1. Erfahrungsbericht DobsonFactory / Mirrosphère

  • Hallo Freunde des fernen Lichts,


    Nach ein paar klaren Nächten mit meinem neuen 16" von Pierre Desvaux (DobsonFactory) kann ich Euch einen ersten Erfahrungsbericht bieten. Meines Wissens gibt es in Deutschland bis dato drei Besitzer von Teleskopen aus der Hand von Pierre, sodaß es vielleicht für den Einen oder Anderen von Interesse sein könnte diese kennen zu lernen.



    Zur DobsonFactory:


    Es handelt sich um einen Ein-Mann Betrieb mit Sitz in der Bougogne (Frankreich, gelegen zwischen Dijon und Lyon). Bei Abholung des Teleskopes im November hatte ich Gelegenheit die Werkstatt sowie einen fertigen 24" und mehrere andere, sich in der Fertigung befindlichen, Dobsons zu bestaunen. In der Werkstatt gibt es alles, was man zur Bearbeitung von Aluminium, Stahl und Holz benötigt. Die Werkstatt hat Pierre von seinem Vater übernommen, der Formenbauer war. Es ist sozusagen ein Mehr-Generationen-Betrieb. Manche der Maschinen sind historisch und Eigenentwicklungen und waren schon an sich einen Besuch der Werkstatt wert.


    Die DobsonFactory baut Individualanfertigungen. Die kleinsten fangen m.W. bei 12" an. Das Größte gebaute ist ein 28". Ein 1m Dobson ist laut Homepage derzeit in der Planung und Pierre ist wohl noch auf Interessentensuche. Gebaut werden klassische, reiseoptimierte und motorisierte Dobsons auf einer eigens dafür entwickelten EQ-Platform. Spiegel werden nach Wunsch verbaut und extern zugeliefert. Die Spiegelbestellung läuft nicht über die DobsonFactory, sondern wird durch den Käufer selbst beauftragt. Besonderes Augenmerk wird auf Stabilität der Teleskope gelegt. Die Dobsons sind keine auf Gewichtreduzierung getrimmten Minimalisten-Teleskope.


    Der Kontakt läuft über E-Mail und Telefon. Neben Französisch spricht Pierre fließend Englisch und erstaunlich gut Deutsch. Er berät basierend auf seinen eigenen, langjährigen, Erfahrungsschatz ohne dabei jemanden in eine Richtung drängen zu wollen. Die neutrale Beratung hat mir besonders gut gefallen und mir am Ende bei der Auswahl des Spiegelherstellers, der Öffnung und des Öffnungsverhältnisses geholfen. Die Dobsons an sich sind qualitativ sehr hochwertig, handwerkliche Schmuckstücke könnte man sagen. Entsprechend haben diese Dobsons auch Ihren Preis. Trotz des gehobenen Preisniveaus gibt es eine längere Warteliste, was für die Qualität dieser Geräte spricht. Wie lange die Wartezeit an sich ist, kann ich schlecht sagen, da bei mir die Gesamtwartezeit durch die Spiegelherstellung bestimmt war.



    Zum Teleskop:


    Anfangs schwankte ich zwischen verschiedenen Anbietern, 12" und 16" sowie zwischen f3,8 und f4,5. Ausgehend von meinem 5" Takahashi sollte eine deutliche Steigerung erfolgen und möglichst nicht nach einem Jahr schon wieder der Wunsch nach einer nächst größeren Optik aufkommen. Das Gerät, wie die Optik, sollten hochwertig sein und nicht für Flugreisen (wohl aber für den täglichen Feldeinsatz) konzipiert sein. Ein ArgoNavis war geplant - wurde aber im Nachinein aus Kostengründen wieder gestrichen. Zur Entscheidungsfindung habe ich mir eine Liste der (subjektiven,) relevanten Kriterien gemacht und die diversen Anbieter am Markt anhand der Kriterien bewertet. Die DobsonFactory kam erst spät dazu, da sie mir völlig unbekannt war. Erst ein Posting hier im Astrotreff machte mich darauf aufmerksam. Nun, nach langer Überlegung und Beratung ist es nun ein 16" f4,5 geworden. Haupt- und Sekundärspiegel stammen vom Mirrosphère / Frankreich.


    Für mich waren die Argumente Qualität und Stabilität ausschlaggebend. Transportabilität und Gewicht standen nicht im Vordergrund, wohl aber eine Einblickhöhe ohne Steighilfe. Bei der Auswahl des Spiegelherstellers zählte für mich einzig Qualität. In die teils subjektive, engere Wahl der europäischen, kommerziellen Spiegelhersteller schafften es am Ende Alluna Optics und Mirrosphère. Mirrosphère hat in Frankreich einen erstklassigen Ruf (insb. auch für die besonders feine Politur). Dieser, und Pierres Versicherung zur herausragenden Qualität, hat am Ende - ohne das ich es vorab überprüfen konnte - den Ausschlag bei der Auswahl gegeben. Teleskopkauf ist immer eine Frage des Vertrauens in beratende Personen, denn nicht alles läßt sich anhand von Fakten vorab verifizieren.


    Die Teleskopbauweise konnte ich schon vorab im Detail auf der Blog-Seite und der Homepage der DobsonFactory betrachten. Besonders angetan hatte es mir der Spiegelkasten. Hier muss keine Hand an den Spiegel gelegt werden. Der Spiegel ist bei Transport, Auf-und Abbau optimal geschützt und dennoch luftig gelagert.




    Spiegelzelle und laterale Lagerung sind durchdacht, ebenso wie die Fangspiegelverstellung und das Schnellspannnaben-Stangenkonzept. Auch hatte mir das "Karren-Prinzip" gefallen. Mit Hilfe einer Art Sackkarre kann das ganze Teleskop problemlos umgesetzt werden. Durch die großen Höhenräder ist das Teleskop gegen stark variierende Okulargewichte gefeit. Selbst bei horizontnaher Beobachtung und Okular-Gewichtsänderungen von > 1kg bewegt sich nichts von alleine. Und dennoch läßt sich das Teleskop sanft und angenehm bewegen. Die Materialien (Multiplex, Alu, Carbon) werden sinnvoll eingesetzt und das Holz ist mit Schiffslack gegen die Unbilden der Nacht geschützt. Es gibt keine losen Unterlegscheiben oder Bedarf an Inbus- oder schraubenschlüsseln. Der Auf- und Abbau ist kinderleicht. Bei Abholung zeigte sich, wie sauber alles verarbeitet ist.



    Zum Spiegel:


    Auf den Spiegel musste ich (Warteliste bedingt) mehr als ein Jahr warten. Dies wurde schon zu einer Geduldsprobe, doch dann kam eine Nachricht von Franck Griere (Mirrosphère): Der Grobschliff hatte begonnen. Ein paar Monate später ging der Spiegel zum Beschichten. Herausgekommen ist ein Spiegel, der am Himmel absolut überzeugt.






    In Sachen Justage besteht bei mir als eingefleischter Refraktornutzer noch Verbesserungsbedarf (Übung mach den Meister). Bin gespannt, was sich bei "perfekter" Justage noch weiter herausholen läßt.



    Transport des Teleskopes:


    Der Dobson ist alles andere, als ein Packwunder. Im Gegenteil, er nimmt einigen Raum im Auto ein. So ist der Kofferraum eines Opel Zafira damit bereits recht gut beladen. Zusätzlich ist ein Platz auf der Rückbank für den Spiegelkasten belegt und die Stangen sind quer durch's Auto geschoben.




    Klar, man könnte noch kompakter packen, aber es soll ja auch ein sicherer, schonender Transport sein. Um gleichzeitig noch meinen Refraktor + Montierung ins Auto zu bekommen, muß ich umsichtig beladen. Für den Keller gilt ähnliches: Platz zur Lagerung ist vonnöten. Eine Packmass optimierte Version wäre möglich gewesen (-> ggf. die Reisedobsons von der DobsonFactory oder andere, auf Reiseteleskope spezialisierte, Hersteller), war aber nicht mein Ziel.



    Aufbau des Teleskopes:


    Der Dobson läßt sich in 10 Minuten ohne jegliches Werkzeug aufbauen. Der Aufbau kann neben dem Auto erfolgen, denn das fertig zusammengebaute Teleskop kann mit der Sackkarre ja am Stück (Ausnahme Basisring) bewegt werden. Hier ein paar Eindrücke vom Zusammenbau:


    Basisring, Gewicht 6,4kg:




    Spiegelzelle mit Höhenrädern, Gewicht 11,9kg:




    Spiegelkasten mit Spiegel, Gewicht 19,8kg:




    Stangen, Gewicht 3,9kg:




    Frontring incl. Sekundärspiegelbox und Tak-Sucher, Gewicht 4,8kg:




    Lichtschutz:




    Gesamtgewicht, rund 48kg



    Transport mit der "Karre":




    Die Karre selbst läßt sich zerlegen, jedoch mit Werkzeug.



    In den nächsten Wochen hoffe ich Euch mit ein paar Beobachtungsberichten beglücken zu können. Nächste Ziele sind die noch verbesserte Justage und der Beginn mit Skizzieren am Okular.



    Links:
    DobsonFactory (franz. Originalhomepage): https://sites.google.com/site/thedobsonfactory/
    DobsonFactory (z.T. veraltete, deutsche Übersetzung): https://sites.google.com/site/thedobsonfactory2/home
    DobsonFactory Blog (neueste Modelle & Studien): http://dobsonfactory.blogspot.de/
    Mirrosphère (franz.): http://www.mirro-sphere.com/topic/index.html


    CS
    Dirk

  • Hallo Dirk,


    Endlich ist er fertig. Ein tolles Instrument!
    Ich freue mich sehr für Dich, Du musstest ja auch lange genug darauf warten.


    Ein bisschen überrascht mich das relativ hohe Gewicht. Wen ich die luftigen Konstruktionen von Pierre so auf der Webseite sehe, denke ich immer dass sie in Richtung Ultraleicht gehen.
    Gespannt bin ich auf Deinen ersten Beobachtungsbericht. Wie sich wohl die gute Politur bemerkbar macht? Sicherlich durch wenig Streulicht und gute Kontrase an Planeten.
    Halt uns auf dem Laufenen, ja? [:)] Kommst Du eingentlich zum ITV?


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hi Dirk, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Frontring incl. Sekundärspiegelbox und Tak-Sucher<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Klar doch- auch am Dobson muss ein bisserl Tak dran sein. [:D]


    Zum Teleskop- seh ich das richtig? Spiegelkasten unten offen, wird über die Spiegelzelle gestülpt und die hebt dann den Spiegel aus seiner Transportlage etwas an?


    so jedenfalls verstehe ich die Bilder. Die Lösung mit der Schubkarre hat auch was- du könntest ja sogar noch eine Halterung anbringen um auch den Bodenring mit anheben und transportieren zu können.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Marcus,


    Zum ITV wollte ich gerne, habe aber an diesem Wochenende Besuch. Schade! Bei SATT ist das Wochenende leider auch schon belegt.


    Pierre baut verschiedene Typen von Dobsons. Dabei sind auch flugtaugliche Reisedobsons mit geringen Gewicht. Der hier gezeigte ist ein "Kompaktdobson", wobei kompakt relativ ist. Dieser ist für die Fahrt aufs Land mit dem Auto oder zum rausrollen aus der Garage in den Garten konzipiert. Man kann auch 4 Räder darunter machen um es noch bequemer zu haben. Wenn man sich die Wandstärken der Multiplex-Bretter ansieht, ist klar, wo das Gewicht herkommt. Der Spiegel ist zudem keine Dünnglas-Variante. Maßgabe bei dieser Konstruktion ist Stabilität, das geht von der Art der Verschraubungen, den Querversteifungen der Höhenräder, der großen Standfläche des Basisrings, der soliden Ausführung der Höhenräder bis hin zum Durchmesser und der Anzahl der Carbonstangen.


    Bzgl. der Auswirkungen der feinen Politur will ich erst mal noch ein paar gute Nächte ins Land gehen lassen. Werde berichten.


    (==&gt;) Stefan: Ja, ohne einen Tak verläßt man nicht das Haus :-). Es sollte erst ein Telrad oder ein Baader Varion Finder werden. Aber ein Telrad hat mich nicht überzeugen können und der Vario Finder ist mir zu schwer. Habe mich für eine zweite FQR-1 Schnellwechselkupplung entschieden. Der Sucher kann nun zwischen Dobson und Refraktor umgesteckt werden. So mußte ich keinen neuen Sucher kaufen (was bei dem Preis für eine zweite FQR-1 aber definitiv keine Einsparung war).


    Du hast das Prinzip der Spiegelbox richtig erkannt. Die Spiegelbox hat unten einen freien Durchlass. Wenn man sie auf die Spiegelzelle aufsetzt wir der Spiegel angehoben.




    CS
    Dirk

  • Servus Dirk,


    habe auch lange mit dem Gedanken gespielt, mir einen Dobson von Pierre Desvaux zu holen. Ein sehr schönes Gerät mit ansprechendem Design.


    Es ist dann bei mir doch ein 16" Skywatcher Dobson geworden, der ist allerdings nicht so "schön" und auch 16kg schwerer. Bin aber sehr zufrieden.


    Was mir an Deinem Dobson auffällt, sind die 4 grossen Hauptspiegel "Klammern" auf dem ersten Bild. Ob die sich auf die Bildqualität auswirken? Vielleicht kann man sie ja nochmal kürzen!


    Viele Grüße

  • Hallo Dirk,


    sehr schönes und interessantes Gerät ;)


    Eigentlich genial, die Spiegeltransportkiste mitsamt dem Spiegel in das Teleskop hinein zu legen. Wie ist denn die laterale Lagerung des Spiegels gelöst? Ich sehe weder Schlinge noch Kugellager in der Nähe der HS-Lagerung…


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Peter,


    Die Klammern sinnvoll zu kürzen ist sicherlich nicht falsch, die Auswirkung auf das Lichtsammelvermögen dürfte aber vernachlässigbar sein. Ob Skywatcher, Martini, UL, DobsonFactory... 16" bleiben 16" und dürften den selben Spaß am Himmel bringen - wenn er denn dann mal wieder klar ist.



    (==&gt;) Andreas: Die laterale Lagerung findet über 2 Rollenlager auf 45° statt. Auf der deutschen Homepage steht folgendes:


    "Die traditionellen Schlingen sind nicht geeignet, da sie sich bei Feuchtigkeit ausdehnen und verformen. Insbesondere, wenn der auf sie ausgeübte Druck nicht gleichförmig auf dem Spiegelrand verteilt ist. Ebenso verursachen die beiderseits auf 60° angeordneten Halterungen, selbst bei einem 300 oder 400mm Spiegel, einen Randastigmatismus. [...]"


    Auf der französischen Original-Homepage (die aktuelleren Datums ist) steht zudem:


    "Sur les DOBSON FACTORY, les supports de tranches sont deux roulements, fixés sur deux gros blocs de bois supportant sans fléchir le poids du miroir lorsque le tube est incliné, dont la hauteur peut être réglable de manière à les positionner exactement dans le plan du centre de gravité du miroir."


    Also frei übersetzt:


    "Bei den Teleskopen der DobsonFactory ist die laterale Unterstützung durch zwei Rollenlager gegeben, die an zwei großen Holzklötzen fixiert sind, welche sich aufgrund der Neigung des Teleskopes nicht unter dem Gewicht des Spiegels verziehen. Die Höhe der Lager ist derart gewählt, dass sie sich exakt in der Ebene des Spiegelschwerpunktes befinden."


    Die Holzklötze und die Achsen der Lager kannst Du oben im ersten Bild erkennen.


    CS
    Dirk

  • Hallo Dirk,


    danke für deinen informativen Bericht. Ich hatte mir im letzten Jahr im Juli auch einen Dobson bei Pierre bestellt. Ich warte aber leider noch drauf. Ich hätte noch eine Frage zum Design. Auf dem ersten Photo sieht man den Basisring. Welchen Durchmesser haben denn dessen Füße, aus welchem Material und welche Höhe haben sie? Ich frage deshalb, weil das auf ner Wiese in der Pampa etwas hinderlich sein könnte, wenn man mit dem Dobson im Schlamm oder Gras versinkt...
    Ich bin über die Abmaße auch etwas überrascht. Ich dachte man kann das Gerät noch etwas kleinteiliger (z.B. die Höhenräder und das Aluprofil der Spiegelhalterung) zerlegen. Ich werd mal Pierre fragen ob er das bei meinem auch ohne Werkzeug bei der nötigen Stabilität ermöglichen kann.


    Dann viel Spaß beim Beobachten.


    CS
    Carsten

  • Hallo Carsten,


    Unter dem Basisring sind drei Edelstahlschrauben mit runder Kopfmutter. Zwei davon sieht man oben auf dem Foto. Die Auflagefläche ist gut für harten Belag. Auf einer Wiese sinkt man auf die Auflagefläche des unteren, starren Holzringes. Der obere Ring ist der drehbare Teil. Ich lege eine Holzscheit-Abdeckplane unter den Dobson um den Schiffslack nicht unnötig zu strapazieren.


    Das mit den Abmaßen ist so eine Sache. Bei Fotos im Internet hat man i.d.R. keinen guten Eindruck, weil ein Referenzmaß auf den Fotos fehlt. Deswegen habe ich hier mal bewußt die Kofferaumbeladung eingestellt und mir vor Bestellung mal ein Bild von einem seiner Dobsons mit Mensch daneben senden lassen. Denke, das ist anschaulich. Für mich sind die 16" genau richtig. Mit 18" müsste ich den Schlitten mit den Höherädern in der Wohnung schon verkantet durch die Tür tragen, aufgrund der Breite (incl. der Metallzylinderauflagen für die "Karre"). Die (Kompakt-)Dobsons von Pierre brauchen ihren Platz. Klar kann man Höhenrad etc. zerlegen, aber das ist Aufwand (Werkzeug in meinem Falle). Das Schöne ist, daß Du Dir wünschen kannst, was Du willst. Wenn alles leicht zerlegbar sein soll, mußt Du dies einmal mit Pierre durchsprechen. Bei den Aluprofilen wäre ich aber skeptisch. Wenn Du auf Packmaß bedacht bist, geht ja auch ein Reisedobson, die aber m.W. nicht in 16" oder größer von ihm gebaut wurden. Falls Du eine "Karre" mitkaufst, frage mal nach einer Lösung mit leicht abnehmbaren Alugriffen (Schnellspanner, oder so). Meine sind fest verschraubt und somit nimmt die "Karre" enorm viel Platz im Auto ein.


    Was für Größen hast Du, Carsten und Du, Martin denn bestellt? Vor Ort stand ein 24" bei Abholung, dagegen war der 16" von mir echt mickrig :-).


    CS
    Dirk

  • Hallo Dirk,


    vielen Dank für den informativen Bericht. Und natürlich herzlichen Glückwunsch zum neuen Teleskop! Ich finde den Dobson ästhetisch sehr ansprechend.


    Handlichkeit war aber wohl nicht das oberste Designkriterium. Meinen früheren 18" Obsession habe ich samt seitlich angeschraubten Schubkarrengriffen noch gut durch die Zimmertüren hindurch rollen können. (Mein jetziger 25" Dobson ist leider wenige Zentimeter zu breit.) Mir kommen auch die Höhenräder im Vergleich zum Spiegeldurchmesser recht groß vor. Oder entsteht der Eindruck nur, weil die Spiegelzelle etwas nach hinten herausgerückt ist? Jedenfalls ist der Platzbedarf der Spiegelbox (damit meine ich die Höhenräder samt Spiegelzelle) im Zafira schon recht groß.


    Verstehe ich richtig: Der Bodenring bleibt stehen, wenn man mit der Schubkarre das Teleskop bewegt? Welchen Sinn hat das? Wenn man das Teleskop bewegen will, dann doch so, daß man es komplett (oder doch wenigstens den gesamten Unterbau aus Drehteller, Rockerbox und Spiegelbox) an einen anderen Ort stellen will.


    Wie gesagt: Dieser Dobson sieht für mein Empfinden sehr gut aus. Aber bei größeren Modellen als dem 16" könnte sich die Unhandlichkeit wirklich negativ auswirken.



    Viele Grüße
    Johannes

  • Hallo Dirk,


    ich hab noch etwas weiter vorgewagt und einen 20" f4 bestellt. Mir schienen die Maße noch ganz annehmbar zu sein zumal ich ohne Transportkarre auskomme. Bei f4 bin ich bei einer Brennweite von 2m, die aufgrund meiner Größe von 1,90m noch akzeptabel sind. Außerdem habe ich einen Spiegel von Nichol Optics mit L/8 geordert. Alles andere wäre doch etwas happig gewesen. Pierre meinte auch, das man damit bei den meisten Bedingungen, die wir in unserem von "gutem Wetter" gezeichneten Land, super hinkommt. Bei den seltenen Gelegenheiten, zu denen man zu 99% keine Zeit hat, ist ein Spiegel von Mirrosphere aber noch einen Hauch besser.
    Na ja ich bin gespannt wann ich meinen abholen kann. die aktuelle Prognose von Pierre ist im Mai...


    CS
    Carsten

  • Hallo Johannes,


    Du hast Recht bzgl. des Bodenringes. Sinnvoll ist, daß der Ring mit transportiert wird. Hierzu hat Stefan einen Vorschlag gemacht. Mal sehen, ob ich das realisiere. Die Höhenräder sind im Vergleich zum Spiegel sehr groß. Der Sinn ist es ein solches Gegengewicht zum Frontring zu schaffen, daß in jeglicher Neigung Lastwechsel am Frontring ohne Einfluß auf die Orientierung des Teleskopes sind (dem ist auch so). Bei mir halten sich die Lastextreme allerdings in Grenzen. Zwischen 31mm Nagler und 6mm Ethos liegen grob 550g. Bastellösungen wie variable Gewichte im unteren Teil des Teleskopes oder die Feder/Spannschnurtechnik entfallen jedenfalls. Weniger Höhenradgewicht mag da aber auch sicher ausreichen. Das Teleskop ist durch die Masse ausgesprochen unempfindlich gegen Schwingungen (anstupsen / nachführen). Bei hoher Vergrößerung ist dies sehr angenehm. Gestern fiel mir dies im Vergleich zu einem 10" (Reise-)Dobson deutlich auf. Der 18" Obsession löst dieses Probelm ja auch durch ein entsprechendes Gewicht des Spiegelkastens, jedoch deutlich kompakter.


    Hallo Carsten,


    Die Unterschiede bei guten Spiegeln wird man vermutlich nur in seltenen Gelegenheiten mit guter Justage und gutem Seeing bemerken. Ich tippe mal auf Lieferzeiten von einem guten Jahr. Bei mir waren es 1,5 Jahre, aber ich denke, das ging z.T. auf die Wartezeit für den Spiegel. Die reine Fertigungszeit für einen 16" liegt wohl so bei 2 Wochen. Ich war im November zur Abholung. Das ist wirklich eine schöne Gegend dort unten. Plane mal eine Nacht und ein bisschen Fahrerei über's Land ein. Da gibt es sehenswerte Ortschaften. Im Mai ist das bestimmt toll.


    Bei 20" fände ich Räder wie diese hier interessant: https://sites.google.com/site/thedobsonfactory/dobson-600-mm


    CS
    Dirk

  • Hallo Dirk,


    ich habe auch vor eine Nacht vor Ort zu verbringen. Von Erlangen (in der Nähe von Nürnberg)sind es ca. 7h Fahrtzeit... Hast Du dort übernachtet? Kannst Du was nettes empfehlen?
    Was ich dich noch fragen wollte; Wie schaut es mit der Streulichtunterdrückung aus? Normalerweise sind alle Teile des Teleskops, die Reflexionen in den Strahlengang leiten können entweder mattscharz lackiert oder mit Velourfolie ausgekleidet. das betrifft besonders den "Hut", die Spinne, die Haltestanen, den Hauptspiegelkasten etc. Bei den Dobsons von Pierre blickt man zu Teil auf glänzende Teile (z.B. die Spinne). Pierre meint dazu, das eine "Streulichtsocke" ausreichen wird. Nur wenn das stimmt, warum sind alle mir bekannten Hersteller oder Selbstbauer nicht von diesem "Aberglauben" ;) zu heilen ?
    CS
    Carsten

  • Hallo Carsten,


    Unsere Hotelwahl: Ganz akzeptabel (nichts besonderes an Zimmern, Abends mit rappelvollem Restaurant, muss also gutes Essen geben. Wir wurden netterweise von Pierre und seiner Frau bewirtet mit gutem Essen, gutem Wein und feinem Schokokuchen! :(
    http://www.notabene.fr/


    Das ganz besondere (war leider ausgebucht):
    http://www.chateau-dravert.com/index.html


    Bzgl. des Streulichtschutzes habe ich den "schwarzen Sack" genommen. Eine schwarze Lackierung der Fangspiegelspinne hält Pierre nicht für notwendig. Hier gibt s in Frankreich wohl, wie auch andernorts, zwei Meinungen. Ist also Ansichtssache. Ich lasse es erst mal so und hole es ggf. später nach. Da muss ich erst selbst Erfahrung zu sammeln und mir eine Meinung bilden. Bei Hut und Spiegelkasten würde ich keine Notwendigkeit erwarten, bei der Spinne ggf. schon.


    CS
    Dirk

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