Beiträge von Stathis im Thema „Öffnungswahn oder was kommt jetzt?“

    Für die meisten Deep Sky Freunde (die durchaus auch den ein oder anderen Planeten mitnehmen) ist ein 16 bis 18 Zoll Gitterrohr Dobson in ca. f/4,5 eine sehr beliebte Sternenmaschine. Jede Menge Deep Sky Power und trotzdem noch ohne Sonderkonstruktionen leicht und kompakt zu bauen. Ich kriege zur Zeit laufend Bestellungen rein von Leuten, die bereits einen 8, 10 oder 12" gemacht haben und jetzt größer ran wollen. In spätestens 3 Stunden werden hier je zwei 14", 16" und 18" Borofloats aufschlagen (von denen aber alle außer einen 14" schon vorbestellt sind).


    Zum Schwierigkeitsgrad für einen, der schon einen Spiegel erfolgreich fertiggestellt hat:
    Erste zusätzliche Hürde ist das besorgen oder Herstellen eines Tools und das Aushöhlen (was ab 16" mit reiner Handarbeit recht langwierig wird). Ist das erst überwunden, geht der Feinschliff und das Auspolieren recht problemlos, es ist fast genau das gleiche wie beim einem kleinen. Beim Parabolisieren muss man hingegen deutlich systematischer arbeiten und die engeren Toleranzen in den Griff bekommen. Wer die Poliertechniken und die Messerei per Foucault am Kleineren angewandt hat, wird aber auch an einem 14-18" kaum scheitern. Grundvoraussetzung für einen astifreien Spiegel ist eine plangeschliffene Rückseite und die Techniken für die "Großen Dünnen" (ebenfalls keine Hexerei). Und wenn's am Ende keine 95% Strehl werden, was soll's, viele kommerzielle sog. "Premium" oder "Referenzspiegel" die ich gesehen habe, haben längst nicht das was auf dem Papier steht und machen trotzdem schicke Bilder (wenn sie nicht gar zu sehr missraten sind).


    Bei größer als 18" wird's mit 25 mm Borofloat immer grenzwertiger, an so was haben sich bisher noch nicht viele rangewagt. Dickere Rohling Alternativen hat Max ja schon genannt, wenn man die Mehrkosten und Mehraufwand für das Besorgen nicht scheut.