Beiträge von Torsten Krahn im Thema „Saturnbedeckung bei f= 10.000 mm (Update)“

    Hallo Daniel,


    > Außerdem verstehe ich nicht, warum gestackte Bilder schärfer seien?!. Bei einem Mondbild
    > ist es besser eben *nicht* zu addieren, weil man hier mit dem Problem des "motion
    > seeings" zu kämpfen hat, das heißt das Mondbild wird durch sich veränderndes Seeings
    > etwas verschmiert. So passen die einzelnen Bilder nicht perfekt übereinander, sodass ein
    > gestacktes Bild unschärfer ist als ein einzelnes.


    Das wird wohl auch einer der Gründe sein, warum Johannes Schedler für die von Dietmar verlinkt Collage eine einzelne Mondaufnahme verwendet hat. Zudem dürfte es beim Stacken von Bildern aus einem Komplett-Stream schwer sein, die nach dem Austritt schnell zunehmende relative Entfernung zwischen Mond und Saturn zu kompensieren. Man würde dadurch im Prinzip wieder bei einer Collage enden [;)]

    Hallo Dietmar,


    Jens diplomatische Art ehrt ihn, zurückzupfeifen braucht mich jedoch niemand, denn Streit suche ich nicht.


    Ich bin lediglich der Meinung, dass Kritik wie Deine unangebracht ist. Wer sich, wie Du, mit dem Thema auskennt, darf meiner Ansicht nach nicht eine Collage mit einem Einzelbild vergleichen und dabei eben diesen Unterschied verschweigen, dafür aber "jahrelange erfahrung und bessere bearbeitungstechniken" des anderen Fotografen hervorheben - deshalb meine Frage. Um die Antwort hast Du Dich nun gedrückt [;)]

    Hallo Dietmar,


    Du schriebst:
    > diese aufnahme finde ich wirklich genial - da stimmt nämlich echt alles.
    > farbe, details, dynamik...der Johannes hat aber eben tolles equipment zur
    > verfügung, und vor allem: jahrelange erfahrung und bessere bearbeitungstechniken.


    Die "Aufnahme" von Johannes Schedler ist eine Komposition aus verschiedenen Bildern, die mit verschiedenen Kameras gemacht worden sind. Der superscharfe Saturn stammt aus einem Webcam-Stream und wurde sauber gerechnet. Wie kommst Du dazu, sie mit einem Einzelbild zu vergleichen, ohne es zu erwähnen? Und was ist der Unterschied zwischen einer Firewire-Cam und einer Web-Cam?

    (==>)Jens: Glückwunsch zum APOD!

    Hallo Achim,


    > Ich bin mit meier Russentonne vollstens zufrienen was das visuelle sehen
    > betrifft bei Mond u.Planeten aber ich überlege auch zurzeit nach größerem
    > so 8-10 Zoll anzuschaffen, nur lohnt sich das auch?


    Die Frage gehört eigentlich in einen anderen Thread, deshalb nur eine sehr kurze Antwort: Man kann diese Frage in einem Forum nicht beantworten, da die Erwartung, Lust und Fähigkeit jedes Menschen unterschiedlich ist. Jeder sieht es anders. Deshalb gibt es nur einen einzigen brauchbaren Tipp, nämlich den, Hobbykollegen zu treffen und mehr als einmal durch dem Wunschteleskop ähnliche Geräte verschiedene Objekte anzuschauen. Anders geht es nicht!

    Hallo Achim,


    hast Du schon mal mit einem brauchbaren 20"-Teleskop beobachtet? Das ist alles andere als Enttäuschung pur. Nur muss einem klar sein, dass auch hier das Seeing, Dunst, Wolken oder andere Parameter begrenzend wirken können - fotografisch aber anders als visuell.


    Ein Beispiel: Wenn man durch ein Teleskop einen Planeten bei durchschnittlichem Seeing beobachtet, arbeitet das Gehirn mit. Man sieht also einen ständigen Wechsel von guten und schlechten Bildern. In ruhigen Momenten kommen dann die Vorteile (Auflösung) des großen Teleskops durch. Unser System Auge/Gehirn verarbeitet sie selektiv. Es ist in der Lage, unwichtige Dinge auszublenden, wir nehmen sozusagen die guten Momente besser wahr als die schlechten, behalten sie kurz und lang besser in Erinnerung.


    Ein Einzelbild mit einer noch so guten Kamera kann das nicht leisten. Es gehört schon ein enorm gutes Seeing dazu, bei 1/15 Sekunde Belichtungszeit kaum Störungen ins Bild zu holen. Hier entsteht ein Mischmasch, nicht selektiert, sondern in einem Bild zusammengefasst, der die Auflösung begrenzt und auch mit Bildbearbeitung nicht zum "Hubblebild" gemacht werden kann.


    Mit einer Webcam dagegen simuliert man im Prinzip die selektive Verarbeitung des Gehirns. Man nimmt einen Film mit mehreren hundert oder tausend Einzelbildern auf. Davon werden nur die besten (also die "lichten" Momente) selektiert, die anderen verworfen. Die verbliebenen Bilder werden dann zu einem Bild verrechnet, auch hier werden "uneinheitliche" Teile unterdrückt und "einheitliche" (also auf vielen Einzelbildern gleiche) Anteile hervorgehoben. Wurde fehlerfrei gearbeitet, erhält man am Ende ein Bild, das nahe an der Auslösungsgrenze liegt - in allen seinen Bereichen, nicht nur in dem winzigen Bereich, auf den sich Auge und Gehirn gerade konzentrieren. Ich finde, das ist ein geniales Konzept, aber keine Zauberei und keine Illusion. Viele Hubble-Aufnahmen entstehen übrigens mit ähnlichen, noch viel ausgefeilteren Verfahren.


    Ich hoffe, meine laienhafte Beschreibung (Auge/Gehirn) ist nicht zu abenteuerlich [;)]