Beiträge von Clavius im Thema „Der längste Refraktor der Welt“

    Hallo Alex,


    danke für die zusätzlichen Informationen rund um den Refraktor! Einen Blick durch ihn werde ich hoffentlich irgendwann mal riskieren können.


    (==>)Michael: Herzlichen Dank für dein Lob und viel Spaß beim Ausflug!!!



    (==>)Marc: Klar war ich auch auf dem Babelsberg. Allerdings schon letztes Jahr und davor auch schonmal...[;)] Da gab´s mal einen Tag der offenen Tür im AIP. Auch das Sonnentelskop im Einsteinturm wurde von mir heimgesucht. Und: Einsteins Sommerhaus (wunderbar gelegen mit einer großen Dachterrasse) in Caput hatte ich mir auch gleich noch mit angeschaut. Du siehst, ganz untätig war ich auch nicht...[:D]


    Das Bild der Sonne konnte ich nur von der letzten Sitzreihe aus beurteilen. Im Weißlicht war die Randverdunkelung der Sonne natürlich sofort zu erkennen, durch die Struktur der Leinwand allerdings nicht viel mehr. Allerdings konnte ich keinen Farbsaum oder ähnliches am Rand erkennen. Für eine ehrliche Beurteilung der Qualität müßte man allerdings ein Okular/Objektivfilter und keine Projektion verwenden. Das H-alpha-Fernsehbild erlaubte sicherlich auch keine abschließende Aussage. Immerhin waren jedoch Filamente und die granulare Struktur der Sonnenoberfläche gut erkennbar.


    Danke nochmals an alle anderen!

    Hallo Leute,


    vielen Dank für Eure Resonanz! Vielleicht hat ja tatsächlich der ein oder andere von euch Gelegenheit der Sternwarte dort einen Besuch abzustatten.


    (==>)Detlev: Ja, der Refraktor ist in Betrieb, auch Besucher können im Rahmen von Führungen durch das Instrument schauen. Soweit ich weiß, gibt´s Führungen im Winterhalbjahr Freitags um 20:00 Uhr.


    (==>)Lutz: Jahaa, daran hatten wir leider nicht mehr gedacht, obwohl die Geschichte natürlich bestens bekannt ist.[:)] Aber wir kommen bestimmt nochmal wieder!

    Moin moin,



    meine Freundin schenkte mir zum Geburtstag das Buch „Astronomische Reiseziele für unterwegs“ von V.Witt. Angesichts der Tatsache, dass wir letzte Woche Urlaub hatten, fuhren wir am Mittwoch, den 9.8.2006 von Hamburg nach Berlin, um die altehrwürdige Archenhold- Sternwarte zu besuchen.


    Im Bezirk Treptow-Köpenick gelegen, ist sie ein wirklich lohnendes Ziel für Besucher, die einmal ein wirklich großes Fernrohr sehen möchten. Es ist immerhin das längste Teleskop der Welt, ein Refraktor mit 68cm Objektivdurchmesser und sage und schreibe 21.000mm Brennweite! Vor 110 Jahren, im Jahre 1896 wurde die Sternwarte in Betrieb genommen.


    Schon der erste Blick ist recht eindrucksvoll, lugt doch der graue Tubus über das Dach des Hauptgebäudes hinaus:





    Im Gebäude selber ist u.a. eine sehenswerte Ausstellung astronomischer Instrumente untergebracht. Unter all den Exponaten sei stellvertretend dieser wunderschöne Meridiankreis gezeigt:



    „Unsere“ Sternwarte in Hamburg besaß auch einst so ein Gerät, heute erinnert lediglich ein marodes Schutzgebäude noch daran.


    Auch ein Modell des großen Refraktors wird hier in einer Vitrine ausgestellt:

    Wie wir noch feststellen würden, konnten wir das Instrument immerhin so ganz aufs Foto bekommen. Draußen war uns das mit dem mitgebrachten Weitwinkel von 35 mm und den gewaltigen Ausmaßen des Teleskops leider nicht möglich.


    Zum Teleskop, dass sich sozusagen in einer Art Innenhof zwischen den umgebenden Gebäuden befindet, gelangt man über ein Treppenhaus zum Dach.


    Dort oben angekommen, verschlägt es einem doch irgendwie die Sprache, angesichts der Dimensionen des Gerätes.


    Hier eine Seitenansicht:



    Man erkennt rechts im Bild einen hölzernen Schutzbau, der die Montierung mehr oder weniger vor Witterungseinflüssen schützt. Der Bau wird auf Schienen bei Bedarf abgefahren. Der Tubus selber liegt frei.


    Dies ist ein Gegengewicht:



    Und hier haben wir versucht, einen Größenvergleich zu wagen:




    Die Montierung erinnert eher an eine Flakstellung, wie auch das ganze Instrument:



    An das Hauptgebäude, das übrigens auch einen großen Vortragssaal birgt, in dem Berühmtheiten wie Einstein, Amundsen, Nansen, Oberth und viele andere sprachen, grenzt ein fast romantisch anmutender Garten.



    Romantisch vielleicht auch deshalb, weil der Garten nicht mit Winkelmesser und Lineal gezogene Rabatten und Flächen enthält.


    Und mittendrin zwei Kuppeln und eine Sonnenuhr:



    Auch Archimedes lässt sich beim ziehen seiner Kreise nicht stören:



    Im sogenannten „Sonnenphysikalischen Kabinett“ wird gerade die Sonne vorgeführt und zwar findet dazu ein Coelostat Verwendung:



    Hier werden die Spiegel auf das Projektionsobjektiv rechts im Bild einjustiert.



    Das Sonnenbild wird in einen Vortragsraum (dem eigentlichen Kabinett) auf eine dem Rednerpult gegenüberliegende Wand projiziert. Dort befindet sich ein oberflächenversilberter Spiegel, der wiederum das Bild zurück auf eine Leinwand wirft.


    Ein Bild aus dem laufenden Vortrag:



    Neben dem Weißlicht wird die Sonne auch auch in H-alpha gezeigt. An unserem Besuchstag zeigte sich am Sonnenrand ein Sonnenfleck samt Protuberanz, der einzige an diesem Tag. Über eine Videokamera wird dem Besucher auf einem Fernsehschirm der Anblick der granularen Sonnenoberfläche gezeigt.


    Astronomische Fragen, die den Besuchern immer schon mal auf den Nägeln brannten, wurden vom Vortragenden gerne beantwortet.


    Wir waren insgesamt etwa 2 Stunden auf dem Gelände. Der Besuch hat sich gelohnt, auch für meine Freundin, die sich nur am Rande ein wenig für „die Sterne“ interessiert. Aber schließlich hat Berlin ja auch noch mehr zu bieten. Gleich gegenüber der Sternwarte befindet sich übrigens der Zenner Biergarten, den wir erst mal heimgesucht hatten, bevor wir dann noch einen Abstecher zum Schloß Charlottenburg machten. Auch sehr schön, obwohl nicht astronomisch...


    Vielleicht hat euch der kleine Bericht ja gefallen und ihr fahrt selbst einmal dort hin (soll keine Werbung sein)!