Beiträge von slyv im Thema „Teleskop mit 5" Spiegel“

    Hallo Manu.


    Wie schon im anderen Thread geschrieben, es kommt darauf an was Du mit dem Teleskop machen willst und auch darauf, wie harte Knacknuss Du Dir mit diesem Spiegel stellen willst...


    <b>f/4 bis f/4,5:</b>


    - sehr schwierig zu parabolisieren (gibt Übung satt für den nächsten 12" Spiegel[;)])
    - braucht sehr gute Okulare
    - braucht ziemlich grossen Fangspiegel
    + sehr kompaktes Teleskop
    + für Fotografie günstig (wenig Brennweite UND schnelles f/x nacht Fotografie einfacher)
    - für Fotografie ist ein Komakorrektor (z.b. Baader MPCC) fast zwingend notwendig



    <b>f/ ca.5 :</b>


    - braucht immernoch sauber parabolisiert zu werden (immernoch ein recht gutes Übungsstück, nicht mehr ganz so empfindlich wie f/4)
    - hätte gerne gute Okulare, aber Nagler sind nicht mehr zwingend nötig [;)]
    - braucht mässig grossen Fangspiegel
    + immernoch ziemlich kompaktes Teleskop
    + für Fotografie immernoch recht günstiges f/x
    - für Fotografie ist (früher oder später) ein Komakorrektor anzuraten



    <b>f/ etwa 6:</b>


    + Parabolisierung reicht "andeutungsweise", eine saubere Sphäre bildet auch schon recht brauchbar ab
    + auch einfache Okulare bringen sehr gute Abbildungsleistung
    + Fangspiegel kann schon recht klein gehalten werden
    + immernoch ziemlich kompaktes Teleskop (weil Optik 130mm; wenn's ein 12" wäre, wär'mir f/6 zu lang)
    + für Fotografie immernoch einigermassen brauchbares f/x
    - Komakorrektor ...hm.... wahrscheinlich immernoch empfehlenswert



    <b>f/ etwa 8:</b>


    + Parabolisierung nicht mehr nötig, eine saubere Sphäre bringt beugungsbegrenzte Abbildung
    + funktioniert auch mit einfachsten Okularen tiptop
    + Fangspiegel kann schon sehr klein gehalten werden (kann auch - werden, weil so kleine FS gibt's nicht überall)
    - mit 1m Brennweite (8x130mm) ist das Scope nicht mehr so kompakt
    - für Fotografie nicht mehr optimales f/x (lange Belichtungszeit)
    + Komakorrektor könnte wohl weggelassen werden



    <b>f/ über 8:</b>


    - Herstellung des Spiegels wird nicht mehr einfacher, aber das Vermessen wird schwieriger (weil Messstrecke immer länger)
    - Tubus wird immer länger



    Ja, das mal grob die Übersicht. Nun kommt's drauf an, was Du willst...


    <b>Möglichst gutes Übungsstück für einen späteren 18" f/4?</b>
    Dann mach den jetztigen auch mit f/4 und nimm' ggf in Kauf, das (wegen der engen Toleranzen) Dein Erstlingspiegel nicht perfekt wird.


    <b>Kompakt-Dobson, der später als Fotooptik dienen kann?</b>
    Tät'ich f/4,5 bis 5,5 empfehlen. Beim kleinen 130mm Spiegel ist die Chance gut, dass Du ihn gut...sehrgut hinkriegst.


    <b>"Universal" - newton</b>(wenn man das so sagen darf)<b>der immernoch recht kompakt ist?</b>
    Täte ich f/ etwa 6 wählen.


    <b>"Planeten-Abschussgerät"?</b>
    Dann ist eine lange Brennweite vorteilhaft.
    f/8 bis f/10 geht gut. Beim Wolfi gibt's sogar einen f/11 Planetennewton.


    Welche Pfeiltiefe Dein Spiegel dann haben wird, das hängt dann davon ab, was für ein Teleskop Du haben willst (das ist ja logisch) aber das heisst, dass Du zuerst den Einsatzzweck des Teleskopes bestimmst und daraus die Pfeiltiefe ableitest - NICHT das Du die Pfeiltiefe bestimmst und dann guckst, was für'n Teleskop dabei rauskommt.


    Ähnlich wie beim Aussuchen eines Autos:
    Der Verwendungszweck (Jeep oder Ferrari) bestimmt den Felgen- und Reifentyp.
    Aber wenn Du ein Auto aussuchst, dann wählst Du nicht nach Reifenformat, sondern nach Verwendungszweck...[;)]


    So oder so, ob nun f/4 oder f/11: Viel Erfolg bei Deinem Projekt!



    P.s. Noch ein Beispiel zur "Kompaktheit":
    Kennst Du meinen "Walther"? Das ist ein 120mm f/5,333
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=40882
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=28086