Moin zusammen!
Ein paar Anmerkungen zu dem Thema:
Die professionellen Suchprogramme konzentrieren sich eher auf die Suche nach Asteroiden - besonders den potentiell gefährlichen Erdbahnkreuzern (NEO) - oder Novae / Supernovae. Daß hierbei viele Kometen gefunden werden, ist praktisch der Beifang. Wie Jürgen richtig schreibt, sind schon einige Suchprogramme "unterwegs" - geplant sind welche, die mit noch größeren Instrumenten den gesamten Himmel binnen weniger Tage automatisch abscannen können (z.B. Pan-STARRS, LSST). Dann wird die Ausbeute der Profis noch größer ausfallen.
Was bleibt denn noch für die Amateure übrig? Visuelle Kometenjagd in unseren lichtverseuchten Breiten auf der Nordhalbkugel ist so gut wie aussichtslos, um es klipp und klar zu sagen. In den letzten 6 Jahren sind nur noch 3 Kometen visuell entdeckt worden - und die von den Experten ihrer Zunft: Levy (2006), Machholz und Bradfield (beide 2004). Den Rest haben die Amateure mit der CCD-Technik gefunden. Das kann erschreckend einfach sein: Lovejoy (AUS) und Yi (KOR) bspw. benutzten dazu eine handelsübliche digitale SR-Kamera mit einem 200-mm-Objektiv. Ausgewertet werden die Aufnahmen u.a. durch das sogen. "Ausblinken" (Übereinanderlegen von zwei Aufnahmen im schnellen Wechsel) - siehe "Blinkkomparator".
Die Vorstellung, sich "eben mal" eine vollautomatische Sternwarte in den Garten zu stellen, abends den Schalter umzulegen, dann in die Heia zu gehen und - schwupps - am nächsten Morgen liegen die Fotos der neuentdeckten Kometen auf dem Frühstückstisch, ist reichlich naiv. Mal ganz abgesehen von den Kosten und der Zeit, die für die Entwicklung bzw. Abstimmung der Software zu stemmen wären...
Zweiter Haken: Nach einer Kometenentdeckung muß man heutzutage sehr schnell sein. Wer bspw. später als zwei Stunden nach einer Erstsichtung einen neuen Kometen den Stellen der IAU meldet, wird schon nicht mehr bei der Namensvergabe berücksichtigt. (Auch das ist eine Folge des Internets! - Da ist also nix mehr mit poofen! [;)] )