Hi Deneb,
Ich habe irgendwo einen Hinweis auf die folgende Seite gefunden: http://www.astrosurf.com/aheijkoop/Equipment/EqPlatfor2.htm. Diese Seite enthält eine exakte Anweisung, wie mit Hilfe von Polaris sowohl die Höhe, als auch das Azimut korrekt eingestellt werden kann.
Auf dieser ist ganz am Schluss eine Anleitung vorhanden, wie auf den Polarstern eingenordet werden kann. Die Bewegungen, welche da angegeben sind, beruhen auf einer Abbildung, die nicht seitenverkehrt ist.
Was habe ich nun gemacht: Ich habe das Zielfernrohr von meinem 6-Zöller abmontiert (brauche ich eh nicht, da ich grundsätzlich mit dem Telrad arbeite). Dieses habe ich dann auf ein Stativ montiert. Wenn ich nun dieses Stativ auf meine EQ-Plattform stelle, kann ich stur nach der Anleitung in obigem Link vorgehen. Zu beachten gilt es nur, dass alles seitenverkehrt ist. Das heisst, wenn in der Anleitung steht "Gegenuhrzeigersinn", drehe ich im "Uhrzeigersinn". Dasselbe mache ich bei den Bewegungen im Südlager.
Da ich bei den Winkeln etwas "gemogelt" habe, mache ich die Grundaufstellung bereits um zwei Grad verschoben. Zu diesem Zweck habe ich die Wasserwaage bereits um diesen Betrag verschoben montiert.
Ganz am Schluss stelle ich den 12"er drauf und mache die letzten Korrekturen mit Hilfe einer Telradpeilung. D
Denn Zwischenschritt mit dem Zielfernrohr wähle ich, weil ich mit dem gesamten Equipment so an die 45 kg auf der Plattform habe. Wenn nun die Anweisung ist, das Ganze im Gegenuhrzeigersinn zu drehen, wird das mit dem Gewicht etwas mühsam. Vorallem am Schluss, wenn die Bewegung nur noch <= 1 cm sein soll, ist es fast unmöglich, das Gewicht anzuheben und noch so fein zu bewegen.
Diese Methode beansprucht mittlerweile ca. 5 Minuten. Beim ersten Mal dauerte es ungefähr 15 Minuten, aber man sollte ja mit fortschreitender Übung immer besser werden.
Noch ein Wort zur Genauigkeit: Mit dieser Methode ist die Einnordung genau genug, um den Jupiter bei über 1000-facher Vergrösserung ungefähr 10 Minuten im Bild zu halten. Für die visuelle Nachführung meines Erachtens mehr als genug.
Ein Kollege von mir wird demnächst seine digitale Nikon mit einem 500-er-Objektiv auf die Plattform stellen und versuchen, einige Fotos zu machen. Ich habe allerdings keine Ahnung, wieweit meine Plattform diesbezüglichen Ansprüchen gerecht werden kann. Da der Sinn der Konstruktion ohnehin ausschliesslich auf visuelle Beobachtung ausgerichtet war, sehe ich dem locker entgegen. Ob es funktioniert oder nicht, eines ist nicht zu ändern: Für mich bewegt sich das Beobachten mit dieser Plattform in einer neuen Dimension.