Hi Jonny,
ich pflichte Dir bei - SuW ist trotz Emigration nach England (und dortigem Bezug der ebenfalls sehr guten "Astronomy Now") immer noch mein Favorit. Gut, die Artikel sind manchmal nicht einfach so zwischen Tuer und Angel zu lesen, da keine leichte Kost. Dafuer sehr tiefgehende Informationen aus erster Hand. Das vermisse ich z.B. bei der US-amerikanischen "Astronomy", wo die Tiefe der Artikel einfach fehlt und auch Testberichte wenig aussagekraeftig erscheinen.
Ich habe SuW seit 1985. Obwohl ich damals als 15-jaehriger Hauptschueler nur eine Untermenge der Artikel verstehen konnte, habe ich die Zeitschrift verschlungen und zu theoretische Artikel einfach weggelassen. Und auch so habe ich viel ueber die professionelle Astronomie gelernt, was mir half, mich in diesem Gebiet heimisch zu fuehlen und dort spaeter dann beruflich Fuss zu fassen.
Inzwischen hat der Verlag mindestens zweimal gewechselt. Besser geworden sind Umfang und Druck - 1985 war die Zeitschrift zum Grossteil Schwarz/Weiss. Natuerlich gibts auch Nachteile, wie z.B. Werbung des aktuellen Verlags fuer allerlei Wissenschaftsgedoens ausserhalb der Astronomie. Aber wenigstens wird der Themenbereich "Wissenschaft" nicht verlassen.
Ich glaube, dass SuW den Spagat zwischen praktischer und theoretischer Astronomie, Schulastronomie, Einsteigerartikeln, Tests und Geschichtlichem sehr gut hinbekommt - inklusive astronomischem Kreuzwortraetsel und "Zum Nachdenken" ist SuW etwas ungeheuer Breitbandiges. So sehr ich verstehe, wenn ein Rein-Beobachter Interstellarum mehr mag, so sehr muss man auch die unterschiedliche Zielsetzung der beiden Zeitschriften beruecksichtigen.
Ein Manko - die mangelnde Aktualitaet - hatte SuW schon immer. So gab es anlaesslich der SN1987A erst Monate spaeter eine knappe kleine Notiz, dafuer aber nach einer gewissen Vorlaufzeit Artikel mit Tiefgang in Huelle und Fuelle. Ein Schnellzirkular war SuW nie, dafuer gab es damals die MAO-Zirkulare und heute gibts ja das Internet ...