An alle Optikprofis: Spiegel gezielt deformieren

  • Hallo zusammen.
    Beim Durchblättern älterer Sky & Telescope-Hefte bin ich auf zwei Artikel gestoßen, bei denen <u>kleine</u> spährische Spiegel durch gezielte Deformation in einen Parabolspiegel korrigiert wurden. Ich bin kein Spiegelschleifer (zumindest noch nicht - hab noch ein zweites, zeitintensives Hobby, meine Kinder[:D]) und kein Optikprofi aber ich hab mir die Frage gestellt, ob ich meinen 16-Zoll-Spiegel mit F/D = 4,5 mit eben dieser dort beschriebenen Methode korrigieren kann. Nach mehreren Sterntests und dem Buch von Suiter in der Hand zeigt sich eine Unterkorrektur von etwa Lambda/4. Der Spiegel (Dicke etwa 40mm) ruht auf einer 9-Punkte-Lagerung. So, und jetzt die ersten Frage.
    1.Wenn ich in die Spiegelmitte (natürlich Rückseite) mit 2-Komponentenkleber eine Mutter aufklebe, ein Gewindestift eindrehe und durch eine Flügelmutter auf der Rückseite der Spiegelfassung Zug ausübe,kann ich den Spiegel schon allein auf diese Art "verbessern" oder mache ich mehr kaputt z.B. durch zu viel Druck auf die 9-Punkte-Lagerung? Ich zieh den Spiegel ja gegen die Auflagebunkte.
    2. Wenn das nicht funktioniert, würde eine komplexere Spiegelfassung etwas bringen, z.B. mit größerer "Zugfläche durch einen Ring bzw. eine runde Platte anstatt aufgeklebter Mutter und einem Auflagering am Spiegelrand statt 9-Punktlagerung( aus härterem Schaumstoff zum Ausgleichen der Unebenheiten)? Oder wie sähe eine funktionale Spiegelfassung aus?
    3. Funktioniert das auch bei einer Überkorrektur mit Druck auf die Spiegelmitte anstatt Zug?
    In den Foren konnte ich dieses Thema nicht finden.
    Auf eure Antworten bin ich sehr gespannt und bedanke mich im Voraus für jede Antwort.
    Gruß, Burkhard

  • Hallo Burkhard,


    &gt; ... ob ich meinen 16-Zoll-Spiegel mit F/D = 4,5 mit eben dieser dort beschriebenen Methode korrigieren kann.


    Prinzipiell: Ja.


    &gt; 1.Wenn ich in die Spiegelmitte (natürlich Rückseite) mit 2-Komponentenkleber eine Mutter aufklebe,


    Der Kleber sollte elastisch bleiben, nimm besser Silikon-Kleber.
    Ich habe das mal bei einem 20" f/5 Spiegel mit 18-Punkt Zelle gemacht, und es hat sehr gut funktioniert. An drei Punkten wurden flache runde Platten aufgeklebt, Durchmesser ca. 30mm, mit Gewindebolzen dran. Über eine dreieckige Platte miteinander verbunden, und in der Mitte der Platte zieht ein Stahlseil. Die Kraft sollte nicht direkt mit einer Mutter eingestellt werden, sondern da muss moch eine Feder mit rein, damit sich die Zugkraft nicht in Abhängigkeit von der Temperatur ändert.


    &gt; 3. Funktioniert das auch bei einer Überkorrektur mit Druck auf die Spiegelmitte anstatt Zug?


    Das stelle ich mir schwierig vor, weil dann alle anderen Punkte geklebt sein müssten.


    Gruss
    Michael

  • Hallo Burkhard,
    nimm doch mal einen Plastikdeckel von einer runden Tupperdose und schau doch mal wie sich der Deckel verbiegt, wenn man auf die Mitte drückt. Da ist immer eine Faltbewegung des Deckels inbegriffen oder in Optikdeutsch "Astigmatismus". Man kann auf diese Art einen astigmatischen Spiegel vielleicht geradedrücken, aber eine Unter-/Überkorrektur gleichmäßig auszugleichen wird schwierig. Das nur meine Meinung.
    Gruß

  • Hallo Burkhard,


    die Idee eine Sphäre mit mechanischer Deformation zur Parabel durch äußere Kräfte zu deformieren ist ja schon so alt wie es Parabolspiegel gibt. Nachdem ich schon früher einiges zu Thema gelesen habe und mir ungefähr den Aufwand zur Realisierung einer hinreichend präzisen Mechanik vostellen kann frag ich mal: Warum einfach ( d. h. standarmäßig parabolisieren) wenn es denn auch kompliziert geht? Wäre die mechanische Deformation einfacher, preisgünstiger und zuverlässiger zu realisieren, dann hätte sich das doch schon längst durchgesetzt.


    Gruß
    Kurt

  • Hallo Kurt,


    es ging hier nicht darum den grossen Spiegel per mechanischer Verformung zu parabolisieren, sondern nur darum eine leichte Unterkorrektur zu beseitigen.
    Das zuerst genannte ist sicherlich nicht empfehlenswert, aber der zweite Anwendungsfall hat bei mir gut funktioniert.


    Gruss
    Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mkoch</i>
    <br />Hallo Kurt,


    es ging hier nicht darum den grossen Spiegel per mechanischer Verformung zu parabolisieren, sondern nur darum eine leichte Unterkorrektur zu beseitigen.
    Das zuerst genannte ist sicherlich nicht empfehlenswert, aber der zweite Anwendungsfall hat bei mir gut funktioniert.


    Gruss
    Michael


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Michael,
    so hab ich Deinen Beitrag auch verstanden[:D].


    Gruß
    Kurt

  • Hallo Glasbieger,
    Die 9-Pkte-Auflagerung ist statisch bestimmt auf 3 Punkten gelagert (Je ein Dreieck mit 3 Auflagepunkten pro Auflager). Ich nehm mal an, dass sich die Auflager auf einem Radius von ca. 60% befinden. Ein zentrischer Zug nach hinten um L/4 zu korrigieren dürfte bei einem Spiegel 1:10 nicht allzuviel Kraft erfordern, ich schätze aus eigenen Erfahrungen so 200-500 Gramm.
    Nehmen wir mal an,


    - der Spiegel sei jetzt auf einem Ring bei R=60% statt den 3 Punkten aufgelagert
    - sei homogen dick
    - und wir betrachten ausschliesslich die Verformungen aufgrund der Punktlast, also nicht die Verformungen des Spiegels aufgrund des Eigengewichts in der Spiegelzelle.


    Die Verformungskurve an einem Schnitt durch die Spiegelmitte sähe dann so aus:
    - innerhalb des Rings aufgrund der Punktlast in der Mitte zeigt sich eine Parabel 3. Ordnung, eine nicht allzuschlechte Näherung der gewünschen Parabelform.
    - Ausserhalb des Rings ist die Verformung eine Gerade (es wirken hier ja keine gewollte Verformungskraft!) mit der Neigung des Enddrehwinkels auf dem gedachten Auflagerring. Dies ist doch eher eine miserable Näherung an die gewünschte Parabelform....[:(]


    Fazit: Du wirst wahrscheinlich ein Loch in der Mitte erzeugen und keine anständige Korrektur erhalten. Für eine gute Korrektur müsste die Spiegelzelle speziell ausgelegt werden (Auflager weiter aussen) mit all den Problemen, die sich dann für die Lagerung ergeben...[:(]


    Bemerkungen:


    -Bei dicken Spiegeln brauchts viel Kraft für Verformungen. Da gibt's dann sogenannte Schubverformungen, die die schönen Kurven der Biegeverformungen kaputtmachen. [;)]


    - Die Spiegelzelle ist nicht auf einem Ring sondern auf 3 Punkten gelagert. Bei viel Kraft werden dreieckige Sternscheibchen auftreten.[xx(]



    Gruss Max

  • Hallo, Schachfreunde !


    Ich käme nie darauf, mich hier einzumischen, aber was wäre, wenn man den Spiegel in die Öffnung eine Alu- Zylinders einließe ( einklebte ) und den Spiegel dann per Druck/Vakuum in die richtige Form brächte ?


    Haut mich nicht gleich, aber es gibt auch Gase die, anders als Luft, ihren Druck signifikant mit der Temperatur ändern ( FCKW's ). Jedenfalls wäre die punktuelle Wirkung einer angeflanschten Schraube dann weg.


    Ich habe mir damals fokussierbare Brennspiegel auf diese Weise gemacht, indem ich einfach Rettungsfolie auf einen grossen Topf geklebt und dann die Luft 'rausgesaugt habe. Knicke gab's dabei nicht .....


    E.Z.

  • Hi EZ,
    ich denke, daß hierdurch ein Hohlspiegel (Kugelspiegel) entsteht. Den kann man für Blenden &gt; f8 sicherlich schon verwenden. Für lichtstärkere Spiegel fehlt dann aber wieder die Parabolisierung. Bei einem durch Rotation geformten Quecksilberspiegel hat man zwar eine Parabel. Leider wäre die Umsetzung recht teuer.
    Rainer

  • Ich mach' mal eine Zeichnung.


    Ist der Speigel überkorrigiert, erzeugt Überdruck eine Korrektur in Richtung Sphäre, beim richtigen Druck landet man bei einer Parabel.


    Ist der Spiegel unterkorrigiert, wandert er in Richtung Parabel, wenn man vakuumiert.


    Wir haben immerhion 1 Bar zu verschenken .... ;))


    E.Z.

  • Hallo EZ,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Ist der Speigel überkorrigiert, erzeugt Überdruck eine Korrektur in Richtung Sphäre, beim richtigen Druck landet man bei einer Parabel.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Was mich bei dieser Diskussion besonders interessiert:


    1. Wo liegen die Vorteile gegenüber dem üblichen Parabolisierungverfahren?


    2. Wer hat so etwas schon erfolgreich ausprobiert?

    Gruß Kurt

  • Gibts keine !
    Zusätzlicher Aufwand, ständige Kontrolle.
    Besser gleich richtig parabolisieren. ;))
    Eigentlicher Sinn : Wie kriege ich einen Falschen richtig ?


    Natürlich gibt es auch noch andere Möglichkeiten. Sind allerdings genauso spekulativ. Da wäre z.B. das Aufheizen. Macht nicht wirklich Sinn, aber theoretisch bewegt sich eine Sphäre dann in Richtung Parabel.


    Ganz gevievte könnten Piezos aufkleben. Wird ja schon professionell gemacht ... Aber der Aufwand ist gewaltig.
    Ich frage mich allerdings, wann der erste kommt und einen Piezo-Einkristall zum Spiegel schleift. Ist ja ultrhart, das Zeugs. Oder einen Bergkristall, der deformiert sich auch wenn man Spannung anlegt und und und.


    E.Z.

  • Hallo Burkhard


    Die Sache mit der Spiegeldeformation scheint mir doch ziemlich aufwendig zu sein und schnell mal retuschieren und neu verspiegeln lassen klingt für mich als "Nichtschleifer" auch nicht so verlockend.


    Was mir nicht mehr aus dem Kopf geht :
    Kann man diese geringe sphärische Abberation nicht mit einer Sammellinse wie beim Dall Nulltest korrigieren ?


    siehe http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=1064 und
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=21216


    Eine mögliche Position der Linse wäre wohl vor dem OAZ.
    Vielleicht kann das ja mal jemand mit "Oslo" durchrechnen.
    Möglich wäre auch, dass sich die Brennweite durch die Korrektur
    zu stark verkürzt oder die Linsen Farbfehler das Bild eher
    verschlechtern oder ....
    Gruß Erik

  • Hallo,


    irgendwie ist meine ursprüngliche Antwort verschwunden ... deswegen versuche ich nochmal meine Gedanken zu formulieren:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    1. Wo liegen die Vorteile gegenüber dem üblichen Parabolisierungverfahren?


    2. Wer hat so etwas schon erfolgreich ausprobiert?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Zu 1.
    Die Vorteile liegen in einer höheren Spiegelgenauigkeit, Alan Adler spricht von 1/40 Lambda (!) [:0]
    Wenn man bereits einen sphärischen, belegten Spiegel hat, kann man mit relativ günstigen Mitteln versuchen die sphärische Aberration zu mindern.
    Bei einem neu zu schleifenden Spiegel würde ich persönlich sicherlich versuchen die Parabelform zu polieren und nicht mechanisch zu erreichen. Gleiches gilt für einen noch unbelegten Spiegel.


    Zu 2.
    Alan Adler, Bill Kelly, jemand aus diesem Forum dessen Namen ich nicht mehr weis (allerdings hat sich da starker Astigmatismus eingeschlichen) und ich bin momentan noch dabei den Erfolg zu überprüfen.
    Das Teleskop ist eigentlich zum beobachten fertig und die Spiegel-Verbiege-Zelle ist auch fertig. Momentan sieht es gut aus, kein Asti und bessere Auflösung als unverspannt. Allerdings fehlt mir momentan ein wenig der freie Himmel, die Zeit und oft auch die Lust nur Beugungsringe zu beobachten. Aber was ich bisher gesehen habe läßt mich doch hoffen, dass der in die Parabelform gespannte Spiegel besser abbildet als der unverspannte Kugelspiegel. In wie weit sich die Parabel sauber durch mechanischen Zug herstellen läßt kann ich momentan noch nicht sagen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> 1.Wenn ich in die Spiegelmitte (natürlich Rückseite) mit 2-Komponentenkleber eine Mutter aufklebe, ein Gewindestift eindrehe und durch eine Flügelmutter auf der Rückseite der Spiegelfassung Zug ausübe,kann ich den Spiegel schon allein auf diese Art "verbessern" oder mache ich mehr kaputt z.B. durch zu viel Druck auf die 9-Punkte-Lagerung? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das wird meiner Meinung nach nicht gut funktionieren. Die Spiegelmitte muß schon sehr genau getroffen werden, ansonsten wird sich heftiger Asti einschleichen. Darüber hinaus wird eine normale Spiegelhalterung ebenfalls nicht gehen, es sollte sich schon um eine spezielle Form handeln sonst wird heftiger Asti sicher nicht ausbleiben. Und zusätzlich sollte die Zugkraft durch eine Feder feiner einstellbar sein.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> 2. Wenn das nicht funktioniert, würde eine komplexere Spiegelfassung etwas bringen, z.B. mit größerer "Zugfläche durch einen Ring bzw. eine runde Platte anstatt aufgeklebter Mutter und einem Auflagering am Spiegelrand statt 9-Punktlagerung( aus härterem Schaumstoff zum Ausgleichen der Unebenheiten)? Oder wie sähe eine funktionale Spiegelfassung aus? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da kommt man der Sache schon näher. Die Methode nennt sich Annular Pull und wurde von Alan Adler erfolgreich umgesetzt.
    Allerding schreibt er den schönen Satz "Speed kills", unter F/8 wird die Sache schon recht schwierig und in Verbindung mit einem größeren Speigel als 12" wurde es meines Wissens nach noch nicht probiert.
    16-Zoll-Spiegel mit F/D = 4,5 und 40mm dick ... das wird wahrscheinlcih nichts!
    16" -&gt; zu groß
    f/4,5 -&gt; zu schnell
    40mm -&gt; zu dick, die benötigten Kräfte gehen eventuell über die möglichen Klebekräfte hinaus (1500 lbs!).


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> 3. Funktioniert das auch bei einer Überkorrektur mit Druck auf die Spiegelmitte anstatt Zug? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das kann ich mir nicht vorstellen ...


    CS,
    Robert

  • Hi Robert,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Allerding schreibt er den schönen Satz "Speed kills", unter F/8 wird die Sache schon recht schwierig und in Verbindung mit einem größeren Speigel als 12" wurde es meines Wissens nach noch nicht probiert.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das sagt eigentlich schon alles. Einen 8" f/8 Spiegel konventionell und sehr präzise zu parabolisieren dauert bei etwas Übung nicht länger als eine Stunde, Messung inclusive. Der hätte dann noch den gewaltigen Vorteil, dass sich der Zustand nicht verändert. Dass der durch mechanische Verspannung parabolisierte eine höhere Genauigkeit erreichen soll halte ich schlicht für ein Gerücht.


    So ganz nebenbei, ob der Öffnungsfehler 1/20 lambda wave oder tatsächlich 1/40 beträgt spielt
    1. praktisch überhaupt keine Rolle mehr,
    2. ist derartiger Unterschied nur mit sehr hohem Messaufwand gesichert nachzuweisen.

    Gruß Kurt

  • Hallo,
    der japanische Mathematiker Taki Toshimi hat diese Methode mal durchgerechnet. Soweit wie ich das in Erinnerung habe war bei 8 Zoll mit
    der Spiegelqualität Schluss und wie oben erwähnt mit schnellem Öffnungsverhältnis sowieso.
    Ich weis nur nicht mehr genau, ob das auch ein Artikel in S&T war, oder auf irend einer Homepage war.
    Viele Grüße
    Jörg

  • Da habe ich's doch gleich gefunden:
    http://www.asahi-net.or.jp/~zs3t-tk/
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Figure 4 shows the relationship between f/number and surface RMS error when the pulling force is optimized. You easily understand from the figure that smaller and slower mirrors are suitable to Kelley's method. The applicability of Kelley's method is summarized as ;
    100mm mirror ---- f/4.3 and slower
    150mm mirror ---- f/4.9 and slower
    200mm mirror ---- f/5.4 and slower<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo,


    intressanter Artikel. Am Ende schreibt Toshimi Taki noch
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> My analysis shows that Kelley's method is very effective as Kelly wrote in his article. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Alan Adler schreibt dann noch, dass seine Methode gegenüber der von Bill Kelly ein 25-fach besseres Resultat liefern soll. Wie immer das zu werten ist ...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Einen 8" f/8 Spiegel konventionell und sehr präzise zu parabolisieren dauert bei etwas Übung nicht länger als eine Stunde, Messung inclusive. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Der Witz ist eigentlich, dass sich die Sphäre wesentlich besser durch schleifen herstellen läßt, da sich die Form ja von ganz alleine bildet. Durch den Focault Test wird ja eigentlich auch nur die Sphäre geprüft. Insofern läßt sich die Sphäre sehr genau und mit der bestmöglichen Oberfläche herstellen und überprüfen, was bei der Parabelform nicht mehr ganz so einfach ist.
    Deshalb ist der eigentliche Gedankenansatz nicht die bessere Parabelform herzustellen, sondern eine Form die sich präzise schleifen und prüfen läßt. Das ist die Sphäre. Und in der weiteren Überlegung soll diese bestmögliche Form (und Oberfläche) in eine Parabel gebracht werden. Beim Schleifen können sich weitere Fehler einschleichen die durch die mechanische Biegung verhindert werden sollen.
    Es geht also nicht nur darum irgendeine Parabelform zu erstellen, sondern eine Möglichkeit zu finden wie diese möglichst genau erstellt werden kann.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Der hätte dann noch den gewaltigen Vorteil, dass sich der Zustand nicht verändert. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Alan Adler schreibt in seinem Artikel, dass er nur am Anfang mehrfach die Zugkraft geprüft hätte und sich, nachdem sich die Schaumstoffteile gesetzt hätten, kaum noch um die Justage der Zugkraft kümmert.
    Das deckt sich auch bislang mit meinen Beobachtungen. An den ersten Abenden habe ich öfter etwas an der Zugschraube gedreht, aber mittlerweile habe ich eine feste Einstellung die sich auch nicht mehr großartig verändert. Dabei geht die Justage der Zugkraft ähnlich einfach wie eine schnelle Überprüfung der Justage am Stern und geht so nebenbei.
    Das Argument das sich die Form bei einer geschliffenen Parabel nicht mehr ändert ist zwar richtig, greift aber nicht optimal, weil sich der Newton sowieso beim Transport ein wenig verstellen kann und nachjustiert werden sollte, müsste, könnte. Bei dieser Justage im Feld kann auch gleich die Zugkraft mit überprüft werden.
    Aber wie bereits geschrieben, sind meine Tests noch nicht abgeschlossen und werden es auch in den nächsten Wochen nicht - drei Wochen Urlaub!, deshalb kann ich eigentlich nur die Erfahrungen anderer zitieren.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Dass der durch mechanische Verspannung parabolisierte eine höhere Genauigkeit erreichen soll halte ich schlicht für ein Gerücht. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das kann natürlich sein, denn dabei kann ich momentan nur schreiben was andere wiedergeben. Bill Kelly, Alan Adler und Gery Seronik schrieben bei der Center Pull Methode von 1/22, bei der Anullar Pull Methode von 1/40 und Toshimi Taki sogar von 1/63-wave!
    Eigentlich kann ich mir das auch gut vorstellen: Die Sphäre stellt sich beim schleifen selbst ein und kann genau überprüft werden, ebenso wie die Oberflächengenauigkeit. Wenn ich mir jetzt die Oberfläche als einen Haufen Zacken vorstelle, die mit der Spitze nach oben zeigen, rücken diese Dreiecke doch näher zusammen, wenn die Sphäre in eine Parabel gezogen wird, oder? Dadurch wird der Abstand zwischen den Spitzen der Dreiecke kleiner und somit die Oberfläche glatter.
    Vielleicht nicht die beste Vorstellung, aber ich finde es halbwegs einleuchtend.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> So ganz nebenbei, ob der Öffnungsfehler 1/20 lambda wave oder tatsächlich 1/40 beträgt spielt
    1. praktisch überhaupt keine Rolle mehr,
    2. ist derartiger Unterschied nur mit sehr hohem Messaufwand gesichert nachzuweisen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist sicherlich richtig und sollte auch nicht unbedingt das Kriterium für schöne Beobachtungen sein. Alan Adler schreibt allerdings von Vergrößerungen von 500-700 fach mit einem geflexten 8" und das auch noch mit Imagegewinn ...
    Ich habe auch das Gefühl das die möglichen Vergrößerungen höher ausfallen als im ungebogenen Zustand, das ist aber auch keine Kunst bei einem ungebogenen Kugelspiegel [;)].


    Letztendlich sollte ohne eine verwertbare Gegenüberstellung kein Glaubenskrieg entstehen. Intressant wäre es sicher mal zwei gleiche Kugelspiegel zu schleifen, einen zu parabolisieren und den anderen mit der Anullar Pull Methode zu verbiegen. Erst dann liesen sich verwertbare Aussagen treffen welches die bessere Möglichkeit darstellen könnte.
    Bis dahin finde ich die Biegemethode stellt einen guten Ansatz dar mal was Neues auszuprobieren.


    CS,
    Robert

  • Hallo Robert,


    Es ist nicht ganz richtig, dass ein sehr guter sphärischer Spiegel von alleine entseht. Dazu muss man schon einigen Kontrollaufwand treiben.


    Wenn ich das bisher richtig verstanden habe scheitert die Verspann- Methode bereits bei z. B. bei 8" f/6 Spiegeln. Ein solcher Parabolspiegel ist aber nach der konventionellen Methode kein großes Kunststück für geübte Spiegelschleifer.


    Einen 8" f/8 schleift man wie alle anderen Spiegel üblicherweise erst sphärisch und poliert ihn sphärisch aus. Dann hat man die Wahl:


    1. konventionell poliertechnisch zu parabolisieren. Der reine Polierakt dauert ca. 15 Minuten. Dabei ist es nicht einmal zwingend notwendig, dass der Spiegel beim Start der Parabolisierung exakt sphärisch ist.


    2. Eine Verspannkonstuktion zu bauen mit dem man den Spiegel in die angeblich ideale Parabolform zwingen kann.


    Ich wette all meine Parabolspiegel dagegen, dass der Aufwand für 2. wesentlich höher ist und zwar prinzipiell ohne Gewinn an Präzision für den Spiegel. Die Spannvorrichtung kann nämlich nicht von alleine perfekt werden.[:D].


    Die Präzision der Parabelprüfung kann man spaßeshalber in Autokollimation drastisch steigern. Das wäre aber reiner Luxus. Es sei den man will tatsächlich Differenzen der Qualität gemäß der beiden Methoden nachweisen.


    Noch eine Anmerkung: Ein 10" Parabolspiegel mit kleinem Öffnungsfehler von z. B. 1/10 lambda Wellenfront ist für alle Beobachter- Anwendungen leistungsfähiger als der präziseste 8" Parabolspiegel.


    Gruß Kurt

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