Beiträge von JSchmoll im Thema „Eure Klassiker-Fernrohre ?“

    Hi Micha,


    ich hoffe, Du ueberdenkst die Entscheidung nochmal. Lass Dich nicht von einzelnen Nutzern vergraulen. Schalte einfach einen Hochpass ein: Was unter einem Mindestniveau liegt oder unter die Guertellinie, wird nicht ernstgenommen. Wenn dann einer mit Fischen wirft wie in einem gewissen gallischen Dorf, kann man nur drueber lachen.


    Deine Klassikeraufmoebelberichte und Deine Erfahrung mit den Geraeten wuerde uns fehlen.

    Hi Andre,


    danke fuer Deinen Testbericht des 50L. Ich habe meine Preisangabe in meinem Post oben korrigiert, muss ich falsch in Erinnerung gehabt haben.


    Ich denke, der 50L ist optisch gutmuetig. Ein Zweizoeller-Achromat mit f/16 kann systembedingt recht grosse Fertigungstoleranzen aufweisen und immer noch ein gutes Bild machen. Wenn man den dann mit hoeherem Standard fertigt, wirds richtig gut und die Farbe ist vernachlaessigbar. Auch ist f/16 gutmuetig zu Billigokularen ... das Problem ist nur die relativ lange Brennweite mit 24.5er Okularauszug. Weite Felder fuer Deep Sky sind damit nicht drin.

    Jaja die Unterbauten.


    Die "Kaufhausmontierung" (heute "EQ2") war ja seither bekannt fuer ihre "Wacklizitaet". Ich erinnere mich an einen Artikel in SuW "Japanfernrohre besser montiert" und ich machte mir Hoffnungen - aber es wurde nur darueber berichtet, dass jemand seinen 114/900er auf eine Meade Typ1-Montierung gepackt hat. Eigentlich trivial, man kauft halt eine teure neue Montierung, fuer Schueler keine wirkliche Option.


    Der Witz ist die Reaktion der Industrie.


    Vehrenberg/Vixen hatte einen guten Ansatz: NP114, 114/900 auf NP-Montierung, sogar mit 1.25"-OAZ und 6x30-Sucher, fuer um die 1000DM seinerzeit (also um 500 Euro). Fuer Schueler ein harter Brocken, aber was Vernuenftiges.


    Der schlechte Ansatz kam spaeter in Form der EQ1. Da jeder ueber die Wacklizitaet der "Kaufhausmontierung" aka EQ2 schimpfte, ging die Einfuehrung der EQ1 (eigentlich eine Karikatur einer parallaktischen Montierung) genau in die falsche Richtung.


    Etwa genauso, wie Celestron, die in den 1980ern mit dem C5 die einzige brauchbare Gabelmontierung herausbrachten, um das zu stoppen und das C5 stattdessen nach einer Pause auf Einarmgabel zu einem Comeback brachten. Offenbar war das alte C5 zu stabil.


    Wir Amateure kennen natuerlich die Spirale - Montierung zu wacklig, also in bessere Montierung investieren bzw selbst bauen. Dann kann man auch ein groesseres Instrument kaufen/bauen. Dann ist aber wieder die Montierung zu klein, also zurueck zum Anfang ...


    Noch zwei interessante Konstruktionsfehler von Vixen:


    Der von Andre verlinkte 90mm-Klassiker liess sich in Deutschland nicht einnorden, da der Polsucher mit der Montierungsbasis kollidierte. Ich habe so eine Monti selber. Damals ein Jugendtraum, und deutlich stabiler als all das Kaufhausmontierungsgelumpe aber selbst ohne Polsucher (habe keinen) kann man kaum durch die Hohlwelle schauen, da die Basis im Weg steht.


    Zweitens der Sirius 50L. Der kostete Ende der 1980er Jahre um die 300 Mark [editiert, nicht 500, hatte ich wohl falsch in Erinnerung] (etwa gleich zum 114/900) und wurde von Vehrenberg als Schuelerfernrohr beworben. Erstmalig gesehen habe ich so ein Teil als Student in einem Bonner Laden um 1992 und ich war schockiert. Viel Plastik, Wackeldackel aber sinnlose Gimmicks wie den Kompass im Sucherhalter. Offensichtlich falsche Prioritaeten gesetzt.

    Hi Roland,


    interessanterweise war mein 114/900er damals das erste Teleskop, mit dem ich Deepsky mal richtig sehen konnte. Vorher (50/600er, 60/700er Refraktor) war das kaum drin.


    M31 ist aber fast immer enttaeuschend, da die Kantenlage kaum Strukturen offenbart. Wenn es aber richtig dunkel ist und die Vergroesserung ist gering, dann siehst Du die beiden Staubbaender und die Begleiter.


    M51 - Spiralstruktur sehe ich selbst im 257mm-Newton kaum. In einem 400er Dobson im dunklen Kielder Forest kam die Stuktur dagegen ueberwaeltigend rueber. Da fehlt dem 114er einfach das Licht.

    Da muss ich Walter Recht geben - wenn man den alten Fernrohren kontemporaere Okulare spendiert, kann man ihnen neues Leben einhauchen. Ich hatte damals auch einen Bresser 114/900er und ich habe das flaue Bild dank Huygens-Wellensittichaugen noch lebhaft in Erinnerung. Ebenso wie das deutlich bessere Bild durch die Kellnerokulare, die spaeter kamen.


    Okulare waren damals sehr teuer, und die Auswahl begrenzt: Huygens (Unterarten Huygens-Mittenzwey HM, Achromatic Hugyens AH, und irgendso ein Ramsden SR) lagen den Teleskopen bei. Dann konnte man auf Kellner oder Orthoskopisch umsteigen. Die Ploessls oder gar Weitwinkelvarianten gab es damals noch gar nicht. Dass man mal fuer ein paar Euro ein 25er Ploessl mit guten Einblickverhalten bekommen koennte, war damals noch Science Fiction.


    Ich finde es lustig, wenn heute Leute z.B. ueber die "Super"-Okulare meckern, die Skywatcherteleskopen beiliegen (in der Regel 10mm und 25mm). Klar, sie sehen billig aus in ihrem Plastikgehaeuse und der Name ist auch doof, aber fuer beiliegende Okulare ? Wer da meckert, sollte sich mal ein H-20mm oder HM-12mm ausborgen.

    Hi Jochen,


    das sind ja wirkliche Klassiker - noch mit den gelochten Gabeln! Wie stabil ist die C11-Gabel, schwingt die auch so wie die vom C8 ? Ich habe einen ganz alten Prospekt (posterartiges Faltblatt) vom Vehrenberg, wo die Instrumente so aussahen. Damals hiess es immer, das C5 sei auf seiner Gabel unschlagbar stabil (wohl deshalb hat Celestron spaeter die Zweiarmgabel durch eine Einarmgabel erstzt [:I]), waehrend die groesseren Geraete immer schwingungsanfaelliger wurden. Trauminstrumente waren es dennoch, bei den Preisen (C14 in Gabel ohne Stativ ohne Polblock aber mit Kellnerokular 35000DM!).


    Guenther - die Grenzgroessenangaben passen nicht immer, da sie natuerlich vom Beobachtungsort und den Augen des Beobachters abhaengen. Auch rechnen viele Hersteller einfach z.b. 200mm gegen die 8mm des Auges, quadrieren das und aus dem gesteigerten Lichtsammelvermoegen errechnen sie die Grenzgroesse, die dann eventuell noch aufgerundet wird. Weder Reflexionsverluste noch Abschattungen werden hier beruecksichtigt. Deshalb sind diese Grenzgroessen mit Vorsicht zu geniessen. Der Naheinstellbereich ist ein Nebeneffekt des Designs mit f/2-Hauptspiegel und fuenffach vergroesserndem Fangspiegel. Dadurch bewirkt ein kleiner Verfahrweg am Hauptspiegel einen grossen Fokussierweg und der Fokus kann entweder weit herauskommen (Zubehoer, Bino beispielsweise kein Problem) oder weit in das Geraet hinein gehen, um dann den Naheinstellbereich nutzen zu koennen.

    Schoenes Geraet - ich habe ja auch ein 11T hier im Thread. Diese Konstruktion war ja fuer Jahrzehnte das Brot- und Butterteleskop speziell fuer Schueler und Einsteiger. Und insbesondere mit vernuenftigen Okularen dran ist der 114er gar nicht man schlecht.


    Schoen, dass Du das Geraet adoptiert hast und es wieder Sternlicht sieht !

    Hi Michael,



    ja, ist lange her. Leider ist mir bei der Restaurierung ein Klemmteil an der Montierung kaputt gegangen (Ermuedungsbruch), und das Ersatzteil, das ich dafuer herstellte, sah nicht besonders toll aus. Ich musste das Metallfraesen an meiner neuen Maschine erst noch lernen - heute koennte ich das besser. Aber es funktioniert wieder, und das Instrument ging zurueck an den Besitzer, der es sich leider nicht abschwatzen liess.


    Praktisch war das Ganze uebrigens nicht. Die Umstellung von Transport- in Beobachtungsstellung war umstaendlich, und der freiliegende Hauptspiegel ein Tau-Attraktor par excellence. The Geschichte hat gezeigt, dass sich diese Konstruktion nicht durchsetzte.


    Der Skywatcher Flextube-Dobson mit seinen drei ausfahrbaren Streben geht noch in die gleiche Richtung, ansonsten habe ich so etwas nicht mehr gesehen.

    Hallo Michael,



    schoen, den Prinzen wiederzusehen. Er war ja auf den ersten Seiten dieses Threads noch in meinem englischen Garten zu sehen. Er ist in gute Haende gekommen ! Hast mich ja auch jahrelang "bearbeitet" ...
    [;)]


    Martin - die alten Geraete haben Okularauszuege, bei denen sich statt dem vorhandenen Adapter vom 36.4mm-Schraubgewinde auf 24.5mm Steckdurchmesser auch ein Adapter auf 31.8mm montieren laesst. Sowas kann man selbst drehen oder auch kaufen. Baader hat allerlei Huelsen im Programm, oder von Vixen gibt es sowas. M36.4mm auf 31.8mm. Weiss der Geier wer sich den Durchmesser von gerade 36.4mm ausgedacht hat !

    Hi Carsten,


    wenn die Einstellringe in Okularnaehe sind, sind sie unten im Tubus - vorausgesetzt, Du schaust nach oben. Dann ist das Objektiv oben und das Okular unten. [;)]


    Du wirst mit dem Geraet, speziell auf Tischstativ, ziemlich zu kaempfen gehabt haben wenn Du wirklich "hoch hinaus" wolltest. Mein "Kindheits-Fernrohr" war dem nicht unaehnlich, ein 40x40 ohne Zoom und mit abgeblendeter nichtachromatischer Frontlinse [xx(]. Da war fuers Beobachten immer eine gewisse Atemtechnik angesagt (Tief durchatmen, Luft anhalten, runter, durchgucken, scharfstellen, fuer ein paar Sekunden beobachten, wieder hoch zum Luft holen ...). [}:)]

    Hi Nelson,


    das klingt nach einem damals relativ weit verbreitetem Zoomteleskop. Es gab diese Dinger entweder in Hammerschlaglackierung oder mit Gummiarmierung; Groessen waren 10-30x30 und 15-45x50. Deins waere das Letztere. Die Dinger waren per Kugelkopf auf silbernen Tischstativen montiert, z.B. Bresser/BOB hatte sie im Programm.


    Allerdings waren die geraendelten Ringe nicht vorn sondern hinten, also in Okularnaehe.

    Wow !


    Hast Du ein paar Daten ? Oeffnung, Brennweite, Hersteller ?


    Ich vermute, es ist ein zweiteiliger Kutter ?


    (Wikipedia)--> Kutter wurde 1903 geboren.


    Da ich kaum glaube, dass er sein System <s> als Kleinkind </s> in seinem vorherigen Leben entwickelte, muss es wohl ein Nicht-Kutter-Schiefspiegler sein !


    http://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Kutter


    Er griff die Idee eines Brachy-Teleskops auf. Wieder waere hier interessant, ob ein Hersteller vermerkt ist.

    Hallo Burkhard,


    schoene Bilder - und auch die Anleitung laesst sich sehen (im Vergleich zu manchen Zetteln, die heute billigen Importgeraeten beiliegen). Die Montierung war anscheinend der Vorlaeufer der "Kaufhausmontierung", die heute als EQ2 bekannter ist. Hier in England wurde das gleiche Geraet unter den Labeln "Prinz" und "Greenkat" verkauft.


    Auch ist schoen zu sehen, welchen Stellenwert solche Geraete damals hatten. Da hat man fuer einen 60mm-Refraktor extra eine Saeule angefertigt (hatte auch eine fuer meinen parallaktischen 60/700er), das war halt schon ein "grosses" Instrument. Heute wuerde man ein 60mm-Geraet als "transportables Schnellspechtelgeraet" einstufen.

    Hallo allerseits,


    wo wir bei den "langen" sind, hier mein Grosser:



    Luton Instruments, hergestellt in den 1960er Jahren als Leitrohr zu einem 310mm Newton/Cassegrain in schwerer Gabel. Das Geraet war auf dem Dach unseres Instituts und sollte verschrottet werden !


    Zusammen mit einem lokalen Astroverein retteten wir das Geraet. Das Leitrohr wollte keiner haben: Schaebiger silberner Hammerschlaglack, Spinnweben im Tubus, Linse blind vor Staub und offenbar gebrochen.


    Es hat 117mm Oeffnung bei ca. 1650 mm Brennweite (65 Zoll).


    Ich habe den Tubus etwas eingekuerzt, um 2"-Zubehoer am Zenitspiegel zu verwenden. Dann wurde das Rohr von den Spinnweben und dem Staub befreit, gereinigt und lackiert. Letzteres nicht ohne Probleme, da ein Windstoss nach dem Lackieren den Tubus umfallen liess und er ueber den Hof rollte - Resultat weisser Hof und panierter Tubus. [}:)]


    Letztendlich bekam ich dann doch alles wieder hin. Die Linse hatte seitlich einen kleinen Abplatzer, der sich optisch nicht bemerkbar macht, da er durch die Fassung verdeckt wird. Das Objektiv ist eine damals sehr kostenguenstige Variante nach Littrow: Die Innenradien sind gleich, und eine Linse liegt auf der anderen. Wenn man die Newtonringe beobachtet, lassen sich die Linsen sehr gut aufeinander zentrieren und einmal gefasst, halten sie ihren Justierzustand recht gut. Andererseits eine Kombination von Nachteilen - keine Freiheitsgrade unterschiedlicher Radien und Luftspaltgroesse wie beim Fraunhofer, und keine Reflexminderung wie beim verkitteten Achromaten. Die Linse ist unverguetet, also ca. 16% Fresnelverluste. Wohl deswegen hat sich das Littrow-Objektiv nicht durchgesetzt.


    Das Objektiv als Ganzes ist justierbar. Die Originalschrauben habe ich durch neue ersetzt, inklusive Federunterlegscheiben. Das haelt die Justage sehr gut - vorher verstellten sich die Schrauben bei jedem Transport. Einmal richtig justiert, sind die Bilder knackscharf, wenngleich etwas Farbe zu sehen ist - aus dem Bauch raus zeigt das f/15-Geraet etwa so viel Farbe wie ein f/6 ED-Apo - nagelt mich aber nicht drauf fest.


    Das Geraet war zunaechst auf einer EQ5 montiert - sehr wacklig. Auch eine eilends beschaffte GPDX war nicht besser. Schliesslich kam eine EQ6 drunter - den wahren Durchbruch machte jedoch der Hargreave-Strut, eine aus einem Badezimmer-Handtuchhalter geformte Stange, die das Frontende des Rohrs mit der Spitze der Gegengewichtsstange verbindet. Gerade die Blattfederwirkung des Schwalbenschwanzes sowie der Fernrohrwiege (recht duenne Metallplatte) wird hierdurch abgestellt.


    Der Sucher ist ein 6x30 Skywatcher, die Halterung ist Original. Nach einer passenden Taukappe habe ich lange suchen muessen - schliesslich fand ich ein passendes Abflussrohr, das ich hammerschlag-dunkelgrau lackierte wie auch die Rohrschellen, die Fockelpinne und den Sucherhalter. Vorbild war ein bisschen ein Butenschoen-Refraktor mit seiner wuchtigen Taukappe, wie ich ihn aus einer Werbeanzeige in einer Uralt-SuW kannte.


    Schliesslich kam noch das DobsMounts-Stativ darunter - fertig ist der "geklonte" Klassiker. [:p]

    Hi Michi,


    ja, das ist ganz genau meine Klampfe ! [;)]


    Der Auszug hat das 36.4mm-Schraubgewinde, sodass sich neben der vorhandenen 0.965"-Einschraubhuelse optional ein 1 1/4"-Adapter vignettierungsfrei anbringen laesst. Die haben halt damals noch mitgedacht ... nicht wie spaeter bei der "Posaunenloesung", die einen Flaschenhals darstellt.

    Hi Michi,


    entschuldige meine spaete Antwort - sah Deine Frage jetzt erst.


    Meine Eindruecke mit dem Prinzen ist nicht frisch - ich habe vor ca. 5 Jahren das letzte Mal durchgeschaut, und auch nur mit den Huygenswellensittichaugen. Ich muss ihn mir nochmal zur Brust nehmen, ich habe inzwischen einen 1 1/4"-Adapter, dann kann ich auch richtige Okulare verwenden.

    So, hiermit mache ich meine Drohung wahr ...



    Tasco 66 TR


    Die Kiste ...



    Boah, 180-fach !



    Doch damit nicht genug - dieser Spezialversion liegt noch eine Extrabarlow bei, somit ... 240x fuer zwei Zoll Oeffnung !!



    Und eine Warnung: Dieses Teleskop ist ROT !



    Zurueck zum Instrument daselbst:



    50/600 auf dem ueblichen Tasco-Stahlstativ in Schrumpflackoptik. Azimutal montiert, keine Feintriebe sondern eher Nachschieben a la Dobson.



    Ich kaufte mit 13 ein aehnliches Teil (von Bresser) und damals war es riesig fuer mich ! Mein erstes "richtiges" astronomisches Fernrohr. Achromatisch, mit Zenitprisma, Wechselokus (H20, H12.5, H5) und 1.5x-Umkehrprisma, das ohne Zenitprisma verwendet werden musste. Ich erinnere mich noch, wie ich auf Knien Venus bei 180x nachschubste. Schoen bunt ...



    Die Okularablage mit den fuer heutige Verhaeltnisse winzigen Loechern.


    Ein vergleichsweise winziger, aber gut gearbeiteter Metall-Okularauszug:



    Und das beruechtigte 5x24-Sucher mit Einlinser und Blende, sodass 5x8mm besser waere.



    Ein Blick auf Jupiter durch die (verguetete ?) Linse ...



    liess die Wolkenstreifen kaum erkennen. Auch war das Bild intra- und extrafokal verschieden. Kann es sein, dass der Vorbesitzer das Frontelement falsch herum eingesetzt hat ? Oder sah man durch die Instrumente wirklich so wenig, nur hat man sich an Besseres gewoehnt. Die naechste klare Nacht wird's zeigen !

    Mein "Teleskop-Museum" wird dieser Tage einen Neuzugang bekommen. Mir ist es gestern gelungen, als einziger Bieter fuer'n Spottpreis ein Tasco 66TR aus der Bucht zu ziehen.


    Das ist der 50/600er auf Azimutalmontierung. Die Tascoversion hat ein schwarzes Metallstativ, und als 66T wurde sie in den 1980ern lange verkauft. Die "TR"-Version bezieht sich auf die Farbe, das Teleskop ist rot lackiert.


    Ich hatte als 13-jaehriger die Bresserversion des Teils (wie der Refraktor von Hannes weiter oben im Thread), mein erstes "richtiges" astronomisches Fernrohr mit achromatischem Objektiv, Sucher (der seinen Namen verdient!) und Wechselokularem mit Zenitprisma ...


    Ich werde nach Erhalt baldmoeglichst ein paar Fotos schiessen und hier einstellen !

    Hi Jens,


    Dein Vixen ist der 114er in seiner Bestform. Das war damals das sinnigste Fernrohr, das es meiner Meinung nach am Markt gab. Die geniale Optik des 114/900 gepaart mit anstaendigem OAZ in 1.25" (--&gt; gescheite Okulare verwendbar), und auf einer brauchbaren Montierung anstelle der altbekannten Kaufhausmonti. Nicht zu vergessen: 6x30 Finder statt 5x24 Sucher! Ende der 1980er Jahre gab es das fuer 998 DM, also gar nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass der klassische Wackel-114er auch schon um 500 DM kostete.

    Hallo Christoph,


    jetzt habe ich Dich gerade wiedererkannt, Bismarck war das Stichwort !


    [:)]


    Das 1mm Maerklin-Metall-Zahnrad mit Schnecke, 80mm Durchmesser, hatte ich in meinem ersten Vakuummembranspiegelversuchsteleskop (tolles Wort) verbaut. Das Teleskop war ein klassisches "Engineering disaster" und wurde baldigst entsorgt, aber ich habe eine Menge gelernt. Wenn ich daran zurueckdenke ! Saeule und Beine waren Rohre vom Klempner, Tubus war ein Ofenrohr, Gabelmontierung aus Spanholz mit per Holzleim eingeklebten Kugellagern, die man sich an einer Fabrik erbettelt hatte. Und Rollschuh-Kugellager zur Lagerung der Schneckenwelle ... das Teleskop hat mich an Teilen so um die 100 DM gekostet, bei 10 DM Taschengeld im Monat musste ich auch fuer jede Schraube saemtliche Baumaerkte der Stadt abklappern, zwecks Preisvergleich. Auch wenn das erste Teleskop ein Desaster war, ich habe so viel dabei gelernt - nicht nur auf technischer Seite, sondern auch Foerdermittelbeschaffung, Recycling, Projektmanagement ... [;)]


    Der Kosmosnewton (Meade) auf der Typ2-Monti war in der Tat ein Traum. Es gab ja damals den Testbericht in SuW. Grundausstattung kostete um 6500 DM.


    Hier im Cleveland & Darlington AS Planetarium haben die so ein Teil in 8 Zoll, wirklich schoen verarbeitet, kaum Plastik. Damals konnten sie es eben noch ...

    Hallo Haley,


    was soll ich sagen - einfach nur genial !


    Reich muss man nicht sein, man muss sich nur zu helfen wissen ... [;)]


    Ob diese hohe Kunst der Improvisation in der heutigen Szene mit den guenstig erhaeltlichen Teleskopen Bestand hat ?


    Ich kann mir vorstellen, dass Du Schnecke und Schneckenrad vom "Maerklin Metall"-Baukasten verwendet hast.
    Da hatte ich auch mal so eine Gabelmontierung mit gebaut ... [:D]


    Das Stativ ist interessant ... eine Saeule mit vier Abstuetzungen, sozusagen ein Fuenfbein.
    Das liebe ich so am Amateurselbstbau, dass einfach mal kuriose neue Wege beschritten werden. [:)]

    Hi Michael,


    ja, das ist die Exakta 1000. Habe gerade auch noch eine 100%ige Exakta Varex 2b geschenkt bekommen. [:p] Habe schon so einige Klassikerkameras - die will halt keiner mehr, so sammeln sie sich nun an ...

    Hallo allerseits,


    hier nun endlich der "neue" bereits angekuendigte Greenkat 60/900 (nicht "Prinz", das war die Schrottgurke vor einigen Wochen - fehlendes Flintelement, Tubus offenbar als Hammer benutzt ...).


    Fuer um die 60 Pfund (inklusive Versand) bekam ich einen GREENKAT 60/900mm Refraktor in Originalverpackung. Das Geraet wurde haeufiger benutzt, aber gut gepflegt. Ein Fotoadapter wurde nachtraeglich hinzugeholt, mehr siehe unten.


    Erstmal ein paar Totalbilder von dem guten Stueck, das in seiner Ausfuehrung mit Reflexsucher an die REVUE-Version (Foto Quelle) erinnert.




    Neben dem Sonnenfilter liegt fuer den, ders weniger abenteuerlich mag, ein Sonnenprojektionsschirm bei.



    Allerdings gibt es zwei Konstruktionsfehler: Erstens ist das Grobauszugsrohr des Okularauszuges nicht klemmbar, es verrutscht leicht. Dann wird der Schirm am dickeren Teil des Auszugs befestigt - das Rohr, das sich ueber Zahn und Trieb feinverstellen laesst. Leider muss man das duenne Rohr so weit herausziehen, dass das Sonnenbild das Zentrum des Schirms deutlich verfehlt ...


    Interessant der Reflexsucher. Ich kannte bislang lediglich den des 114/1000er Katadiopts: Eine Edelvariante des verrufenen 5x24-Einlinsers mit Blende, das aus dem planparallelen Frontfenster des Catadiopts herauspeilt, unbenutzbar. Hier jedoch nutzt der Sucher das komplette 60mm-Objektiv, und das Bild ist hell und klar. Man kann das Sucher uebrigens auch an einem Nahobjekt justieren, da jegliche Parallaxe fortfaellt.



    Hier nochmal der OAZ mit dem leicht durchrutschenden Grobauszugsrohr. Inzwischen habe ich es zerlegt und mit etwas Klebeband die Friktion erhoeht.



    Nun der Kameraadapter - standesgemaess habe ich eine alte (zeitgenoessische ?) Kamera angehaengt. Da ein gaengiger Fokal- oder Projektionsadapter das Auszugsrohr herunterreissen wuerde, da dieses ja nicht klemmbar ist, wurde diese komplizierte Loesung gewaehlt. Die Halterung ist mit der SLR bereits ueberlastet - wahrscheinlich eher fuer Nicht-SLR gedacht: Mond scharfstellen, Kamera auf unendlich dranflanschen und abdruecken ...





    Soweit hierzu. Weitere Klassiker erwuenscht ...


    PS: Der 6"-Heidenhainspiegel ist gerade beim Aluminisieren.