Beiträge von heinrich im Thema „Astronomie/Astrophysik studieren“

    Hi Michael,


    gebe dir recht, man muss was tun, soll sich aber nicht erschrecken lassen....und wieviel Stunden man für einenÜbungszettel braucht (war bei mir zwischen einer halben Stunden und zwei Tagen....je nach dem)


    Die Promotionsprüfung habe ich als die leichteste von allen empfunden:
    1) wenn die Diss. inhaltlich gut ist, kann auch dein Prof. in der Regel keine Fragen <u>zu diesem Thema</u> stellen, die man nicht auf Anhieb beantworten kann. Man ist halt zu diesem Zeitpunkt DER Experte für das Thema.
    2) wenn man seine Arbeit in das wissenschaftliche Umfeld einordnen kann, sollten auch solche Fragen kein Problem sein
    3) bei uns gab es noch eine "scharfe" Befragung aus dem Publikum (war halt mit längerem Vortrag), aber wie gesagt, auch Fragen von Professoren anderer Lehrstühle kann man meist beantworten und ansonsten greift noch ein Effekt: die anderen Proffs wollen ja auch nicht, dass der jetzige Doktorvater beim nächsten Mal Ihre Kandidaten öffentlich zerlegt........


    Ich denke, dass die Promotion grundsätzlich gesellschaftlich völlig überschätzt wird. Für mich war es nur eine Methode, noch einige Zeit gesellschaftlich anerkannt meinem Hobby nachzugehen.......
    (Promotion wird ja allgemein akzeptiert, ansonsten kommt bei Vorstellungsgesprächen in der Industrie unweigerlich die Frage: Warum haben Sie nach dem Studium nicht direkt "richtig" gearbeitet)


    ...aber soweit ist der Kollege ja noch nicht[;)]


    (==&gt;)Karlinger: einfach anfangen, bei Talent und Einsatz klappt das schon, wenn man allein sieht, wie viele Schreiberlinge hier (mich eingeschlossen...) das geschafft haben. Keine Hexerei dabei!


    Gruß
    Heinrich

    Hi Karlinger,


    lass dich nicht irritieren. "Schwer" und "leicht" sind relative Begriffe, die jeder für sich selbst erfahren muss.


    Ich habe zwei Studiengänge gemacht: ein sogenanntes "leichtes" Fach (VoWI) und ein sogenanntes "schweres" Fach (astronomie / Physik)Und dann merkt man schnell, dass diese verallgemeinernden Klassifizierungen nix wert sind. In JEDEM STudiengang gibt es Dinge zu lernen, die je nach Thema, Lehrbuch, Prof., eigenen Vorkenntnissen und Vorlieben mal schwer und mal leicht erscheinen.


    Auch so Sprüche von Tutoren wie "hier müsst ihr viel arbeiten unter 50-70 Stunden die WOche geht nix" haben mich mit 18 an der Uni beeindruckt, später (mit bereits einem Diplom in der Tasche) dann nicht mehr (sagt halt mehr über den Sprücheklopfer, als über die tatsächliche SEHR individuellen ARbeitsaufwände aus.....)


    wichtig ist meiner Meinung nach, nicht alleine zu studieren. Das gilt jedenfalls für die allermeisten. Man sollte sich mit 2-4 Kollegen regelmäßig zum Lernen / Bearbeiten von Übungen zusammensetzen. Dann erschrickt man auch nicht so leicht vor Unbekanntem und kommt vorwärts (und Zeit für ein Bier oder so bleibt auch noch)


    Lass dich nicht erschrecken, wenn mal etwas schief geht. Das passiert (fast) jedem. Wenn es natürlich die Ausnahme ist, eine Klausur zu bestehen, dann sollte man halt doch seinen ARbeitsstil überdenken oder sogar das Fach oder die Uni verlassen. Es gibt viele interessante Berufe ....(für die man aber auch lernen muss!)


    Zur Mathematik: ich habe immer gerne gerechnet und geknobelt, aber die Mathe an der Uni war mir immer zuwider. Diese Beweiserei mochte ich halt nie ==&gt; ich konnte sie dann auch nicht. Habe mit Mühe Mathe als Nebenfach im Vordiplom bestanden. Später fing ich an, mich für allgemeine Relativitätstheorie zu interessieren. Und da braucht man halt eine spezielle Mathematik, sonst versteht man da einfach nix. Und siehe da, das zu lernen ist mir relativ leicht gefallen und hat sogar Spass gemacht!Habe es dann mit bestem Erfolg als Teil meiner Diplomprüfung gemacht!


    Fazit: man darf auch nicht zu früh aufgeben!


    Zum Job: ALs Astronom arbeiten zu können braucht zwei Dinge:
    1) du musst gut sein (kannst du ja steuern)
    2) du musst Glück haben (das ist das Problem)


    Kenne genug Kollegen, die lange versucht haben nach Gutem ABschluss und zahlreichen PostDocs in der Astronomie zu landen und es auch mit 50 Jahren noch immer nicht geschafft haben (bzw. definitiv nicht geschafft haben)und das sind/waren echt gute Leute.


    Aber das kann man gar nicht vorhersehen. Vorschlag: wenn dein Interesse an der Astronomie groß ist, probiere ruhig ein Studium. Gegen Ende kannst du ja immer noch überlegen, ob nicht ein paar Grundvorlesungen in BWL oder so als Ergänzung gut wären, um deine Chancen auf dem nicht-astronomischen Arbeitsmarkt zu verbessern.


    ..... und eine Stellengarantie gibt es nirgendwo!Aber aufgrund der Gestalt der Alterspyramide sollte man in 8-10 Jahren mit allen naturwissenschaftlichen bzw. technischen ABschlüssen gute Chancen (zumindest in der freien Wirtschaft) haben.


    Nur Mut und viel Erfolg


    Heinrich