Beiträge von Knorek im Thema „Planetenokulare für Intes M715 und TMB115“

    Hallo Jan,


    Zitat: "Mit dem Bino ist das Bild etwa 1,5 mal heller"


    Meine Erfahrung ist vollkommen gegenteilig: Mit dem Bino wird das Bild - bedingt durch zusätzliche Flächen/Durchgang durch Glaskörper etc - objektiv dunkler. Und zwar ca. "gefühlte" 10%. Bemerkbar macht sich das an lichtschwächeren DS-Objekten. Bei der Mond-/Planetenbeobachtung wirkt sich das aber bei noch moderater AP (mind. 0,7) praktisch nicht störend aus. Bei diesen Objekten ist einfach genügend Licht vorhanden.


    Zitat: "Zudem wird im Hirn der AO-7 eingschaltet, welcher an Planeten die Luftunruhe wesentlich reduziert bis fast total beseitigt."


    ?! (Was ist der AO-7?!) Seeing-Effekte werden meiner Erfahrung nach nicht beseitigt, nur kann man sie als solche besser interpretieren bzw. "aussitzen", die bessere Detailerkennung resultiert eher aus der "Wahrnehmungs-Summe" beider Augen.


    Zitat: "Insgesamt kann also wesentlich höher vergrössert werden als bei Beobachtung mit nur einem Auge."


    Kann ich nicht nachvollziehen, bzw. praktiziere ich nicht. In der Tat aber erscheint - im 1:1-Vergleich mit monokularer Beobachtung - das Objekt bei beidäugiger Beobachtung von sich aus größer. Ca. "gefühlte" 30%. Auch das Gesichtsfeld wird um diesen Faktor als weiter wahrgenommen. Das ist schon ein ordentlicher Gewinn an "Vergrößerung", ohne sich weiter in sinnentleerte AP-Bereiche zu bewegen!


    Gruß,
    Knorek

    Hallo Rolf,


    konkret zu Deinem Anliegen/bzw. konkret zu deiner Ausrüstung (bezogen auf den TMB 115/7 in Kombination mit dem Baader-Großfeldbino) aus eigener Erfahrung (als GWK kommt bei mir der Televue 2-fach-Konverter zum Einsatz):


    Meistens zufrieden bei den durchschnittlichen bis guten Seeing-Bedingungen bin ich mit den Baader Genuine-9mm Orthos. Also AP 0,64. Wozu auch eine sehr gute Primäroptik durchaus in der Lage sein sollte...
    Eher seltener wechsel ich auf meine nächst höhere Vergrößerungsmöglichkeit: TAK LE 7,5 mm (zweifelsohne aber sehr gute Okulare mit moderatem Einblickverhalten) sie ergeben AP 0,53, hier wird das Bid schon ansatzweise in sich "flau" und bei der Vergrößerung von 214X wird das Seeing dann doch sehr oft dominant einschränkend.



    Grundsätzlich zu den Okularen: Falls die Pentax XF (ich kenne sie nicht aus eigener Erfahrung) tatsächlich eine ähnlich Qualität auf der Achse wie die XW aufweisen, sind sie als Planetenokulare durchaus in Betracht zu ziehen. Ich kenne aus eigener Erfahrung nur das Pentax XW 5mm (im monokularem Gebrauch), muß aber wertneutral feststellen, dass trotz deren "Viellinsichkeit" und Weitwinkel keine riesigen "Welten" zwischen den reinen Planetenokukalen wie TMB-Monozentrik oder halt den Genuines liegen. Also bei ihren 60 Grad GF und nicht zuletzt dem Preis bestimmt dann einen Versuch wert.


    Gruß,
    Knorek