Hallo André und die Runde.
Habe nun meinen Versuch zum günstig Abstimmen der Pechhärte fertig gebracht.
Das Pech sollte immer für die Temperatur des Raumes den er beim Arbeiten hat abgestimmt werden.
Dass ist wichtig weil ein Temperaturunterschied von 5° macht das Pech noch einmal
so hart oder weich.
Mein Ziel war eine Methode zu präsentieren die für jeden möglich ist.
Dabei bin ich aus 2 Gründen auf Speiseöl gekommen. Welches verwendet wird ist egal.
1. Das hat jeder im Haushalt oder ist überall problemlos zu bekommen.
2. Das ist mir sogar wichtiger. Speiseöl ist weniger Wasser abstoßend als andere Öle und dabei
ist zu erwarten dass die Polierschale länger nass bleibt.
Vorbereitet habe ich
Eine Stielpfanne, Rührstab aus Holz, 100g Pech, Speisöl, Suppenteller mit Wasser gefüllt, Teelöffel,
kleine Papierblätter und eine Pipette, aber die war überflüssig.
Waschbecken, Handtuch, Geschirrtuch, Küchenrolle und Kochplatte oder Kochfeld ist vorausgesetzt.
Zuerst habe ich die Pipette mit Öl gefüllt, was eine ziemliche Prozedur war und dazu der Gummibalg
Nicht mehr halten wollte, was ich aber mit einen Gummiband beheben konnte.
Nun habe ich das Kochfeld auf Stufe 3 geschaltet und das Pech langsam geschmolzen und aus Vorsicht mit der
Pipette aus Angst von unregelmäßigen abtropfen die Tropfen zuerst in den Teelöffel gezählt.
Dass war ungut, weil ein großer Teil blieb am Teelöffel hängen.
Also zählte ich zuerst vorsichtig 10 Tropfen in das Pech hinein, rührte es gut und lange um und machte die erste Probe
In dem ich mit dem Holstab tief hinein fuhr und dann das Pech auf ein nasses Papier fliesen lies bis eine ungefähr
Eine 2 Euro große und 3 mm dicke Scheibe entstanden ist. Sie kann auch dicker sein, braucht aber dafür mehr Zeit zum Auskühlen.
Das nasse Papier gebe ich dann in das Wasser im Teller und rühre in wenig mit dem Finger im Wasser herum damit das Abkühlen
ein wenig schneller geht. Trotzdem soll man mindesten 2 Minuten warten um sicher zu sein dass das Pech auch innen ausgekühlt ist
weil sonst gibt es ein gefälschtes Ergebnis.
Erst dann kann der Fingernagel Test gemacht werden.
Indem man das Pech auf ein neues Platt Papier legt und etwa 3 Sekunden lang doppelt so stark wie mit dem
Kugelschreiber beim Schreiben drauf drückt.
Die 10 Tropfen zeigten noch keine Wirkung. Also ging es weiter mit 20 Tropfen immer noch keine merkliche Veränderung.
Also dann noch einmal 20 Tropfen dazu, das sind insgesamt 50 Tropfen, da war erstmals eine erkennbare Veränderung.
Da 50 Tropfen schon fast ein halber Teelöffel voll sind entschied ich mich noch einen halben Teelöffel dazu zu geben.
Jetzt kommt schon überschaubare Veränderung dazu. Also noch einmal ein Halber Teelöffel dazu und es hat gepasst.
Wohlgemerkt ! Jedes mal muss die Pfanne während dem Prüfen weg geschoben werden damit das Pech nicht
überhitzt wird und nach dem beigefügten Öl gerade so viel aufgewärmt werden dass man es gerade noch gut rühren kann
und jeder Test muss mit der selben Geduld ausgeführt werden wie beim ersten mal.
Da bei 100 Gramm Pech schon halbe Teelöffelmengen notwendig sind, fällt die Übervorsichtigkeit mit der Pipette weg.
Ich muss aber dazu sagen. Dieses Pech war schon sehr alt und sehr hart, aber gut für den Versuch geeignet.
Es muss also Jeder zuerst sich vorsichtig heran tasten um selbst feststellen zu können wie viel notwendig ist.
Ist das Pech zu weich geworden kann es mit bei mengen von härteren Pech oder durch längeres kochen
ausgeglichen werden. Beim kochen darf aber nicht überhitzt werden weil sonst wirkt das Pech nicht mehr
richtig, auch wenn es weich ist.
Es ist bekannt dass das Pech durch mehrmaliges Wiederaufwärmen auch härter wird.
Dass kann man sich zu Nutze machen, geht aber leider nicht so schnell wie das weicher machen und braucht sehr viel Geduld.
Daher besteht die Verleitung dies mit mehr Hitze zu beschleunigen. Dies verbirgt aber die
Gefahr dass die Geschmeidigkeit und die Poliermittelaufnahmefehigkeit kaputt gehen.
Also das Pech wird bockig und kann sich nicht mehr so gut anpassen, auch wenn es weich ist.nicht nur weil es härter ist.
Zum Beispiel ein gleich hartes Plastilinstück und ein gleich hartes Käsestück.
Das Plastilin kann ich biegen und formen, das Käsestück wird gleich bleiben oder brechen
und Plastilin wird Poliermittel besser aufnehmen und halten als der Käse.
Hier noch ein Vergleichsbild von sehr hart bis weich.
Das weiche Muster ist geeignet für die Feinkorrekturen. Damit das Pech schon am Anfang so poliert
wie es sonst erst nach längerer Poliertätigkeit tut.
Habe dann noch einen Polierversuch gemacht und war positiv überrascht.
Das Pech ist angenehm geschmeidig, passt sich gut an, gleitet gut und nimmt auch das Poliermittel gut auf.
Ob das Tool auch länger nass bleibt muss ich von euch erfahren weil dazu war mein Versuchsstück zu klein.
Wünsche euch Allen ein vergnügliches Polieren
Alois