Beiträge von SigurRósFan im Thema „SN 2006gy: Hellste Supernova!“

    Hallo,


    nach den bereits hier dargestellten Vorstellungen zu der Supernova, stellen jetzt die niederländischen Astronomen Simon Portegies Zwart und Edward van den Heuvel in der Zeitschrift Nature ein weiteres Modell vor. Nach ihnen ist die Supernova 2006gy das Ergebnis von Sternkollisionen in einem dichten Sternhaufen, bei denen mehrere Sonnen nacheinander miteinander verschmolzen und so einen wahren Monsterstern mit über 100 Sonnenmassen schufen. Mit diesem Modell soll unter anderem erklärt werden, wo die unerwartet große Menge an Wasserstoff herkommt, denn solche stellare Schwergewichte stoßen schon frühzeitig ihre Wasserstoffhülle ab. So gehen die Wissenschafter davon aus, dass an der multiplen Verschmelzung von mehreren Sternen auch wasserstoffreiche Sterne beteiligt waren, die so den daraus resultierenden Monsterstern auch mit Wasserstoff anreicherten.


    In der gleichen Nature-Ausgabe stellt auch Stan Woosley, University of California, ein Erklärungsmodell vor. Nach seinen Berechnungen könnten mehrere Explosionen eines einzelnen Sterns die enorme Leuchtkraft hervorrufen. Nacheinander abgesprengte Sternhüllen rasen der jeweils zuvor abgestoßenen entgegen. Wenn diese dann miteinander kollidieren, sollte die Leuchtkraft einer superhellen Supernova erzeugt werden. Es könnte sogar sein, dass es noch nicht der letzte gewaltige Helligkeitsausbruch des Sterns war. Falls er noch nicht zu einem stellaren Schwarzen Loch kollabiert ist, könnte sich die Sternexplosion in vielleicht 10 Jahren wiederholen.


    - Multi-star pile-up caused brightest supernova


    Gruß - Nico

    Hallo,


    neben der theoretischen Vorstellung einer Paarinstabilitätssupernova, soll die Supernova 2006gy auch durch eine sogenannte Quark-Nova erklärt werden können. Dieses alternative Szenario stellen Denis Leahy und Rachid Ouyed von der University of Calgary, Kanada, vor. Als Quark-Nova wird der explosive Übergang eines bei einer Supernova entstehenden Neutronensterns zu einem Quarkstern bezeichnet.


    Vereinfacht zusammengefasst: Während einer gerade stattfindenden Supernova, ereignet sich 15 Tage später eine Explosion des Neutronensterns. Dabei wird die Neutronensternkruste abgesprengt, die dann mit 6.000 km/s auf die 15 Tage zuvor abgestoßene Sternenhülle zurast. Und 22 Tage nach dem es den 60 Sonnenmassen schweren Stern zerrissen hat, werden die Supernovaüberreste von der Quark-Nova-Hülle überholt und durch diese Schockfront steigt die Helligkeit/Leuchtkraft (siehe Diagramm auf Seite 3). Hätte sich nur eine normale Supernova ereignet, wäre diese aufgrund der Entfernung zu leuchtschwach gewesen, um sie mit den derzeitigen Detektoren zu registrieren. Erst die etwas spätere Quark-Nova brachte das Ereignis zu der beobachteten absoluten Helligkeit von fast -22,0mag und machte sie damit zur leuchtkräftigsten Sternenexplosion.


    Und wie sieht es mit der Länge der Himmelsschauspiels aus? Denn es war nicht nur 100-fach heller, sondern dauerte auch deutlich länger als eine normale Supernova. Dafür werden 15 bis 22 Sonnenmassen Nickel angenommen, die mit der Sternenhülle abgestoßen werden und die u.a. das Plateau in der Lichtkurve nach 200 Tagen erklären sollen. Doch eine 60 Sonnenmassen schwere Sonne schleudert maximal 4 Sonnenmassen Nickel ins All, was für das Plateau jedoch nicht ausreicht. Dafür nehmen die Wissenschaftler an, dass das fehlende Nickel bei dem Zusammenstoß der beiden Hüllen entstand.


    - Supernova SN2006gy as a first ever Quark Nova?


    Gruß - Nico

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">denn die Energie, die zur Bildung der Antimaterie verbraucht wurde, wird ja letztlich aus dem selben system entnommen ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn Temperatur und Druck passt soll Paarerzeugung von Elektronen und Positronen möglich sein. Bei 150 Sonnenmassen schließt man das nicht aus. Dadurch sinkt wiederum der Druck im Inneren, so dass der Stern instabil wird. Der Kern kontrahiert, so dass es schließlich zur Sprengung kommt.


    So jedenfalls habe ich es im New Scientist-Beitrag verstanden.


    - Did antimatter 'factory' spark brightest supernova?


    In diesem Fall wird sie als PISN (Pair Instability Supernova) bezeichnet. Dazu gibt's auch ein Wikipedia-Beitrag:


    - Paarinstabilitätssupernova


    Gruß - Nico

    Auch die Milchstraße soll schon Schatten werfen!


    Hier noch etwas Interessantes, falls die 150 Sonnenmassen verlässlich sind:


    Der Stern lebte genauso lang wie ein Lichtstrahl von M31 auf dem Weg zu uns - 2,5 Millionen Jahre.


    Gruß - Nico

    Hallo Francesco,


    zur ersten Frage: Die ersten Facharbeiten (siehe Link) erschienen bereits im Januar. Bis die Öffentlichkeit darüber informiert wird vergehen nochmals einige Monate.


    Und zur Helligkeit: Für uns Erdlinge hatte diese enorme Supernova gerade mal eine Helligkeit von 14,9mag in der Nacht der Entdeckung. Wie ich richtig liege, dann sollte sie zum Helligkeitsmaximum die 10. Größenklasse erreicht haben.


    Gruß - Nico

    Hallo,


    mit Chandra kamen Astronomen jetzt einer Sternenexplosion einer Sonne mit 150 Sonnenmassen, der theoretischen Massenobergrenze, auf die Spur. Die Supernova wurde am 18. September 2006 entdeckt. Sie ereignete sich in der Galaxie 1260, 238 Millionen Lichtjahre von uns entfernt.


    Mit einer absoluten Helligkeit von <b>-22,0mag</b>(!) ist sie die bisher hellste bekannte Supernova.


    - Chandra sieht die hellste jemals beobachtete Supernova


    Gruß - Nico