Hi Jogi,
im Prinzip koenntest Du Kometen damit entdecken - es gibt ja auch noch visuelle Entdeckungen wie beim Hale-Bopp, wo der Komet "versehentlich" entdeckt wurde, als er schon ziemlich hell und auffaellig war.
Allerdings steigen die Chancen einer Entdeckung mit (i) dem Gesichtsfeld, das pro Nacht ueberblickt wird und (ii) mit der Reichweite, d.h. Tiefe der Aufnahmen. Und hier liegt der Hase im Pfeffer. Es gibt sehr viele vollautomatische Suchprogramme der Profis, die mit Geraeten der 1-2 Meter-Klasse von sehr guten Standorten aus (fast jede Nacht brauchbar) den Himmel durchsuchen. Nicht umsonst heissen ja heute viele Kometen z.B. "Linear", benannt nach einem solchen Suchprogramm.
Ein anderes Problem ist, dass die Software andere Artefakte herausfiltern muss. Ein Objekt, das sich gegenueber den anderen Objekten langsam bewegt, kann naemlich auch ein Planetoid sein, oder ein Artefakt des Aufbaus. Ist die Nachfuehrung nicht 100% und driftet das Bildfeld waehrend einer Belichtungsreihe, kann z.B. bei Verwendung eines Fokalreduktors ein Geisterbild eines hellen Sternes ein langsam bewegendes Objekt vortaeuschen, das vielleicht auch noch diffus erscheint. Die Endkontrolle liegt also immer beim Personal, und dann muss im Verdachtsfalle die Bewegung extrapoliert werden um in der naechsten Nacht das Objekt zu verifizieren.
Es gibt noch eine Luecke in der Kometensuche, und das ist der Daemmerungshimmel. So haben sich vor allem bekannte japanische Kometenjaeger darauf spezialisiert, den Daemmerungshimmel nach Kometen abzusuchen, die aus der Sonnenrichtung kommen. Die Instrumente der tiefen Suchprogramme sind dann schon abgeschaltet, da der Hintergrund zu hell wird. Aber man hat nur wenig Zeit und man muss verdammt gute Augen haben, um bei dem geringen Kontrast noch etwas sehen zu koennen.