RC10 HS im Dall-0-Test

  • Hallo beisammen,


    Die Tests mit dem Dall-0-Test fuer den 10zoll RC Cassegrain Spiegel sind endlich fertig.


    Vorweg: Es funktioniert nicht.


    Zuerst habe ich versucht einen Foucault-Test mit der Null-Linse zu realisieren. Aber es war unmoeglich, ein vernuenftiges Bild zu bekommen. So habe ich es noch nicht einmal im schlechtesten Foucaulttester gesehen, wie durch diese Linse. Keine Chance eine '0' zu finden oder gar dannach einen Spiegel zonenfrei zu polieren.


    Ein Mitglied des Spiegelschleiftreffens hier im Staedtchen hat dann empfohlen, den Test per Ronchi zu machen. Das ging etwas besser. Man sieht auch den gewuenschten Effekt der Linse. Die Streifen werden gerader in Richtung '0'. Allerdings sind immernoch die Verzerrungen dominant. Wegen der verwendeten Spaltbreite konnte ich 'nur' ein 60lpi Gitter nehmen. Also war die Genauigkeit nicht so toll.


    Zum Vergleich habe ich dann einfach die Linse entfernt, und einen ganz 'normalen' Ronchi-Test mit der Spaltlichtquelle und 60lpi Gitter gemacht. Da sieht man die alt bekannte stark korrigierte Form des Spiegels. Allerdings sind die Streifen viel symmetrischer und gleichmaessiger.


    Leider reicht das nicht, um fuer mich verlaessliche Aussagen ueber die Zonen im Spiegel zu machen. Daher ist als naechstes Projekt ein Interferometer geplant.


    Hier ein paar Bilder:


    Der Testeraufbau mit Dall-0-Linse:




    Das Ronchigramm mit Dall-0-Linse und 60lpi Gitter




    Ein Ronchigramm ohne Dall-0-Linse und 60lpi Gitter




    Clear Skies,


    Gert

  • Moin Gert, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wegen der verwendeten Spaltbreite konnte ich 'nur' ein 60lpi Gitter nehmen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> ich hatte an meinem 18" F/4.5 eine Punktlichtquelle verwendet und die Linse mit einem 200lpi (8 Li/mm) Gitter ausgerichtet, das hatte sehr gut funktioniert.


    Gruß

  • Hi Gert,
    wenn das Dein Spiegel mit f/2,6 ist, kann ich mir die Schwierigkeiten lebhaft vorstellen. Man sagt, da werden die Fehler höherer Ordnung der Linse sehr störend. Rechnen kann ich das leider nicht. Dann kommt noch zusätzlich Koma und Asti ins Spiel wegen des Offset der K.- Linse. All diese Fehler wachsen überproportional mit dem Öffnungsverhältnis. Dennoch halte ich die Kompensationsmethode auch hier für vielleicht realisierbar. Bei meinen Spiegeln bis f/4,68 war die Methode höchst nützlich. Man braucht allerdings feinfühlige Justiermöglichkeiten der Linse axial, vertikal und horizontal. Zusätzlich empfiehlt sich auch die Verwendung eines Grünfilters, trotz achromatischer K. Linse.


    Mich würden noch folgende Daten Deines Versuchsaufbaus interessieren:


    1. Brennweite der K- Linse
    2. Art
    3. Durchmesser
    4. Abstand Lichtquelle- Linse
    5. Abstand der Linse von der Mittellinie
    6. Spaltbreite


    So weit ich das vom Foto her erkennen kann, zeigt das Ronchi - Bild mit Linse sehr deutlichen Asti und Unschärfe. Letzteres wahrscheinlich deshalb, weil der Spalt zu weit geöffnet ist und wegen des Farbfehlers der Linse. Die K- Linse wirkt diesbezüglich wie eine Lupe! Die Kompensation an sich scheint dagegen zu funktionieren.


    Bei Messung CoC mit dem I- Meter ohne K.- Linse hat man mit Sicherheit weniger Asti und Koma des Versuchsaufbaus. Wenn es also im wesentlichen um die Korrektur der sphär. Aberration bzw. Einhaltung eines genauen Zielwertes der CC geht, kann man ja Koma und Asti per Programm ausschalten.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt und Roland,


    Auch herzlichen Dank an Andere, die mir direkt geantwortet haben und nach Details zum Aufbau gefragt haben.


    An Kurt,


    Auf dem Foto ist das nicht so genau zu sehen. Die Halterung der Linse erlaubt ein Verschieben des Linsenhalers entlang der Laengsachse. Der Linsenhalter selbst ist in der Hoehe und in der Verkippung einstellbar. Ziemlich viele Freiheitsgrade. Das ist Alles nicht mit Mikrometerschrauben gebaut, sondern eben einfach nur mit Schrauben in Langloechern. Da kann man den ganzen Aufbau dran einstellen.


    Die Linse ist von Melles Griot:
    http://shop.mellesgriot.com/products/optics/productCoat.asp
    ?diameterOpt=50&dept%5Fid=311&pf%5Fid=01+LPX+277&priceCoat=1900
    &dept%5FidCoat=9&pf%5FidCoat=%2F078
    &Type=A%2FR+++++++++++++++++++++++++++&CoatName=HEBBAR%2C+visible
    &Range=415%2D700+nm&Reflectivity=R%28avg%29%3C0%2E4%25%2C+R%28abs%29%3C1%2E0%25
    &Availability=in%2Dstock++&OptionalCoating=%2F066%2C+%2F078
    &plga=074592


    F=200mm
    D=50mm


    Die Parameter habe ich mit der Dall-Test Berechnung in Oslo von John Upton gemacht:
    http://www.atm-workshop.com/dall-setup.html


    Hier ein Paar Bildschirmkopien von meinen Berechnungen:


    Die Eingabetabelle:



    Die Fehleranalyse:




    Kurt fragt noch nach dem Mittenversatz der Linse. Das kann ich nur per Augenmass beantworten. Der Halter der Linse ist auf der rechten Seite, wo der Strahlengang vorbei gehen soll, moeglichst minimal gearbeitet. Vom Beobachtungspunkt hinter dem Gitter richte ich den Tester so aus, dass der Spiegelrand so gerade neben dem Linsenhalter sichtbar ist. Das ist dann der minimale Abstand. Da die Linse 5cm Durchm. =2.5cm Radius hat, und ich mal fuer den Strahlenkegel beim Rueckweg genausoviel annehme, ergibt sich etwa 5cm Versatz. Ist schon eine gewisse Menge. Beim Ronchibild hatte ich etwas dieselbe Aufstellung. Dort sieht man ja keine Verzerrungen.


    Die Spaltbreite ist leider nicht einstellbar. Der Spalt ist aus zwei festgeschraubten Federmesserklingen gebaut. Evtl. koennte ich den Aufbau mal auseinander nehmen und knapper einstellen.


    Ich glaube, ich werde den Dall-Test erstmal nicht weiter verfolgen sondern mittelfristig ein Interferometer bauen. Einige Teile dafuer habe ich schon.


    Vorher kommt noch eine neue Lagerung des Hauptspiegels. Da werde ich noch extra einen Bericht schicken.


    Clear Skies,


    Gert

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gert</i>
    <br />Hallo Kurt und Roland,


    Ich glaube, ich werde den Dall-Test erstmal nicht weiter verfolgen sondern mittelfristig ein Interferometer bauen. Einige Teile dafuer habe ich schon.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Gert,
    Mit dem Interferometer würde ich gar nicht lange warten, das könnte deine Probleme nämlich relativ rasch lösen. Für den Bau von meinem Bathinterferometer habe ich zwei Stunden gebraucht. (Die optischen Teile hatte ich allerdings schon.)
    Was fehlt dir denn noch? Du brauchst einen Laserpen, ein Strahlteilerwürfel, eine kleine Aufweitungslinse und ein Spiegelchen. Falls Du Informationen brauchst, es gibt ein Interferometrie Board bei Yahoo: http://groups.yahoo.com/group/interferometry/
    Grüße Martin

  • Hallo Martin,


    Das meiste habe ich schon fuer das Interferometer. Ich moechte es allerdings gleich gut justierbar und moeglichst stabil bauen. Deswegen plane ich eher in Richtung Dreh- und Fraesmaschiene als mit Klebeband und Knete. An Optik fehlt noch die Linse und evtl. Spiegel. Der Optikramscher, wo ich solche Teile immer suche hat gerade nichts passendes. Ich haette ein altes Mikroskopobjektiv, aber das moechte ich deswegen nun nicht extra zersaegen. Anstatt Spiegel habe ich 10mm grosse 90grad Prismen. Da bin ich aber nicht sicher, ob es durch den Lichtweg durch den Glaskoerper nicht zu Artefakten kommt. Evtl. brauche ich also auch noch einen Spiegel. Ich glaube Kurt hat mal Neutralfilter als Oberflaechenspiegel empfohlen, weil es dort keine Doppelreflektionen an der Rueckwand gibt. Eine interessante Idee. Allerdings sollten auch Oberflaechenspiegel gut gehen. Wenn ich nichts finde, kann ich ja eines der 10mm Prismen auf der Hypothenuse verspiegeln lassen.


    Clear Skies,


    Gert

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gert</i>
    <br />Hallo Martin,


    Das meiste habe ich schon fuer das Interferometer. Ich moechte es allerdings gleich gut justierbar und moeglichst stabil bauen.
    Es reicht den Würfel verschiebbar zu machen, und die Linse in zwei Ebenen zu justieren.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Du fängst mit dem Laser an, davor setzt du den Würfel so daß zwei parallele Strahlen in 5mm Abstand parallel rauskommen. Am besten du projezierst die Strahlen an die Wand, und sorgst dafür daß sie da nicht auseinanderlaufen. Dann setzt du die Linse vor den einen Strahl, so daß der zweite strahl in die Mitte des Streukreises projeziert wird, die von der Aufweitungslinse erzeugt wird.
    Das kleine 90° Prisma lässt du auf der Hypothenuse verspiegeln und benutzt es als Spiegel. Die dreieckige Fläche kann mit Doppelklebeband auf dem Träger befestigt werden.
    Damit ist das Interferometer fertig und braucht nicht mehr justiert zu werden. Lediglich die Position im Bezug zu dem zu prüfenden Spiegel muß dann in sämtlichen verfügbaren Ebenen und Achsen eingerichtet werden.
    Grüße Martin

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!