Beiträge von Kalle66 im Thema „Spiegelfläche aus vielen Spiegeln“

    Hallo Ulf,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">aber hier steht irgend was von diesen komischen hydraulischen Aktuatoren drin<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    genau: ...the passive axial support system of the primary mirror consists of 150 hydraulic pads connected...
    das, was wir per Wippen oder Lasalle-Zelle auch machen: Passiv Lagern.
    Gruß

    Hallo Thomas,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und du hast ja oben aktive Optik mit adaptiver Optik gleichgesetzt, oder täusch ich mich?
    Deshalb war der Hinweis von Ulf wohl gerechtfertig.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    geht völlig in Ordnung. Ich war da schlampig in der Äußerung.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ein wichtiger Unterschied ist ja auch, das adaptive Optik für den Ausgleich atmosphärischer Turbulenzen zuständig ist, während aktive Optik für den Ausgleich von Spiegelverformungen zuständig ist. Aber das hat Raphael eh schon geschrieben.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Man kann es so sehen. Dem Wavefront-Sensor ist es jedoch egal, woher der Fehler stammt. Hauptsache er lässt sich schnell genug korrigieren. Die Grenzfrequenz liegt so bei 1Hz (VLT) und 2Hz (Keck) für aktive Optiken. Szintillation liegt halt darüber und bleibt der adaptiven Optik vorbehalten.


    Gruß

    Hallo Raphael und alle anderen,
    sowohl aktive Optik wie auch adaptive Optik korrigieren die Wellenfront. Nach der Lesart der ESO Whitebook VLT Stand 1998 ist die aktive am Primär und Sekundärspiegel inkl. Wellenfrontsensor und die adaptive am Nasmyth-Fokus (also an der Brennebene). Die aktive Optik korrigiert Fehler bis 1Hz, die adaptive Fehler mit höheren Frequenzen bis ca. 100 Hz. Insofern hängt die Begriffsunterscheidung an der Tatsache, dass die Primärspiegelform "aktiv" geformt wird. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, wird die adaptive bislang nur für IR-Wellenlängen eingesetzt.


    Beim Keck-Teleskop bezeichnet man die Ausrichtung der Segmente als "Aktive Optik" (bis 2Hz und auf 4nm genau); eine Deformierung der Segmente selbst ist nicht vorgesehen. Die adaptive Optik beschränkt sich auf IR-Licht und arbeitet bis 670Hz durch Deformierung eines 152mm-Spiegels.


    Inzwischen werden Laser zur Erzeugung eines künstlichen Sterns als Kontrollstern eingesetzt.


    Bei den Mosaikspiegeln des Gran Telescopio Canarias (GTC) unterscheidet man zusätzlich die generelle Ausrichtung der Segmente (Active Alignment with Tilt/Tip) und deren Deformierung (active deforming).

    Wenn man die Bauweise von Teleskopen wie Hobby-Eberly-Telescope (HET) oder (Southern African Large Telescope) SALT genauer ansieht, vermischen sich die Komponenten wie aktive Optik und Tracking/Guiding sowie Fokusierung, da hier der Hauptspiegel während einer Beobachtung nicht mehr bewegt wird, sondern der Fokus auf einem Schlitten sitzt und gegen die Erdrotation fährt. Man kann sich ausdenken, was da alles realtime nachjustiert werden muss.


    Gruß


    PS: Was die Steuerungen alle gemein haben, ist ein u.a. Wellenfront-Sensor (idR Shack-Hartmann-Sensor), der mit viel Rechenpower die Korrekturwerte anhand eines Leitsterns ermittelt. Die Teile alleine sprengen jedes Amateur-Budget.

    Hallo Ulf,
    wenn ich schon "hydraulischen Stössel" für Hubwege im Nanometerbereich brauche, dann kann ich auch die Primäroptik zur Verbesserung der Wellenfront einsetzen, oder? [;)]
    Gruß


    puuuhhhh: "hydraulischen Stössel", und das zum Zurechtbiegen, was wir im Foucaulttest bis 30nm mühevoll austesten. Den Hydraulik-Bagger, der das kann, musst Du mir zeigen.

    Hallo Welkin,
    inzwischen steuern die Profis Ihre Spiegel mit einer aktiven Spiegelzelle (adaptive Optik), deren Aufwand allein derzeit das Budget aller Amateure sprengt. (Ansteuerung der Auflagerpunkte im Nanometerbereich über z.B. Piezo-Aktuatoren).
    Ansonsten geht es ab einer bestimmten Größe vor allem um Gewichtsreduzierung und der damit einhergehenden konstruktiven Vereinfachung, die mehr Geld einspart, als der optische Zusatzaufwand.
    Es wird sicherlich aber nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die Rechenpower auch uns zur Verfügung steht um aktive Optiken anzusteuern. Und irgendein Findiger wird in nicht allzuferner Zukunft auch Quarzkristalle so zweckentfremden, dass man die Spiegelzelle damit ausrüsten kann. [:)]


    Zurück zur Grundidee: Ich halte die Segmentierung im Amateurbereich nur sinnvoll, wenn die Segmente so gewählt sind, dass sie als Kugelspiegel poliert werden können (Ein Segment also einer bestimmten Krümmungsradienzone angehört). Ansonsten erhält man asymmetrisch zu formende Flächen.


    Ansonsten ist die Segmentierung die logische Weiterentwicklung der interferometrischen Zusammenschaltung mehrerer Optiken. Selbst die vier großen VLT-Spiegel lassen sich ja koppeln, als wären sie ein einziges Teleskop.


    Gruß