Beiträge von Clavius im Thema „Zukunft der Amateurastronomie“

    Moin allerseits,


    natürlich hat sich die Amateurszene verändert. Meiner Meinung nach vor allem in technischer Hinsicht. Am Beispiel Astrophotografie -ich nehm das mal als Beispiel, weil sie mein Hobby im Hobby ist- kann man das recht gut ablesen:


    Während vor Jahren noch Astrofotografie mit hohem improvisatorischem Aufwand und ebensolchem "körperlichen" Einsatz verbunden war, ist sie heute prinzipiell einfacher und auch effektiver geworden. Die Belichtungszeiten pro Aufnahme sind bedeutend kürzer als beim Film, die Reichweite durch die Möglichkeit, eine Vielzahl von Einzelbelichtungen zu addieren, größer. Durch Goto muß man nicht mehr lange rumsuchen, bis man das "Objekt der Begierde" im Teleskop hat; durch Motofokus plus Software braucht man sich auch keine allzugroßen Gedanken mehr um die Scharfstellung zu machen; wegen Belichtungsprogrammen braucht man keinen Kameraverschluß mehr zu spannen oder einen Drahtauslöser mehr zu betätigen; die Nachführung geschieht auch nicht mehr durch Kleben am Okular, sondern vollautomatisch (wenn man mal vom manchmal nervigen Kalibrieren absieht); wenn man will, braucht man eigentlich noch nicht mal Haus oder Wohnung zu verlassen, wenn man fotografiert; und via Internet kann man Teleskope auch über große Entfernungen kontrollieren.


    Einerseits sind diese Möglichkeiten zweifellos fortschrittlich und faszinierend.


    Andererseits ertappe ich mich immer öfter dabei, diese Form der Astrofotografie als mehr oder weniger "virtuell" zu bezeichnen.


    Mir persönlich fehlt die direkte und spürbare Nähe zur Astronomie. Mir wird alles mögliche abgenommen was ich im Grunde auch selbst machen könnte.


    Ich stelle halt gerne irgendwelche Objekte über Sternkarten in Papierform ein und lerne so die Himmelsregionen "vor Ort" recht gut kennen, stelle gerne selber scharf, bin glücklich, keinen Laptop aufbauen zu müssen inklusive aller Kabel, führe gerne selber am Okular nach und verbringe eine kalte Winternacht gerne komplett draußen.


    Mir persönlich sagt das mehr zu, aber wie gesagt, das ist meine eigene Meinung.[:D]


    Ein großer Vorteil der immer weitergreifenden technischen Perfektion ist jedoch, daß dadurch der Einstieg in die Astronomie einem immer größer werdenden Personenkreis möglich wird.


    Das wiederum finde ich sehr gut.[;)]

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber gerade Anfang letzter Woche hat sich in meiner Fototasche eine Pentax K10D <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dann können wir sicher hier bald einige schöne Bilder sehen![:)]

    Hallo Caro,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wer macht das heute immer noch so? Ich kenne da tatsächlich noch ein paar wenige, eben aus der älteren Generation, die sich mit Computer und digitaler Bildbearbeitung nicht mehr anfreunden wollen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Was isn für dich die "ältere Generation"?[:D] Nun, im Vergleich zu dir bin ich bestimmt alt (44), aber obwohl ich mich recht gut mit PCs (täglich Brot) und Bildbearbeitung auskenne, bin ich dennoch noch immer beim Film geblieben. Wahrscheinlich bin da nicht ganz normal oder so...[:o)]


    Die wenigen, die heute noch chemisch fotografieren tun das manchmal aus anderen Gründen, als jene, die du hier anführst...[;)]