Beiträge von Rieger im Thema „Beobachtungsinstrument = Medium?“

    Hallo Astrowolff,


    einem Medium haftet für mich auch immer noch das "Makel" der Mittelbarkeit an und des Un-Authentischen an, denn sonst bräuchte man das Medium ja nicht.
    Ich sperre mich äußerst dagegen, das Teleskop im Falle der visuellen Beobachtung als Medium anzusehen. (Wohl, wenn es fotographisch eingesetzt wird, um Fotos oder Filme, also Medien, damit zu produzieren.)
    Ich erlebe, wenn ich visuell beobachte, das Beobachtete unmittelbar mit. Die optische Sehhilfe Teleskop schränkt mich dabei in der Unmittelbarkeit des Miterlebens ebensowenig ein, wie das Tragen einer Brille (oder wollte die jemand hier auch zu Medien zählen.) Wenn ich unmittelbar am Okular hänge, so unterscheide ich es für mich immer, dringen Photonen, (Ne, Licht als Teilchen!!!) vom beobachteten Objekt unmittelbar auf meine Netzhaut. Man könnte sagen, ich inkorporiere im subatomaren Bereich etwas von dem entfernten Objekt. Wenn ich das gleiche zwar "live", aber auf einem Computer-Monitur ansehe, ist das für mich schon mediatisiert, denn dann kommt das Licht vom Display des Laptops.
    Mein Kriterium, dass ich hier einführe, nämlich ob ich mit dem, mit dem ich mich befasse, unmittelbar haptisch in Kontakt treten kann oder ich es (am Teleskop) in beschriebener Weise irgendwie "inkorporieren" kann, orientiert sich zwar nicht an vorgegebenen Definitionen von "Medium oder nicht Medium. (Vielleicht mutet euch meine vorgeschlagene Unterscheidung auch etwas "metaphysisch" an, wenn ich hinzufüge, dass ich als katholischer Christgläubiger schließlich auch zu denen gehöre, die immer alles was ihnen lieb und <u>heilig</u> ist, inkorporieren wollen.) Aber, soweit mein subjektiver Vorschlag zur Unterscheidung.


    Klare Nächte und frohes Fest,


    Hubertus