Beiträge von Kalle66 im Thema „Newtonauslegung (Fangspiegelgröße; Einblickhöhe)“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mario74</i>
    <br />Hallo Leute,


    Ich muss einfach mal ein paar Anfängerfragen zu Spiegeln loswerden, damit ich einige Threads besser verstehe und nachvollziehen kann.
    Sicher kann mir der ein oder andere hier mit kompetenten Antworten und Beispielberechnungen helfen [8D]
    Da wäre zum einen der Fangspiegel. Was ist die kleine Achse und die große Achse? Ich hab im Thread von Richard, alias digiric, mir die Zeichnung intensiv angeschaut, aber nicht wirklich erkennen können welche Achsen das sein sollen. :(
    2. Wie berechnet man die größe des Fangspiegels? Gibts da ne schicke Formel für? Vielleicht kann jemand anhand eines Beispiels mal exemplarisch rechnen.
    1. Beispiel: Hauptspiegel misst 300mm im Durchmesser. Brennweite ist f5=1500mm. Wie groß müsste der Fangspiegel sein? bei klassischer Bauweise mit 45° Winkel. Und wie hoch wäre der Einblickwinkel vom HS aus gemessen
    2. Beispiel: Hauptspiegel misst 500mm im Durchmesser. Brennweite ist auch wieder f5=2500mm (einfach mal grade Zahlen zum besseren Rechnen). Wie groß müsste der Fangspiegel mindestens sein, bei Low-rider bausweise, wo der Fangspiegel nur nen Winkel von 30° hat. Und in welcher Höhe, vom HS aus gemessen, läge der Okularauszug, bei senkrechter Stellung des Dobsons (also Einblickhöhe)
    und wie groß sind die kleine und große Achse?


    Gibt es vielleicht auch schöne Seiten im Netz die das anschaulich darstellen? oder (einfache!) Free-ware programme?


    Muss der Fangspiegel besonders geschliffen sein, oder ist der einfach nur Plan? Wenn er nicht Plan sein sollte, gibts Unterschiede ob er im 45° Winkel steht oder nur 30° (Low-rider)?


    So, ich denke das waren erst mal die wichtigsten Fragen die mir unter den Nägeln gebrannt haben
    Vielen dank schon mal für Eure erleuchtenden Antworten! [:D]


    Gruß,
    Mario
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Fangspiegel ist ein Planspiegel in Ellipsenform, welcher das Licht vom Hauptspigel eines Newton-Reflektors um 90° zu Seite umlenkt, damit man mit seinem "Dickschädel" nicht selbst im Strahlengang steht. Der Spiegel steht selbst im Winkel von idR. 45° (90° / 2) und das Verhältnis der Ellipsenachsen ist 1 (kurze) zu 1,414 (lange Halbachse). In einer Strahlengangskizze sieht man die kurze Achse als Breite des Strahlenkegels an der Stelle, wo der Fangspiegel hinsoll, die lange Halbachse, wenn man in mit 45° einzeichnet.


    Aus dem oben gesagten wird klar: Die kurze Halbachse muss so breit sein, wie der vom Hauptspiegel kommende Strahlenkegel an der passenden Stelle. Den Strahlenkegel selbst wiederum zeichnet man vom Hauptspiegel kommend (dort so breit wie der Spiegel) bis zu seinem Brennpunkt F. Dort ist er nur noch so breit wie die größte sinnvolle Feldblende, visuell auch weniger als 100%-Ausleuchtungszone (z.B. ALZ= 10mm). Ein Kegelstumpf also.
    Von der Lage der Feldblende ausgehend muss man mindestens die halbe Tubusdicke, die Materialstärke des Tubus und die Bauhöhe des Okularauszugs berücksichtigen, weil soweit ist der FS mindestens entfernt. (Bauhöhe, meint die Lage der Feldblende im OAZ gemessen zur Tubusaußenwand und fast eingefahrenen Auszugsrohr.)


    Beispiel: HS 300/1500 -&gt; Tubus 340mm innen, 345mm außen, OAZ-Bauhöhe sei 25mm im eingefahrenen Zustand (+5mm Einstellreserve):
    Abstand Feldblende zur opt. Achse (Mitte Tubus=FS-Mitte) ist dann 345/2+25+5=202,5mm (FSOAZ-Abstand)
    Der Strahlenkegel vom HS zum Brennpunkt verjüngt sich auf 1500mm von 300mm auf 10mm. Hat also 2002,5mm vor dem stumpfen Ende eine Dicke von: (Strahlensatz rechnen:)
    ALZ + (HS - ALZ) / F * FSOAZ-Abstand:


    10+(300-10)/1500*202,5= 49,15mm also hier 50mm kleine Halbachse.


    Voila


    PS:
    Mal Dir den Strahlengang auf, dann wird's einfacher


    PPS: Die Tubusdicke habe ich jetzt nicht optimiert sondern einfach frei Hand angenommen. Die berechnet sich wiederum aus dem tatsächlichen Gesichtsfeld (abhängig vom langbrennweitigsten Okular und dessen scheinbares Gesichtsfeld). Er muss am Hutende mindestens so breit sein, dass die schräg einfallenden Strahlen des Gesichtsfeldes den Rand des Hauptspiegels erreichen. Also nochmal ein Kegelstumpf, mit dem HS diesmal als Stumpfspitze und dem Himmel als Basis, welcher sich im halben Winkel des tatsächlichen Gesichtsfeld aufweitet.
    Spätestens hier muss man also seine Okulare kennen, die man einsetzen will. Die längste Brennweite ergibt sich sinnvoller Weise aus der Austrittspupille des Okulars, welches nicht größer als die Augenpupille sein braucht (typ. 7mm) ist ist abhängig vom Öffnungsverhältnis des HS und der Okualarbrennweite.


    Frohes Rechnen