Beiträge von Winfried Berberich im Thema „Warum noch Spiegelreflex?“

    Hallo Stefan,


    auch wenn ich diese Kameras alle kenne, aber wenn ich Rolleiflex höre, dann denke ich immer nur an die zweiäugige. Die ist eben etwas schwieriger zu handhaben und damit dauert`s etwas länger. Damit hat man Zeit, sich um die Aufnahme zu kümmern. Aus diesem Grund haben all meine Lehrlinge zuerst darauf gelernt. Die C330 ist eine Art RB-67 mit Balgenauszug für den Nahbereich, aber zweiäugig. War sehr gut bei der Theaterfotografie, da hört man eben kein Spiegelschlagen. Mit `ner SL-66 wärst Du bei der Generalprobe rausgeflogen. Und die SLX oder 6000 machen einen solchen Lärm, daß Du beim Auslösen aus der Hand fast die Kamera vor Schreck fallen läßt...
    Ja, diese Teile stehen, samt Hasselblöd, RB67 und Mamiya 645 immernoch im Schrank. Kriegst ja nichts mehr dafür, also wandern die in die Vitrine. Am meisten leid tut es mir um meine 645 Ausrüstung, die hat 4 Kasetten, mehrere Gehäuse und ich glaube 10 Optiken incl. Shift. Derzeit hängt zwar das Leaf Digitalrückteil dran, aber bei dem Gemurkse mit Kabelkram, Laptop (geht nicht ohne), Stromversorgung etc. kann ich auch gleich die Großbild nehmen. Der Film ist auch in 1/2 Std. entwickelt, also auch keine große Verzögerung. Das Leaf Rückteil war wohl meine größte Fehlinvestition, auch wenn es sein Geld eingespielt hat. Viel zu langsam und umständlich, da sind die neueren wesentlich besser. - Aber einfach zu teuer.


    CS
    Winfried

    Hallo Daniel,


    hier habe ich mir sozusagen ein Eigentor geschossen. Der Lehrer würde es rot anstreichen und schreiben: Schlechte Formulierung
    Gemeint habe ich natürlich nicht die Mattscheibe, sondern den "Monitor" der Rückseite. Denn bei mir ist alles "Mattscheibe", denn mein täglicher Blick auf meine Arbeit findet auch heute noch unter dem schwarzen Tuch auf der Mattscheibe der Linhof Master GTL im 13/18cm Format statt. - 70% der Aufnahmen werden hier analog erstellt, 30% digital. Und meinen Azubis habe ich zuerst die KB weggenommen und ihnen die Mamiya C330 in die Hand gedrückt (Ähnlich Rolleiflex, nur mit Wechseloptiken). Da überlegt man bei 12 Bildern pro Film zweimal, bevor man auslöst...


    CS
    Winfried

    ...also gibt es doch mehrere Kameras mit 100% Sucherabdeckung. Ich dachte gelesen zu haben, daß man bei der neuen Canon gerade dieses fehlende letzte Stückchen als Kritik ansah.
    Nun denn, aber das war ja nicht Zweck der Frage. Trotzdem finde ich es gut, das zumindest die beiden Hersteller von Profikameras endlich einmal gemerkt haben, daß es darauf ankommt, gerade wenn ich hoch vergrößern will. Da kommt es ja manchmal auf jeden Millimeter an. Gerade bei Gemäldereproduktionen habe ich mich da schon grün und blau geärgert -obwohl ich nicht in meiner "blauen" Phase bin....(Fasching ist ja vorbei.


    Stefan: Sieht man Dich am Freitag bei Photo Universal? Werde am späten Vormittag meine neue Nikon abholen.


    CS
    Winfried

    Hallo Stefan/Kalle,


    eine Kamera mit halbdurchlässigem, feststehenden Spiegel gab es von Canon Mitte der 70er Jahre. Es war aber nicht die FT, sondern die Canon F-1-Highspeed. Diese Kamera hatte ich von Anfang an bis Ende letzten Jahres. Der Motor war ein High-Speed Motor, fest angebaut und bot bis zu 12 Bilder/sec. Der Spiegel blieb an seiner Stelle, er war halbdurchlässig. Dieses "Vieh" wog satte 2kg ohne die notwendigen 12 oder 16 Batterien und war ein Sahnestückchen. Der Spiegel konnte auch nachoben geklappt und arretiert werden. Meist wurde diese Kamera mit dem Bulg-Filmmagazin mit 250 oder 500 Aufnahmen eingesetzt. Irgendwie bereue ich es, sie verkauft zu haben.


    Zur Frage, warum überhaupt noch SLR`s:
    Der Blick durch den Spiegelreflexsucher ist durch keine Mattscheibe ersetzbar. Jedes dieser elektronischen Teile hat seine Nachteile. Ist der Monitor z.B. sehr gut, wie bei der großen Canon oder der Nikon D3 und anderen mit über 900.000 Bildpunkten, dann "frisst" er auch enorm Strom. Das macht ein SLR-Sucher nicht. Und die Farbverbindlichkeit ist nun mal nur so gut wie die Einstellung und das Leistungsvermögen des Monitors, der Sucher ist immer neutral.
    Auch der Einblick ist anders. Um genau arbeiten zu können, brauche ich einen Sucher, der mir die Aufnahme zu 100% zeigt (macht derzeit nur die D3x, alle anderen haben 97%) sowie ein felsenfest stehendes Stativ. Aus der Hand ist eine kontollierte Aufnahme mit Bildaufbau reiner Zufall...
    Zumindest unter den Profis wird die Spiegelreflex bleiben, aber sicherlich in Zukunft mit feststehendem Spiegel. Das hatte übrigens die Bermpohl-Kamera bereits in den 20ern des vergangenen Jahrhunderts.


    CS
    Winfried