Hi!
Um dich mal in einer anderen Richtung zu ernüchtern: Ich habe einen ED80/600 von Celestron (selbe Optik wie Synta/Skywatcher/Orion) als endgültiges Gerät und viel Spaß damit. Aber ich hatte auch vorher die Gelegenheit, mich über ein Jahrzehnt lang mit den großen Geräten der örtlichen Volkssternwarte "sattzusehen", und wollte bewusst was recht kleines, transportables, mit dem große Gesichtsfelder möglich sind, ich aber auch etwas höher vergrößern kann.
Und da kam der ED80 ins Spiel, bei dem ich visuell keinen Farbfehler bemerke. Aber die kleine Öffnung hat ihre Nachteile: Die Höchstvergrößerung liegt bei etwa 160x und erfordert ein Okular mit rund 3,6 mm Brennweite - um da was mit angenehmen Einblickverhalten zu kriegen, ist schon etwas mehr Geld nötig. Außerdem ist 160x zwar für viele Deep-Sky-Beobachtungen ausreichend, aber für Planeten eher mager. Trotzdem sehen sie schon ganz hübsch aus! Nur mit größeren Geräten geht halt doch mehr. Genauer gesagt: Mehr Öffnung liefert mehr Details, und mehr Brennweite liefert ein angenehmeres Einblickverhalten. Dafür ermöglichen langbrennweitige Geräte keine so großen Gesichtsfelder...
Bei Deep Sky fehlt vor allem die Öffnung. Es ist keinesfalls so, dass ein ED80 kein Deep Sky kann - aber um die kleine Öffnung ausreizen zu können, solltest Du etwas Beobachtungserfahrung haben. Ein 8"-Dobson zeigt einfach mehr und ist etwa in der selben Zeit aufgebaut - in dem Thread http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=87723 ist übrigens ein Bild von meinem Gerödel, das recht kompakt verpackt ist (und alles in allem deutlich über deinem Preislimit liegt, wenn man vom Neupreis ausgeht - Second-Hand lohnt sich, wobei ich auch günstiger ähnliche Leistung hätte kriegen können und die Mechanik des Teleskops (Okularauszug, Sucher, Sucherbasis, Rohrschellen, 1,25"-Reduzierstück) fast komplett ausgetauscht habe).
ED-Apos - und echte Apos noch viel mehr - sind teure Spezialisten, die möglichst wenig Farbfehler zeigen - etwas mehr als ein Vollapochromat und viel weniger als ein schneller Achromat. Der Kontrast ist in jedem Fall besser als bei einem in Öffnung, Qualität und Bauart vergleichbaren Newton, da nichts im Strahlengang ist. Ob Du mit der Leistung von dem Gerät zufrieden wärst, kannst nur du selbst entscheiden. Wenn es irgendwie möglich ist, schau auf der nächsten Sternwarte oder beim nächsten Verein vorbei, ob die so ein Gerät haben. Es macht Spaß, aber du musst dir über die Grenzen bewusst sein.
Außerdem ist dein 1000-Euro-Budget recht knapp, wenn davon auch noch Stativ, Montierung und Zubehör von bezahlt werden sollen. Im Verein haben wir den ED80 von Celestron als Set mit einer kleinen GoTo-Montierung - gibts bei celestron-deutschland.de noch unter der Rubrik Spektive/Refraktor für 866 Euro (Ultima 80ED, http://celestron-deutschland.d…ting_scopes.htm#refraktor) Nachteil: Das Alu-Stativ ist recht grottig, da kommt rasch der Wunsch nach was besseren auf - allerdings ist die Montierung nicht leicht auf was solides zu adaptieren. Außerdem wirst Du rasch ein 2"-Übersichtsokular mit Zenitspiegel wollen, und ein paar bessere Okulare wären auch kein Fehler. Der Okularauszug ist brauchbar, auch wenn er gut gefettet ist. Die Goto-Montierung haben wir vor allem für öffentliche Beobachtungen, da ist eine Nachführung sehr nützlich - solange Du keine Öffentlichkeitsarbeit machst, ist eine gute azimutale Montierung auf einem ordentlichen Stativ sinnvoller - z.B. Giro, Vixen Porta, GSO ATZ, AYO. Nur bist Du mit einem guten Holzstativ, einer kommerziellen azimutalen Montierung und einem beliebigen ED-Apo dein Budget schon mal weitestgehen los, dann kommen noch Okulare dazu (und Sternkarten, und ein Stuhl, und Rotlicht...).
Langer Rede kurzer Sinn: Unter http://www.sternklar.de/gad/ findest Du eine Liste mit Sternwarten und Vereinen, unbedingt mal vor Ort vorbeischauen.
Gruß,
Alex