaultXL dagegen eignet sich imho besser für die Beurteilung des Randes.

  • Tim und Gerald.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es ist ja schon recht erstaunlich, wie präzise deine Methode der Messung ist.
    Aber warum hört man von den Optik-Spezialisten nichts? Halten die denn nichts davon oder ist das zu kompliziert?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Natürlich finde ich das auch gut, aber ich muss nicht der erste sein der dazu was sagt.
    Mir hat bereits das Programm von Horia schon recht gut gefallen, nur ist das einfacher anzuwenden.
    Habe auch gestaunt als ich die erste Vorstellung Couder mit Photoshop von Karl gesehen habe.
    Gebe zu das ich in Photoshop nicht so gut bin und lieber gewartet habe bis andere damit arbeiten. Was jetzt hier geschehen und auch verständlicher geworden ist.
    Für mich ist die Auswertung mit dem Interferometer viel einfacher und wollte deshalb den Aufwand nicht betreiben.
    Aber ich finde es gut das für jene die kein Interferometer haben eine Methode gefunden ist, die auch ihnen ein sichereres Ergebnis bringt.
    Toll finde ich das viele Zonen so dünn dargestellt werden können, was für mich eine
    Genauigkeitserhöhung darstellt. Dafür möchte ich Karl und Horia gratulieren.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ein 112 mm Spiegel f4.5 ist keineswegs ein einfacher Fall: typischerweise hat dafür die Coudermaske 5 Zonen, die ideale Schnittweitendifferenz zwischen der 1. und der 2 Zone beträgt dabei weniger als 0,1 mm und beim Ablesen der 5. Zone gibt es bekanntlich auch allergrößte Schwierigkeiten. Bleiben also nur 3 Zonen die man visuell zuverlässig einstellen kann und somit nur noch zwei zuverlässige Differenzen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja es stimmt das bei kurzen Radien und f4,5 die Schattenprobe immer schwieriger wird,
    ganz besonders am Rand.
    Am Rand könnte es auch bei der Kontrastmethode zu Unsicherheiten führen.
    Um dieser Unsicherheit entgegen zu wirken könnte ich euch eine
    interferometrische Messung in CoC und in autokollimation anbieten.
    Wobei ich einmal auch den Astigmatismus abziehen kann und dieses Ergebnis
    müsste dann mit euren Messungen vergleich bar sein.
    So könnten wir die Arbeit aufteilen und zusammen arbeiten
    um die Meßsicherheit zu erhöhen.


    Viele Grüße
    Alois

  • Hallo Roland, hallo Alois,


    es geht ja nicht darum, festzustellen, wer den Foucault-Test erfunden hat, das ist ja hinlänglich bekannt; und ist doch auch klar, dass die Auswertungen der Photos bei allen Vorgehensweisen über den Vergleich der Pixelhelligkeiten erfolgt. Wenn man bei FoucaultXL die Maske über dem Bild exakt positioniert, so positioniert man in Photoshop eben Bild und Spiegelbild exakt übereinander, ist auch ganz einfach zu machen. Dann wird quasi in beiden Fällen ein Knopf gedrückt, und in FoucaultXL sieht
    man zwei sich schneidende Helligkeitskurven in Photoshop hat man ein "Photo" auf dem die gesuchte Zone tiefschwarz erscheint. In FoucaultXL kann man dann direkt die Zonenposition als Zahlenwert ablesen, in Photoshop muss man den abgelesenen Zahlenwert noch mit Dreisatz umrechnen, dafür hat man in dem Bild vielleicht noch ein paar interessante Zusatzinformationen. Letztlich ist das auch Geschmackssache, so ähnlich wie der Unterschied zwischen FigureXP und Foucault Test Analysis, der Unterschied liegt hauptsächlich in der graphischen Darstellung. Hab FoucaultXL und Karls Differenz-Photoshop gerade an einem Beispiel getestet, kommt auch das Gleiche bei heraus: 46,5 mm versus 47,3 mm. Mußte übrigens dafür mein mit der einfachen Kleinbild-Canon aufgenommenes Bild erst in Photoshop vergrößern, bevor ich es in FoucaultXL präzise genug vermessen konnte...das ist mit Photos von besseren Kameras natürlich nicht notwendig, dafür ist Horias Programm dankenswerter Weise Freeware, Photoshop nicht, aber dafür.... usw. Dank an Alois, für Dein Angebot den Spiegel interferometrisch zu testen. Ich stelle den Spiegel gerne zur Verfügung, sonst noch wer, der an diesem kleinen Round Robin teilnehmen möchte? Der Spiegel ist - weil klein - einfach und günstig zu verpacken und zu versenden udn vielleicht schon des halb ein nettes Testobjekt, weul Stathis ihn für vermurkst hält? [:)] falls bei diesem RoundRobin jemand den Spiegel zu seiner Spezialmessung wieder bedampfen möchte, dann aber bitte die Aluschicht anschließend drauflassen [:D]


    Beste Grüsse,
    Gerald

  • Hallo Leute,
    ich stell mich da vielleicht etwas quer in die Landschaft, aber ich stell halt doch mal meine Frage: Wie empfindlich sind diese Messungen mit Webcam und Auswertung im Grafikprogramm auf Abweichungen der lateralen Position der Messerschneide vom Idealwert in der Mitte des Lichtkegels?


    Bei händischer [:D] Messung mit Pinstick ist das ja die grösst Fehlerquelle.


    Ich persönlich verwende seit einiger Zeit die Messung mit Pinstick und Draht, da ist die Messposition erreicht, wenn der Ring sich schliesst und der Mittelbalken schön in der Mitte ist. Der Ring ist natürlich breiter als die hier gesehenen Bilder, aber scheint relativ zuverlässig ablesbar zu sein, und das bis weit zum Rand hinaus.


    Grüsse Max

  • Hallo Miteinander,


    die spezielle Zonendarstellung wie von Gerald beschrieben funktioniert auch mit anderen Bildbearbeitungsprogrammen. Hier ein Beispiel, erstellt mit dem Progarmm "Photoline32" von Nikon. Die Vorlage ist ein Ronchigramm von einem 300 mm f/5 Spiegel.




    Der Zoneradius beträgt hier 78,3 mm.


    Zum Vergleich wurde das obige Ronchigramm mit FoucaultXP von Horia ausgewertet.

    Als Ergebnis kommt r = 78 mm heraus.


    Diese und einige andere Stichproben zeigen recht gute Übereinstimmungen der beiden Auswerteprogramme. Nach meinem Eindruck geht es aber mit FoucaultXP deutlich schneller, weil man keine spezielle Bildbearbeitung braucht.


    Ich bin gerade bein Feintuning eines 10“ f/6 Spiegels und benutze dazu FringeXP, FigureXP und FoucaultXP, also I- Meter und Foucault in direkten Vergleich. Dazu kann ich demnächst einige ganz interessante Problemchen vorstellen. Ohne die Auswertemethode nach Karl oder Horia wären die kaum objektiv zu klären.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt.


    Das klingt ja gut.
    Auf diese Ergebnisse bin ich gespannt.
    Auf eines möchte ich noch hinweisen.
    Da es sich um ein Kontrastprogramm handelt könnte es sein das es sogar richtig ist
    wenn man bei der Randzone den durch Beugung leuchtenden Rand im Photoshop
    abschwächt um zu einen richtigen Ergebnis zu kommen.
    Gemeint ist wo der Parabelwulst schon ganz nahe mit dem Rand zusammen kommt.
    Wie viel Anteil Beugung da vorhanden ist, muss mit Erfahrung festgestellt werden.
    Weil es ist schwierig eine abgesunkene Kante vom Licht der Beugung zu unterscheiden.
    Am ehesten erkennt man es wenn man öfters mit der Schneide hinein und
    heraus fährt und den Helligkeitsverlauf kontrolliert und mit dem Interferogramm vergleicht.
    Ich meine nur mit dem Streifenbild weil nur dort ist ein schmaler abgesunkener
    Rand sichtbar. Bei der Auswertung ist das nicht mehr ganz richtig zu sehen weil da
    bräuchte man Zernikes noch höherer Ordnung.
    Deshalb habe ich aus Interesse mein Angebot an Gerald gemacht.


    Gerald !
    Ich melde mich per PN bei dir.


    Viele Grüße
    Alois

  • hallo Alois,


    danke für den Hinweis auf das Problem der Beugung im aüßersten Randbereich, das dürfte in der Tat ein Faktor sein, der Einzelwerte beeinflussen könnte (bei beiden Verfahren), dürfte aber für das Endergebnis in Figure XP wurscht sein, weil es wohl nur um eine Verschiebung der Zone gleicher Helligkeit um vielleicht 0,5 bis 1 mm geht.


    ich schick Dir gleich mal die versprochenen Bilder zu.


    bis denn,
    gerald

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