Öffnungswahn oder was kommt jetzt?

  • Hallo,


    nachdem sich mein 10" f/4,5 langsam aber sicher der Fertigstellung nähert, stellt sich mir die Frage, was kommt danach?


    Der 10" wird ja für eine Fotonewton gebraucht, soweit so gut, nur hab ich auf dem ITV meine Abneigung gegen Dobsons und sogar gegen Leitern aufgeben müssen.[:0]
    Wie einfach war es die Welt, als ich nur fotografieren wollte und diese komischen Apfelsinenkisten belächelt habe[:D]Aber dann musste ich ja unbedingt durch diese Kisten gucken( Schicko ist schuld[:D]).
    12",15" und dann 30", da war es passiert, es hatte mich gepackt.



    Also hab ich noch auf dem ITV beschlossen, ein grosser Dob muss her.[:p]
    Nur wie groß ist groß?
    Mache ich 16,18 oder gleich 20"?
    Steigt der Schwierigkeitsgrad beim polieren, oder nur der Arbeitsaufwand bei gleichem Öffnungsverhältnis?


    Eine kleine Entscheidungshilfe wird dankbar aufgenommen[;)]


    Gruss Peter

  • Hallo


    der Schwirigkeitsgrad steigt vor allem mit dem Durchmesser/Dickenverhältnis, das hat schon mechaniche Ursachen und ist schon beim polieren und messen kaum möglich den Spiegel nicht zu verbiegen, was dann im Teleskop passiert???
    hast du denn schon die Fangspiegel? was zu tuen gibts immer


    auf welchem ITV konnten denn Sterne betrachtet werden?


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    also ich hatte 3 brauchbare Nächte, allerdings beim Prä-ITV.
    Ich bin schon So. direkt nach dem CHAT angereist,so das ich So., Di. und Mi. beobachten konnte.


    Die mechanischen Probleme lassen sich doch sicher lösen. Den Fangspiegel wollte ich allerdings nicht selbstschleifen, sondern doch lieber kaufen.


    Gruss Peter

  • Hallo Peter,


    große Spiegel schleifen ist eine Sache, eine andere ist die Fassung so zu gestalten dass sie easy zu händeln ist und man oft genug stressfrei damit beobachten kann, und das ist um so wichter je größer die Scherbe wird.


    Grüße

  • Hallo Peter,


    wenn Du mit den 25mm dicken Borofloat-Scheiben arbeiten möchtest kannst Du für wenig Geld einen 16-Zöller, mit etwas Mut auch einen 18'' machen. Der zeigt schon wahnsinnig viel Deep-Sky, du hast die Füsse noch auf dem Boden und das Schleifen ist noch ziemlich easy. Weiter kannst Du den noch leicht transportieren, die Rocker geht noch durch alle Türen und der Fangspiegel ist noch relativ billig zu haben.


    Mit dem Material einen 20 bis 21-zöller zu machen, ist bereits ziemlich riskant! Neben den Problemen mit dem Messen der Optik muss auch die Mechanik absolut ausgeklüngelt funktionieren wie der Roland schon geschrieben hat. Mit 100 Gramm falschem Druck in der Fassung ist's da fertig mit der beugungsbegrenzten Optik!


    Wenn's dir ums baldige Beobachten geht, rate ich von der Grösse in 25mm Stärke ab. Wenn Du jedoch Freude am Messen und Experimentieren hast und du auch schöne Nächte "lieber" in der Werkstatt statt am Scope verbringst, bist Du bei der Klasse gut aufgehoben. [;)]


    Als Alternative kannst Du auch einen normaldicken (38-50mm) 20-24-Zöller schleifen, das Material musst Du wahrscheinlich aus den USA importieren oder bei Reginato IT oder Schröderglas DE bestellen, wobei deren Spannungsfreiheit auch schon zu Diskussionen anlass gegeben hat.


    Grüsse Max

  • Hallo,
    Das kommt drauf an!
    1.)Wieviel Zeit Arbeit und Geld möchtest du investieren?
    2.)Wie gut ist dein Rücken?
    Ich schlage einen 14" f/5 vor, der ist handlich, kann aus Borofloat gemacht werden und bietet doch mehr Möglichkeiten als der 10er.
    Oder 18-20 Zoll, aber dann lieber nicht mit Borofloat sondern Pyrex 35mm oder 40mm Materialstärke.
    Grüße Martin

  • Für die meisten Deep Sky Freunde (die durchaus auch den ein oder anderen Planeten mitnehmen) ist ein 16 bis 18 Zoll Gitterrohr Dobson in ca. f/4,5 eine sehr beliebte Sternenmaschine. Jede Menge Deep Sky Power und trotzdem noch ohne Sonderkonstruktionen leicht und kompakt zu bauen. Ich kriege zur Zeit laufend Bestellungen rein von Leuten, die bereits einen 8, 10 oder 12" gemacht haben und jetzt größer ran wollen. In spätestens 3 Stunden werden hier je zwei 14", 16" und 18" Borofloats aufschlagen (von denen aber alle außer einen 14" schon vorbestellt sind).


    Zum Schwierigkeitsgrad für einen, der schon einen Spiegel erfolgreich fertiggestellt hat:
    Erste zusätzliche Hürde ist das besorgen oder Herstellen eines Tools und das Aushöhlen (was ab 16" mit reiner Handarbeit recht langwierig wird). Ist das erst überwunden, geht der Feinschliff und das Auspolieren recht problemlos, es ist fast genau das gleiche wie beim einem kleinen. Beim Parabolisieren muss man hingegen deutlich systematischer arbeiten und die engeren Toleranzen in den Griff bekommen. Wer die Poliertechniken und die Messerei per Foucault am Kleineren angewandt hat, wird aber auch an einem 14-18" kaum scheitern. Grundvoraussetzung für einen astifreien Spiegel ist eine plangeschliffene Rückseite und die Techniken für die "Großen Dünnen" (ebenfalls keine Hexerei). Und wenn's am Ende keine 95% Strehl werden, was soll's, viele kommerzielle sog. "Premium" oder "Referenzspiegel" die ich gesehen habe, haben längst nicht das was auf dem Papier steht und machen trotzdem schicke Bilder (wenn sie nicht gar zu sehr missraten sind).


    Bei größer als 18" wird's mit 25 mm Borofloat immer grenzwertiger, an so was haben sich bisher noch nicht viele rangewagt. Dickere Rohling Alternativen hat Max ja schon genannt, wenn man die Mehrkosten und Mehraufwand für das Besorgen nicht scheut.

  • Ich bin ja auch gerade dabei nen 18" F/4 (25mm Randdicke)zu machen, obwohl ich schon nen 8"-er und nen 12"-er habe. Im Moment ist der Feinschliff fertig und die Politur steht an. Nebenbei habe ich Rocker und Spiegelkasten fertig gemacht. Sinn der Sache ist der, daß ich den Spiegel beim polieren und Parabolisieren in der Spiegelhalterung ausmessen möchte, also genau so wie er dann auch später eingebaut wird. Da kann ich gleich in verschienen Lagen von Horizontal bis vertikal nen Test machen, wie er sich verhält.
    Mir stößt nur immer das Wort Größenwahn etwas auf. Das hat sowas negatives. Dabei haben doch gerade die großen Öffnungen astronomisch vorteile (mehr Licht, bessere Auflösung). Der einzige astronomische Nachteil, der mir spontan einfällt ist eigentlich nur die Seeing-Anfälligkeit. Alle anderen Nachteile, wie Gewicht und Transportabilität betrachte ich mal nicht. Das muss man eben hinnehmen. Wer transportabel bleiben will, der muss halt damit leben, daß er weniger sieht.
    Irgendwie kommt es DOCH auf die Größe an [:D]

  • Hallo
    und danke für die Antworten. So wie es aussieht, scheinen die Probleme für einen 16 oder 18 Zöller durchaus lösbar. Da die Zeit fast keine Rolle spielt, werde ich das ganze mal für einen 18" f/4,5 durchplanen. Damit wird die Einblickhöhe noch fast Leiterfrei( ich bin ja schließlich nur 1,63m lang).[:D]


    Ich habe jedoch meiner besseren Hälfte Versprochen, erst einen neuen Rohling zu bestellen, wenn der kleine fertig ist. Hoffentlich wird das bis zum nächsten ITV was.[:p]


    Gruß Peter

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">( ich bin ja schließlich nur 1,63m lang).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Für sowas gibts doch Lowrider [:D]

  • Hallo Thomas,
    ich werde wohl auch sobald ich die endgültige Größe festgelegt habe mit dem Bau von Spiegelkasten und Rocker beginnen.


    Übrigens muss ich dir Recht geben, die Größe ist verdammt wichtig!![:D]


    Gruss Peter

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