Hallo Georg,
> Der Knackpunkt ist der, daß der Sekundärspiegel konvex ist. Konvexe Spiegel kann man nicht direkt prüfen wie konkave.
Deshalb haben ja beide Spiegel den gleichen Radius und können gegeneinander getestet werden, solange der Hauptspiegel noch nicht torisch ist.
> Ganz im Gegensatz zur Prüfung von konvexen Spiegeln, die nur mit einigen Hilfsmitteln, z.B. von hinten oder eben mit einer Prüfschale (die gängige Methode ...) indirekt getestet werden können
... oder man packt ihn einfach vor's Fizeau Interferometer, das mit einer passenden Transmissions-Sphäre bestückt ist. Sowas kann man kaufen, oder in diesem Fall sogar selber machen weil der Krümmungsradius so gross ist. Eine Einzellinse dürfte völlig ausreichen, und die Referenzfläche kann man vorher gegen eine andere Transmissions-Sphäre prüfen, wenn's genau werden soll sogar mit absoluter Genauigkeit.
> Ich möcht's halt einfach lassen. Schon der modifizierte, elliptische Focaulttester ist schon das äußerste, was ich dem Fertiger zumuten möchte.
Für den torischen Hauptspiegel sehe ich drei Möglichkeiten:
1. Er wird mechanisch verspannt und dann wird eine Sphäre reinpoliert. Dann wird er wieder entspannt und der Torus ist drin. Erwin Herrig hat's vorgemacht.
2. Es wird eine Sphäre poliert, und dann wird der ganze Spiegel dauerhaft verspannt.
3. Oder eine Kombination der beiden Methoden. 90% von Torus werden reinpoliert, und die restlichen 10% werden dauerhaft durch Verspannung realisiert. Hat den Vorteil dass man die Stärke der Verformung später jederzeit korrigieren kann, falls notwendig.
Ich tendiere zu 2 oder 3. Kommt drauf an wie gross die benötigte Kraft ist. Um Randprobleme an den Krafteinleitungs-Punkten zu vermeiden, kann man den Spiegel einfach 10-20% grösser machen und im Teleskop abblenden.
In allen drei Fällen braucht man nur eine Sphäre testen.
> Zumal der Gewinn praktisch wenig bis gar nicht merklich und am Bildfeldrand sogar schlechter ist:
Das kann ich nicht nachvollziehen, wenn ich unsere Spotdiagramme vergleiche.
> Wenn du eine <i>reproduzierbare</i> Methode erfindest, solche übelst deformierten Asphären genau zu prüfen, ...
Nun bleib mal auf dem Teppich. Eine r^4 Abhängigkeit mit 93nm (entspricht ca. lambda/6 ) am Rand ist keine übelst deformierte Asphäre.
Wie gesagt, man packt den Spiegel einfach vor's Interferometer und überprüft, ob die Z15 und Z24 Koeffizienten ungefähr den richtigen Wert haben. Wenn man da 25% daneben liegt ist es auch nicht schlimm.
> dann wär das ja was, ich denke vor allem an das Problem, Schmidtplatten zu prüfen ...
Das ist in der Tat eine übelst deformierte Asphäre.
> Ach, noch eine Bitte: Deine Spotdiagramme sind nicht aufeinander im Maßstab angepasst. Geht das, sie in der Größe zu normieren und dazu auch das Airyscheibchen einzublenden, das wär zum Vergleichen enorm hilfreich.
Ich glaube das geht mit der Software nicht, die skaliert immer automatisch. Oder ich hab den Schalter noch nicht gefunden.
Gruss
Michael