Ich habe mal in das Buch "Materie und Antimaterie" von Maurice Duquesne (1974) geschaut, das ich seit vielen Jahren in meinem Bücherregal habe. Da gibt es eine sehr schöne Beschreibung, die ich euch nicht vorenthalten möchte:
"Nach der Diracschen Theorie haben Teilchen und Antiteilchen positive kinetische Energie und identische Massen, unterscheiden sich aber durch ihre Ladung und ihr magnetisches Moment.
Diese Unterscheidung ist bei geladenden Teilchen leicht zu treffen. Bei Proton und Elektron wirken Ladung und Spin so zusammen, dass ein kleiner Magnet entsteht, dessen magenetisches Moment für das Teilchen kennzeichnend ist. Das jeweilige Antiteilchen hat jeweils eine Ladung mit umgekehrtem Vorzeichen und damit auch ein entgegengesetztes magnetisches Moment. Die Pole von Teilchen und Antiteilchen liegen invers zueinander. [...]
Für neutrale Teilchen ist dieses Problem aber nicht ohne Delikatesse, weil man sich natürlich fragen muss, weshalb ein ungeladenes Teilchen überhaupt ein magnetisches Moment haben kann und wie man Teilchen und Antiteilchen unterscheiden könnte, wenn das magnetische Moment tatsächlich nicht vorhanden wäre.
Ein elektrisch neutrales Teilchen muss indessen nicht "ladungslos" sein. Es genügt vielmehr, wenn sich seine positiven und negativen Ladungen ingesamt aufheben [...] Ist das der Fall, kann sich aber aus den Ladungsbewegungen trotz der summarischen "Neutralität" ein magnetisches Moment ergebe.
Auch neutrale Teilchen unterscheiden sich auf diese Weise von ihren Antiteilchen durch das magnetische Moment.[...]
Das magnetische Moment eines Teilchens ist parallel zu seinem Spin ausgerichtet, das Vorzeichen - beim Neutron etwa - gibt den Hinweis, dass das magnetische Moment in die Gegenrichtung des Spins zeigt."
Ein Antineutron hat z.B. den gleichen Spin wie ein Neutron:
http://de.wikipedia.org/wiki/Antineutron
Das gilt auch für Elektron/Positron, Neutrino/Antineutrino etc.
Teilchen und Antiteilchen unterscheiden sich also durch ihr magnetisches Moment bzw. durch ihre Händigkeit, was die Lage des Spins zur Bewegungsrichtung des Teilchens beschreibt (der Spin ist gleich).
In der Literatur findet man auch (siehe mein Beitrag vorher), dass sich die Quarks/Antiquarks durch die Baryonenzahl und alle Flavour-Quantenzahlen unterscheiden, was aber nur Baryonen betrifft, also nicht die Leptonen.
Uff, kompliziert,
Blacky