Beiträge von Alois im Thema „Seeinganfälligkeit Newton-Refraktor“

    Hallo Mathias !


    Das wäre echt interessant welche Brechkraft die Luft bei 12% bei 50% und bei 80% relatieve Feuchte hat. Villeicht finde ich einmal irgendwo etwas, dann kann ich es hier posten.
    Aber frag einmal den Karl Kaiser in Schlägl, der kennt sich sehr gut aus bei Luftspiegelungen und Lufterscheinungen und er hat auch sehr viel Literatur dazu.


    Hier seine Homepage.
    http://home.eduhi.at/member/nature/


    Gruß Alois

    Hallo Roland und Kurt!
    Dir Kurt einmal vielen Dank für die Mithilfe.
    Auch an Wolfgang Rohr und alle die mich zu diesen Board eingeladen haben.


    Das der 6" noch nicht so sehr anfällig ist und dass da auch die Konvektionsströmung nicht so stark aufkommt ist sicher ein Grund warum ich mit ihm so oft schauen kann. Vermutlich wird auch die Velurfolie durch ihre Rauheit die Strömung etwas einbremsen.
    Mit dem 10" offener Tubus habe ich nur ganz selten Glück, aber ich werde mit ihm experimentieren, so viel ich kann.


    Nun meine Meinung zu den Turbulenzstörungen.
    Es sind alle hier ewähnten Faktoren irgendwie wirksam und nicht auser Acht zu lassen, aber für mich ist die Feuchtigkeit und die Temperatur das Ausschlaggebendste. Feuchte Luft hat eine höhere Brechkraft als die trockene und warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als die kalte. Siehe die Hand in der Schattenprobe. Ist die Luft in Strömung dann hat sie auch Rundungen die wie Linsen und Zylinder mit uterschiedlicher Brechkraft wirken und das alles zusamen gibt ein Misch Masch an Ablenkungen. Ich schliße euch noch meinen Artikel an, den ich unlängst im astronomie.de geschrieben habe.
    Villeicht könnt ihr damit was anfangen.
    Kurt ist ja ein guter Rechner, aber jetzt wird er wohl an seinen neuen Spigel viel zu tun haben.
    Herzliche Grüße an euch alle.
    Alois


    Ich sehe das so.
    Da die Luft immer in Strömung ist hat sie auch immer Wellen, diese Wellen muß man sich als große längliche Linsen mit gringfügiger unterschiedlicher Feuchtigkeit und Temperatur vorstellen die über uns vorbeiziehen. Natürlich nicht so schön geformt wie man sich das vorstellen würde oder möchte.
    Durchwandert so eine Linse von links nach rechts unseren Strahlengang dann lenkt sie den Strahl zuerst zu ihrer Mitte nach liks und beim verlassen nach rechts ab und so entsteht das hin und her Springen. Gleichzeitig entsteht auch eine Brennweitenveränderung die man aber nicht so stark bemerkt und die Linsen können 1, 10 , 20, meter und noch größer sein, aber weil in der ganzen Luftschicht so viele überlagert sind kann man das nicht sehen. Hinter einer Pluslinse ist dann natürlich auch wieder eine Miuslinse nd das x mal bis der Srahl durch die Atmosphäre gelangt ist. Der Strahl hat also einen langen zikzak Weg bis er bei uns ist und wir sehen nur seine letzte Richtung aus der er kommt. 10 cm ist wohl der kleinste Durchmesser bei der die Brennweitenveränderung nicht mehr sichtbar ist und das Bild daher nur mehr hin und her springt und kleinere Überlagerungsabstände werden wohl auch nicht mehr sichtbar sein. Da das Bild immer nur einen bestimmten Betrag hin und her springt, läßt das den Eindruck entstehen als würden das wabbernde Zellen sein die an einem Ort stehen bleiben, dabei ist das nur der zikzak Weg über den das Licht nicht hinaus kommt, der dan als feststehnde Größe gesehen wird, wie Peter Wellmann schreibt, dessen Artikel ich als sehr wertvoll und zutreffend unterstreiche.
    Hoffe dass ich euch damit helfen konnte und wünsche euch viele gute
    Beobachtungsnächte.
    Alois


    Hier der Artikel von Peter Wellmann.


    Hallo Torsten!


    Ich muß dir schon irgendwie recht geben. Gelesen habe ich die Sache mit den Turbulenzellen auch nie Ich bin unter Profiastronomen auf der Sternwarte Hamburg Bergedorf aufgewachsen, und habe mich schon als kleines Kind bei vielen von ihnen die Nächte lang am Teleskop herumgedrückt. Bei vielen Gesprächen war diese Angelegenheit (mit den Turbulenzzellen) immer eine feststehende Größe, und hat sich bei Beobachtungen auch bestätigt. Die großen Instrumente hatten fast immer mehrere der Größen nach aufsteigende Leitrohre (von 10cm bis 30cm), und es war immer das selbe Bild bei schlechterem Seeing: Bei 10cm scharfes, aber seitlich hin und her springendes Bild, bei 20cm schon zusätzlich erste Unschärfe und erster Kontrastverlust, bei 30 cm und bei der vollen Öffnung, z.B. 100cm, völlig unscharfes und kontrastloses Bild, welches aus einer Vielzahl von radial versetzten Einzelbildern zu bestehen schien, die im ständiger radialer Bewegung gegeneinander waren. Auch mein Vater, der weltweit an der Konstruktion großer Geräte beteiligt war (Kanada, Süd Afrika, Ägypten,
    Tautenburg etc.) hatte für mich immer nur diese Erklärung mit den
    Turbulenzzellen......


    Gruß, Peter
    Datum: 13.07.02-12:09 Name: Wellmann Mail Adresse: