Beiträge von Manfred Holl im Thema „Fachbegriffe im Astrotreff: möglichst deutsch?“

    Moin Caro!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Caro</i>
    <br />Prinzipiell habe ich kein Problem mit englischen Fachbegriffen, die ihren Weg in die deutsche Sprache finden, denn wie oben schon erwähnt, Sprachen entwickeln sich halt, das ist sozusagen ein Nebeneffekt der Globalisierung.


    Man sollte allerdings aufpassen, ob es sich um eine echte Sprachentwicklung handelt (Seeing wäre so ein Fall), oder aber etwas, was sich findige Werbefachleute mal ausgedacht haben und was schlimmstenfalls gar kein real existierendes Wort ist (wie das Handy). Da kommt einem dann schon die Galle hoch, wenn man feststellt, daß unsere Sprache von ein paar Futzis aus der Wirtschaft gelenkt wird. Das funktioniert außerdem ja über Markennamen auch noch mit "deutschen" Wörtern, siehe Tesafilm oder dergeleichen.


    Caro
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da hast Du vollkommen recht. Und bei Behörden wird das auch immer schlimmer, vom "Change Management" über "Managementaquisition" bis hin zum bürgernahen Ansprechpartner, der nur noch ein "one face to the customer" ist, haben die BWLer, die ja eigentlich für mehr Wirtschaftlichkeit sorgen sollten, das genaue Gegenteil erreicht.


    Es werden seitenlange Traktate verfasst, die kaum jemand versteht, weil neben wirtschaftsenglischen Begriffen auch eine Reihe neuer Kunstworte verwendet werden, die auch keiner kennt. Folge: Die Schreiben bleiben unbeachtet und die Wirkung, die erzielt werden soll, verpufft vollkommen, weil die eigentlich Information nicht mehr rüberkommt. Aber es klingt alles ungemein wichtig ...


    Viele Grüße

    Hallo Martin!


    Das Thema, dass Du ansprichst, ist ein zweischneidiges Schwert, sicher hast Du mit dem Recht, was Du sagst. Vielfach haben sich Anglismen durchgesetzt, weil sie allgemein üblich sind und weil es auch nicht unbedingt immer passende deutsche Übersetzungen dazu gibt. Man versuche nur mal das Wort "seeing" ins entsprechende Deutsche zu übersetzen!


    Ich kann aber auch die verstehen, die eine enorme Zunahme englischsprachiger Worte in allen Lebensbereichen kritisieren.


    Das merke ich auch bei meiner Arbeit in einer Hamburger Behörde: Durch eingekaufte BWL-Leute verbreiten sich massenhaft Worte und Begriffe aus dem (wirtschafts-)englischen Bereich und werden vielfach einfach nicht mehr verstanden. Englischkurse werden wegen der Kosten und der Tatsache, dass die Amtssprache deutsch ist, nicht (mehr) angeboten. Wer älter ist und kein Englisch an der Schule hatte, hat dann eben halt Pech gehabt.


    Das ist in der Privatwirtschaft auch ein probates Mittel, um ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer rauszumobben, indem Arbeitsbesprechungen nur noch in Englisch abgehalten werden, und wer es nicht versteht, muss dann eben gehen.


    Vor so einem Hintergrund finde ich die Verbreitung von Anglismen als äußerst schädlich.


    Was unser Hobby angeht, so ist das ohnehin ja sehr international, aber auch hier gibt es Leute, die deutsche Begriffe haben wollen, gerade weil z.B. Einsteigern nicht klar ist, was mit seeing, faintest star, double cluster etc. gemeint ist.


    Wie gesagt, ein zwischschneidiges Schwert und habe selbst eigentlich keine festgelegte Meinung dazu, weil ich beide Seiten irgendwo verstehen und nachvollziehen kann.


    Viele Grüße