Beiträge von Thomas Becker im Thema „Quasarbeobachtung mit 6" in Berlin“

    Hallo!


    Timm: Vielen Dank!
    Du hast recht! Den Doppelquasar kann ich in Berlin vergessen mit dem Sechser. Ich habe es vorletzte Nacht versucht, aber so richtig erkennt man da nichts. Allerdings habe ich weitere Quasare aufgespürt, die ich demnächst auch mal vorstellen werde. Bin gerade am Bearbeiten.


    AlphaOri: Ein Quasar ist ein aktiver Galaxienkern. Diese vermutlichen Schwarzen Löcher bekommen in diesen Quasaren große Mengen an Gas und Staub zu "fressen", so dass sie dutzende oder gar hunderte Male so hell strahlen wie unsere Milchstrasse. Wenn dieses Material aufgebraucht ist werden die Quasare schwächer und damit zu normalen Galaxien (mit riesigen Schwarzen Löchern wie zum Beispiel M87). Darum sieht man die meisten Quasare in großen Entfernungen, weil es früher noch mehr Gas und Staub gab.


    Schönen Gruß, Thomas!

    Hallo Stephan!


    Klasse, auch von mir eine dicke Gratulation! Ist doch irgendwie ein super Gefühl, so einen erwischt zu haben! In Berlin war die letzten Tage nur Hochnebel und Wolken.


    Übrigens habe ich eine tolle Internetseite mit Aufsuchkarten gefungen.
    http://archive.eso.org/dss/dss/dss


    Da gibt man dann unten die Koordinaten oder besser den Objektnamen ein und die Bildfeldgröße. Ich finde 60 mal 60 Bogenminuten ganz in Ordnung.
    Dann lädt man ein gif-Bild runter und hat ein Infrarotfoto in dem das entsprechende Objekt exakt in Bildmitte steht. Zur besseren Identifizierung kann man ja noch eine 5x5 Bogenminuten-Karte aufrufen.
    Kannst du ja mal ausprobieren. Leider steht die Nordrichtung nicht da, aber ich glaube Norden ist wie immer oben, zumindest bei unseren beiden Quasaren.
    Na dann weiter erfolgreiche Suche. Ich hoffe ich habe auch bald wieder einen Erfolg zu vermelden.


    Viele Grüße, Thomas!

    Hallo Stephan!


    Vielen Dank, für die Gratulation![:)]
    Eine bessere Karte von H1821+643 habe ich leider nicht, ich kann dir höchstens die Koordinaten des 7 mag Sternes direkt daneben geben . Das sind 18h 20.5m und +64°12`. Der Quasar ist dann noch etwa 15 Bogenminuten davon entfernt.
    Übrigens, steht der Polarstern denn nicht im Norden?[:D]


    Schön ist auch dein Bericht über das Beobachten des 3C273, an dem ich mir die Zähne ausgebissen habe. Aber im nächsten Frühjahr werde ich ihn erwischen. Falls du Aufsuchkarten hast oder weisst, wo ich sie finden kann, dann immer her damit. Das gilt auch für den 4C29.45.


    Demnächst will ich mal den Doppelquasar Q0957+561 A und B im Großen Bären versuchen. Das sind zwei Quasare mit 16,5 bis 17,0 mag (variabel) mit 6" Abstand, die aber ein und derselbe sind. Direkt davor ist eine Galaxie, die als Gravitationslinse wirkt. Zwar ist 17,0 mag für mich in Berlin unerreichbar, aber da ich sie nicht trennen kann, sind beide zusammen vieleicht 15 mag hell. Das ist meine Hoffnung. Mit 5 Mrd. Lichtjahren ist auch der recht weit entfernt. Falls es nicht klappt, kann ich es immer noch an der Archenholdsternwarte probieren, die haben einen 20-Zöller.


    Viele Grüße und erfolgreiche Jagd,
    Thomas!

    Hallo!


    Vor einigen Monaten stieß ich beim Blättern in alten SuW-Ausgaben (9/2001) auf die Beobachtung zweier Quasare mit relativ kleinen Teleskopen und auf genaue Aufsuchkarten. Einmal hatte ich versucht, den 3C273 in der Jungfrau zu finden, allerdings mit einer schlechten Aufsuchkarte. Damals verlor ich mich im Gewimmel der 13 mag hellen Sterne und gab frustriert auf.
    Nun wollte ich es aber doch noch einmal wagen und versuchte 30 km nördlich von Berlin die Quasare visuell im 200/1000 Newton zu sichten.
    Dabei handelt es sich um den 13,5 mag hellen und ca. 3,2 Mrd. Lichtjahre entfernten H1821+643 im Drachen und um den 14,5 mag hellen laut SuW und anderer Quellen unglaubliche 8,8 Mrd. Lichtjahre entfernten PG1634+706, ebenfalls im Drachen.
    Tatsächlich konnte ich beide visuell deutlich erkennen, wobei bei Seeing der schwächere der beiden hart an der Grenze war.
    Begeistert von einem winzigen, schwachen, aber ziemlich weit entfernten Lichtpünktchen, wollte ich diese nun auch fotografisch festhalten. Leider steht meine Ausrüstung dafür mitten in Berlin, aber ich wollte es doch versuchen. So belichtete ich jeweils vier bis fünf Bilder mit 60 - 80 Sekunden (mehr geht in Berlin nicht) mit einer Canon EOS 350d an einem 158/1216 Newton und addierte sie mit Photoshop. Heraus kam folgendes.



    H1821+643



    PG1634+706



    Wie gesagt, nur zwei winzige Punkte. Aber sehr alt und sehr weit weg. Ich finde es beeindruckend, dass man mit so bescheidenen Mittel so weit schauen kann.
    Hat von euch noch jemand Informationen über die Entfernung von PG1634+706.
    Denn 8,8 Mrd. Lichtjahre und dann 14,5 mag?
    Wenn die Zahl aber korrekt ist, werde ich wohl noch eine Weile brauchen, bis ich das toppen kann!
    [:D]


    Zum Schluss noch die Originalbilder





    Viele Grüße, Thomas!