Beiträge von maxosaurus im Thema „An alle Optikprofis: Spiegel gezielt deformieren“

    Hallo Glasbieger,
    Die 9-Pkte-Auflagerung ist statisch bestimmt auf 3 Punkten gelagert (Je ein Dreieck mit 3 Auflagepunkten pro Auflager). Ich nehm mal an, dass sich die Auflager auf einem Radius von ca. 60% befinden. Ein zentrischer Zug nach hinten um L/4 zu korrigieren dürfte bei einem Spiegel 1:10 nicht allzuviel Kraft erfordern, ich schätze aus eigenen Erfahrungen so 200-500 Gramm.
    Nehmen wir mal an,


    - der Spiegel sei jetzt auf einem Ring bei R=60% statt den 3 Punkten aufgelagert
    - sei homogen dick
    - und wir betrachten ausschliesslich die Verformungen aufgrund der Punktlast, also nicht die Verformungen des Spiegels aufgrund des Eigengewichts in der Spiegelzelle.


    Die Verformungskurve an einem Schnitt durch die Spiegelmitte sähe dann so aus:
    - innerhalb des Rings aufgrund der Punktlast in der Mitte zeigt sich eine Parabel 3. Ordnung, eine nicht allzuschlechte Näherung der gewünschen Parabelform.
    - Ausserhalb des Rings ist die Verformung eine Gerade (es wirken hier ja keine gewollte Verformungskraft!) mit der Neigung des Enddrehwinkels auf dem gedachten Auflagerring. Dies ist doch eher eine miserable Näherung an die gewünschte Parabelform....[:(]


    Fazit: Du wirst wahrscheinlich ein Loch in der Mitte erzeugen und keine anständige Korrektur erhalten. Für eine gute Korrektur müsste die Spiegelzelle speziell ausgelegt werden (Auflager weiter aussen) mit all den Problemen, die sich dann für die Lagerung ergeben...[:(]


    Bemerkungen:


    -Bei dicken Spiegeln brauchts viel Kraft für Verformungen. Da gibt's dann sogenannte Schubverformungen, die die schönen Kurven der Biegeverformungen kaputtmachen. [;)]


    - Die Spiegelzelle ist nicht auf einem Ring sondern auf 3 Punkten gelagert. Bei viel Kraft werden dreieckige Sternscheibchen auftreten.[xx(]



    Gruss Max