Beiträge von Stathis im Thema „Grobschliff 8"/f7 - Erste Eindrücke“

    Hallo Mathias,
    schön beobachtet. Nun ist die Sache klar, die Kurve ist nicht bis zum Rand entwickelt.


    Dass der Strich am Rand gar nicht oder nur sehr zäh verschwindet, bedeutet, das dort kein oder kaum Kontakt herrscht - logisch. Das wiederum bedeutet, dass die Kurve am Rand abgeflacht ist, bzw. nicht bis zum Rand mit gleichem Radius entwickelt ist. Würde man jetzt einen Foucault Test machen können (was ja in diesem Sadium nicht geht, da er nicht poliert ist), würde man einen 1 cm breiten abgesunkenen Rand sehen.


    Nun wird auch klar, warum die 2 Messmethoden in diese Richtung abweichen. Die Reflexmethode zeigt den Krümmungsradius der inneren 180 mm des Durchmessers, der ist ja wie du sagst 2x 1.300= 2.600 mm. Dezogen auf diesen Durchmesser ergibt sich eine Pfeiltiefe von r^2/(2R)= 90^2/(2*2600)=1,56 mm, also ziemlich genau das, was du mit dem Messchieber gemessen hast.


    Den Flachen Rand müsstest du auch sehen, wenn du ein Lineal über die Fläche legst. Die Kurve müsste vom Rand ausgehend erst langsam und nach dem ersten 1 cm schneller tiefer werden.


    Das alles ist zum Ende des Grobschliffs ganz normal, du bist mit dem Grobschliff einfach noch nicht ganz fertig und musst mit weniger Überhang als du beim Aushöhlen gemacht hast weiterschleifen. Der Flache Randbereich wird dann immer dünner werden. Wenn er ganz verschwunden ist, oder sagen wir nur noch 3 mm breit ist, kannst du zum 180-er Korn wechseln und den Rest damit anpassen.

    Wenn du den Test richtig gemacht hast (1x MOT + 1x TOT mit neutralen Strichen, z.B. 1/3 Strichen), dann bedeutet dies, dass die beiden Scheiben nicht richtig Kontakt miteinander haben und der Spiegel wahrscheinlich nicht sphärisch ist. Die Mitte des Spiegels ist hohler (kürzerer Krümmungsradius) als der Rand.


    Abhängig davon wo du die Klebestreifen hingeklebt hast, misst du den Radius der Zone, wo sie kleben. Das könnte die Diskrepanz erklären.


    In jedem Fall jetzt mit kürzeren Strichen (1/3 Striche sind ok.) im Wechsel TOT un MOT Schleifen, bis der Bleistiftstrich gleichmäßig verschwindet. Das sollte nach spätestens 20 Minuten der Fall sein. Dann kannst du die Körnung wechseln

    Ich sehe folgende Möglichkeite für die Diskrepanz:


    - Der Messchieber ist Schrott
    - Die Schiene (Lineal), die du drüberlegst ist schief
    - Die Klebestreifen sitzen nicht wirklich glatt (parallel) auf dem Glas und reflektieren zu einem anderen Winkel, als die tatsächliche Spiegeloberfläche
    - Der Spiegel ist nicht sphärisch


    Hast du schon den Bleistifttest (Filzstift Test) gemacht, um auf Sphäre zu prüfen?


    Ich mache den Reflextest ohne Klebestreifen und mit einer Glühbirne oder LED (ohne Reflekror natürlich!!!) und mache den Spiegel immer wieder mit der Blumenspritze o.ä. nass. Ich versehe nicht, wo dein Problem damit liegt, bei mir klappt es immer auf ca. +-5 cm genau (beim Feinschliff noch viel genauer). Ich verlasse mich dann darauf und nicht auf den Messchieber.


    Wenn es dir immer noch zu schnell eintrocknet, kannst du den Spiegel auch ganz dünn mit Speiseöl einschmieren.



    Viel Erfolg

    Hallo Mathias,


    schön von dir zu hören. Seit einiger Zeit schicke ich nun Glascheiben + Material durch Europa an irgendwelche Leute von denen ich zuvor noch nie was gehört habe und auf einmal tauchen sie hier im Forum wieder auf und erzählen wie sie das dumme Glas zum Leben erwecken - einfach toll.


    p.s. zur Sache:
    - Wenn der Brei zu sehr an der Seite "rausuppt" einfach etwas weniger Wasser nehmen. Wenn es dann immer noch saugt, etwas mehr Karbo nehmen.


    - Wenn der Abtrag am Rand groß wird (also die Fase immer dunner wird), mehr seitlichen Überhang machen. Das höhlt verstärkt die Mitte aus. ...und rechtzeitg die Fase nachziehen, bevor sie ganz verschwindet.


    Wir wollen alle wissen, wie es weitergeht.