Beiträge von mikrolinux im Thema „Bilder vom 10ten HTT 2009“

    Hi Marcus,


    das mit den Knochen geht mir genauso. Das Schlafdefizit macht sich bei mir immer noch bemerkbar. Meine Arbeitskollegen fragen sich wo ich 'die Farbe' her habe, ich wäre doch Sterne gucken gewesen[:D]
    Auf deine Bilder bin ich schon gespannt! Jetzt wo dein Autoguiding läuft, kamen die Bilder ja schon unter der Folie richtig gut.
    Ich für meinen Teil bin froh, dass ich nur die FG und das C6 dabei hatte. So viel, so deutlich und so gut habe ich noch nie beobachten können. Die Bilder schwirren mir immer noch durch den Kopf.
    Witzig fand ich auch, dass sozusagen jede Beo-Nacht von einem ISS-Überflug eingeläutet wurde, die beste davon sogar mit einem 'Wega-Transit' der ISS. Das große Iridium-Flare war auch krass, ebenso die 4 Boliden, die ich allein in der Nacht von Fr auf Sa gesehen habe.


    Es hat echt Laune gemacht. Ich glaub' nächstes Jahr machen wir aber eine etwas größere OWL-Burg [:D], damit Dittmar und Mathias auch dazukommen können und unser Beobachtungsplatz muß dann auch etwas größer werden, da ich bis dahin den Dobs fertig haben möchte [;)] Daniel gönnen wir dann besser auch etwas mehr 'Schwenkbereich' [;)]


    CdS!
    Andreas

    Hallo Allerseits!


    Da schliesse ich mich mit meinem kleinen Bericht zum HTT einfach mal an.


    Ich bin heute nachmittag vom HTT zurückgekehrt und brauchte erst mal dringend eine Mütze voll Schlaf. Das Treffen war für mich in jeder Hinsicht ein tolles Erlebnis.
    Donnerstag um Mittag traf ich in Jeßnigk ein und kurze Zeit später war auch – mit Marcus’ (Warcraft123) Hilfe – mein Zelt aufgebaut. Es waren bisher vielleicht 20 Astronomen eingetroffen, einige schon am Vortag.


    Bis zum Abend trafen dann auch Dirk (boh-ey) und Daniel (DaRestem) ein. Schon der Abend zeigte, dass die Nacht von Donnerstag auf Freitag zwar etwas dunstig, aber astronomisch durchaus brauchbar werden würde. Mein ‚Beobachtungsprogramm’ beinhaltete lediglich die Objekte oberhalb des Schützen mit meinem neuen 16x70 abzugrasen. Dieses Himmelareal sehe ich daheim nie, lediglich im Eggegebirge konnte ich einige Blicke werfen, viel zu wenig und viel zu kurz. Das wollte ich während dieses HTT ändern. Diese erste Nach wollte ich aber erst mal zur Orientierung nutzen und beobachtete bis etwa 3:30.
    Der Freitag begrüßte uns wieder mit strahlendem Sonnenschein, der die Temperaturen in meinem Zelt schnell ansteigen ließ. Im Laufe des Tages trafen mehr und mehr Leute ein. Der Gang über die beiden Plätze war wirklich interessant, gab es doch viele interessante Geräte.





    Der schöne Tag hatte aber auch einen heftigen Nachteil – ich habe mir einen schlimmen Sonnenbrand eingefangen. Wenn also jemand eine wandernde Rotlicht-Lampe gesehen hat, das war ich.



    Mit der zweiten Nacht begann die beste Nacht des HTT 2009. Die Sonne verabschiedete sich mit spektakulären Farben, im Süden leuchtet Jupiter. Die wenigen Zirren, die die untergehende Sonne in Szene setzte verschwanden recht bald und schon in der späten Dämmerung waren Teilungen und Verästelungen in der Milchstrasse zu sehen.



    Nach einem langen Blick auf den Jupiter schwenke ich mit dem ‚Trino’ durch den Schützen und traue kaum meinen Augen.
    Erstes Objekt des Abends ist M22, der zeigt sich im Fuji prächtig eingebettet in das Sternenfeld der Milchstraße. Im C6 zerfällt der Kugelhaufen in hunderte einzelner Sterne.
    Ein kurzer Schwenk führt mich zu Trifid, Lagune und Omega-Nebel. Alle Objekte sind unter dem grandiosen brandenburger Himmel gut aufzufinden und zeigen im Fernglas viele Strukturen, insbesondere am Omeganebel halte ich mich länger auf und schwenke immer wieder zwischen Fernglas uns C6 hin und her.
    Zusammen mit Dirk beobachte ich verschiedene weitere Ms und NGCs und wir wechseln häufig zwischen FG und C6 und Dirks Newton hin und her.


    Insgesamt grase ich in dieser Nacht vieles ab, was ich zuhause nie sehen oder auffinden kann. Das Fernglas zeigt mir
    M22, Omega-Nebel, Lagunen-Nebel, Trifid, M11, der Kohlenstoffstern V-Aql, Barnards E (B142/3), M13, M92, M57, ein weiterer Kohlenstoffstern T-Lyr, Cirrus, M71, M27, M31 und Begleiter, NGC752, M33, NG281, M76, M1, M35, M36, M37, M38, M42/43, M45, M51, M101, M81 und M82.
    Besonders beeindruckend fand ich den Cirrus-Komplex im 16x70. Die Knochenhand schwebt geisterhaft, aber sehr deutlich im Gesichtsfeld. Auch der Sturmvogel zeigt sich ansatzweise bei indirektem Sehen. Und alles ohne Filter!
    Zwar schwankt die Himmelsqualität während der Nacht mehrmals etwas, aber trotzdem bleibt eine mehr als eindrückliche Erinnerung an eine für mich spektakuläre Beobachtungsnacht.



    Zum Samstag sind viele weitere Beobachter dazu gekommen



    Der ebenfalls sehr sonnige Samstag vergeht mit vielen interessanten Gesprächen, vor Allem aber im Schatten – der Sonnenbrand ...
    Abends wird es wieder klar, wenn auch etwas ‚verzirrt’. Auch sind etliche heimische Besucher auf dem Gelände und Dirk und ich zeigen einigen von Ihnen mit Fernglas und Newton verschiedene Highlights.
    Später lerne ich noch Kai (Astrominimalist) kennen und gemeinsam spechteln wir noch kreuz und quer durch den Himmel und diskutieren noch lange über die verschiedensten Dinge.
    Diese letzte HTT-Nacht endet erst gegen 4Uhr, so dass mir das Aufstehen am Sonntag mehr als schwer fällt. Ich beschließe trotzdem komplett abzubauen bevor die Sonne zu heiß wird. Gegen 10:00 breche ich schließlich auf und bringe die etwas über 400km Fahrt um 14:15 hinter mich. Nachdem dann das Auto wieder ausgeräumt ist, ist das HTT 2009 wohl endgültig vorbei - leider.


    Fazit: 2010, beim 11. HTT bin ich wieder in Jeßnigk.


    Viele Grüße
    Andreas