Beiträge von reiner im Thema „FringeXP für Interferometrie aus Krümmungsmittelp.“

    Hi Stoffie und Uwe,


    Ja, der Link geht nicht mehr. Ich habe das auch schon versucht zu editieren, aber das geht nicht, der Punkt wird durch - ersetzt. Automatisch. Mysterien des Computerzeitalters.


    Danke für den Hinweis auf's Stoffie-Board. Ich lese zwar ab und zu dort auch mit, aber nicht regelmäßig. Trotz allem, für mein derzeitiges Projekt verlasse ich mich erstmal nur auf Foucault und Sterntest. Letzter sollte die nächsten Tage ja funktionieren :-).


    Grüße
    Reiner

    Hallo David,


    Ich habe kein eigenes Interferometer gebaut, sondern zusammen mit Lutz Bath mit dessen Aufbau gemessen. Das Interferometer ist identisch mit dem, das auf Wolfgang Rohrs Seite http://home-t-online.de/home/wolfgang.rohr/interf.htm
    beschrieben und abgebildet ist (wurde auch von ihm gebaut).


    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich genau verstehe, was Du meinst mit "Seite mit Reflexionsschicht" im Strahlteiler. In Lutz's ursprünglichem, selbstgebauten Interferometer bestand der Strahlteiler aus zwei ölgefügten Prismen, die Flächen waren nicht beschichtet oder sonstwie optimiert, Strahlteilung erfolgt somit lediglich über Brechungsindexwechsel an der Innenfläche. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass das im jetzigen Modell immer noch so ist, bin mir aber nicht sicher. Es ist sicher möglich, dass wir Interferenzen schon im Messstrahl von dieser Fügungsschicht bekommen. Ich vermute, dass Du das so gemeint hast, oder?


    Viele Grüße
    Reiner

    Hallo Kurt,


    Ich hatte zu jeder Interferometer-Einstellung verschiedene Aufnahmen gemacht und die auch getrennt ausgewertet. Die jeweilige Übereinstimmung der Ergebnisse war erheblich besser als zwischen Interferogrammen, die bei unterschiedlichen Interferometer-Einstellung erhalten wurden. Von daher war mir wichtig erst mal letztere Abweichung zu klären.


    Vom Dall-Test weiss ich nur, dass er mit einer Kompensationslinse arbeitet und dass deren Positionierung und Justage wohl recht genau erfolgen muss. Ich werde mich da mal informieren, es gibt da ja einen ausführlichen Beitrag von Dir im Archiv [;)] und dann mal ausprobieren, ob ich damit zurecht komme.


    Viele Grüße
    Reiner

    Hallo Alois, Kurt und Raphael


    Zunächst noch einmal Danke, dass ihr euch die Mühe gemacht habt die Ergebnisse genau anzuschauen.


    Ich bin zunächst mal erleichtert, dass die sehr "körnige" Struktur der Linien nicht auf die Oberfläche zurückzuführen ist. Es sind über das ganze Bildfeld außerhalb des Spiegels schwache Fringes zu sehen gewesen, die möglicherweise auf Reflexe zurückzuführen sind. Wenn man sich dann die Fringes auf dem Spiegel ganz genau anschaut, sieht man auch, dass die Ausfransungen der Linien einem überlagerten Streifenmuster folgen. Das war mir vorher nicht aufgefallen. Dies liese sich sicher noch optimieren. Aber ich sehe, dass die Aufnahme der Interferogramme und das korrekte Setzen der Punkte ziemlich schwierig ist und man letztendlich doch nicht mehr Genauigkeit erhält als mit Foucault. Wenn man von der Information über die gesamte Fläche mal absieht.


    Die Dreiecks-Struktur in beiden Auswertungen ist natürlich auffallend, wobei sie nicht genau gleich ist in beiden Bildern. Die Interferogramme stehen alle auf dem Kopf. Der Spiegel sitzt auf zwei Klötzchen aus festerem Schaumstoff auf, und lehnt mit der Rückseite mit geringer Kraft auf einem Brett. Außerdem ist er 35 mm dick. Ich weiss nicht, ob sich so starke Deformationen aus der Lagerung ergeben können. Unter Umständen sind es doch wieder nur Artefakte aus der Auswertung. Der Spiegel wurde mit großer Pechhaut poliert auf Teppichunterlage, gedreht habe ich auch permanent. Vielleicht ist es am Wochenende mal klar, dann kann ich das nochmal am Stern überprüfen, ob alles rotationssymmetrisch ist. Die Rockerbox wird dann auch fertiggebaut, so dass das Testen am Stern einfacher wird.


    Für mich war das spannend, mal die Interferometrie kennenzulernen und mir von Lutz das alles zeigen zu lassen. Mir ist jetzt allerdings auch klar, wo Probleme auftauchen können. Vor allem, wenn man das nur "nebenher" macht. Das geht einfach nicht. Von daher werde ich doch lieber beim Foucault-Testen bleiben, vor allem da ich dort so langsam das Gefühl bekomme, ihn etwas zu beherrschen.


    Viele Grüße (die an den "Erfinder" werden auch ausgerichtet)


    Reiner

    Hallo Roland und Kurt,


    Zunächst mal vielen Dank für eure Antworten. Viele Leute, die in sich in diesem Bereich auskennen, wird es wahrscheinlich leider gar nicht geben.


    Das mit den geschlossenen Fringes hatte ich in besagtem Posting gelesen. Mir ist allerdings nicht klar, <i>warum</i> die ein Problem darstellen.


    Das mit dem Streifenabstand ist sehr einleuchtend. Warum kommt man auf so etwas immer erst dann, wenn es einem erklärt wird [:o)]? Die fehlende Reproduzierbarkeit der Messungen liegt damit wohl in der Unsicherheit in der Bestimmung der genauen Streifenlage begründet. Wobei die Abweichungen der "gemessenen" PTV Wellenfrontfehler zwischen den beiden Messungen eher im Bereich von Lambda/2 als von Lambda/10 liegt. Ich bin also noch lange nicht in dem von Dir genannten Grenzbereich. Seufz.


    Wie kann man die Rauigkeit der Streifen verringern? Ist die Rauigkeit der Streifen auf die Rauigkeit der Oberfläche zurückzuführen (das hoffe ich natürlich nicht) oder sind das eher Artefakte des Messaufbaus (ich habe einfach null Erfahrung mit Interferometrie)?


    Grüße
    Reiner

    Liebe Interferometrieexperten,


    Wer hat schon FringeXP für Interferometrie von Paraboloiden aus dem Krümmungsmittelpunkt, d.h. <b>nicht</b> in Autokollimation durchgeführt? Prinzipiell sollte das Programm ja den Aufbau rechnerisch zum Nulltest machen können. Auf dem Nachbarforum gab es vor einiger Zeit einen längeren Beitrag über das Programm, die meisten Beispiele waren jedoch in Autokollimation entstanden.


    Der Zusammenhang: Ich habe einen 14" f/5 Spiegel mehr oder weniger fertig gestellt. Foucault-Tests ergeben recht reproduzierbar immer wieder dieses Bild



    Die Mitte ist schwierig zu messen, von daher weiss ich nicht wie hoch der zentrale Berg letztendlich wirklich ist. Trotzdem, damit wäre ich ja hochzufrieden [:D]. Sterntest war nicht sehr aussagekräftig, Seeing war gut, aber nicht sehr gut. Ich konnte kaum Details in den defokussierten Bildern sehen. Test der Korrektur war unauffällig, der Fangspiegelschatten mit zusätzlicher 33% Zentralobstruktionsblende kam intra- und extrafokal etwa gleichschnell. Ich liege mit den Foucault-Messungen jedenfalls nicht total daneben.


    Vor zwei Tagen habe ich nun zusammen mit Lutz Bath hier aus der Freiburger Gegend Interferogramme des Spiegels aufgenommen.


    Die Interferogramme entstanden aus dem Krümmungsmittelpunkt mit einem Eigenbau Common Path Bath-Interferometer mit roter Laserdiode (etwa 630 nm Wellenlänge). Die Spiegeldaten sind 3600 mm Krümmungsradius und 353 mm Durchmesser und er soll natürlich paraboloid sein. Beide Messungen entstanden mit leicht veränderter Justierung des Interferometers, aber ohne Veränderung am Spiegel.


    Auswertung mit FringeXP ergab nun für beide Interferogramme recht unterschiedliche Ergebnisse




    Da in dem verwendeten Interferometertyp nicht genau auf der Achse gemessen wird, habe ich Koma und Astigmatismus mal abgeschaltet, Piston, Defocus, und Tilt sowieso.
    Woher können diese doch sehr unterschiedlichen Ergebnisse kommen? Machen wir da irgendetwas falsch?


    Was mir weiterhin aufgefallen ist, ist die Sensitivität der Ergebnisse auf die Eingabewerte für die Parameter. Null-Tests sind ja prinzipiell stabile Tests. Die nachträgliche Nullung des Tests durch das Programm hingegen ist ziemlich instabil. Änderungen der Werte für den Krümmungsradius oder den Spiegeldurchmesser um wenige mm oder der Mess-Wellenlänge um wenige nm haben recht große Auswirkungen auf die Berechnung der Spiegeloberfläche.


    Für mich stellen sich da nun mehrere Fragen:


    1. Warum differieren die Ergebnisse der zwei verschiedenen Fringe-Bildern so erheblich?


    2. Warum differieren die interferometrischen Ergebnisse von den Foucault-Messungen (hängt sicher nicht unwesentlich mit (1.) zusammen)?


    3. Ist die Instabilität der Ergebnisse generell ein Problem bei der Messmethode (ohne Autokollimation oder Kompensation) oder habe nur ich dieses Problem? Wie sind Eure Erfahrungen damit?


    4. Mache ich hier prinzipiell etwas falsch?


    5. Sollte ich den Spiegel einfach einpacken und zu Befort schicken[;)]? Nein, das ist natürlich nicht ernst gemeint. Ich will den Spiegel schon noch mal mit einer vom Foucaulttest unabhängigen Methode testen, am Besten natürlich am Stern (Ende März ist Messiermarathon und bis dahin muss das Ding wieder da sein). Aber ganz unabhängig davon, ob der Spiegel jetzt OK ist oder nicht: Mich interessiert das mit der Interferometrie natürlich ziemlich und es ist nicht wirklich schwer oder teuer, so ein Teil selbst zu bauen (jedenfalls der Typ nach Lutz Bath). Wenn die Analyse von größeren Spiegeln aus dem Krümmungsmittelpunkt (ohne die Notwendigkeit eines zusätzlichen Planspiegel oder einer Kompensationslinse) mit Hilfe von FringeXP zuverlässig geht, wäre das eine sehr interessante Sache.


    Viele Fragen! Wer hat das alles schon mal ausprobiert?


    Grüße
    Reiner