Beiträge von MartinB im Thema „Bericht vom Almberg-Teleskoptreffen“

    Hallo Leute,
    es war eine schöne Zeit auf dem ATM, auch wenn der Himmel sich zeitweise hinter Nebelsuppe versteckte!


    Hier mein Bericht:


    Dieses Jahr fiel die Entscheidung wirklich nicht leicht, welches der vielen parallel stattfindenden Treffen ich besuchen sollte.
    Gern hätte ich mich für eines der weiter entfernten Treffen entschieden, z.B. ITT oder das Herzberger Treffen, oder gar das in Dänemark. Arbeitstechnisch konnte ich mir leider keinen zusätzlichen Urlaub nehmen, so blieben die Treffen in der Nähe, also ATM und BTM.
    Die Freunde aus der Münchner Glasquäler-Gang waren entweder anderweitig verplant oder konnten sich nicht so richtig aufraffen, so konnte ich mich frei entscheiden.
    Das BTM hatte ich schon besucht, das ATM bisher nicht.
    Letztlich siegte die Neugier, und so entschied ich mich für das ATM (nicht gegen das BTM - das möchte ich hier ganz deutlich sagen, da komm ich bestimmt auch mal wieder hin!)


    Am Donnerstag war ich erst spät von einer Geschäftsreise zurück gekommen, so musste das Packen auf Freitag nachmittag verschoben werden. Gegen 16 Uhr begab ich mich auf die ca. 300 km lange Fahrt.


    Sonnenschein unterwegs ließ Vorfreude aufkommen. Gegen 19:30 Uhr erreichte ich den Almberg, gerade noch rechtzeitig, um die schöne Aussicht zu bewundern, denn 15 Minuten später verhüllten Nebelschwaden den Gipfel. Schnell wurde vor der Dunkelheit das Zelt aufgebaut.
    Durch den Nebel waren immer wieder Sterne zu sehen, also war gemeinsames Hoffen und Harren angesagt. Einige Hobbykollegen gingen aber schon recht bald zum gemütlichen Teil des Abends über. Eine gute Entscheidung, wie sich zeigte.
    Bei mir forderte die anstrengende Woche ihren Tribut, und so holte ich in dieser Nacht erst mal fehlenden Schlaf nach.


    Am nächsten Morgen war erst mal Nebelsuppe, die aber schon bald von wärmenden Sonnenstrahlen durchdrungen wurde.
    Da ich mich nicht am nächtlichen Alternativprogramm beteiligt hatte, war ich schon früh munter, genoss die Morgenstimmung und fotografierte ein wenig.


    Der Tag war dann warm und sonnig. Ich baute gemütlich meinen 18" Dobson auf. Viele anregende Gespräche wurden geführt, Gerätschaften der Kollegen beäugt, und ansonsten einfach mal entspannt und abgehangen. Öffnungen ab 16" waren neben kleineren Geräten reichlich vertreten, und EQ-Plattformen werden offensichtlich langsam zum Standard (Wer mal mit einer guten Plattform beobachtet hat, weiss, warum!).


    Einzelne Quellwolken verzogen sich gegen Abend, und so wuchs die Hoffnung auf eine gute Beobachtungsnacht. Zur Stärkung wurden nun Grillfeuer entfacht und darauf allerlei Nahrhaftes gegart. Was man nicht selbst dabei hatte, wurde kurzerhand bei anderen geschnorrt oder sogar freiwillig angeboten. Gut gesättigt traf man dann letzte Vorbereitungen für die Nacht, die sich mit einem deutlichen Temperaturrückgang ankündigte.


    Etwas später als am Vortag gab es aber wieder Nebelschwaden, allerdings weniger heftig und mit Lücken. Einige Unverzagte nutzten diese zum Wolkenlücken-Hopping, während andere sich am Anblick von Jupiter und seinen Monden ergötzten, die auch von leichten Nebelschleiern nicht vollständig verdeckt wurden. Durch die Lücken im Nebel schaute immer mal wieder auch die Milchstraße durch.


    Später am Abend klarte es für einige Zeit auf, und sofort waren alle verfügbaren Teleskope im Einsatz. Eine Gruppe junger Leute, die sich mal Hobbyastronomie live ansehen wollten, bevölkerten nun mein Teleskop (selbst schuld - wer mehr als 16" Öffnung anschleppt, muss sein Teleskop natürlich mit anderen teilen[^]). Wie üblich blieb das Beobachten auf große helle Objekte beschränkt. Das tat dem Spaß aber keinen Abbruch, und eine junge Dame war kaum vom Okular wegzubekommen, weil sie der Anblick von M13 mit 460 mm Öffnung und 300x Vergrößerung völlig begeisterte.


    Nach und nach wurden die Nebelschwaden nun wieder zahlreicher und dichter. Ich begab mich erst mal ins Zelt, um zwischendrin ein Nickerchen zu machen. Als auch danach noch nicht wieder freie Sicht auf die Objekte unserer astronomischen Begierden herrschte, beschloss ich für diese Nacht genug gesehen zu haben und begab mich in den kuschligen Schlafsack. Es wird wohl noch etwas dauern, bis ich einige der Photonen von Pease 1 direkt mit dem eigenen Auge einfange.


    Am Sonntag morgen hieß es erst mal abwarten, bis der Sonnenschein Teleskop, Zelt und die anderen Gerätschaften wieder halbwegs getrocknet hatte. Die Zeit wurde mit Frühstücken und Ratschen verbracht. Dann hieß es einpacken und sich verabschieden.


    Zum Schluß noch einen herzlichen Dank an die Veranstalter - bitte macht weiter so! Ich werde sicher wiederkommen.




    Bildergalerie:



    Morgenstimmung



    Das verschlafene Zeltlager




    Aussicht Richtung Süden



    Quartier für Weicheier[:D]



    Tau am Rohr



    Der lachende Buddha



    Nachmittagsstimmung



    Versuch, den Nebel wegzuheizen




    Gruß,
    Martin