Mondsichel - Stellung zur Sonne

  • Zum Versuch der Erklärung des Phänomens, dass die Mondsichel manchmal so steht, dass die Symmetrieachse der Mondsichel nicht zur Sonne zu zeigen scheint, habe ich mal folgende Skizze erstellt:



    Meine Frage dazu: sehe ich das richtig, dass diese Erklärung und die Skizze <b>falsch</b> sind, da real, anders als in der Zeichnung dargestellt, die gestrichelte und die gepunktete Verbindungslinie zwischen Mondsichel und Sonne für den menschlichen Betrachter ununterscheidbar hintereinander bzw übereinander liegen, weil sie beide auf der Ebene der Ekliptik liegen ?


    Bitte um Kommentar dazu


    Ergänzung: eine gute und ausführliche Erklärung von Dr. Steinrücken zu diesem Mondsichelstellungs-Phänomen findet sich hier anklicken

  • Moin auch,


    ohne den von dir gelinkten Artikel genau zu lesen vermute ich die Erklärung in der "Kugelform" unseres gestirnten Himmels und damit einhergehend in der unterschiedlichen Ausrichtung der Ekliptik und auch der "Breitenkreise" am Himmel. Ganz einfach ausgedrückt: Die Erde ist eine Kugel.


    Nehmen wir doch mal den Schwan: Er geht liegend am NO-Horizont auf, erreicht schräg den Zenit und geht kopfüber unter. Ich denke, das ist das gleiche Phänomen.


    Oder nehmen wir doch wieder den Mond. Die Sonne geht meinetwegen am 21.03. im 30 Grad-Winkel unter. Am 21.03....geht die Sonne bekanntlich genau im Westen unter.......Wir haben zunehmenden Mond: dieser steht im Widder und "zeigt" und zieht weiter in eine andere Richtung als die der Sonne. Die Ekliptik hat - nehmen wir mal eine Strecke von 10 Grad - immer eine andere Richtung, in die sie zeigt. Im Osten z.B. geht am 21.03. gerade bei Sonnenuntergang die Jungfrau/der Löwe auf.....hier zeigt die Ekliptik in eine völlig andere Richtung.....Im Osten gehen eben die Sterne, der Mond, die Sonne, die Planeten auf und zeigen immer in einen höheren Himmelsausschnitt als in den, wo sie wieder untergehen......bestes Beispiel augenblicklich: der Gürtel des Orion ! Er zeigt, wenn Orion im Meridian steht, nach rechts oben...geht Orion unter, liegt der Gürtel schön parallel zum Horizont.......


    Beispielbild unten....soweit meine Kommentare.....



    ...mit "ebenem" Horizont...


    Zur Ebene deiner Linien: Sie liegen beide auf der Ekliptik, nur 1. ist der Mond näher und 2. täuscht uns eben die Kugelgestalt unserer Erde bzw. die des Himmels. Meiner Meinung nach kommst du mit einer Skizze in "Quaderform" nicht weit. Eine Kugel wäre vielleicht besser, ohne es aber selber ausprobiert zu haben.........

  • P.S.


    Bei der Entfernung Sonne-Erde (150.000.000km) interessiert es die Sonne kaum, ob der Mond leicht oberhalb des Äquators oder auf dem A. oder unterhalb des Ä liegt. Deswegen steht der zunehmende Halbmond im Meridian immer mit der beleuchteten Seite genau nach rechts. Wir auf der Erde sind dem Mond aber wesentlich näher.....Nimm das Beispiel dreier weit entfernter Masten im Sonnenlicht. Auf die Entfernung hin scheinen die Schatten der Masten, hervorgerufen durch die Sonne, alle in eine Richtung zu fallen. Stehst du dichter vor den Masten, scheint der linke Mast den Schatten weiter nach links zu werfen und der rechte Mast weiter nach rechts. Alles eine Frage der Entfernung...und der Kugelgestalt der Erde...


  • Hallo Thorsten


    danke für Deine schnelle und ausführliche Antwort.


    Deine Skizzen hab ich verstanden. Den Artikel von Steinrücken hab ich auch nicht ganz im einzelnen gelesen, vor allem nicht die trigonometrischen Formeln dort nachvollzogen. Im Prinzip scheint er es aber genauso wie Du zu erklären, nur mit dem Ergebnis, dass offenbar die Lage von Sonne und Mond auf Großkreisen nicht ausreicht, um die teilweise zu starke scheinbare Winkelabweichung zu erklären, es müsse eine optische Täuschung (Aubertsches Phänomen) mit dazu kommen. In einem persönlichen Email an mich schreibt Steinrücken, dass aber auch er sich nicht sicher ist, damit dieses Problem ausreichend erklärt zu haben.


    Wichtig ist mir der Satz von Dir "Bei der Entfernung Sonne-Erde (150.000.000km) interessiert es die Sonne kaum, ob der Mond leicht oberhalb des Äquators oder auf dem A. oder unterhalb des Ä liegt." Das heisst ja dann doch auch, dass tatsächlich Beobachter auf der Erde, Mond und Sonne annähernd gleich auf der Ebene der Ekliptik liegen und "die gestrichelte und die gepunktete Verbindungslinie (in meiner Skizze) zwischen Mondsichel und Sonne für den menschlichen Betrachter ununterscheidbar hintereinander bzw übereinander liegen", damit passt diese Zeichnung (leider [B)]) nicht für eine Erklärung.


    Mit schönen Grüßen

  • Nochmal zur Ergänzung: meine Skizze stimmt ja an sich schon, nur taugt sie nicht zur Erklärung der Winkelabweichung, weil:


    Wenn man eine zusätzliche Linie zwischen Sonne B und Sonne A einzeichnet erhält man ein Dreieck (mit den Ecken: Mond, Sonne A, Sonne B), dieses Dreieck zeigt sehr schön die Ebene der Ekliptik. Darauf steht im 90 Grad Winkel die von Sonne B beleuchtete Mond-Halbkugel. Dieser 90 Grad Winkel ändert sich für einen Beobachter, der auch auf der Ebene der Ekliptik steht, auch nicht, wenn er die Sonne fälschlicherweise als näher (in Ebene A stehend) wahrnimmt. Es bleibt also die Ausrichtung der Winkelhalbierenden gleich, egal wo die Sonne real oder vermeintlich steht, die Skizze ist zwar richtig aber taugt nicht zur Erklärung des Phänomens der scheinbaren (so wahrgenommenen) Winkelabweichung.

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