Gitterrohre: Rundrohr vs. Quadratrohr

  • Hallo zusammen!


    Warum werden für Gitterrohr-Dobsons eigentlich (fast) immer Rundrohre verwendet?
    Rohre mit quadratischem Querschnitt haben doch den Vorteil, dass sie leichter an Spiegelbox und Hut angeflanscht werden können.
    Spricht irgendetwas gegen die Verwendung von Quadrat-Rohren?



    Gruß Harald

  • Hallo, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Spricht irgendetwas gegen die Verwendung von Quadrat-Rohren?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> ja, imho der Gewichts-Festigkeitsindex.


    Gruß Roland

  • Hallo Harald,


    Rundrohre haben besseres Verhältnis zu Gewicht und Steifigkeit. Das mit dem Anflanschen verstehe ich aber nicht. Was soll da einfacher sein? Die Rohre werden auf Zug und Druck belastet und nicht auf Torsion. Die Halterung für die Stangen (z.B. Holzklötzchen in den Ecken) lassen sich halt bohren, was dann halt für ein Rundrohr spricht. Rundrohre sind angenehmer anzugreifen, als kantige Rohre (Rein Subjektiv aber das geht wohl den meisten genauso).
    Natürlich kannst Du auch Vierkant verwenden wie z.B. der Kollege hier:



    Viele Grüße
    Gerhard

  • Hallo Gerhard!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Rundrohre haben besseres Verhältnis zu Gewicht und Steifigkeit. Die Rohre werden auf Zug und Druck belastet und nicht auf Torsion.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Wenn sie auf Zug + Druck belastet werden, dann wird die Festigkeit doch alleine durch die Querschnittsfläche des Materials bestimmt (Knickung mal aussen vor, die kommt bei den großen Aussendurchmessern der Rohre und den betrachteten Belastungen sowieso nicht vor). Diese Querschnittsfläche ist direkt proportional zum Gewicht pro Meter.
    Somit dürfte die Festigkeit von Rundrohren und Quadratrohren bei Zug+Druck vollkommen identisch sein. Sehe ich da etwas falsch?



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das mit dem Anflanschen verstehe ich aber nicht. Was soll da einfacher sein? ... Die Halterung für die Stangen (z.B. Holzklötzchen in den Ecken) lassen sich halt bohren, was dann halt für ein Rundrohr spricht. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das hängt natürlich stark von der Konstruktion ab, ob man die Rohre lieber anflanschen will oder in Bohrungen stecken will. Der Kollege auf dem Bild hat sie angeflanscht und daher Vorteile aus der Quadratform.



    Gruß Harald

  • Jetzt krame ich mal meine Statik und Festigkeitslehre Grundlagen aus dem Kleinhirn hervor, schließlich heiße ich Stathis[8D]


    Vorweg: Die bestimmende Konstruktionsgröße im Teleskopbau ist die Steifigkeit (= Widerstand gegen Stauchung, Streckung, Auslenkung und vor allem gegen Schwingungen) und nicht die Festigkeit (bestimmt wie stark ein Bauteil beansprucht werden kann, bevor es bricht)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Harald_M</i>
    <br /> Wenn sie auf Zug + Druck belastet werden, dann wird die Festigkeit doch alleine durch die Querschnittsfläche des Materials bestimmt (Knickung mal aussen vor, die kommt bei den großen Aussendurchmessern der Rohre und den betrachteten Belastungen sowieso nicht vor). Diese Querschnittsfläche ist direkt proportional zum Gewicht pro Meter.
    Somit dürfte die Festigkeit von Rundrohren und Quadratrohren bei Zug+Druck vollkommen identisch sein. Sehe ich da etwas falsch?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Völlig richtig, für reine Zug/ Druck Beanspruchung könnte man sogar Vollmaterial gleichen Querschnitts nehmen. Das entscheidende Kriterium im Teleskopbau ist jedoch nicht der Zug/Druck Fall sondern Biegung und Torsion, sowohl im statischen Fall (seitliche Auslenkung bzw. Verdrehung) als auch im dynamischem Fall (Schwingungen).


    Für die Gitterrohre gilt: Je biegesteifer das Rohr umso geringer ist die Auslenkung, um so kleiner ist die Schwingungsamplitude und um so höher die Schwingungsfrequenz. Die Torsion spielt hier eine weit geringere Rolle.


    Die Biegesteifigkeit c eines Stabes ist proportional zum Flächenträgheitsmoment J und Elastizitätsmodul E, sowie umgekehrt proportional zur dritten Potenz der Stablänge l:


    c ~ J*E/l^3


    Bei gegebener Stablänge l und gebebenem Material (Alu hat einen E-Modul von 70.000 N/mm^2) lautet somit die Frage für die Rohre eines Gitterfachwerks: Welche Geometrie ergibt das höchste Trägheitsmoment und somit die höchste Biege- und Torsionssteifigkeit bei gegebenem Materialeinsatz?
    Antwort: Die mit dem höchsten Flächenträgheitsmoment bei gegebener Querschnittsfläche. Das Flächenträgheitsmoment ist allgemein definiert als das Integral aus Abstand^2 von der Biegeachse integriert über die Fläche. Plastisch ausgedrückt: Ich muss möglichst viel von meinem Material möglichst weit entfernt von der Biegeachse anbringen. Das ist das möglichst dünnwandige Rundrohr mit möglichst großem Rohrdurchmesser.


    Das Quadratrohr mit möglichst geringer Wandstärke und möglichst großem Querschnitt ist aber von der Steifigkeit zu Gewicht Ausbeute nicht sooo viel schlechter. Wenn einem die Befestigung an Spiegelbox und Hut damit leichter fällt, warum nicht.


    Formeln siehe Flächenträgheitsmoment Wikipedia

  • Hallo,


    Es gibt auch Fälle wo ich meinen würde (ohne die ganzen Zauberformel und mathemathischen "Mumbo-Jumbo" - da bin ich der völlige Banause), dass eckige Rohre vielleicht sogar besser sind. Ich habe zwei 3-Stangen Dobsons gebaut. Bei dem kleineren 6"er habe ich runde Rohr verbaut, bei dem 8"er sind es nach etwas hin & her letztendlich quadratische geworden. Grund: die Stangen konnten sich trotz ordentlicher Klemmung immer noch etwas drehen. Die eckigen Rohre werden durch die Klemmung richtig plan auf die Innenseite der Spiegelbox gedrückt - und zwar viel mehr Rohr-Fläche trifft auf Holz dabei als mit den Runden...



    Wichtig ist nur, dass die Stange an zwei Stellen festgehalten wird damit sie sich nicht auch noch verkippt. Glaubt mir - ohne viel über Materiallehre und Physik zu wissen kann ich Euch sagen, dass das Teleskop nun viel steifer ist und viel schneller ausgeschwungen ist als mit den runden Rohren. Seeing is believing... ;)


    Ach ja:
    und solche Leute wie Stathis bewundere ich sowieso wenn ich so etwas lese. Wenn mein Text das nicht so wiedergibt, dann liegt es ganz einfach am puren Neid darüber, dass ich mich nicht so ausdrücken kann :-p



    Greetz,
    Jacko

  • Hallo Stathis!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stathis</i>
    <br />
    Formeln siehe Flächenträgheitsmoment Wikipedia
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich habe mal mit Deinen Formen von Wikipedia rumgerechnet. Das Ergebnis wird Dich wahrscheinlich erstaunen:


    Widerstandsmoment Iy:
    Rundrohr 25x2: 9623 mm^4
    Quadratrohr 25x25x2: 16345 mm^4


    Querschnittsfläche A:
    Rundrohr 25x2: 144.4 mm^2
    Quadratrohr 25x25x2: 184 mm^2


    Das Gewicht pro Meter ist direkt proportional der Querschnittsfläche A. Also folgt:


    Das Widerstandsmoment des Quadratrohrs ist 70% größer, das Gewicht ist aber nur 27% größer.



    Es ist somit statisch günstiger, wenn man Quadratrohr anstelle von Rundrohr verwendet.



    Gruß Harald

  • Hallo Harald,


    da mich Deine Ergebnisse so ueberrascht haben, hab ich es auch mal
    nachgerechnet und kann die Zahlen bestaetigen. Meine zweite Idee war,
    dass es beim Quadrat vielleicht der Wert laengs der Diagonale ist
    und nochmal nachgesehen, was ich da eigentlich ausgerechnet habe,
    aber das ist auch nicht der Fall. Deswegen bau ich meinen Dobson jetzt
    aber auch nicht um ;)


    Viele Gruesse,
    Jens

  • Noch ein Gedanke:
    Das es nicht entsprechend der Argumentation von Stathis der Kreisring
    ist, kann dran liegen, dass es nicht einfach vom winkelunabhaengigen
    Abstand abhaengt, sondern vom Abstand (vom Schwerpunkt) in Richtung
    der einwirkenden Kraft (wobei mir im Wiki Artikel nicht klar ist, warum
    beim Iy Integral dann z^2 steht)


    Gruesse,
    Jens

  • Hallo, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es ist somit statisch günstiger, wenn man Quadratrohr anstelle von Rundrohr verwendet.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> was im praktischen Versuch noch zu beweisen wär, wer traut sich denn mal zwei gleichgewichtige Stangensätze anzufertigen und zu testen? Natürlich nicht mit dreifacher Sicherheit sondern am Limit!
    Wenns wirklich stimmt werd ich mal schauen wo es quadratische Cfk-Rohre gibt [;)]


    Jacko: deine verwendetete Stangenmasse reicht etwas anders angeordnet locker aus um damit einen 16er stabil zu "behüten"


    ps:
    ich lass mich eher von Resultaten beeindrucken als von Worten...


    Gruß Roland

  • Hallo Roland!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Roland</i>
    <br />Hallo, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es ist somit statisch günstiger, wenn man Quadratrohr anstelle von Rundrohr verwendet.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> was im praktischen Versuch noch zu beweisen wär, <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Warum das denn?
    Wenn die Rechnung stimmt, dann braucht man das Ergebnis nicht noch in einem Prüfversuch nachzuweisen.
    Schliesslich fährst Du ja auch bedenkenlos über Brücken, welche nach den Formeln der Statik und Festigkeitslehre gebaut worden sind.[;)]


    Wenn Du meinst, dass die obige Rechnung nicht stimmt, dann zeige uns bitte, wo der Fehler liegt.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ps:
    ich lass mich eher von Resultaten beeindrucken als von Worten...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Welche "Resultate" haben Dich zu der Wahl von Rundrohren bewogen?
    Sind es "Resultate" gewesen, oder hast Du Rundrohre gewählt, weil das immer schon so gemacht wurde - und keiner weiss wieso?[;)]



    Gruß Harald

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Harald_M</i>
    <br />


    Ich habe mal mit Deinen Formen von Wikipedia rumgerechnet. Das Ergebnis wird Dich wahrscheinlich erstaunen:


    Widerstandsmoment Iy:
    Rundrohr 25x2: 9623 mm^4
    Quadratrohr 25x25x2: 16345 mm^4


    Querschnittsfläche A:
    Rundrohr 25x2: 144.4 mm^2
    Quadratrohr 25x25x2: 184 mm^2


    Das Gewicht pro Meter ist direkt proportional der Querschnittsfläche A. Also folgt:


    Das Widerstandsmoment des Quadratrohrs ist 70% größer, das Gewicht ist aber nur 27% größer.



    Es ist somit statisch günstiger, wenn man Quadratrohr anstelle von Rundrohr verwendet.



    Gruß Harald
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Harald,


    wo Du gerade in Übung bist:


    Rechne doch mal runde und quadratische Rohre gleichen Gewichts pro Länge gegeneinander (Querschnitte/Durchmesser anpassen bei gleicher Wandstärke). Das Ganze läuft ja wohl nicht so ganz linear[:I]


    Mal sehen was dann rauskommt.


    Im Übrigen solltest Du Rolands Rat folgen und einfach mal bauen. Dann können wir nämlich Stabilität, Gewicht, Haptik und Aussehen (ja, ist auch wichtig) beurteilen ohne hier ewig weiterzuschwadronieren[|)]


    CS Franjo

  • Hallo Roland!


    Mir ist schon klar, dass es unzählige Dobsons mit Rundrohren gibt. Das ist jedoch kein Beweis dafür, dass Rundrohre besser sind als Quadratrohre.


    Du verwendest also auch nur deshalb Rundrohre, weil es die anderen machen.


    Gerade bei ATMlern hätte ich gehofft, dass nicht die eingetretenen Pfade immer breiter getreten werden, ohne nach links und rechts zu sehen.
    Mir ist schon klar, dass es extrem ärgerlich ist, wenn sich die dutzendweise gebauten Dobsons als suboptimal herausstellen. Das sollte jedoch den technischen Fortschritt nicht blockieren, oder?


    Wenn Du uns -ausser der subjektiv empfundenen besseren Optik und Haptik- echte technische Vorteile der Rundrohre nennen kannst, dann bitte raus damit!



    (==&gt;)frg:
    Die Rechnung werde ich heute abend machen, wenn mir keiner zuvor kommt.



    Gruß Harald

  • Hallo Franjo,


    Du hast die Ehre von uns Rundrohrbauern (fast) wieder hergestellt ;)
    Iy skaliert mit dem Quadrat der Querschnittsflaeche. Haette mir
    gestern eigentlich auch auffallen sollen ... Wenn ich die
    25x2 des quadratischen Rohrs entsprechend umrechne (22.155x1.77), was
    ich natuerlich nicht kaufen kann, komme ich fuer das Quadratrohr
    auf 10082.6 mm^4, sprich nur mehr 5% besser als ein Rundrohr. Mir fehlt
    jetzt leider die Zeit, das fuer ein um 45 Grad gedrehtes Quadratrohr
    zu rechnen, das noch steifer sein sollte.


    Gruesse,
    Jens

  • Hallo alle,


    ich hab zwar weder ein Scope mit Rund- noch mit Quadratrohren gebaut, noch grad die zeit um da auch noch mit rumzurechnen, aber betrachtet man sich mal die Natur als "allwissendes" Vorbild, so wird man erstaunt feststellen müssen, dass es eine Unzahl an Rundrohrkonstruktionen gibt, und dies ist mit Sicherheit kein Zufall so. Als Beispiel sei hier mal ein Strohhalm genannt - minimales Gewicht durch geringe Wandstärke aber erstaunlich hohe Steifigkeit und Festigkeit.
    Ich jedenfalls hab nnoch keine quadratischen Grashalme gesehen....


    Um jetzt aber mal das Quadratrohr in Schutz zu nehmen- soo schlecht ist es ja auch nicht, und ich denke dass es bei der einen oder anderen Scopekonstruktion durchaus seine Berechtigung findet...;-)


    Gruss,


    Rainer

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Harald_M</i>
    <br />


    Gerade bei ATMlern hätte ich gehofft, dass nicht die eingetretenen Pfade immer breiter getreten werden, ohne nach links und rechts zu sehen.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Harald,


    diesen Satz kann ich so nicht stehen lassen!
    Roland und ich haben eine ganze Menge neuer Pfade beschritten.
    Ich muss die bestimmt nicht alle aufzählen.
    Jedenfalls war bei mir vor Jahrzehnten auch schon mal ein 10-Zöller dabei, der Vierkantrohre verbaut hatte. Das war allerdings nicht so berauschend und danach hatte der auch Rundrohre.


    CS
    Timm

  • Haloo Harald,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Du verwendest also auch nur deshalb Rundrohre, weil es die anderen machen.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    nee, ich mehm die Rundrohre deshalb, weil sich damit sie Anschüsse mit einfachen Hilfsmitteln leichter realisieren lassen. Mit Quadratrohr hab ich das auch schon probiert, fand diese aber weniger praktisch.


    Ob eine der Formnen bei gegebenem Querschnitt und Wandstärke bessere Beulsteifigkeit hat kann man zwar ausrechnen, aber die Gewichtszunahme der Gesamtkonstruktion wird nur marginal sein, wenn man für die ungünstigere Form etwas höhere Materialquerschnitte wählt.


    Gruß Kurt

  • Hi Jacko,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Jackson-4</i>
    <br />Hallo,


    Es gibt auch Fälle wo ich meinen würde (ohne die ganzen Zauberformel und mathemathischen "Mumbo-Jumbo" - da bin ich der völlige Banause), dass eckige Rohre vielleicht sogar besser sind. Ich habe zwei 3-Stangen Dobsons gebaut. Bei dem kleineren 6"er habe ich runde Rohr verbaut, bei dem 8"er sind es nach etwas hin & her letztendlich quadratische geworden. Grund: die Stangen konnten sich trotz ordentlicher Klemmung immer noch etwas drehen. Die eckigen Rohre werden durch die Klemmung richtig plan auf die Innenseite der Spiegelbox gedrückt - und zwar viel mehr Rohr-Fläche trifft auf Holz dabei als mit den Runden...



    Wichtig ist nur, dass die Stange an zwei Stellen festgehalten wird damit sie sich nicht auch noch verkippt. Glaubt mir - ohne viel über Materiallehre und Physik zu wissen kann ich Euch sagen, dass das Teleskop nun viel steifer ist und viel schneller ausgeschwungen ist als mit den runden Rohren. Seeing is believing... ;)


    Ach ja:
    und solche Leute wie Stathis bewundere ich sowieso wenn ich so etwas lese. Wenn mein Text das nicht so wiedergibt, dann liegt es ganz einfach am puren Neid darüber, dass ich mich nicht so ausdrücken kann :-p



    Greetz,
    Jacko
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    sorry, dass muss bei einem Leichtbau- Fan wie mir einfach raus. An Deiner Konstruktion hast Du wirklich nichts ausgelassen was im Bezug auf die verbaute Masse die Biegesteifigkeit der Gesamtkonstruktion mindert.


    Zur Unterdrückung der Schwingungsneigung von relativ dünnen Stangen reichen übrigens einige Gummibänder aus Butylgummi (kann man Fahrradschlauch ausscheiden).


    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Harald_M</i>
    <br />Hallo Stathis!
    Das Ergebnis wird Dich wahrscheinlich erstaunen:...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Mich erstaunt zwar so einiges in der Mechanik, aber <b>dieses</b> Ergebnis gehört sicher nicht dazu.


    Vorweg: Widerstandsmoment und Flächenträgheitsmoment ist nicht dasselbe, bitte nicht durcheinanderbringen.


    Wie Franjo schon schrieb, ist die Geschichte nicht linear. Der Durchmesser skaliert für die Flächenberechnung mit der zweiten Potenz, für das Flächenträgheitsmoment jedoch mit der vierten Potenz. Ich schrieb oben "Geometrie... mit dem höchsten Flächenträgheitsmoment bei gegebener Querschnittsfläche", du hast jedoch einfach den Durchmesser gleich gelassen, und dej05093 hat weiter unten die Wandstärke verändert.


    Lässt man die Querschnittsfläche gleich und die Wandstärke auch gleich, muss der Durchmesser des Quadratrohres sinken:


    Rundrohr 25x2 mm:
    Querschnittsfläche A= 144,5 mm^2
    Flächenträgheitsmoment I = 9.628 mm^4


    Quadratrohr 20,06x2 mm:
    Querschnittsfläche A= 144,5 mm^2
    Flächenträgheitsmoment I = 7.954 mm^4


    <b>Dieses</b> Quadratrohr ist somit nur noch 7.954/9.628= 83% so steif, wie das Rundrohr gleicher Wandstärke und gleichem Gewichts.


    Übrigens ist ein 25x2 mm Rundrohr ungünstig dick. Ein 30x1 mm Rohr wäre genau so steif bei nur 63% des Gewichtes. Siehe obige Regel vom möglichst großem Rohrdurchmesser und dünner Wandstärke.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Roland</i>
    <br />ich lass mich eher von Resultaten beeindrucken als von Worten...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ist das der Grund, warum du Off-Road Moped fährst? Weil du den "Worten" der Straßen- und Brücken- Statiker nicht traust?


    Roland, deine Teleskope sind sicher nicht wegen der runden Rohre prämiert worden. Das machen wir erst, wenn jemand mit selbst gewickelten, in der Mitte bauchigen und sich an den Enden verjüngenden ankommt[8D].

  • Hallo Stathis,


    danke fuer die Werte fuer 20.06x2 mm, hatte ich heute
    frueh auch nicht mehr die Zeit fuer. Ich hab bei mir
    auch 30x1 Rohre verbaut, ist nicht ueberall zu
    bekommen, aber lohnt sich denke ich. Da ich mich
    bisher nicht mit diesen Statikrechnungen beschaeftigt
    habe: Hast Du ggf. die Formeln fuer ein um 45 Grad
    gedrehtes Quadratrohr oder ist das ggf. identisch
    und man erwartet nur aus dem Bauch heraus eine
    hoehere Steifigkeit, wuerde mich der Vollstaendigkeit
    halber doch noch interessieren.


    Viele Gruesse,
    Jens

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Harald_M</i>
    <br />Hallo Roland!


    Mir ist schon klar, dass es unzählige Dobsons mit Rundrohren gibt. Das ist jedoch kein Beweis dafür, dass Rundrohre besser sind als Quadratrohre.


    Du verwendest also auch nur deshalb Rundrohre, weil es die anderen machen.


    Gerade bei ATMlern hätte ich gehofft, dass nicht die eingetretenen Pfade immer breiter getreten werden, ohne nach links und rechts zu sehen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo nochmal,


    es gibt aber schon einige Beispiele wo andere "Rohrtypen" zum Einsatz gekommen sind...


    Wir kennen alle den "Zollstockdob"
    http://www.astro-electronic.de/reise.htm


    Den Hofheim (hmmm... seht ihr was ich sehe?)
    http://www.hofheiminstruments.com/ruckzuck-aufbau.html


    Den neuen GSO 16"er (Threads darüber, ob das Ding was taugt oder nicht gibt es genug - ich will hier nur aufzählen)
    http://www.cloudynights.com/item.php?item_id=1817


    Wie wäre es mit dem hier?
    http://fesunoff.com/astro/trussDob.html
    (kein Wort darüber, ob die eckigen Stangen besser/schlechter sind aber immerhin: news is good news...)


    Das einzige Runde hier sind die Spiegel [8D]
    http://astronomy.wsnw.net/alternative.html


    "Big Bertha"
    http://www.claytoncramer.com/pictures/bigbertha/IMGP2431.jpg
    und wie sie entstand... (sehr viel Text)
    http://www.claytoncramer.com/weblog/labels/telescopes.html


    "Cosmo" - auch 3 Stangen
    http://www.astrocosmo.net/F4Dobson6.htm


    Mr. Incognito [:o)][:o)]
    http://www.stathis-firstlight.de/atm/reise_archimedes.htm


    Rainer Vogel...
    http://www.biophysik.uni-freiburg.de/Reiner/ATM/atm.html


    Und so weiter und so weiter und...
    Nun werde ich bombardiert mit den Aussagen, dass das entweder kleine Scopes sind oder dass sie keine 8 Stangen haben, etc. Aber darum geht es mir nicht. Ich würde nicht sagen wollen (auch mit der "Trockenübung-Mathenatik"), dass die eine oder andere Form "besser", "steifer", "ästhetischer", etc. ist.


    <font color="orange"> Und wie konnte ich Silvio Hertli's (R)evolution vergessen?
    http://www.zellix.de/selbstbau/newt.htm
    </font id="orange">




    <font color="yellow">NEU HINZUGEFÜGT
    Klar, es mag sein, dass ein Rundrohr (nur das Rohr wohlgemerkt) eine höhere Biegefestigkeit, Verwindungsfestigkeit oder Steifigkeit aufweist als ein Quadratrohr mit dem selber Durchschnitt und Wandstärke - allerdings...
    </font id="yellow"> Alles muss im konkreten Fall im Zusammenspiel mit der gesamten Konstruktion betrachtet werden. Es gibt also doch Konstrukteure die aus irgendwelchen Überlegungen heraus doch andere Formen als Rundrohren als "Truss" verwendet haben - und warum nicht? Das Witzige ist: Theorie und Praxis leben wie ein Yin-Yang zusammen - eins davon allein kann nicht die ganze Wahrheit sein. Die Formel können wunderbar vorhersagen wie sich etwas vehalten sollte, allerdings weiss man wie es tatsächlich ist erst <i>wirklich</i> in der Praxis. Es werden genug ATMler gegeben haben die mit eckigen Rohren konzipiert haben und diese dann weggeschmissen haben nachdem sie in der Praxis nicht das gewünschte Ergebnis gebracht haben - genau so wird es umgekehrt so sein, dass es genug Erbauer gibt die ihre runden Stangen gegen Eckige ausgetauscht haben nach dem die Scopes in der Praxis eingesetz und Erkenntnisse über ihre Verhalten gesammelt wurden. Ich war nie ein Freund von Aussagen wie "das Eine ist ausnahmslos immer besser als das Andere".


    Grüße,
    Jacko

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />Hi Jacko,
    sorry, dass muss bei einem Leichtbau- Fan wie mir einfach raus. An Deiner Konstruktion hast Du wirklich nichts ausgelassen was im Bezug auf die verbaute Masse die Biegesteifigkeit der Gesamtkonstruktion mindert.


    Zur Unterdrückung der Schwingungsneigung von relativ dünnen Stangen reichen übrigens einige Gummibänder aus Butylgummi (kann man Fahrradschlauch ausscheiden).


    Gruß Kurt
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Kurt,


    tschüldige bitte, aber ich habe den ersten Satz nicht ganz verstanden [:I]


    Cheers,
    Jacko

  • Hallo freunde,


    Ich schon wieder :-))


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: drautaler</i>
    <br />Hallo alle,


    ich hab zwar weder ein Scope mit Rund- noch mit Quadratrohren gebaut, noch grad die zeit um da auch noch mit rumzurechnen, aber betrachtet man sich mal die Natur als "allwissendes" Vorbild, so wird man erstaunt feststellen müssen, dass es eine Unzahl an Rundrohrkonstruktionen gibt, und dies ist mit Sicherheit kein Zufall so. Als Beispiel sei hier mal ein Strohhalm genannt - minimales Gewicht durch geringe Wandstärke aber erstaunlich hohe Steifigkeit und Festigkeit.
    Ich jedenfalls hab nnoch keine quadratischen Grashalme gesehen....


    Um jetzt aber mal das Quadratrohr in Schutz zu nehmen- soo schlecht ist es ja auch nicht, und ich denke dass es bei der einen oder anderen Scopekonstruktion durchaus seine Berechtigung findet...;-)


    Gruss,


    Rainer
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Harr Harr,


    nein - quadratische Grashalme haben wir alle noch nicht gesehen. Heisst aber nicht, dass die Natur nur runde Sachen produziert (kein Wortwitz dabei gewollt). Quadrate kommen auch in der Natur vor - z.B. bei Kristallen...


    Jetzt keine direkte Replik auf Dein Posting, sondern etwas was mir zum Thema Rund vs. Eckig einfällt:


    Schaut Euch die grundlegenden Konstruktionsprinzipien von Gegenständen an die viel aushalten müssen. Sie werden selten mit Rundrohren realisiert. Die Brücken die hier ein paar mal genannt wurden, zum Beispiel... Das Grundgerüst von Gebäuden, Kranen, Bilderrahmen, Bahnschienen, etc. Für alle Beispiele gibt es bestimmt Gründe warum das Eine oder Andere sich als Standard durchgesetzt hat. Ein Spruch fällt mir dazu ein: Form folgt Funktion...


    Jetzt bin ich wieder mal still [:D]
    Jacko

  • Hi Jacko,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Jackson-4</i>
    <br /><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />Hi Jacko,
    sorry, dass muss bei einem Leichtbau- Fan wie mir einfach raus. An Deiner Konstruktion hast Du wirklich nichts ausgelassen was im Bezug auf die verbaute Masse die Biegesteifigkeit der Gesamtkonstruktion mindert.


    Zur Unterdrückung der Schwingungsneigung von relativ dünnen Stangen reichen übrigens einige Gummibänder aus Butylgummi (kann man Fahrradschlauch ausscheiden).


    Gruß Kurt
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Kurt,


    tschüldige bitte, aber ich habe den ersten Satz nicht ganz verstanden [:I]


    Cheers,
    Jacko
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    mir geht es bei meinen Konstruktionen um das bestmögliche Verhältnis von Steifigkeit/Gewicht aber ohne die Anwendung von exotischen Materialien und Fertigungstechniken. Mit Deiner Bauweise kommt man diesbezüglich eher zum Gegenteil. Das muss aber die Gebrauchsfähigkeit des Teleskops nicht wesentlich beeinträchtigen, sondern nur den Zuschlag für Übergepäck bei Flugreisen.


    Gruß Kurt

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