Beiträge von moelle im Thema „Gravitative Zeitdilatation“

    Hallo Nemo,


    zunächst einmal wieder willkommen! Deine letzte Antwort kann ich allerdings nicht richtig einordnen. Du schreibst, niemand wüsste eine Antwort auf deine Frage - und dies erstaunt mich denn doch ein wenig. Spätestens in meinem Beitrag vom 8.4.04 habe ich dir eine (einfache) Möglichkeit genannt, wie du dein Eingangsproblem (Berechnung der durch die Gravitation hervor gerufenen Zeitdilatation) berechnen kannst. Nebenbei hat auch Willy dir eine wirklich sehr informative Antwort gegeben. Falls du ein auch schon für Abiturienten geeignetes ausgezeichnetes Werk suchst, empfehle ich fast immer Roman Sexl: Weiße Zwerge und schwarze Löcher. Das Werk ist zurzeit leider vergriffen; vielleicht tut es auch "Gravitation und Kosmologie" von dem gleichen Autor.


    Zu deiner Arbeit: Gravitation mittels elektromagnetischer Felder zu überwinden bedeutet von der Themenstellung mitnichten die Erzeugung von "Antigravitation". Auf einem ausreichend kleinen Himmelskörper kann ich auch die Gravitation "überwinden", indem ich mich einfach nur schnell genug von seiner Oberfläche abstoße - auf der Erde benötigt man dazu andere Energiequellen. Falls du bei deinen Experimenten tatsächlich ein "künstliches Gravitationsfeld" erzeugt haben wolltest, müssten rings um dein erzeugendes "Gerät" herum alle massebehafteten Körper von dem Gerät abgestoßen werden. Ich bezweifle dies einmal ganz einfach.


    Viele Grüße,


    moelle

    Hallo Mils,


    schön, dass es dir noch gut geht!
    Zu deiner Frage nach der Berechnung der Zeitdilatation auf dem Mond: Ich liebe es, wenn man (auch relativistische) Effekte mit relativ einfachen Überlegungen zumindest größenordnungsmäßig berechnen oder herleiten kann. Nehmen wir da einfach einmal an, dass du deine Uhr geringfügig von der Oberfläche deines massebehafteten Körpers (z.B. Mond) entfernst. In diesem Fall kannst du den Potentialunterschied zwischen einer Uhr am "Mondboden" und in einer Entfernung h vom Mondboden einfach als g*h ansetzen. Für die Zeitdilation (T1: Zeit am Mondboden, T2:Zeit der entfernten Uhr) gilt dann:


    T1/T2 = 1 - g*h/c^2.


    Ich habe einmal nachgeschaut: Das von mir beschriebene Experiment haben in einer Art "wissenschaftlichem Lausbubenstück" Hafele und Keating 1971 durchgeführt (wobei die zweite Uhr einfach einen Flug in einem Linienflugzeug unternahm) und für den Ostflug etwa 60 Nanosekunden (Theorie: 40) und für den Westflug 273 Nanosekunden (Theorie: 275) gemessen. Durch die Bewegung des Flugzeuges mussten noch Effekte der spez. Relativitätstheorie berücksichtig werden, daher die differierenden Messungen/Berechnungen.


    Viele Grüße,


    moelle.

    Hallo Nils,


    ich habe ernsthafte Bedenken, dass bei deinen Experimenten jemand zu Schaden kommt - VORSICHT!!


    Zu den Ergebnissen: Die gravitative Zeitdilation ist messbar - aber nicht mit "handelsüblicher" Ausrüstung. Wenn du eine Uhr von einem Körper mit relativ kleinem Gravitationsfeld (nehmen wir mal die Erde) einige km für einige Stunden entfernst, belaufen sich die Abweichen im Bereich von Millionstel- bis etlichen Milliardstel Sekunden! Du kannst mit deinen Mitteln diese Abweichung weder messen noch zwei Uhren mit der erforderlichen Genauigkeit synchronisieren.


    Ohne deine Versuchsanordnung zu kennen: Die mit deinem 25kV-Generator gemachten Beobachtungen beruhen nicht auf einer Erzeugung eines "künstlichen Schwerefeldes" (das wollen wohl Science-Fiction-Autoren immer gerne erfinden) oder "Ionenwindes", sondern auf elektromagnetischen Kräften.


    Viele Grüße und bleib' gesund,


    moelle.