Beiträge von astroarno im Thema „Frage zu Herschelprisma“

    Hallo Michael,


    ich persönlich benutze ein Herschelprisma und habe damit an einem 4" Refraktor sehr gute Erfahrungen gemacht. Im Vergleich zum Zeiss-Glasfilter und zur Baaderfolie ist das Bild mit dem Herschelprisma besser, wobei beide Objektivfilter wirklich super Bilder machen! Das Objektiv erwärmt sich nicht, oder auf jeden Fall nicht so stark, dass es sich dadurch verformen wird und die optische Qualität sich verändert. Er erwärmt sich theoretisch viel weniger als die „Hand in der Sonne“, weil eine Linse normalerweise durchsichtig ist und damit kaum Licht und Wärmestralung absorbiert. Aus dem gleichen Grund erwärmt sich auch das Herschelprisma nicht. Hier wird die Wärmeenergie herausgespiegelt. Ein Tubusseeing ist nicht zu erkennen. Die einzige unruhe, die erkennbar ist, ist das Seeing der Atmosphäre. Das erkenne ich deutlich an der täglichen Veränderung und daran, dass ein Zusammenhang zwischen Wind und Seeing zu erkennen ist. Was das Schmelzen der Blenden betrifft kann eigentlich auch nicht viel passieren, da die Sonne schon sehr weit aus dem Gesichtsfeld des Teleskops stehen muss, um überhaupt eine Blende zu treffen. Außerdem ist bei meinen Refraktor niemals irgend ein Schaden aufgetreten, obwohl ich in einer Beobachtungspause die Nachführung abgeschaltet hatte und somit das Sonnenbild irgendwann die Blenden beleuchtet haben muss.


    Zusammenfassend kann ich aus meiner Erfahrung alle Bedenken deiner Stammtischkollegen nicht bestätigen sondern nur bestreiten. Für mich ist mein Herschelprisma absolut die „Nummer 1“ für WL-Beobachtung.


    Viele Grüße
    Arno