Beiträge von LutzLiebers im Thema „4,5 Zoll TMB vs. 8 Zoll Dobson“

    > Deine Vergleiche eines 5" Meade Serienapos mit Deinen Einzelanfertigungen
    > exotischer Fernrohre ist allerdings für den gemeinen Amateur auch völlig sinnlos.


    > Ich werde Dich ab sofort erst fragen ob meine Postings vielleicht sinnlos sind
    > bevor ich sie ins Forum stelle, falls ich es nicht wieder vergessen sollte


    Hallo Jürgen, hallo Kurt, hallo alle ihr arrogant-kapitalistischen apo-besitzer und ihr 8-zoll
    dobson-volkshelden, :)


    die emotionen scheinen da doch bisweilen erheblich hochzukommen, wobei ich allerdings
    zugebe, dass es vermutlich frustierend ist, dann und wann zu erkennen, dass eigengefertigte
    optik der Chinesischen massenware zumeist deutlich überlegen ist.
    Wobei ich aber auch glaube, dass es die menschliche bequemlichkeit ist, die dazu verleitet,
    lieber etwas schnell zu kaufen, statt zeitaufwendig selbst zu schleifen und zu polieren.
    Doch nie war es einfacher, zum eigenen lambda/10 spiegel zu gelangen, richtig gut auspoliert,
    dank der ganzen, erschwinglichen bzw. beschaffbaren hilfsmittel wie Foucault-tester,
    LED-punktlichtquellen und jede menge tauglicher gratis-software wie Figure-XP, Winspot und
    manches andere.


    Zurück zum thema: dass eine unobstruierte optik, wie die eines ein 4,5 zoll refraktors einen
    8 Zoll China-Dobson alt aussehen lässt, was bild-definition angeht, deckt sich mit meinen
    beobachtungs-erfahrungen: ich hatte neulich östlich von Leipzig gelegenheit, mein 5-zoll-
    schiefspiegler-verwöhntes beobachtungsauge an das okular eines 10-zoll-Schmidt-Cassegrains
    zu halten. Und da sah ich Jupiter etwas kleiner und deutlich heller, aber keineswegs waren mehr
    details zu erkennen.


    Ich nutzte die gelegenheit, am azimutalen drehknopf einen stern anzufahren, das okular in
    richtung extrafokal unscharf zu drehen und wollte mal die beugungsringe dieses SCs sehen.
    Statt derer sah ich aber nur einen gleichmässig grauen, recht strukturlosen lichtring um ein
    grosses, schwarzes loch herum (die fangspiegel-abschattung), etwa ein drittel so gross wie der
    aussendurchmesser dieses lichtrings.


    Dies möge ebenfalls nur eine ausschliesslich wertungsfreie vergleichsbeobachtung sein,
    die sich kurz danach an Epsilon Lyrae (doppelstern-paar) bestätigte: im 10-zoll-SC nicht besser
    getrennt als in meinem 5-zoll-schiefspiegler.


    Gut, bilddefinition ist nicht das einzige qualitätskriterium einer optik, und zur relativierung sei
    gesagt, dass ich diesen verdeckten sterntest auch an der Josef-Bresser-Sternwarte in Borken
    (Münsterland) im letzten herbst vorgenommen hatte, http://www.josef-bresser-sternwarte.de
    und dort erstklassige beugungsringe, extra- wie intrafokal, erleben konnte, ein ästhetischer
    hochgenuss!
    Vermutlich lag das auch daran, dass die bekannte firma in Rhede, unweit von Borken, dieses
    flaggschiff ihres fertigungsprogramms möglicherweise speziell ausgesucht hatte.


    Eigentlich schildere ich diese ereignisse hier nur aus zwei gründen:
    - um die these von der meistens besseren selbstbau-optik zu untermauern und euch zum
    selbstbau zu ermutigen
    - weil eine öffnung gegebener grösse nur obstruktionslos realisiert zur optimalen bilddefinition
    führen kann



    Da wär es doch vielleicht mal interessant, den 4,5 zoll TMB mit dem 5-zoll-schief-f29 zu
    vergleichen.
    Mit einem focal reducer komme ich visuell etwa auf f/15, das ergibt möglicherweise ausreichend
    ähnlich grosse gesichtsfelder, die bzgl "nadelfeiner pünktchen auf tiefschwarzem samt"
    vergleichbar sind. Der helle großstadthimmel über Darmstadt unterscheidet sich sicher auch
    nicht allzusehr von der lichtglocke über dem ruhrgebiet. Nur, dass die beiden geräte eben um
    ca. 300 km auseinander sind.


    Wäre unter diesen umständen eine vergleichende beobachtung, gleich welcher art, hinzube-
    kommen, die vornehmlich zu aussagen im sinn eines gerätetests führen?